Über die Frage, wie die Letzte Generation wirkt

Aus dem Plan, einfach nur ein kurzes Facebook-Statement zur Letzten Generation zu verfassen, wurde mal wieder nichts. Je mehr ich schrieb, desto mehr dachte ich nach und desto mehr schrieb ich dann auch wieder and here we are. Ich hatte mich lange davor gedrückt, die vielen Rückfragen zu beantworten, was von deren Aktionen halte, weil ich nicht wusste, wann ich die Kommentare moderieren soll.

Erste Überraschung: Die Kommentare sind der Hammer und mein Moderationsaufwand war minimal, weil sich fast alle, ob pro oder contra, sehr sehr vernünftig über dieses wirklich hardcore umstrittene Thema unterhalten haben. Mit stabilen Communites ist es wie mit Glück, könnt Ihr euch nicht kaufen. Ich bin sicher, das schafft ihr auch hier in den Kommentaren 😉

Zweite Überraschung: Meine Kritik über fehlende Kommunikation seitens der Letzten Generation steht der Transparenz halber noch im Text, hängt nun aber ziemlich in der Luft, denn es dauerte wirklich nicht lange, bis der offizielle Letzte-Generation-Facebook-Account mir in den Kommentaren antwortete. Diese Antwort kopiere ich als Bild an die entsprechende Stelle und als Text unter das Ende des Textes, damit auch Lese-Software ihn erfassen kann.

Hier also der Text, den ich vor 24 Stunden verfasst habe und den ich auch schon wieder nicht mehr ganz so formulieren würde, weil die Diskussion was mit mir gemacht hat. Wie auch immer, das hat der 24-Stunden-in-der-Vergangenheit-Jan geschrieben:

Die Aktionen der Letzten Generation sind nicht meine persönliche Lieblings-Protestform, aber ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Menschen angesichts der immer stärker dröhnenden Ignoranz seitens der Politik drastischere Mittel wählen als nur bei Demonstrationen mitzulaufen.

Wer verstanden hat, was globale Erderhitzung bedeutet und dann sieht, dass wir jetzt in Deutschland Sektorziele abschaffen, hat gute Gründe, schockiert und rastlos zu sein und es nicht auszuhalten, diesem Wahnsinn länger von der Seitenlinie aus zuzusehen.

Der Gedanke, dass alle ganz normal ihren Alltag bewältigen und währenddessen scheinbar so tun, als gäbe es diese Krise gar nicht, irritiert dann umso mehr. Das Stören des Alltags soll dieses Zerrbild aufbrechen, soll den Menschen zeigen: Das ist nicht normal. Die Krise ist da und wird nicht verschwinden, nur weil uns ein lauer Frühlingstag mit offenen Fenstern und Phil Collins aus dem Autoradio Normalität vorgaukelt.

Aber wie viele Menschen wissen sehr wohl, dass das nicht normal ist? Die Klimakrise nervt ja nicht nur tierisch, sie ist auch eine psychologische Herausforderung, weil Menschen rein kognitiv nicht rund um die Uhr im Krisenmodus sein können. Bei einem Tsunami oder einem Erdbeben ist es extrem hilfreich, dass Adrenalin den Körper flutet und uns ein paar Stunden weit mehr Kraft gibt, als wir sonst so zur Verfügung haben, aber nach 14 Tagen Erdbeben wären unsere Kräfte komplett am Ende. Die Klimakrise wird aber nicht nur 14, sondern tausende Tage dauern.

Es ist daher in meinen Augen legitim, sich davon auch abmelden zu dürfen und zu sagen: „Jetzt gucke ich mir zwei Stunden einen hirnlosen Actionfilm oder ein E-Auto-Rennen an und schiebe die Krise so lange von mir weg, weil ich sonst durchdrehe.“ Als Privatmensch müssen wir das tun können.

In den Medien oder der Politik ist das aber inakzeptabel, und dennoch wird das Klima dort von vielen so behandelt wie ein Erdbeben in Sonstwo oder eine Hungersnot in Elbonien: Gucken wir uns mal an, streiten ein paar Wochen darüber, beschließen irgendwas, aber dann ist es bitte auch mal gut damit.

Hier müssen wir vielleicht auch als Gesellschaft einen Weg finden, der das Thema immer in der Diskussion hält, ohne uns komplett zu zermürben. Die LG möchte verhindern, dass das Thema in Vergessenheit gerät und blockiert deswegen den Alltag der Menschen. Eine Strategie, die dieses Ziel erfüllt, wie immer ihr auch dazu steht.

Und hier kommen wir zum Knackpunkt, die Abwägung ist folgende: Ist die Wirkung dieses Aufmerksamkeitsboosts stärker als der mutmaßliche negative Impact, wenn Menschen von den Protesten abgeschreckt sind und sich mit dem Vorhaben Klimaschutz nicht mehr identifizieren?

Tja, gute Frage. Leider (oder im Fall von Dieter Bohlen zum Glück) kann ich keine Gedanken lesen und weiß nicht, wie viele Menschen negativ darauf reagieren. Ich sehe Menschen, die den Protesten ihre Solidarität aussprechen und ganz offen begeistert sind, selbst wenn sie im Stau stehen und andere, die sehr, sehr wütend darüber sind, selbst ohne selbst konkret betroffen zu sein (und noch mehr dazwischen).

Meine ganz persönliche Einschätzung, die nicht belegbar ist: Leider sind die Menschen, die den Aktionen etwas abgewinnen können, ohnehin bereits im Klimateam. Es gibt ja eine Bevölkerungsgruppe, die das Problem erkannt hat und entsprechend handelt und vor Allem auch wählt (wichtig).

Um nun schneller vorwärts zu kommen, muss diese Anzahl von Menschen sich noch erhöhen, damit zukünftig in den Machtpositionen mehr Leute sitzen, die ernsthaft unsere Emissionen reduzieren wollen. Und ob die LG das aktuell erreicht, bezweifle ich. Andererseits hat sie es geschafft, 2 Stunden mit Volker Wissing zu reden, und das scheinen 2 Stunden mehr zu sein als die eigenen Koalitionspartner mit dem Mann zuletzt bekommen haben 😉

Das größte Hindernis sehe ich darin, dass viele Menschen die Intention hinter der LG gar nicht verstehen, das fängt schon beim Namen an (mit letzte Generation ist nicht gemeint, dass danach keine mehr kommt, sondern dass das die letzte ist, die das Problem lösen kann). In Kommentaren lese ich oft, dass die LG ja selbst Auto fährt oder in Geschäften einkauft, die mit Farbe beschmiert werden.

Ja, das kann gut sein, widerspricht sich aber auch nicht, denn diese Aktionen sollen (so habe ich es verstanden) nicht sagen „Fahrt nicht Auto“, sondern „Erkennt an, dass wir im Ausnahmezustand leben“. Gut, aber viele tun das ja vielleicht schon und sitzen trotzdem im Auto auf dem Weg zum Supermarkt.

Das Problem ist in meinen Augen auch, dass eine Menge Menschen diese Transferleistung aktuell nicht machen (was beim Blockieren eines Autorennens der Formel E auch noch etwas schwieriger ist) und denken, ihnen wird persönlich die Schuld an der Krise gegeben.

Aus der Kognitionswissenschaft gibt es Erkenntnisse, laut denen ein vielversprechendes Instrument für Verhaltensänderungen die Solidarisierung mit Menschen ist. Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt geht in ihren Aktionen für pflanzliche Ernährung als Einstieg auf Menschen zu und fragt sie „wollen wir zusammen etwas gegen die Massentierhaltung unternehmen?“.

Das muss niemandem gefallen, aber es ist effektiv. Deswegen plädiere ich in Klimafragen eher dazu, nicht nur auf die CO2-Emissionen einzelner Menschen zu gucken, sondern sie zuerst für die große Aufgabe im Hintergrund zu gewinnen, unser System umzustellen. Das Persönliche folgt dann oft.

Ich fürchte, dass die Aktionen der LG von vielen Menschen so verstanden werden, dass es um ihr persönliches Verhalten geht – auch wenn das nicht so gemeint ist. Kann aber auch gut sein, dass ich falsch liege und mehr Menschen eine solche Art Weckruf brauchen als ich dachte. Aber auch in dem Fall würde ich mir von der LG mehr Kommunikation wünschen, um auch Menschen außerhalb der eigenen Peer Group mit der gewonnenen Aufmerksamkeit zu überzeugen.

Kommentar der LG unter meinem Facebook-Post

Wie auch immer ihr dazu steht: Hass oder gar Gewalt gegenüber diesen Menschen geht gar nicht. Ich habe in meinem Leben schon in hunderten Staus gestanden, weil irgendwer auf dem Handy gedaddelt oder gesoffen hat. Wenn da niemand aussteigt und gewalttätig wird, wieso vergeht man sich dann an friedlichen Menschen, die schlicht die Erhaltung der eigenen Biosphäre fordern?

Das wird ein Marathon, kein Sprint. Der einfachste Weg, nervige Klimaproteste loszuwerden, ist übrigens eine glaubwürdige, Mut machende Klimapolitik. Wer sich erst bei der Fossillobby anbiedert und dann über blockierte Straßen aufregt, agiert so glaubwürdig wie ein insolventer Finanzberater.

Ihr seht, ich bin unentschlossen. Aber auch das ist okay, wir müssen nicht zu allem und jedem eine eindeutige Meinung haben.

Ergänzung: Der Kommentar der Letzten Generation in Schriftform:

Vielen Dank für den sehr guten Beitrag.

Das Gespräch mit Mitmenschen und PassantInnen wird konstant gesucht und gefördert. Wir informieren, klären auf, sensibilisieren.

Eine unserer obersten Prämissen ist Gewaltfreiheit; wir greifen nie jemanden verbal oder körperlich an, folgend wehren wir uns auch nicht bei einem Angriff. Das hat die Polizei sogar mittlerweile schriftlich bestätigt.

Es tut uns leid, das meine ich ganz ernst, dass wir „unschuldige“ Menschen im Verkehr behindern.

Es wurde jedoch jahrelang erfolglos vor Regierungsgebäuden demonstriert und protestiert, das wissen viele nicht.

Immer mehr Menschen schließen sich uns an, das spricht für sich. Zunehmend z.B. auch WissenschaftlerInnen, auch Ärzte und Professoren und zunehmend auch ältere Menschen. Somit wird auch das Klischee der „arbeitslosen Sozialschmarotzer“ widerlegt.

Das macht uns Mut !

Ich danke allen, die das Gespräch mit uns suchen, sich kritisch mit uns auseinandersetzen und uns unterstützen 💚

14 Gedanken zu “Über die Frage, wie die Letzte Generation wirkt

  1. Glaube leider, dass sich die Carbon-Footprint-Argumentation von Big-Oil allzu sehr verfangen hat. Wenn man mal diskutiert – was ich um meiner mentalen Gesundheit willen meide – dann kommt oft das „Argument“, die FFFs benutzen ja auch Handys oder lassen sich zur Demo fahren (oder halt Luisa Neubauer fliegt ja auch). Und so werden dann auch diese Proteste rezipiert, als Attacke gegen den individuellen Lifestyle. Nach meiner Wahrnehmung und Befürchtung brauchen wir nicht darauf hoffen, dass die Leute, die da im Stau stehen, allzu schnell auf die Klimaschutzseite wechseln.

    Bin aber ähnlich wie du hin und hergerissen, denn auf der anderen Seite gibts das „ja, was denn sonst“-Argument. Normales Demonstrieren und harmlose Schulstreiks haben nichts bewegt. Kartoffelbrei und Klebstoff bringen zumindest mal Aufmerksamkeit. Mal schauen, was draus wird.

    Persönlich machen mir die Aktionen allerdings keinen „Spaß“. Zuzusehen, wie sich die Gesellschaft darüber schon zerfleischt, ist zermürbend. Da kommen schlimmere Dinge auf uns zu, wie soll das dann ablaufen?

    Anyway, danke für deinen wie immer großartigen Text!

  2. Sie wirkt.

    Ich sehe immer weiter von den Effekten und Erzählungen ab und sehe es als einfaches Tool: Für Aufmerksamkeit, Medienreichweite, Einfluss auf Gesellschaftliche Diskussion.

    Wie lang muss ein Stau werden für 30-40Mio Schaden(verbranntes Holz in Waldbränden 2022, Gesamtschaden 600M), wie lang für 133 Tote(Ahrtal)?

    Die Diskussion hat Bosetti schön aufgenommen – lasst uns nicht über die Proteste reden, sondern über Inhalte. Auch dort kam es zu großartiger, freundlicher Diskussion und Vorschlägen. (Bosetti will reden – Gesellschaftsrat Klima)

    Jede/r ist in der eigenen Welt gefangen – genau das, was du mit der Normalität beschreibst.
    Wir brauchen diesen Bruch, mental, und direkt physisch, bevor wir eben mit den Konsequenzen konfrontiert werden, die sich nicht wieder „lösen“ lassen. Ich warte auf diesen Sommer
    https://www.tagesschau.de/wissen/klima/duerre-italien-frankreich-101.html

    Ich verstehe, dass die Lösung ähnlich wie bei Covid sehr komplex werden wird. Viel komplexer als Windkraft, Wasserstoff oder Veganismus.
    Auto oder nicht – Deutschland macht 2%, und das ist unglaublich viel und unglaublich wenig.
    DIE Lösung wird also nur mit globalem Handeln wirksam, hier kann Deutschland Vorreiter werden(waren wir ja 2010..). Aber es wird auch viel diplomatisches Geschick und Positionierung nötig sein. Und jedes Land wiederum hat eine eigene Welt(in der es gefangen ist).

    Ich schließe mit Göpel:
    „Irreversibilität der Veränderung ökologischer Systeme in ihrer Regeneration ist noch nicht begriffen worden.“

  3. Hallo,
    ein Satz, den ich mir selbst leider nicht zuschreiben kann, aber gern zitiere. Von Florian Freistetter, Astronom, Wissenschaftsjournalist, Sciencebuster aus seinem Podcast, den er zusammen mit der Kommunikationswissenschaftlerin und Meteorologin Claudia Frick macht: Das Klima-Der Podcast zur Wissenschaft hinter der Krise“
    Sehr empfehlenswert übrigens. Wer die Folgen nachhört, hat mit deren Hilfe die über 10.000 Seiten des 6. IPCC Reports gelesen.

    „So lange irgendwo noch jemand klebt, besteht noch Hoffnung“

    Den Satz unterstreiche ich voll und ganz. Würden die Proteste aufhören, wäre das ein schlechtes Zeichen.
    Im besagten Podcast, in der Folge 82 zusammen mit Martin Puntigam, Sciencebusterhost, gab es ein Gespräch mit dem Politikwissenschaftler Reinhard Steurer aus Wien. Er hat , wie ich finde, unser Problem auf den Punkt adressiert. Unser Hirn will unangenehme Zustände loswerden. Dazu bedient es sich psychologischer Tricks. Verleugnen, Verharmlosen, Verdrängen, „aber die anderen….“, Scheinlösungen.
    Momentan sind wohl strukturell die meisten Medien immer noch auf der Seite der Verleugnung, Scheinklimaschutz usw. unterwegs. Genauso wie viele Politikerinnen. Da gibts einige, die sind Wellnessprofis für unser Hirn.
    Es ist ungewiss, wie es ausgeht. Momentan sieht es eher gut für Verleugner und Verharmloser aus. Wenn die Aktionen dann auch nichts bringen, ist an der Stelle auch nichts verloren. Es ist momentan eh der Status Quo, der unangenehmen Wahrheit nicht ins Auge sehen zu wollen. Scheitert der Versuch, schadet er auch nicht.
    Klasse Text Jan👍😄
    Viele Grüße.

  4. Okay, mal abgesehen davon, ob es den Klimawandel gibt oder nicht, was wäre denn Ihr vorschlag, was wir machen sollen, wenn alles an Öl, Gas und Kohle verbrannt ist und das Uran ebenfalls vollständig aufgebraucht ist. Was dann? Wärmekraftwerke angetrieben von heißer Luft durch Schwulbler? Vielversprechend, durch wirklich viel heiße Luft, okay… aber da muss das zugehörige Kraftwerk noch erfunden werden.

  5. Im podcast Piratensender Powerplay ging es jüngst darum, dass eine Sprachwissenschaftlerin gegen das Gendern argumentierte mit (grob zusammengefasst): wenn ich mich jetzt dafür ausspräche müsste ich anerkennen, dass ich mich mein Leben lang geirrt habe, v.a auch in einem Bereich, in dem ich berufliche Expertise habe.
    In dieser psychologischen Dynamik sehe ich eine Parallele zum Klimathema: wenn wir erkennen und zugeben, dass wir die Klimakrise durch unser Verhalten in den letzten Jahrzehnten maßgeblich vorangetrieben haben, würde unsere Lebensweise oder gar unsere Lebensleistung nichtig. Dann also lieber kognitive Dissonanz: wir machen weiter so wie bisher und schimpfen auf alles Disruptive.
    In der Psychologie wird oft gesagt, dass „die Deutschen“ (mit Nazihintergrund, also die Kriegskinder oder Kriegsenkel) meist nicht gelernt haben, mit Gefühlen umzugehen und vor allem negative Gefühle wie Schuld, Scham und Trauer am liebsten ganz weit von sich weisen. Das trägt dann zur Erkenntnisverweigerung bei und zeigt sich in der Rechtfertigungslogik für das Beibelhalten von klimaschädlichem Verhalten/mangeldem Engagement oder in mangelnder Empathie für andere (z.B. Geflüchtete, Obdachlose), aber auch Natur/Tiere.

  6. Servus miteinander,
    ich finde das Vorgehen der letzten Generation absolut inkorrekt. Sich auf die Straße kleben, Bilder beschmieren, Flugzeuge beschmieren, in Restaurants (Sylt) randalieren das hat das Niveau von Pubertierenden Jugendlichen. Wenn Ihr der Meinung seit es muss ich etwas ändern dann arbeitet daran. mit. Folgende Vorschläge habe ich für Euch.
    a.) Viele Leute in Deutschland sind gegen die Energiewende, da Sie erwarten das die Energiewende Ihnen Hab- und Gut Kosten wird, dem ist aber nicht so! Also helft dabei die Bevölkerung über die vermutlich entstehen Kosten durch die Energiewende aufzuklären, z.B. wird die KW/h PV Strom aus Deutschland ca.0,06€ Kosten, Kohlestrom um die 0,12€ … und so weiter. Dazu könnt Ihr Infostände in den verschiedenen Stätten betreiben. Die Wärmepumpen werden sich mit einiger Sicherheit final auch
    b.) zeigt was Ihr selbst an Euerm Leben geändert habt, z.B. Installation PV Anlage, Handy 6 Jahre Statt 2 Jahre nutzen etc. pp.
    c.) damit die Energiewende stattfinden sind viele kleine Schritte notwendig. Gründet Startups, welche z.B. an Energiespeichertechniken arbeiten oder arbeitet in solchen Firmen. Weiter Aufgabengebiete sind Automatisierungen, Wiederaufforstungen, Planung, Errichtung von PV- und Windparks etc. pp.
    d.) reicht Petitionen im Bundestag ein, wenn wieder einmal Gesetze gemacht werden welche die Erneuerbaren Energien benachteiligen, so wie in 2010 Jahren. Organisiert widerstand gegen derartige Gesetze.
    Ich weiß das Ihr damit nicht so oft ins Fehersehen kommt, aber wollt Ihr was ändern oder wollt Ihr im Fernsehen sein?
    am Beispiel: ich habe mein persönliche Energiewende 2020 umgesetzt, da gab es das erste coole bezahlbare E-Auto. Also das Auto gekauft + ein PV Anlage mit Batteriespeicher installiert. Diese Anlage produziert jetzt für ca.0,18€/KWh ca. 5200 KW/h im Jahr. Ohne E-Auto hätte ich keine PV Anlage installiert, bei ca. 0,08€ Einspeisevergütung die Installation einer solchen Anlage komplett unwirtschaftlich gewesen wäre…..
    Zum Thema „Wir demonstrieren Gewaltfrei“, die AFD ist auch Gewaltfrei…. (nein ich rücke Euch damit nicht in AFD Nähe, das soll nur als Denkanstoß dienen)
    Also geht`s respektvoll Miteinander um. Bis dahin.

    • Ich fürchte ich habe einiges orthografisch nicht verstanden. Aber ich versuch mich mal an einer Antwort.
      Ich sehe die LG und ihre Aktionen auch kritisch, aber aus anderen Gründen:
      1. sind sie total unglaubwürdig, wenn sie einerseits für Klimaschutz sind, andererseits aus Jux und Dollerei mit dem Kerosinbomber in den Urlaub fliegen, was kein Einzelfall ist, da das Bali-Gate der LG von anderen Aktivsten verteidigt wurde, statt es zu kritisieren. b) kann man also komplett vergessen bei der LG.
      2. ich kann zwar die Motivation für diese Aktionen nachvollziehen, halte sie aber für nicht zielführend und nur Ausdruck von Ohnmacht, nach dem Motto: „Wenn die Politiker eh machen was sie wollen, machen wir das auch und wenn es nur Krawall ist“. Mehr als Empörung hüben wie drüben und Medienstrohfeuer ist nicht drin. In der Sache gibt es keinen Fortschritt.
      3. Bettelbegehren aka Petitionen sind nur ein Demokratie-Placebo und bringen auch nix. Das kann alles von der Politik ignoriert werden und wird es auch. Die LG sollte sich eher ein Beispiel an der Initiative Klimaneustart Berlin nehmen und konkrete Klimagesetze per Volkbegehren lancieren. Das ist natürlich weniger spektakulär, deutlich anstrengender und scheitert – wie der Klimavolksentscheid in Berlin – oft an undemokratischen Abstimmungsklauseln und institutioneller Blockade durch die Politiker, die genau das Ziel haben echte (direkte) Demokratie zu verhindern.¹
      Reformversuche hin zu einer echten (direkten) Demokratie kommen nun leider zu spät um hinsichtlich der Klimakackastrophe noch was zu reißen, wurden aber schon in der Vergangenheit institutionell torpediert. Wenn dann hätte man sich schon vor 30 Jahren und früher für echte (direkte) Demokratie einsetzen müssen. Da waren die LG-Aktivisten von heute aber noch flüssig. Aber sie können ja mal ihre Erzeugerfraktion – inbesondere die Superreichen – fragen, was sie denn damals² für echte (direkte) Demokratie getan haben. Und wenn nicht, was sie sich dabei gedacht haben, Kinder in einer undemokratische Welt, die sie auch als Erwachsene unmündig und ohnmächtig hält, zu setzen.

      ¹ wurde 2006 bei der „Reform“ der Berliner Volksgesetzgebung von der SPD hinter vorgehaltener Hand zugegeben.
      ² 1992 bis 1995 fand z.B. das Volksbegehren „Mehr Demokratie in Bayern“ statt. Wer der LG-Eltern aus Bayern war da aktiv dabei?

  7. Der Zweck heiligt nicht die Mittel, das sollten wir doch gelernt haben. Und die Mittel sind falsch. So wie ein ÖPNV-Streik die Falschen trifft, trifft auch ein Festklebe-Streik Leute, die keinen Einfluss auf das Gescheen haben. Konsequent müsste man sich um den Richchstag herum oder vor den Abgeordneten-Büros festkleben.
    Kernproblem ist aber, dass das Ganze undemokratisch ist. Ich tue das, wenn du das nicht tust ist nicht demokratisch, sondern läuft auf Nötigung oder Erpressung hinaus – sorry, bin keine Juristin, aber in die Richtung geht es. Nehmen wir einmal an, die LG würde das bekommen, was sie möchte: Was würde AfD-Schwurbler und Corona-Leugner davon abhalten, genau die gleichen Methoden für ihre Zwecke einzusetzen, abgesehen davon, dass sie sich die Kleidung nicht schmutzig machen wollen? Eben, der Staat würde sich für alle Anliegen erpressbar machen, wenn er solche Methoden erlaubt. Es tut mir leid, aber da haben die LG ihre Handelungen nicht zu Ende gedacht.

    • Diese undemokatische, rein aufmerksamkeitsheischende Attitüde der LG ist es auch was mir immer sauer aufstößt. Fürspecher der LG wie ein Florian Freistetter geben zu, dass die LG gar keine Mehrheiten gewinnen will, sondern nur ihren Kopf bei den Politikern durchsetzen. Gut, echte (direkte) Demokratie würde jetzt auch zu spät kommen um die Klimakackastrophe noch in Grenzen zu halten. Da hätten wir schon vor spätestens 30 Jahren einen Systemwechsel gebraucht. Da waren die meisten LG-Aktivisten noch flüssig. Aber sie sollten mal die älteren Aktivisten unter ihnen und ihre (reichen) Eltern fragen, was sie denn damals für echte (direkte) Demokratie getan haben. Und wenn nicht, was sie sich dabei gedacht haben, Kinder in eine derart undemokratische Welt, die sie auch als Erwachsene unmündig und ohnmächtig hält, zu setzen. Und die LG-Aktivisten könnten sich ein Beispiel an der Aktion „Klimaneustart Berlin“ nehmen, die demokratisch per Volksgesetzgebung für Klimaschutz kämpft und die sich wehren müssen mit der LG und ihren Aktionen in einen Topf geworfen zu werden.

  8. Auch hier wie überall: Niemand stört sich daran, dass die Bundesregierung seit Jahrzehnten internationale Abkommen und Verträge bricht. Niemand stört sich daran, dass die aktuelle Bundesregierung das Klimaschutzgesetz bricht, damit das Urteil des BVerfG ignoriert und gegen das Grundgesetz verstößt.
    Es regt sich auch niemand auf, dass die Regierung gerade versucht, das Klimaschutzgesetz, das verabschiedet wurde, obwohl schon vorab bekannt war, dass es nicht verfassungskonform ist und dass deshalb sofort nachgebessert werden musste, so zu ändern, dass es wieder nicht mehr verfassungskonform sein wird.
    Niemand stört sich daran, dass Wissing voriges Jahr für 2021 einen „Nachholplan“ erstellen ließ, der nicht einmal geprüft werden konnte, weil sofort zu sehen war, dass das reine Verarsche war.

    Aber wenn ich mich auf die Straße setze, um darauf hinzuweisen, dann regen sich plötzlich alle auf. Die Schmerzgriffe, die die Berliner Polizei einsetzt, um mich zu „räumen“, haben ihren Ursprung in den Lehrbüchern der Staatssicherheit, die wiederum auf denen den GeStaPo basieren. Autofahri fahren auf dem Radweg einen Menschen zweimal an, so dass derjenige auf die Motorhaube stürzt und die Polizei ermittelt erst nach hartnäckigem Insistieren. Wegen FAHRLÄSSIGER Körperverletzung. Und und und…

    Heute wie vor 90 Jahren schützt die Polizei, die, die gegen die Verfassung verstoßen und drangsaliert die, die wollen, dass die Verfassung und die Gesetze eingehalten werden.

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