Teureres Fleisch? Dann müssen die KPMG-Berater verhungern, das geht nicht!

© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0

Ich weiß, ich weiß! Ich hatte versprochen, meine Artikel nicht mehr mit allzu offensichtlichen Motiven von Armut und Verfall zu bebildern, aber was soll ich machen? Wir können ja auch nicht immer wegschauen! Daher sieht man hier aktuelles Material der berüchtigten Slums von Frankfurt-Süd. Vorne die typischen Wellblechhütten, in die sich die zumeist kinderreichen Familien zwängen müssen und dahinter ausgedehnte Müllhalden, wo die Bewohner ihr karges Auskommen finden. Dort müssen auch die Kleinsten schon mit bloßen Händen… was? Wie, seht Ihr nicht? Na, hinter dem gigantischen, futuristischen Bürogebäude!

Ah stimmt, aus diesem Winkel kann man die Favelas gar nicht erkennen. Aber sie müssen da sein! Nein, ich selbst habe sie noch nicht gesehen, aber ich lese regelmäßig entsprechende Berichte, die nur diesen Schluss zulassen. Zum Beispiel hatte das Umweltbundesamt vorgeschlagen, unsere Biosphäre in ihrer jetzigen Form zu erhalten, weil Lebensraum und sauberes Trinkwasser schon was Tolles seien, indem wir klima- und umweltschädliches Fleisch mit 19 Prozent besteuern. Ja, das könne man theoretisch schon machen, aber leider, leider, erklärten daraufhin viele besorgte Menschen, wäre das unverantwortlich, weil arme Menschen sich dann ja kein Fleisch mehr leisten könnten.

Nach der Logik MÜSSEN hier am Stadtrand ausgedehnte Elendsviertel existieren. Ich bin mir ganz sicher, wir könnten sie sehen, wenn nur dieser dusselige Bürokomplex uns nicht die Sicht versperren würde. Der ist übrigens laut Wikipedia das gemessen an der Nutzfläche größte Bürogebäude Deutschlands mit Namen „The Squaire“ und wurde mal eben, weil wir so furchtbar arm sind, auf den ICE-Fernbahnhof des Frankfurter Flughafens draufgebaut. So dreckig geht es uns, dass nicht mal

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Beyond Burger gar nicht nachhaltig und voller chemischer Chemie-Chemikalien – sagt das Handelsblatt

So, von wegen gesund! Radfahren ist ja sooo gesund, Jan. Fahr doch mal öfter Rad, Jan.

Unmöglich, wie kann man in Zeiten der Erderwärmung noch Fahrrad fahren? Wisst Ihr, wie viel Energie und Rohstoffe dafür benötigt werden? Metall für den Rahmen, Kunststoffe für den Lenker und literweise Wundsalbe für Leute, die aus Versehen nackt auf einem Sattel aus gehärtetem Rollsplit fahren, ist doch nicht nachhaltig, so was! Dann lässt Bernd sich ständig neues tiefgefrorenes Kettenöl aus Papua-Neuguinea in einem Haufen Verpackungsmüll liefern, was ein Wahnsinn – da fahr ich doch lieber Auto. Für die Umwelt, für die Gesundheit und die Menschen, brumm brumm!

Wenn Ihr Euch jetzt fragt, ob ich komplett verrückt geworden bin, und mir entgegenschreien wollt, dass ein Fahrrad mit dem Bruchteil der Ressourcen eines Autos auskommt, Bernd das Kettenöl auch einfach im Fahrradladen um die Ecke erwerben und einen bequemen Sattel benutzen kann, spart Euch die Luft und schreit es leicht modifiziert der Redaktion der Orange by Handelsblatt zu, die einen ähnlich wirren Versuchsaufbau benutzt hat, um Nachhaltigkeit und Gesundheitsaspekte des Beyond Burgers abzuschätzen.

Sie haben dabei denselben zentralen Fehler gemacht wie ich in meiner absurden Abrechnung mit Fahrrädern, indem auch sie

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Ich kenne diese eine Vegetarierin aus Ulm, die ist doof, deswegen esse ich Fabrikwürste

Ihr denkt, nur Kinder hätten imaginäre Freunde? Blödsinn, die meisten Erwachsenen laufen mit einem Dutzend für niemand anderen sichtbarer Begleiter herum und erzählen bereitwillig davon, was die den lieben langen Tag so tun. Erstaunlich viele meiner Bekannten haben zum Beispiel eine Uroma namens Annegret, die unfassbar viel geraucht hat und im Alter von 104 Jahren trotzdem noch ihre Slipknot-Konzerte im Moshpit verbrachte, weil sie halt trotz ihrer Lungenflügel in Vulkanoptik topfit war. Ob die alle miteinander verwandt sind?


Viele Erwachsene zaubern auch immer diesen einen Vegetarier aus dem Hut, Günther, der von morgens bis abends mit dem SUV Supermärkte abklappert, um dort sämtliche Vorräte an Avocados, Mangos und Quinoa aufzukaufen. Wir alle kennen natürlich über drei Ecken Heiko, der ein Elektroauto fährt und das – haha – nur mit Kohlestrom auflädt. Ach ja, was lachen wir immer gerne darüber, wie dumm Heiko ist, wenn wir unseren Diesel-PKW mit gefaketen Abgaswerten auftanken *Tränen aus dem Augenwinkel wisch*. Wir können uns leider nicht mehr mit Rita treffen, die ist Veganerin und ganz schlimm krank geworden, bestimmt wegen der komischen veganischen Sachen, die sie immer isst.


Kalle, der Cousin zweiten Grades eines ehemaligen Schulkameraden, hat Solarkollektoren auf dem Dach, aber sobald eine Wolke am Himmel ist, kauft er ganz viel Strom aus französischen Atomkraftwerken weg. Gisela verzichtet auf ihr Auto und fährt Fahrrad, aber die fliegt neunzehnmal im Jahr nach Neuseeland, voll bescheuert, diese Fahrradfahrer! Ach ja, und Rolf aus dem Nachbarort, der will sich regional versorgen, kauft seinen Wirsing aber angeblich immer in zehn Kilo Plastik eingepackt, macht ja mal gar keinen Sinn, dieser Regionalquatsch.
Ganz viele Leute kennen Sabine und Nobert: Sabine hält ihre Kühe auf der Weide, wo sie mit ihren Kälbchen zusammen das ganze Jahr über grasen dürfen und wenn die Kühe ganz alt sind und gar nicht mehr so recht Lust haben auf ihr Leben, dann fährt Sabine diese Tiere auf seidenen Laken zu Norbert, der das Tier extrem schonend auseinandersägt und auf diese Weise alle Supermärkte in ganz Deutschland mit unverschämt günstigem Fleisch beliefert.


Und habt Ihr das von Guyame gehört? Der baut in Kenia angeblich Biobaumwolle an, bescheißt uns aber alle, weil er da ganz giftige Gifte draufspritzt und das Biozertifikat nur mit Bestechung bekommt. Seine Cousine Saba lässt aus der Baumwolle dann von achtjährigen Kindern in Akkordarbeit T-Shirts herstellen, kennt aber irgendwen bei der FLO, der ihr da ein Fair-Trade-Siegel draufklebt. Und Rolf? Kauft den Scheiß natürlich noch, dabei ist das nicht mal regional, so ein Spinner.


Ja, und so sitzen wir dann da. Der Bauch voll mit Fleisch von Kühen in Anbindehaltung, der Hintern warm von der Sitzheizung im dicken, schnellen, enorm viel Benzin verbrennenden Benz, der Schrank voller Klamotten ungeklärter Herkunft, der Kühlschrank gefüllt mit irgendwelchem Essen von sonst wo, eingepackt in irgendwas, Hauptsache, es ist billig und lecker, in einer mit Kohlestrom beleuchteten Wohnung, weil Günther, Heiko, Rita, Kalle, Gisela, Rolf so doof, weil Guyame und Saba so korrupt und weil Sabine und Norbert so gut zu Tieren sind.


Stellt Euch mal vor, die wären alle nur bequeme Hirngespinste! Am Ende müssten wir noch Verantwortung für unser Handeln übernehmen…

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Na, immer noch nicht genug? Dir gefällt der Artikel wohl und Du würdest gerne mehr solcher Texte hier sehen, was? Du denkst, der Autor dürfte ruhig mal weniger faulenzen und mehr in die Tasten hauen? Du hast die richtige Einstellung!

Damit der hiesige Blogger weniger Zeit mit schnöder Prozessberatung verschwendet und sein Leben dem Schreiben revolutionärer Texte widmen kann ohne zu verhungern, kannst Du ihm hier einen Euro Unterstützung zukommen lassen. Er wäre dafür sehr dankbar, würde sich gegen all die Mangelerscheinungen was vernünftiges zu Essen kaufen und Dich dafür gerne namentlich erwähnen (wenn Du das denn überhaupt willst).

Über die seltsam gleichgültige Berichterstattung zum Klimawandel

Georg Diez hat sich letzte Woche wohl in mein Gehirn gehackt, meine Gedanken zur Erderwärmung rausgesogen und diese wunderbar publiziert:

„Wie kann es sein, dass der Untergang der Menschheit so wenig Interesse erweckt und die Titelseiten sich in dieser Woche, wie in den Wochen und Jahren zuvor, eher mit der Partymetropole Berlin oder dem Elend der Patchwork-Familie beschäftigen als mit der im Grunde einzigen und überwölbenden und schrecklichen Realität unserer Zerstörung des Planeten? Wie kann es sein, dass mit magnetischer Intensität über Abschiebung und Asyl, über BAMF und drei bayerische Grenzübergänge diskutiert wird, während jeder Tag einer zu spät ist?“

Ich würde das gerne auf 10.000 Plakate drucken und in ganz Deutschland auf Litfaßsäulen kleben, wenn es nur nicht so klimaschädlich wäre. Einer der wenigen Vorteile an diesem Arschgeigensommer ist wohl, dass er Menschen endlich vor Augen führt, wie real der Treibhauseffekt unseren Planeten beeinflusst. Wir halten uns für eine so intelligente Spezies, für die Krone der Schöpfung, ignorieren aber seit 40 Jahren wissenschaftliche Erkenntnisse und müssen erst die Ernte auf unseren Feldern verdorren sehen, um zu kapieren, was wirklich auf dem Spiel steht.

Obwohl das eigentlich keine allzu überraschende Entwicklung ist – wer noch nie von schmelzenden Gletschern oder dem Schrumpfen des arktischen Eisschildes gehört hat, hat wohl die letzten 20 Jahre ohne Radio, Fernsehen und Internet hinter sich. Über diese seltenen Meldungen hinaus bestimmen aber andere Themen die Debatten, eine Momentaufnahme von Spiegel Online am 08.08.2018 um 10:22 Uhr:

Kylie Jenner – mit Lippenstift zur jüngsten Milliardärin der Welt
Landwirtschaft – Rückenmassage macht Kühe glücklich
FC Bayern – Kovac lässt Lewandowski nicht ziehen

Eingebettet sind diese Meldungen in das alltägliche Grundrauschen um Konflikte in Syrien und Libyen, Fluchtursachen nach Deutschland, Arbeitslosigkeit, Altersarmut und Wohnungsknappheit.

Wie verkorkst können die Prioritäten einer Gesellschaft eigentlich sein? Scheiß auf Kylie Jenner, scheiß auf

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Margarine ist so künstlich – deswegen pflücke ich mir lieber jeden Tag was vom natürlichen, umweltschonenden Buttergebüsch!

Im Gefängnis kommt man gar nicht so leicht an ein veganes Mittagessen, das muss ich Euch jetzt mal sagen! Für meinen Zellennachbarn Randolph gab es heute leckere Kuttelsuppe, und für mich? Nachdem ich dem Wärter lang und breit erklärt hatte, warum der Essig für meine Linsensuppe bitte nicht durch Fischblase geklärt sein sollte und in welchem Supermarkt er diesen erstehen kann, hat er mir einfach drei Brezeln durch die Tür geschmissen, dieser Rüpel. In diesen Zellen ist aber auch verflucht wenig Platz, da ist quasi nur diese eine freie Steckdose direkt am Kopfende von Randolphs Bett. Da habe ich mir die ersten Tage immer direkt nach dem Aufstehen einen Smoothie gemacht, aber heute Mittag lag der Vitamix auf einmal ziemlich zerbeult im Klo. Ob Randolph mich mag? Anyway, vielleicht bekomme ich ja Senf zu den Brezeln…

Womöglich hätte ich das alles verhindern und einfach die Geldstrafe zahlen sollen… aber das sehe ich gar nicht ein! Was wedelt der Kellner in diesem angeblichen Spitzenrestaurant mir auch mit diesem löchrigen Brot vor der Nase rum? Ja, zugegeben, ich bin etwas ausgeflippt und bin lauthals brüllend auf dem kalten Buffet herumgehüpft. Es kann auch sein, dass ich einem Gast seinen Pelzkragen von der Jacke gerissen habe und ihn mit den Worten „Jetzt bist Du endlich erlöst!“ in der Himbeerbowle ertränkt habe. Ob ich noch eine Hose anhatte? Da müsst Ihr schon die Zeugen fragen… ich war im Butterpanik-Modus und habe keine Erinnerungen mehr an den Rest des Abends. Als ich in der Zelle aufgewacht bin, trug ich eine Toga und diese Kriegsbemalung aus Braveheart im Gesicht.

Es ist nämlich so: Bei Löchern im Brot schnappe ich komplett über. Das liegt primär an einem Kindheitstrauma, ausgelöst durch den Umstand, dass auf meinen Schulbroten früher unfassbar viel Butter war. Die meisten Leute nehmen ja eine Brotscheibe und schmieren dann möglichst gleichmäßig dieses gelbe Teufelszeug darauf – eine durchaus hervorragende Strategie, um den eigenen Kindern keine gehörige Macke anzuschrauben. Meine Mutter hingegen hat einen Handkarren mit der Tagesproduktion der örtlichen Butterei vollgepackt, sich im Museum eine Balliste ausgeliehen, um damit zwei auf 190 km/h beschleunigte Brotscheiben

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Und jährlich grüßt der Fleischatlas

Jedes Jahr veröffentlicht die Heinrich-Böll-Stiftung die deutsche Ausgabe vom Fleischatlas und kommt in beunruhigender Regelmäßigkeit zu dem Ergebnis, dass 60 Kilo Fleischkonsum pro Jahr und Deutschem viel zu viel sind, um dem Anspruch der Bundesbürger an ihren eigenen Klimaschutz zu genügen. Jedes Jahr reagieren in ebenso unschöner Regelmäßigkeit ansonsten vollkommen vernünftige, erwachsene Menschen darauf wie stark abhängige Junkies, denen jemand ihre Drogen wegnehmen will, und zerren fürchterlich winselnd derart unwürdige Argumente aus ihrer Hirnanhangdrüse, dass ich doch überlege, bei Elon Musks Marsbesiedlung mitzumachen.

Wie finden es die Deutschen bizarr und lächerlich, mit welch irrationaler Inbrunst US-Amerikaner an ihrem Waffenrecht hängen und wie sich das stichhaltigste Argument dieser Lobby nach blutigen Schießereien zusammenfassen lässt zu „FUCK YOU, DON’T TAKE MY GUNS!“. Zu Recht, es ist absurd. Nach Lektüre der Kommentare von gar nicht mal dummen Menschen auf den Seiten von FAZ, Süddeutsche und Spiegel muss ich aber konstatieren, dass das stichhaltigste Argument der Deutschen gegen Pläne zur Fleischreduktion folgendes ist: „FUCK YOU, DON’T TAKE MY 60 KILOGRAMS MEAT PER YEAR!“.

Okay, zugegeben, Handfeuerwaffen sind scheißgefährlich und töten jedes Jahr mehrere tausend US-Amerikaner. Der Klimawandel hingegen kann ja nur die Pegel der Weltmeere dramatisch ansteigen lassen, womöglich den Golfstrom zum Erliegen bringen und zu einem massiven Anstieg von Dürren und Extremwetterphänomenen beitragen, was soll da schon

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Eine Welt mit Motherboard-Artikeln ist eine dümmere Welt

Aaaahaha, Ihr dusseligen Veganer! Ständig behauptet Ihr, man könne vegan viel mehr Menschen ernähren als mit Double Whopper und Schnitzel-Flatrate, aber jetzt hat die Speerspitze des Wissenschaftsjournalismus herausgefunden, dass das alles Blödsinn ist: Vegan bedeutet nämlich Hungersnot und Verderben! Ob ich das in der „Nature“ gelesen habe? Nein, die benutzen ständig mehrsilbige Wörter und schreiben über mehrere Seiten, das ist so kompliziert. Aber in der VICE, genauer gesagt im Motherboard-Ableger der VICE, da geht es um hochseriöse Wissenschaftsthemen, knallhart recherchiert und toll jugendlich formuliert, mit so Begriffen wie „geil“ und „krass“.

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Tja, und nach von diversen Harvard-Professoren diskutierten, bahnbrechenden Beiträgen wie dem über den Kanadier, der alle Pokémon seines Kontinents gefangen haben will, oder dem über das Essen von Keksen in der virtuellen Realität hat irgendwer bei Motherboard eine Datenbank mit Studien nach dem Begriff „vegan“ durchsucht, die Studie nicht begriffen und dazu einfach eine rumpeldoofe Überschrift erfunden, auf dass viele Fleischesser die Überschrift toll finden und den Unsinn teilen, ohne Artikel oder Studie je gelesen zu haben. Was schade ist, rät die Studie von westeuropäischem Fleischkonsum ab.

Wer genau diese extrem freie Interpretation von recht klar formulierten Ergebnissen ins Internet gestellt hat, weiß man nicht, als Autor wird nur „Motherboard“ genannt, sehr aufschlussreich. Der- oder diejenige beginnt das Ganze jedenfalls mit einer Überschrift, deren Clickbait-Charakter bei heftig.co oder Focus Online gut

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From Sarah with Love-Hate

Mit Sarah Wiener verbinde ich so eine Art Hassliebe (ha-ha, der Veganer hat „Hass“ geschrieben). Nein, ich werfe morgens keine Dartpfeile auf ein in eine Zielscheibe eingerahmtes Sarah Wiener-Foto, aber wenn sie irgendwo erscheint, dann ist meine Erwartung erst mal vorsichtig. Das ist so, wie wenn Jogi Löw einen dieser Überraschungsei-Stürmer einwechselt, die an guten Tagen alleine einen 0:3 Rückstand aufholen können, aber an schlechten Tagen ständig nur über die eigene Hose stolpern, so dass man sie nach 5 Minuten wieder auswechseln möchte. Mit dem Unterschied, dass man Sarah Wiener nicht so ohne Weiteres auswechseln kann. Sie wird oft zu Talk-Shows mit Ernährungsthemen eingeladen und ist dann dort zugegeben meist die mit Abstand hellste Person der Runde, aber an schlechten Tagen…

Sarah ist eine der wenigen Personen, der ich ihre „ich esse nur Bio-Fleisch“-Grundsätze tatsächlich abnehme – während die meisten anderen Menschen mit „Ich esse fast nur Bio-Fleisch“ meinen, dass sie im November 2009 mal welches gekauft haben, zieht Sarah das offenbar durch. Ich erkenne das an, auch wenn ich den Grundgedanken dahinter nicht teile. Mir kommt das mit dem Bio-Fleisch so vor als wenn jemand an Silvester den guten Vorsatz fasst, nächstes Jahr nur 10 alte Autoreifen in den Rhein zu schmeißen. Klar, 10 alte Reifen im Rhein sind besser als 50 alte Reifen im Rhein. Aber das Bild, wie die 10 schwarzen Kautschuk-Teile im Wasser herumdümpeln, ist halt irgendwie doch unschön. Da fragt man sich schon irgendwann, ob es überhaupt alte Reifen im Rhein braucht.

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Anyway, sie ist trotzdem meist die Person einer Gesprächsrunde, die meiner Position deutlich am nächsten ist, weil diese Fernseh-Nasen bei der Auswahl von Studiogästen mitunter das Talent einer Stubenfliege auf LSD an den Tag legen und Frau Wiener 4 Hardcore-Wurst-Päpste zur Seite setzen. Zum Thema „Fleischlose Ernährung, ist das nicht was für vollkommen kranke Spinner“ lädt man bei ARD und ZDF gerne mal 5 Fleischesser ein, eine ähnlich vielversprechende Zusammenstellung als würde man zum Thema Schwangerschaftsbeschwerden eine Runde mit 5 alten Männern moderieren. Und dann ist Sarah meist

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Ich alleine kann sowieso nichts ändern

Du bist so ein Naivling Jan, alleine wirst Du sowieso nichts ändern!

Ich alleineAch echt? Ihr ahnungslosen Tölpel wisst gar nichts! Gestern erst habe ich im Alleingang den gesamten Feinstaub des Rhein-Main-Gebietes beseitigt. Tja, das hättet auch ihr machen können, aber jetzt isses zu spät, haha! Den Claim habe jetzt ich abgesteckt, das Denkmal ist mir sicher! Ich erkläre Euch gerne, wie ich das hingekriegt habe, aber zuerst muss ich zum Nobel-Komitee fliegen. Vermutlich erhalte ich für das Schließen des Ozonlochs einen von der Stiftung neu ins Leben gerufenen Sonderpreis. Ja, das war ganz einfach, man muss sich einfach nur mal etwas Mühe geben. Hört bitte auf zu fragen, ich kann nicht jedem von Euch zeitraubend erklären, wie sich vollkommen simpel die Welt retten lässt – dazu ist mein Terminkalender zu voll. Im September werde ich die Weltmeere wieder mit der entsprechenden Fauna auffüllen und wenn ich schon mal dabei bin auch gerade diese gigantischen Plastikstrudel loswerden.

Oh nein!! Ich sehe gerade, dass ausgerechnet jetzt mein Superkräfte-Abo abgelaufen ist. Was machen wir denn jetzt?? Ohne meine Green-Lantern-Fähigkeit der spontanen De-Materialisierung von Müll mit Hilfe von Gedankenstrahlung müssen wir den ganzen Mist wohl doch wieder auf die herkömmliche Art in den Griff bekommen. Also gut, also gut, ich bemühe mich natürlich auch gerne, das

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Breaking News: Nicht alle veganen Lebensmittel supergesund! Let’s eat Gammelfleisch again!

Liebe Chefredaktion der ZEIT ONLINE, ich habe einen klasse Vorschlag: Bei Euch im Hause gibt es Autoren, die echt gute Sachen zum Thema Tierhaltung und Fleischproduktion schreiben. Ab und zu aber lasst Ihr dann den ein oder anderen recht unerfahrenen Artikel-Padawan an die Materie, und da kommen dann teilweise schon recht garstige und unappetitliche kleine Pamphlete bei raus – wisst Ihr aber selber, ‘ne? Könnt Ihr in dem Fall nicht einfach einen von den bewährten Autoren kurz über das Printout drüber lesen lassen und die ganz groben Schnitzer markieren lassen? Mit diesen hübschen gelben Markern vielleicht oder besser noch mit einem Bunsenbrenner? Allen wäre geholfen: Die Veggies müssen sich nicht über den Unsinn ärgern, die ZEIT ONLINE wird in der Blogosphäre nicht ständig als Online-Käseblatt für rückständige Märchenonkel bezeichnet und die Fleischesser bekommen keine verblödenden Infos untergejubelt.

Artikel-Kopf

Aber ich sehe schon, Ihr lasst Euch von der Auflage ohnehin wieder zu diesem Unsinn nötigen, alles wie gehabt – dieses mal durfte Kathrin Zinkant ran und hat sich was ganz originelles ausgesucht. Oh, sagte ich originell? Ich meinte natürlich vorhersehbar und unwürdig, denn es war wieder einer dieser Strohmann-Artikel: Man sucht sich einfach einen mäßig weit verbreiteten Irrglauben (z.B. vegan ist immer voll gesund), begibt sich zielsicher in die Rolle eines leichtgläubigen Naivlings und bemerkt dann empört, dass der Irrglaube ein irrglaube ist . Lesen Sie in Zukunft

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