In eigener Sache: Vielen Dank!

So, es ist mal langsam Zeit, euch allen danke zu sagen. Danke!

Als ich mit dem Blog hier 2014 angefangen habe, hatte ich ja keine Ahnung, wie groß das mal werden würde. Nicht mal im Traum hätte ich daran gedacht, dass ich damit mal meinen Lebensunterhalt verdienen könnte. Gut, kann ich auch noch nicht ganz, aber dank euch bin ich schon verdammt nahe dran, wodurch ich jetzt aber auch ein paar Dinge ändern muss.

Also: Vielen Dank euch allen dafür, dass ich mit dem Blog mittlerweile meine Miete bezahlen kann. Nicht gerade wenige von euch investieren mehr Geld in meinen Blog als in so manches echtes Zeitschriften-Abo, das erfüllt mich immer noch mit einer ordentlichen Portion Demut und Stolz. Mein Dank sinkt aber nicht proportional zur Spendenhöhe. Mir ist sehr wohl bewusst, dass auch manch kleiner Betrag jeden Monat aufs Neue verdient werden will und zu meinen Leser:innen auch eine Menge Menschen gehören, die nicht gerade im Geld schwimmen.

Ich bekomme zudem immer wieder rührende Mails von Leuten, die sich auch das gerade nicht leisten können und mir von ihren Plänen erzählen, mich bald zu unterstützen, wenn ihre Lehrzeit oder ihr Studium zu Ende ist. Und dann kommt von den gleichen Leuten ein paar Monate später tatsächlich ein Dauerauftrag, das nenne ich mal Commitment. Ich habe nicht immer Zeit, allen darauf zu antworten, daher stellvertretend an dieser Stelle: Wenn euer Budget das gerade einfach nicht hergibt, dann wäre ich der letzte, der euch auf Kohle volllabern würde. Bitte spendet mit nur, wenn ihr euch das auch leisten könnt.

Wenn nicht, dann gibt es außerdem auch immer eine Portemonnaie-schonende Möglichkeit, mich zu unterstützen: Indem ihr meine Beiträge teilt, bewertet oder kommentiert – gerne auch kritisch, Hauptsache sachlich. Und auch dafür möchte ich mich mal bedanken: Auf meinen Seiten herrscht meistens ein so zivilisierter Ton und auch eine Fachkenntnis, dass ich auf unzulässige Kritik oder Verschwörungsspam oft gar nicht selbst eingehen muss. Bevor ich dazu komme, haben häufig längst ein paar schlaue Leute mit Quellenlinks und logischen Argumenten reagiert, so dass grober Unsinn nicht unwidersprochen bleibt.

Das bedeutet mir alles echt viel und es motiviert mich mehr als ein unverschämtes Gehalt aus der IT-Branche es je könnte. In Momenten kompletter Übermüdung, wenn mir die Augen vor lauter Zahlen flimmern und ich im Text festhänge, weil die Pointe sich querstellt, denke ich da oft dran. Und versuche dann trotzdem, alles zu geben, weil ihr ja auch alles gebt.

Auch deswegen habe ich letztes Jahr im Februar entschieden, meinen eigentlichen Job komplett an den Nagel zu hängen und stattdessen Vollzeit zu bloggen – ohne dass die Spenden bereits meine Ausgaben deckten. Es war sozusagen eine Wette: Finde ich schneller genug Menschen, die mich unterstützen, als meine Ersparnisse aufgebraucht sind? Die Aufteilung auf die vielen Bezahlungsmöglichkeiten macht es für euch leider etwas intransparent, deswegen hier mal ein Zwischenstand: Die monatlichen Spendeneinnahmen beliefen sich im April 2021 auf ca. 2220 Euro, abzüglich 7 Prozent Umsatzsteuer, also gut 2.064 Euro.

Auf den letzten Metern wurde es jetzt also etwas eng. Für mich allein würde das zwar reichen, aber mit drei Kindern ist das leider was anderes – alleine, was die alles aufessen können! Ihr glaubt es ja nicht. Die geben sich zwar ganz unschuldig, aber ich gebe im Monat bestimmt 100 Euro für Räuchertofu aus und die Hälfte davon vertilgt die 8-Jährige ganz allein. Oder sie bunkert den irgendwo.

Deswegen habe ich im März angefangen, auch für den Volksverpetzer und telepolis zu schreiben (bedeutet monatlich noch mal 600 € bis 800). Das ging für mich in Ordnung, weil beide Portale ohne Paywall arbeiten und ihr, meine Haupt-Supporter, auch diese Texte dadurch immer lesen könnt. In einem gesonderten Post werde ich hier mal für alle Menschen außerhalb von Facebook und Twitter eine Linksammlung zu den bereits erschienenen Texten veröffentlichen.

Dem Blog gilt auch weiterhin meine Hauptaufmerksamkeit. Hier werde ich die meisten und aus meiner Sicht auch relevantesten Texte veröffentlichen. Damit es aber in Zukunft eine etwas höhere Motivation gibt, den Laden hier am Laufen zu halten, werde ich die Erwähnungen über Spenden etwas ändern müssen:

Die Liste der Spenderinnen und Spender ist lang. Ja, das ist eigentlich was Gutes, aber es birgt auch ein paar Probleme: Sie nimmt so viel Platz ein, dass sie bei normalen Artikeln mittlerweile knapp die Hälfte der Scrollleiste ausmacht. Dadurch wirken die Texte länger, als sie eigentlich sind – was Menschen leider davon abhält, sie zu lesen und eure Namen gehen in diesem Text-String aus über 10.000 Zeichen ziemlich unter.

Zudem fällt es mir immer schwerer, die Liste aktuell zu halten. Patreon und Steady bieten praktische CSV-Exporte an, aus denen sich schnell die Personen rausfiltern lassen, die erwähnt sein wollen, aber für PayPal-Spenden und Direktüberweisungen sieht das leider anders aus. Um die Abo-Zahlungen rauszufiltern muss ich entweder manuell in den Daten rumfummeln oder Makros schreiben, deren Funktionalität aufgrund von Formatänderungen seitens meiner Bank oder bei PayPal eine Halbwertszeit von ein paar Wochen haben.

Zudem habe ich in letzter Zeit einige Beschwerden bekommen von Leuten, die gar nicht erwähnt werden wollten. Bei PayPal gibt es nämlich leider keine Möglichkeit, das Feld mit den Bemerkungen automatisiert auszuwerten. Ich gucke sie mir in der Regel immer einmal manuell an, da sind nämlich auch immer unheimlich viele nette und lustige Nachrichten dabei (wäre zwar ein Datenschutzverstoß, aber ich hoffe immer, dass bei meiner Bank oder PayPal die Betreffs „FckJuliaGlcknr“, „Für sexuelle Gefälligkeiten“ und „Bestellung über 3 Pfund Impfgift!“ irritiert zur Kenntnis genommen wurden).

Aus diesen Gründen müsste ich dort also manuell die Bitten um Erwähnung und Nicht-Erwähnung auswerten, zumal ihr für Abonnement-Spenden in PayPal gar keine Bemerkung setzen können und damit benachteiligt wärt – dabei helfen mir die regelmäßigen Zahlungen bei meiner Planungssicherheit am meisten. Das sprengt leider meinen Zeitrahmen. Sollten die Einnahmen irgendwann meine Ausgaben übersteigen, kann ich dafür gerne mal nach einer bezahlten Unterstützung suchen, aber bis dahin würde ich die namentliche Erwähnung gerne ausschließlich an Patreon und Steady und Direktüberweisungen mit dem Wort „Erwähnung“ im Betreff koppeln.

Im Gegenzug möchte ich mich bei den Spender:innen, die ganz eindeutig eine Erwähnung wünschen, gerne etwas prominenter bedanken als nur in so einem dicken, unleserlichen Textblock unter den Artikeln. Einmal soll die vollständige Liste auf einer neuen Blog-Seite namens „Hall of Fame“ auftauchen (auf die ich unter den Artikeln dann immer verweise), aber die würde ich dann auch nach Treue, also der Dauer des Supports sortieren. Zusätzlich würde ich die neu hinzugekommenen Supporter gerne in eigenen Posts erwähnen.

Das könnte so laufen, dass jeden Dienstag Supporter-Day ist und ich auf meinen verschiedenen Kanälen dann einmal die Neuzugänge der letzten Woche zusammen mit treuen Langzeitunterstützer:innen erwähne – sonst haben die durch die Veränderung ja einen Nachteil. Sagt mir hierzu bitte unbedingt, ob ihr das komplett blöd findet oder vielleicht eine bessere Idee habt. Ich bin da noch nicht festgelegt, das ist jetzt nur meine bislang beste Idee.

Außerdem würde ich gerne die 1-€-Option streichen. Das nicht, weil ich so ein habgieriger Großkotz bin, sondern weil die Gebühren der Anbieter hier nicht mehr verhältnismäßig sind: PayPal zieht von den Ein-Euro-Spenden bis zu 40 Cent Gebühren ab. Patreon behält 5 Prozent ein und zieht danach eine Payment processing fee pro Zahlung ab, dann wird mir der Rest über einen Drittanbieter in Euro auf mein deutsches Konto überwiesen (der ebenfalls ein paar Cent einbehält) und dann muss ich darauf als freiberuflicher Autor Umsatzsteuer bezahlen.

Von dem Geld, das ja eigentlich als Unterstützung für mich gedacht ist, geht bei so kleinen Beträgen also leider ein großer Teil an andere und das finde ich auch unfair gegenüber euch, die die Zeche ja schließlich zahlen und damit eigentlich nicht die neue PayPal -Firmenzentrale finanzieren wollten. Ich habe den Wert daher auf drei Euro angehoben, dann werden zwar auch 42 Cent Gebühren abgezogen, aber das entspricht dann nur noch 14 Prozent des Betrags, nicht mehr 40 Prozent.

Gut, das wäre so mein Plan. Dafür ist auch schon fast alles vorbereitet, aber bevor ich davon irgendwas umsetze, warte ich jetzt erst mal gespannt auf euer Feedback.

4 Gedanken zu “In eigener Sache: Vielen Dank!

  1. Hey lieber…..Graslutscher?

    Das hier ist mein erstes Mal, dass ich einen Deiner Blogbeiträge kommentiere, daher weiß ich nicht, ob man Dich hier auch so anspricht 😀

    Und damit gleich zur Sache – als (halb-) stiller Mitleser auf Twitter und ab und zu Deiner Blogs habe ich mich schon länger über deine ausführlichen und gut recherchierten Beiträge gefreut, als Veganer freue ich mich über deine diesbezüglichen Beiträge besonders!

    Was mich aber ausgerechnet bei diesem Beitrag veranlasst, mal etwas zu schreiben: Ich finde es wahnsinnig toll und „mutig“, dass Du uns tatsächlich dein Einkommen in konkreten Zahlen mitteilst. Das gibt den Menschen, die für dich spenden, sicherlich ein gutes Gefühl zu wissen, wo du stehst. Oft denkt man ja, „davon Leben können“ bedeutet (gerade für BWLer :P) in diesem Kontext irgendwas bei 4-5k im Monat. Als M-Vler habe ich sicherlich eine andere Wahrnehmung von 2k netto (Oder kommen da noch andere Steuern rauf?) als ein Münchener aber selbst für mich wirkt es nicht viel für die Unsicherheit und auch die Arbeit, die du in deine Artikel und Beiträge steckst. Daher habe ich mich nach diesem Beitrag ebenso entschieden, für Dich zu spenden, weil diese Art von Journalismus und Publizierung unterstützt gehört!

    Außerdem möchte ich nochmal ausführlich hervorheben, wie gut ich es finde, dass du explizit auch (sachliche) Kritik an Deinen Artikeln wünscht und nicht nur haltungsbedingte Lobeshymnen aus unserer „Bubble“.

    Mit diesen Worten wünsche ich Dir und allen Lesenden ein schönes, verlängertes Pfingstwochenende und gerade in der aktuellen Zeit viel Gesundheit

  2. Moin junger Mann,
    ich bin noch nicht lange dabei, habe mich aber schon ein bisschen durch die Historie gearbeitet. Hierher gekommen bin ich über eine Verlinkung auf LinkedIn.
    Bis dato kann ich bei vielen deiner Beiträge nur nicken. Bei Anderen manchmal nicht, weil ich als Ing. zu technischen Problemstellungen eigene Erfahrungen und auch andere Ansätze habe. Besonders amüsant finde ich aber die Beiträge, in denen es um Fleischesser und deren Probleme geht.
    Meine Lebensgefährtin ist Ende 2015 umgestiegen, ich selbst habe meinen letzten Big King XXL im März 2016 gegessen.
    Von daher sind wir mittlerweile auf der hellen Seite der Macht angekommen.
    Aus eigener Erfahrung muss ich halt sagen: Veganer sehen die Welt mit anderen Augen und Veganer schmecken die Welt völlig anders. Trotzdem reagieren die Carnivoren immer völlig irritiert, wenn ich Ihnen sage, wie man ein ordentliches Stück Steak grillen muss, damit es aussen knusprig und innen zart bleibt. Auch ich weiß noch, wie sowas geschmeckt hat.
    Daher … wenn ich Bekannten heute einen veganen Burger kredenze, dann wundern die sich immer, dass sie keinen Unterschied schmecken. (Wie denn auch bei so viel Steakgewürz im Vleisch)
    Du bist ja schon ziemlich lange am Schreiben und das erfordert schon ordentlich Durchhaltevermögen. Dafür dir erstmal ein großes Kompliment. Ich selbst hatte mich 2011 mal an einem Blog versucht, aber dann ab 2013 aufgrund diverser Änderungen in meinem Leben das Schreiben aufgegeben.
    Von daher wünsche ich dir weiterhin genug Ideen und eine spitze Feder.
    Auch wenn wir sicherlich nicht immer einer Meinung sind, lese ich deine gern.
    Bleib negativ (getestet) und gesund.

  3. Hey Jan!
    Vielen Dank für deine Arbeit, sie ist richtig gut und so wichtig zwischen all dem blöden Grundrauschen. Ich freue mich immer, wenn ich im Blogfeed oder auf Twitter etwas neues von dir zu lesen finde.
    Das ist ein mutiger Schritt, den du da gehst, daher gibt’s von mir ab Juni ein Upgrade 😉 Hoffentlich hilft’s!
    Grüßlis und mach weiter so!

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