Experte erfindet Stickoxid-Spitzenwerte und entlarvt den Focus als sinnlos.

Es ist mal wieder soweit: Im Focus darf sich ein selbsternannter Experte austoben und der versammelten Dieselfraktion unter der Leserschaft einreden, sie seien die Opfer einer weltumspannenden Verschwörung, die ihnen mit falschen Messdaten das Leben schwermacht. In einer perfekten Welt würden Menschen seinen Text lesen, die reißerische Methode erkennen und mit spitzem Finger und gerümpfter Nase den Browser Tab schließen oder alternativ mit dem Ausdruck davon den Spargel einwickeln.

Leider leben wir nicht in einer perfekten Welt und so teilt eine Vielzahl von Menschen den Text des „Experten“. Sie schreiben dazu Dinge wie „Jawoll“, „Endlich sagt’s mal einer“ oder „Wir müssen die Grünen stoppen!“. Nun ist „Experte“ ein sehr dankbares Wort, wir alle sind ja irgendwie Experten in irgendwas, und sei es im Zitateraten alter Schwarzwaldklinik-Folgen. Der Experte ist in diesem Fall Martin Schraag, laut Focus besteht seine Expertise in der Erstellung internationaler Normen für elektromedizinische Produkte.

Nun ist das Erstellen solcher Normen bei der Einordnung von Dieselfahrverboten ähnlich hilfreich wie ein elfter Zeh beim Luft anhalten. Die für den Focus tatsächlich zum Tragen kommende Expertise ist daher vermutlich Martin Schraags brennende Liebe für Diesel-Aggregate und sein Hang zu emotionalen Ausbrüchen, sollten irgendwer den infamen Plan hegen, diese bemitleidenswerten Maschinen irgendwo regulieren zu wollen.

In der Vergangenheit durfte er bereits dreimal im Focus erklären, wie falsch Politik und Gerichte in Deutschland handelten und handeln, ohne dass diese Erklärungen mit echten ExpertInnen aus der Verkehrsforschung oder der Epidemiologie abgeglichen worden wären. Das ist für den Focus leider kein journalistischer Tiefpunkt: Auch die sentimentale Abrechnung mit E-Autos aus der Feder eines Mannes mit finanziellem Interesse an Wasserstoffantrieben wurde als Erklärung eines „Experten“ verbrämt, auch wenn das Ergebnis ähnlich vorhersehbar war als würde jemand mit Montgomery Burns

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Geil, laut Focus ist veganes Essen voll dufte! Geil, laut Focus Online macht veganes Essen depressiv, gefährdet Kinder und ist absurd gefährlich.

Wenn einer auf der Straße steht, sich aus einer Kühlbox Eiswürfel in seine Hose schaufelt und sich währenddessen bitter darüber beklagt, dass ihm untenrum bald das halbe Vergnügungszentrum eingefroren ist, dann würden wohl alle Anwesenden einen Psychiater zu Hilfe rufen oder die Notfallseelsorge alarmieren. Fast alle. Die Personalabteilung vom Focus bietet dem Mann hingegen spontan einen 2-Jahres-Vertrag für die Betreuung der Social-Media-Auftritte an, so dass die Facebook-Präsenz dieses Nachrichtenmagazins dieser Illustrierten heute wirkt wie eine internetgewordene dissoziative Identitätsstörung.

Nun werden einige einwenden, dass ich mir die Mühe wirklich nicht zu machen brauche, da man beim Focus ohnehin nur erwartet, dass dort von anderen, ähnlich zwielichtigen Medien irgendwelche seichten Geschichten abgeschrieben wurden. Andere werden fragen: „Focus? Ist das so ein sperriger Klorollenhalter von Ikea?“ Schön wär’s! Der Focus ist so eine Art Zeitschrift, nur dass dort das Lektorat für die Online-Ausgabe nie aus dem Sommerurlaub 2015 zurückkehrte, was ulkigerweise bis zum heutigen Tag niemandem so richtig aufgefallen ist.

Seitdem machen es sich einige Redakteure bei Billard und Beer Pong gemütlich und schicken zum Abgabetermin einfach Links zu teils mehrere Jahre alten Artikeln an die Social-Media-Abteilung. Das bemängeln die Leser in den Kommentaren zwar, da diese aber offenbar auch keiner liest, wird das vermutlich erst mal so bleiben.

Eigentlich wollte ich mich in diesem Artikel über die Printausgabe des Focus freuen, die ihren Lesern mit der Titelgeschichte „Die vegane Welle“ einen unerwartet gründlich recherchierten und ungerechtfertigte Ängste adressierenden Text bietet (das war die Ausgabe vom 10. März, also mittlerweile nicht mehr ganz so aktuell). Darin macht Elisabeth Krafft einen Selbstversuch und ernährt sich vier Wochen lang vegan – einige mögen jetzt die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, weil sie den zwanzigsten absurden Selbstversucht befürchten, in dem ein desinteressierter Autor den lahmen Geschmack von nicht gewürztem Naturtofu in lauwarmem Wasser zu einer scheinbar alle überraschenden Neuigkeit aufpustet, aber Frau Krafft meint es tatsächlich ernst.

So schreibt sie, dass Veganer häufig eher ethische denn gesundheitliche Beweggründe haben und die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ziemlich

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Ein Straßenfest ohne Fleisch? Ist das noch natürlich oder voller Chemie?

Habt Ihr heute Morgen auch dieses ungewohnte Sirren gehört, als Ihr das Fenster aufgemacht habt? Wenn man ganz aufmerksam gelauscht hat, dann war es leise, aber deutlich hörbar. Zuerst dachte ich an Zugvögel, aber dann öffnete ich meinen Browser und es war klar: Das war das deutschlandweite Gewimmer all jener Typen, die jeden Tag immer und überall Fleisch essen können wollen und nun wie ein Kleinkind in der Süßwarenabteilung merken mussten, dass nicht immer alle nach ihrer Pfeife tanzen. Seitdem liegen sie also auf dem Boden herum und plärren allen die Ohren voll, weil sie kein Überraschungsei … -fleisch haben dürfen.

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Das fing schon letzte Woche mit der recht mutigen Entscheidung von Hubert Grundler an. Jetzt fragen sich viele „who the f… is Hubert Grundler?!“. Hubert Grundler engagiert sich beim Verein Umwelthaus Kassel und dieser Verein hat zusammen mit dem Gartenamt Kassel entschlossen, dass das diesjährige Fest zum Tag der Erde auf den Verkauf von Fleisch verzichten wird. Und auch wenn das jetzt revolutionär anmutet, so ist diese Entscheidung einfach nur konsequent:

Der Tag der Erde ist keine in Kassel geborene Idee, sondern wurde bereits 1969 in San Francisco ersonnen und ist ein international begangener Aktionstag mit dem Ziel, die Wertschätzung für die natürliche Umwelt zu stärken und das Konsumverhalten zu überdenken. Die Initiatoren des Kasseler Festes haben nun anhand einer Besucherbefragung aus dem letzten Jahr errechnet, dass das Anbieten von Fleischprodukten einen zusätzlichen Ausstoß von 10 Tonnen CO2-Äquivalent verursachen würde. Das entspricht dem Klimaschaden, den man mit 4,5 Erdumrundungen

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Wäre Sankt Martin eigentlich begeistert von den Leuten, die das christliche Abendland verteidigen?

Heute feiern viele Menschen in Deutschland den Martinstag, da exakt vor 1619 Jahren Martin von Tours, im Volksmund auch Sankt Martin genannt, beerdigt wurde. Das Ganze fand in einer Lichterprozession auf einem Fluss statt, woraus dann das Brauchtum des Laternelaufens entstand. Anders kann man sich auch nicht erklären, warum man kleinen Kindern ausgerechnet an verregneten Novemberabenden selbstgebastelte Laternen in die klammen Hände drückt, in der Hoffnung, dass nicht wieder andauernd das Licht ausgeht und nach fünf Minuten alle rumplärren, weil sie zurück in die warme Wohnung wollen.

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Zugegeben, wir hatten die letzten Jahre auch echt Pech mit dem Wetter. Wenn man aber nicht gerade in den Monsun gerät und es irgendwann noch Glühwein gibt, sind am Ende meist doch alle glücklich. Na ja, fast alle. Seit drei Jahren gibt es da diverse Leute, die am 11. November ziemlich wütend drauf sind, weil

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Ahnungsloser Ernährungsminister ist ahnungslos

Halt halt halt! Jetzt macht mal eben dieses Weihnachts-Gedudel aus und haltet kurz ein mit dem Geschenke auspacken, es gibt dramatische Neuigkeiten! Nachdem viele tausend Ärzte, so ziemlich alle pro-veganen Organisationen, Captain Planet und der intergalaktische Jedi-Rat bereits vor Jahren feststellten, dass Vitamin B12 irgendwie eine ziemlich tolle Sache ist und die langfristige Abwesenheit dieses Coenzyms recht unangenehmes Unwohlsein zur Folge hat, wurde jetzt, im Dezember 2015, doch tatsächlich auch dem Bundes-Ernährungsminister diese Information von einem offenbar an unheilbarer Arbeitswut erkrankten Mitarbeiter in einem Geheim-Memo zugespielt.

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Ist das nicht toll? Ständig fragt man sich angesichts von Schul-Kantinen und Mensen, was diese ganzen Typen im Ernährungsministerium eigentlich den lieben langen Tag treiben und vermutet das Schlimmste. Tatsächlich aber arbeitet man sich dort chronologisch durch Ernährungsstudien und ist wohl schon in den 80er Jahren angelangt! Unser aller Christian Schmidt von der CSU war offenbar derartig fasziniert von diesem B12-Dings, dass er direkt zum nächstbesten Käseblatt eilte und dort allem Anschein nach ohne nähere Rücksprache mit einem echten Wissenschaftler zu Protokoll gab, dass vegane Ernährung aufgrund dieser ominösen Vitamin-Nummer für Kinder und Jugendliche „auf keinen Fall geeignet“ sei. Wir können zwar nicht mit Sicherheit sagen, ob die BILD hier wie üblich dreist lügt und die Geschichte mit ein bisschen frei erfundenem Quatsch aufpeppt – da dieser Unsinn aber eifrig von anderen Medien aufgegriffen wird und auf der Seite des Ministeriums keinerlei Widerspruch zu finden ist, ist Herr Schmidt mit der Version des Springer-Hetzblatts wohl recht zufrieden.

Wie also kommt der gute Minister zu seiner dringenden Empfehlung? Begründet wird diese damit, dass Fleisch der Hauptlieferant für Vitamin B12 sei. Tja, schon das Lesen des Wikipedia-Artikels zu Cobalaminen (die chemische Bezeichnung der Vit.-B12-Gruppe) hätte vor dem Verbreiten solchen Unsinns bewahren können, ist dieses Zeug in Muskelfleisch zwar enthalten, die beste tierische Quelle ist mit weitem Abstand aber

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Protect our Schotenkresse reloaded

Oh Mann, echt jetzt, schon wieder? Ich wollte da eigentlich gar nichts zu schreiben, denn wir hatten diesen ganzen Unsinn ja letztes Jahr schon, als die halbe Fleisch-Republik spontan ihr Mitleid für eine ihr bis dato mit Namen unbekannte Pflanzenart bekundete und mit diesem zuhauf Vegetarier-Foren fluteten. Leider hat der Praktikant in charge bei Focus Online die Nacht durchgesoffen und daher in Ermangelung einer echten Story einfach genau den gleichen Bockmist von der Huffington Post abgeschrieben, ihn sinnloserweise mit „Für alle Veganer:“ adressiert und allen Ernstes Online-Speicherplatz mit dem Untertitel „Bäume und Gemüse leben in Todesangst“ verschwendet. Und den teilen jetzt die Genießer von Kantinen-Schnitzel für Eur 2,99 und schicken mir vor Häme triefende PNs zu. Familiäre Pflanzengruft

Ach je… Ich meine, auch noch ausgerechnet der Focus! Hat mal jemand in letzter Zeit beobachtet, was eine peinliche Clickbait-Strategie die Focus-Facebook-Präsenz aktuell verfolgt? Da erscheinen nur für sich selbst null informierende Links, dessen Aufmachung stark an heftig.co erinnern, da der User nur bei entsprechendem Klick die vermeintlich bahnbrechende Neuigkeit erfährt. „Ihr werdet nicht glauben, wie diese Frau vorher aussah! Sie hat 400 (!) Kilo abgenommen“, „Dieser Schüler […] macht […] eine spektakuläre Entdeckung“, „Die Maut-Lüge: Politiker packt aus – darum könnten alle Deutschen draufzahlen“ und ähnlicher Quatsch. Und von da bezieht ihr eure Argumentation?

Abgeschrieben hat der Focus sein Veganer-Bashing von der

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Die Focus-Frage diese Woche: Essen sie Fleisch oder sind sie eine lustfeindliche Vegan-Feministin?

Was kommt dabei raus, wenn ein latent frauenfeindlicher Autor mit Fleisch-Fetisch einen Artikel über vegane Ernährung schreibt? Richtig, eine zutiefst alberne Abrechnung wider den Vegan-Feminismus, die dann Playboy und Focus abdrucken. Scheint ja gerade in Mode zu sein, sich gegen Dinge zu engagieren, deren Existenz nicht so ganz unumstritten ist. Ob man gegen einen deutschen Scharia-Staat auf die Straße geht, die weltweite, alle Piloten und Flughafen-Wartungstechniker umfassende Kondensstreifen-Verschwörung oder eben den Männer-hassenden Vegan-Feminismus, für den creative Wutbürger 2.0 reichen die vorhandenen Missstände nicht mehr aus, er erfindet noch welche dazu. Artikelkopf_sm

Ja, wir Männer haben es schon nicht leicht. Früher, da war die Welt noch ganz simpel aufgeteilt in starke, die Geschicke der Welt lenkende Männer einerseits und das ihnen angetraute Koch-, Gebär- und Putzpersonal auf der anderen, nicht so sonnigen Seite des Lebens. Auf der Arbeit konnten wir mit schweren, ölverschmierten Maschinen an gefährlich aussehenden Stahlklumpen rumfräsen oder einhändig Schiffsschrauben zerschweißen. In Bürojobs durften wir dann wenigstens noch um die Wette rauchen oder die Sekretärinnen wie reine Begattungsutensilien behandeln. Genug Möglichkeiten, Tag für Tag seine Männlichkeit unter Beweis zu stellen.

2014 war das nicht mehr so einfach, viele Alphamännchen scheinen angesichts der abrupten Veränderungen nachhaltig paralysiert. In Bewerbungsgesprächen reicht es nun nicht mehr aus, den Personaler niederzuringen oder einen Brüllaffen-Wettbewerb zu gewinnen. Immer weniger Frauen reagieren positiv auf traditionelle Werbungsversuche von Männchen, die ihnen als Gunstbeweis die gehäuteten Kadaver

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Fleischesser gesünder als Vegetarier?

AAAAAH – kaum hören die Leute, die gar kein Weiderind essen, auf, den Urkost-Artikel zu teilen, der empfiehlt, Weiderind zu essen, da wird die nächste Sau durchs Dorf getrieben:

Eine Studie der Uni Graz, laut der Vegetarier gesundheitliche Nachteile verbuchen. Eine Studie, die die Probanden nicht auf körperliche Empfinden untersucht sondern lediglich befragt. An dieser Stelle empfehle ich Verfechtern der Studie, Anwender von Glückspyramiden und Heilsteinen nach ihrem körperlichen Befinden zu fragen und das Ergebnis entsprechend zu würdigen.

Focus Artikel

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