Mittlerweile ist Pflanzenmilch ja wirklich keine revolutionäre Geschichte mehr. Musste man sich vor 15 Jahren noch mit einer zerknitterten Schatzkarte auf den Weg zu einem abgelegenen Reformhaus durchschlagen, um dort eine Packung Sojamilch mit dem Geschmackserlebnis von 4 Blättern Küchenrolle im Mund zu erstehen, kann ich das Zeug heute ganz normal zum Kaffee dazu bestellen. Aber auch diese Entwicklung war heiß umkämpft:
Wäre ich kein Blogger, sondern ein Pflanzenmilchhersteller, dürfte ich sie nicht „Pflanzenmilch“ nennen bzw. es so auf die Verpackung schreiben. So kommt es zur skurrilen Situation, dass wir im Alltag eigentlich Dinge wie „ist noch Hafermilch da?“ oder „Denk noch an die Sojamilch für die Aioli“ sagen, uns dann aber Packungen in den Schrank stellen, auf denen „Sojadrink“ oder „Haferdrink“ steht.
Im Juni 2017 hatte der Europäische Gerichtshof das nämlich verboten. Diese Bezeichnungen sollten in Zukunft nur noch Produkten vorbehalten sein, die aus „durch ein- oder mehrmaliges Melken gewonnenem Erzeugnis der normalen Eutersekretion“ bestehen. Fun Fact: „Herr Ober, wir hätten gerne zwei Kaffee mit Eutersekretion“, funktioniert nicht, ich habe es ausprobiert.
Damit diese Regelung so beschlossen werden konnte, musste die EU eine ewig lange Liste mit 131 Ausnahmen definieren, für Deutschland zum Beispiel die naheliegenderweise die Begriffe Fischmilch, Kokosmilch, Kakaobutter usw. Für Dänemark aber lustigerweise auch das Wort „fromage“, das dort traditionell
WeiterlesenMilchlobby scheitert mit lächerlichem Anti-Pflanzenmilch Vorstoß an EU-Kommission