Wie der Deutschlandfunk 6 Absätze mit 6 fragwürdigen Falschbehauptungen veröffentlichte

Für viele ist der Deutschlandfunk einer der beliebtesten Rückzugsorte der Radiolandschaft, wenn man qualitativ hochwertige und klug recherchierte Beiträge hören möchte. Im Gegensatz zu den meisten anderen, mittlerweile leider recht austauschbaren Sendern bekommt man hier nicht nur Infoschnipsel zu hören, sondern es wird sich Zeit genommen, um Themen ausführlich und in der notwendigen Tiefe aufzuarbeiten. Mit dieser Ansicht bin ich nicht alleine.

Vielleicht habe ich einfach schon zu viele Stunden DLF gehört und bin etwas verwöhnt von der Qualität der Berichterstattung, sodass ich vom jüngsten Beitrag ausgerechnet dieser Funkanstalt derartig enttäuscht wurde: In sechs hoffnungslos kurzen Absätzen versucht der Beitrag eines Lebensmittelchemikers gleich drei Themen auf einmal zu behandeln: „Veganismus als Megatrend“, „In-Vitro-Fleisch“ und „Protestbewegungen zur Grünen Woche“. Selbst zu einem dieser Themengebiete wäre ein Artikel dieses geringen Umfangs herzlich kurz, um auch nur an der Oberfläche der Materie zu kratzen. Der Versuch, alle drei Punkte zu behandeln, scheitert erwartungsgemäß kläglich.

Man kann sich fragen, warum der Deutschlandfunk mit diesen durchaus interessanten Fragestellungen überhaupt einen Autor betraut, der bei selbigen in der Vergangenheit bereits mehrmals durch sehr einseitige und unwissenschaftliche Argumentationen auffiel. Zur Einordnung: Geschrieben ist dieser Artikel von Udo Pollmer, Autor von „Don’t Go Veggie!: 75 Fakten zum vegetarischen Wahn“. Der Pressedienst der Giordano-Bruno-Stiftung, in deren Wissenschaftsbeirat Pollmer sitzt, distanziert sich in einem eigenen Beitrag von dem Buch, nennt es darin „nicht aufklärerisch, sondern manipulativ“ und bewertet es als „ein von Gehässigkeit und Herabwürdigungen

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Und jährlich grüßt der Fleischatlas

Jedes Jahr veröffentlicht die Heinrich-Böll-Stiftung die deutsche Ausgabe vom Fleischatlas und kommt in beunruhigender Regelmäßigkeit zu dem Ergebnis, dass 60 Kilo Fleischkonsum pro Jahr und Deutschem viel zu viel sind, um dem Anspruch der Bundesbürger an ihren eigenen Klimaschutz zu genügen. Jedes Jahr reagieren in ebenso unschöner Regelmäßigkeit ansonsten vollkommen vernünftige, erwachsene Menschen darauf wie stark abhängige Junkies, denen jemand ihre Drogen wegnehmen will, und zerren fürchterlich winselnd derart unwürdige Argumente aus ihrer Hirnanhangdrüse, dass ich doch überlege, bei Elon Musks Marsbesiedlung mitzumachen.

Wie finden es die Deutschen bizarr und lächerlich, mit welch irrationaler Inbrunst US-Amerikaner an ihrem Waffenrecht hängen und wie sich das stichhaltigste Argument dieser Lobby nach blutigen Schießereien zusammenfassen lässt zu „FUCK YOU, DON’T TAKE MY GUNS!“. Zu Recht, es ist absurd. Nach Lektüre der Kommentare von gar nicht mal dummen Menschen auf den Seiten von FAZ, Süddeutsche und Spiegel muss ich aber konstatieren, dass das stichhaltigste Argument der Deutschen gegen Pläne zur Fleischreduktion folgendes ist: „FUCK YOU, DON’T TAKE MY 60 KILOGRAMS MEAT PER YEAR!“.

Okay, zugegeben, Handfeuerwaffen sind scheißgefährlich und töten jedes Jahr mehrere tausend US-Amerikaner. Der Klimawandel hingegen kann ja nur die Pegel der Weltmeere dramatisch ansteigen lassen, womöglich den Golfstrom zum Erliegen bringen und zu einem massiven Anstieg von Dürren und Extremwetterphänomenen beitragen, was soll da schon

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Wenn Du tatsächlich nur ganz wenig Biofleisch isst, Dir das aber keiner glaubt

Und jetzt kommt ein verdienter Post für Euch, die wahrhaftigen Ausnahmslos-Biofleisch-Esser. Denn auch wenn ich mich oft darüber lustig mache: es gibt Euch tatsächlich. Und wäre ich einer von Euch, es würde mich wahnsinnig nerven, wie viele Leute sich bei Bedarf zu Eurer Minderheit dazuschummeln, den Geist voller guter Absichten, aber den Bauch voller Bierwurst aus dem Penny-Markt, während Ihr das auch in der Realität durchzieht.

Sehr sehenswert dazu ist das aktuelle Video von Patrick „der Artgenosse“ Schönfeld, der das sehr gut zusammenfasst: Der Bio-Anteil bei Fleisch liegt zwischen 1,2 und 1,8 Prozent. Von diesen 1,2 bis 1,8 Prozent gehen wiederum ganze 12 Prozent auf Wochenmärkten, in Hofläden oder Metzgereien über die Theke. „Gutes“ Fleisch vom Metzger des Vertrauens entspricht also 0,2 Prozent des verkauften Fleischs, findet sich aber gefühlt in 50 Prozent der Kühlschränke von Menschen, die im Internet diskutieren. Wenn also das nächste Mal jemand über den bald schon abebbenden „Trend“ Veganismus spottet, sollte man zurückfragen, ob man sich um den Trend „gutes Fleisch vom Metzger meines Vertrauens“ nicht deutlich mehr Sorgen machen müsste.

Ich habe „gut“ jetzt immer in Anführungszeichen gesetzt, weil

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Durch Veganismus ist die Welt nicht zu retten, schrieb er in seinen NZZ-Artikel, und tat dann einfach gar nichts.

So, und jetzt endlich mal großartige Neuigkeiten! Macht Euch keine Sorgen, denn all unsere Probleme werden schon bald verpufft sein. Schmeißt den Seitan aus dem Fenster, geht zum Metzger und kauft Euch stattdessen ein dickes, fettes Stück Tierarsch und beißt da rein. Leiht Euch einen Audi Q7 und fahrt damit komplett im ersten Gang in der Stadt herum (klingt besser), einfach weil es lustig ist, und erfindet dann einen Cocktail, für den man jeweils zehn Nespresso-Kapseln und einen Klumpen Elfenbein verrührt, auf dass es das In-Getränk 2018 werde.

Wie jetzt, unökologisch und tierfeindlich? Wie seid Ihr denn bitte drauf… habt Ihr denn nicht den Gastkommentar von Toni Stadler in der NZZ gelesen? Es ist nämlich so, dass Missstände in der Tierhaltung beseitigt gehören, aber deswegen direkt keine Tiere mehr zu essen ist total übertriebener Aktionismus, darum kümmert sich, *däfdää*, doch längst Vater Staat, Ihr kleinen Dummerchen! Tierquälerei? „Dies zu korrigieren, ist Aufgabe staatlicher Aufsicht, nicht des Konsumenten.“

Jawoll! Das ist Aufgabe des Staates, haha! „Herr Ober, bitte noch mal zehn Portionen Gänsestopfleber für mich und meine Katze! Was schauen Sie denn so? Der Staat hat sich doch bereits darum gekümmert, dass beim Einführen des Metallrohrs in den Gänsehals keine Schmerzen entstanden sind, ist ja schließlich seine Aufgabe!“.

Ja, lieber Toni Stadler, das ist auch seine Aufgabe. Einen Moment, Ich nehme Dir jetzt mal Deine Einhornbrille ab. Ui, da ist ja ganz schön viel Feenstaub drauf, kein Wunder, dass Du

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Halt! Schaut alle her, wie männlich ich gerade eine Bifi erlegt habe!

Was geht mir diese Männlichkeitskacke auf den Zeiger…

Das ganze Land ist voller so unfassbar männlicher Männer, dass diesen Hochsommer erstmals nicht nur für die Ozon-, sondern auch für die Testosteronwerte Warnungen wegen Gesundheitsrisiken herausgegeben werden mussten. Die Edeka-Werbung der maximal empathielosen Werbeagentur Jung von Matt war voller verdreckter Typen, Feuer und großen Fleischfetzen, es gab körnige Wurst für Männer, dicke Autos für Männer und koronare Herzerkrankungen für Männer. Ich war bislang naiverweise davon ausgegangen, ich sei schlicht aufgrund meiner Geschlechtsidentität ein Mann – weit gefehlt!

Will ich ein echter Mann sein, dann reicht es nicht, einfach nur ein formschönes Gemächt an mir herabbaumeln zu lassen*, nein: Ich muss außerdem eine Vorliebe haben für Deftiges, Grobes, Brutales, Schweres, Ungesundes und Lautes. Ein echter Mann schlägt zu und fragt später, worum es geht. Ein echter Mann weint nicht und besitzt die Empathie einer Borg-Drohne. Er findet Fußball toll und grölt gerne bierbetäubt sinnfreie Parolen.

Und diese willkürliche Aneinanderreihung ist es jetzt? Okay, das ist jetzt nur die Momentaufnahme meines Gedächtnisses aus dem Sommer 2017 mit seiner Werbung, den Facebook-Debatten und mitgehörten Schwimmbaddialogen und ist mutmaßlich etwas eingefärbt. Aber genau dieser Unsinn wabert leider durch jede Kommentarspalte, in der es heißt, Veganer müssten halt mal wieder Männeressen bekommen, um nicht so blass auszusehen, Tofu sei schwules Gemüse (sic) und man würde von Grünzeug nicht stark.

Hey, ich scheiße auf sogenanntes „Männeressen“. Ich brauche keine Steaks, weil ich sonst das Gefühl habe, kein Mann

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Ich habe den schwurbeligen Leitartikel im Spiegel gelesen, damit Ihr es nicht tun müsst

Oh Mann, da ist man einmal für zwei Wochen zum Ausspannen auf Borkum, und ausgerechnet dann bringt der Spiegel seine jährliche, zuverlässig rumpelige Sommerloch-irgendwas-mit-Essen-Titelgeschichte raus, weil die echten Journalisten da bereits alle in ihrem Feriendomizil weilen. Ich hatte noch kurz überlegt, mir das im Urlaub anzutun, aber dann wäre es ja kein Urlaub mehr gewesen, entsprechend verspätet kommt diese Replik bedauerlicherweise um die Ecke. Die Lektüre war dann aber auch wirklich unterirdisch, mein wiederholtes, entnervtes Aufstöhnen hat die anderen Gäste des Biergartens hoffentlich nicht zu sehr genervt.

Susanne Amann und Hilmar Schmundt schaffen es, ein derartig wirres Stück Text zu verfassen, dass man sich ein bisschen wie in einem Film von Michael Bay vorkommt: Egal, an welcher Stelle man reinschaut, es ergibt wenig Sinn, ist widersprüchlich und man könnte die Reihenfolge der einzelnen, belanglosen Passagen beliebig ändern, ohne dass es groß auffallen würde. Da passt auch wirklich gar nichts, entsprechend wahllos kann man den Blödsinn rausgreifen:

Schon der Titel lautet „Essen oder nicht essen? – Vom dogmatischen Verzicht zum gesunden Genuss“. Ja, so einfach ist das – Verzicht ist dogmatisch, und Nicht-Verzicht ist gesund – prost! Es folgen allerhand Beispiele, mit denen man sich den Anstrich einer differenzierten Recherche zu geben versucht, die aber alle darauf hinauslaufen sollen, dass Verzicht schlussendlich immer was für blöde Spielverderber ist, vollkommen unabhängig davon, wer aus welchen Gründen worauf verzichtet.

[EDIT: Das Schild in Vincent Klinks Restaurant ist tatsächlich etwas vernünftiger, als der Spiegel es hier aussehen lässt. Die Formulierung ist in meinen Augen immer noch optimierbar, aber tatsächlich weniger Aufregung wert. Da die Spiegel-Autoren das aber dennoch als Beleg für Genuss und als Argument gegen Verzicht heranziehen, ist die Kritik an dieser Denke in Richtung der Autoren gerechtfertigt]

Entsprechend ulkig legt man los: Der selbsternannte Gourmet Vincent Klink hat in sein Restaurant ein Schild mit der Aufschrift „Für Allergiker kein Zutritt“ gestellt. Haha, sooo lustig! Ihr wollt ein Gericht ohne Haselnüsse, weil Eure Tochter sonst elendig daran ersticken könne? Fuck you, Ihr Scheißallergiker, Ihr habt die Rechnung ohne den „leidenschaftlichen Genießer“ Vincent Klink gemacht! Was seid Ihr auch mit einer Allergie geboren worden, Ihr Blödmänner?! Nächste Woche kommen dann noch die Schilder

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Ich wäre ja auch gerne vegan, aber ich könnte nicht leben ohne Eutersekret!

Na, würdet Ihr auch gerne mal wieder Lebensmittel einkaufen gehen, checkt aber nicht im Ansatz, was da auf die Verpackungen gedruckt ist, sodass mittlerweile Euer halber Vorratsschrank randvoll ist mit wenig schmackhaften Insektenvernichtern, Batterien und Paketkordel? Kenne ich… Eigentlich wollte ich ja Linsensuppe kochen, aber die Etiketten auf den Produkten sind so scheißkompliziert, dass ich immer mit vollkommen falschen Zutaten nach Hause komme und jetzt Küchenrolle blanchiere. Ich hoffe, die schmeckt zu Wattestäbchen.

Damit diese Qual nun endlich ein Ende hat, hat der Europäische Gerichtshof gestern entschieden, dass Verpackungen ab sofort extrem deppensicher gestaltet sein müssen, sprich: „Milch“ oder „Käse“ darf nur auf Verpackungen stehen, deren Inhalt aus „normaler Eutersekretion“ gewonnen wird. Zugegeben, das klingt schon viel geiler als „Brotbelag auf Mandelbasis“, was auf meinem Käse steht. Wer parkt nicht gerne eine große Portion Eutersekret auf seinen Rigatoni?!

Jetzt frage ich mich nur, wo die Hersteller all die „normale Eutersekretion“ vorfinden wollen. Das klingt so, als würden da Paarhufer gedankenverloren über die Wiese traben, während ihnen das Zeug so mir nichts, dir nichts aus dem Euter tropft und man es einfach nur von der Wiese saugen

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15 Kinder bei Mandelmilch-Zwischenfall verletzt – GEFÄHRLICH!

„SO SCHÄDLICH IST MANDELMILCH FÜR IHR KIND!“ erklärte DIE WELT gestern.

Da sind nämlich Mandeln drin, und von Mandeln werden Kinder ja vollkommen blöde – so äußerte sich zumindest die Mutter von Mario Barth. Die andere Grundzutat ist Wasser, ebenfalls ein höchst gefährliches Molekül, regelmäßig ertrinken Menschen darin und Tumore bestehen zu einem hohen Prozentsatz aus Wasser! Hätten Sie’s gewusst? Es ist ein übles Teufelszeug!

O.k., Spaß beiseite, Mandeln sind für den menschlichen Verzehr gut geeignete Steinfrüchte mit viel Protein und wichtigen Mineralstoffen, und auf die Gefährlichkeit von Wasser als Lebensmittel gehe ich nicht ernsthaft ein. Auch Hafer, Dinkel, Soja und Reis sind vollkommen unbedenkliche Nahrungsmittel, die in den üblicherweise konsumierten Mengen Bestandteil einer reichhaltigen Ernährung sein können. Die Behauptung, das sei „schädlich für Kinder“ ist vollkommener Humbug.

Der Social-Media-Lakai im Springer-Haus hat wohl gemerkt, dass

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Jan Böhmermann hasst mich

Ja, es ist mir etwas peinlich, aber tatsächlich habe ich mir den Zorn von Deutschlands mutmaßlich ambitioniertestem Late-Night-Talker zugezogen. Mich erreichen bereits erste Mails und PNs, wie zur Hölle ich das geschafft habe, und an der Stelle möchte ich darum bitten, die wilden Spekulationen zu unterlassen! Mir wurde jetzt wiederholt unterstellt, ständig nackt bis auf eine Erdogan-Maske im ZDF-Backstagebereich rumzurennen (vollkommener Humbug, das ist eine Gollum-Maske). Dabei habe ich mir viel Schlimmeres zu Schulden kommen lassen und ich möchte Dich, lieber Jan, vielmals um Entschuldigung bitten.

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Es trug sich am Sonntagabend des 22.03.2015 zu: Ich war auf dem Rückweg von der Interschmodder, einer Messe für ausschließlich mit Körperausscheidungen angefertigte Plastiken, und der Hunger trieb mich in eine Raststätte auf der A3. Ich trottete erschöpft zur Theke und bestellte eine Portion Pommes, worauf der Mann hinter dem Tresen „Mit Ketchup und Mayo?“ fragte. Und da passierte es. Vielleicht war ich von all den geistigen Eindrücken zu erschöpft und habe nicht darauf geachtet, wen ich mit meiner gedankenlosen Aktion verletzten könnte: In einer egoistischen und rückblickend betrachtet geradezu faschistoiden Haltung antwortete ich „Nein, nur Ketchup“.

Vermutlich habe ich jetzt, in diesem Moment, mehrere tausend Abonnenten verloren angesichts dieser dreisten, rücksichtlosen Arschlochhaftigkeit, aber an die, die noch mitlesen: Ich empfinde unendliche Reue, wenn ich das Ganze vor meinem geistigen Auge noch mal Revue passieren lasse! Könnt Ihr mir noch mal verzeihen? Ja, natürlich erzeugt man mit so einem selbstgefälligen Gehabe Missgunst und Ablehnung. Jetzt, zwei Jahre später ist mir das auch klar (EDIT: Die Sendung wurde vor ein paar Tagen erst ausgestrahlt und für mich deswegen überhaupt ein Thema). Kein Wunder also, dass Jan Böhmermann am 23.03.2015 in der Sendung „Inas Nacht“ seinem Zorn freien Lauf ließ und auf Inas Frage nach seiner Ernährung verständlicherweise klarstellte „ich hasse auch Veganer, wirk

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„Vegan“ ist ja altindianisch und bedeutet „synthetische Chemiepampe“

Kennt Ihr das? Sobald es irgendwo um fleischloses Essen geht, ploppen um Euch rum auf einmal diverse kommentargewordene Paradoxa auf: Ganz viele Leute würden so was nämlich nie, nie, niemals! essen, weil es blöder Hippiescheiß ist – gleichzeitig aber wissen sie ganz genau, wie das ganze Zeug schmeckt (selbstverständlich extrem ekelhaft und brechreizauslösend). Das wirkt auf mich immer ähnlich glaubwürdig wie die cineastische Einordnung „Ich habe diesen Film nicht gesehen, aber er ist bestimmt voll doof!“. Ach so, nein nein, es geht diesen Leuten dabei natürlich nicht um Kartoffeln mit Spinat oder einen Pfannkuchen, sondern um den gleichsam beliebten und gefürchteten… *Trommelwirbel* Fleischersatz! *diabolisches Lachen*.

Warnung vor dem Seitan med

Die erste Auffälligkeit daran ist: Der Markt wächst stark. Allein in Deutschland gibt es mehrere Dutzend Marken und entsprechend viele verschiedene Artikel. Schon die Auswahl nur für die Kategorie „Wurstalternativen“ bei alles-vegetarisch.de umfasst 144 verschiedene Produkte, die wiederum aus recht unterschiedlichen Zutaten hergestellt sind. Die Behauptung, jemandem schmecke davon nun jedes Einzelne überhaupt gar nicht, klingt ungefähr so unvoreingenommen wie die Behauptung, dass die Gerichte aller Restaurants im Großraum Basel ungenießbar seien. Und dann noch in der Kombination mit der Feststellung, so was schon aus Prinzip niemals nicht zu essen –  WOHER WEIßT DU DANN, WIE ES SCHMECKT??? Klingt schon wie grandioser Mumpitz.

Nun gut, über Geschmack lässt sich nicht streiten und es gibt bestimmt auch Leute, die das mal ernsthaft probiert und tatsächlich einen kulinarischen Griff ins Klo gelandet haben. Mich zum Beispiel. Vor einer gefühlten Ewigkeit habe ich mal Tofuwürste im Reformhaus

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