Experte erfindet Stickoxid-Spitzenwerte und entlarvt den Focus als sinnlos.

Es ist mal wieder soweit: Im Focus darf sich ein selbsternannter Experte austoben und der versammelten Dieselfraktion unter der Leserschaft einreden, sie seien die Opfer einer weltumspannenden Verschwörung, die ihnen mit falschen Messdaten das Leben schwermacht. In einer perfekten Welt würden Menschen seinen Text lesen, die reißerische Methode erkennen und mit spitzem Finger und gerümpfter Nase den Browser Tab schließen oder alternativ mit dem Ausdruck davon den Spargel einwickeln.

Leider leben wir nicht in einer perfekten Welt und so teilt eine Vielzahl von Menschen den Text des „Experten“. Sie schreiben dazu Dinge wie „Jawoll“, „Endlich sagt’s mal einer“ oder „Wir müssen die Grünen stoppen!“. Nun ist „Experte“ ein sehr dankbares Wort, wir alle sind ja irgendwie Experten in irgendwas, und sei es im Zitateraten alter Schwarzwaldklinik-Folgen. Der Experte ist in diesem Fall Martin Schraag, laut Focus besteht seine Expertise in der Erstellung internationaler Normen für elektromedizinische Produkte.

Nun ist das Erstellen solcher Normen bei der Einordnung von Dieselfahrverboten ähnlich hilfreich wie ein elfter Zeh beim Luft anhalten. Die für den Focus tatsächlich zum Tragen kommende Expertise ist daher vermutlich Martin Schraags brennende Liebe für Diesel-Aggregate und sein Hang zu emotionalen Ausbrüchen, sollten irgendwer den infamen Plan hegen, diese bemitleidenswerten Maschinen irgendwo regulieren zu wollen.

In der Vergangenheit durfte er bereits dreimal im Focus erklären, wie falsch Politik und Gerichte in Deutschland handelten und handeln, ohne dass diese Erklärungen mit echten ExpertInnen aus der Verkehrsforschung oder der Epidemiologie abgeglichen worden wären. Das ist für den Focus leider kein journalistischer Tiefpunkt: Auch die sentimentale Abrechnung mit E-Autos aus der Feder eines Mannes mit finanziellem Interesse an Wasserstoffantrieben wurde als Erklärung eines „Experten“ verbrämt, auch wenn das Ergebnis ähnlich vorhersehbar war als würde jemand mit Montgomery Burns ein Interview zu den Gefahren der Windkraft führen.

Es gibt ansonsten keine Publikationen von Martin Schraag, er durfte aber im Rahmen von Veranstaltungen eines Vereins auftreten, der den menschgemachten Klimawandel leugnet und sich laut eigener Aussage aufgrund des Romans „Welt in Angst“ von Michael Crichton gegen die staatliche Bevormundung durch Klima- und Öko-Wahn wehren will. Der Fachbeirat des Vereins besteht ausschließlich aus Männern, das Durchschnittsalter liegt bei 74 Jahren, die Hauptinteressen sind Kernkraft und eine Abneigung gegen Klimapolitik . Ärgerlich, hätten die einfach zuerst DinoPark von Michael Crichton gelesen, würden sie sich jetzt gegen das Klonen von Tyrannosauriern einsetzen und nicht gegen saubere Luft in Städten.

Schade, und so geht es diesen Leuten, allen voran Martin Schraag, auch im Jahr 2020 noch darum, Dieselfahrverbote auf Kosten von Anwohnern stark befahrener Straßen zu verhindern. Hierzu seien vorab ein paar Punkte angemerkt, die in dieser Diskussion immer wieder durcheinandergeraten:

  1. Stickoxide (NOx) sind kein Feinstaub. Für Feinstaub gelten andere Grenzwerte, andere Risiken und andere Emissionsquellen.
  2. Stickoxide sind auch kein CO2, dafür gibt es (leider) keinen Grenzwert und die Risiken ergeben sich durch den Einfluss auf unser Erdklima, nicht durch menschliche Lungenaktivität.
  3. Die wissenschaftliche Evidenz für gesundheitliche Schäden durch Stickoxide ist erdrückend. Je höher der Wert, desto mehr Menschen erkranken.
  4. Dieselmotoren produzieren Stickoxide. Anderslautende Erzählungen wie die, dass während eines Marathons in Oldenburg die Messwerte gar nicht sanken, sind durchsichtige Falschmeldungen.
  5. Die Grenzwerte für die heute gültigen Stickoxid-Grenzwert wurden im Jahr 2008 auf EU-Ebene festgelegt und im Jahr 2010 mit den Stimmen von CDU und FDP für Deutschland ratifiziert.

All den Ärger über die Grünen kann man sich also sparen, denn die sitzen seit 2005, und damit auch im entscheidenden Jahr 2010, in der Opposition. Es gehört zum Irrsinn dieser emotionalen Debatte, dass CDU/CSU und FDP sich bei irritierend vielen Wahlberechtigten als Retter des Diesels in Szene setzen konnten, obwohl sie das Chaos höchstselbst verursacht haben. Gleichzeitig werden die Grünen auch wegen der Dieselfahrverbote als Verbotspartei bezeichnet, obwohl es ein Verkehrsdezernent von den Grünen war, der solche Fahrverbote für die erste Stadt komplett verhindern konnte.

Kommen wir zum Artikel mit der wunderbar gruseligen Überschrift:

„Kaum Verkehr, trotzdem Stickoxid-Spitzenwerte: Corona entlarvt Fahrverbote als sinnlos“

Es gibt vermutlich nicht viele Artikel, die allein in den neun Wörtern der Überschrift drei eklatante Falschaussagen unterzubringen vermögen. Den Umstand verschleiert das Werk allerdings ganz gut, indem konsequent darauf verzichtet wird, Aussagen mit Quellen zu belegen. Einzige Ausnahmen: Drei Interne Links zu weiteren Focus-Online-Artikeln und einer zu weather.com. Es wird nicht eine einzige Zahl belegt, kein Messwert und keine Aussage der kritisierten Personen.

Mit „kaum Verkehr“ meint der Autor vermutlich, dass der Autoverkehr in Stuttgart coronabedingt signifikant zurückgegangen ist, und zwar von 62.684 Fahrzeugen, die am 05. März am Stuttgarter Neckartor gezählt wurden, auf 44.016 Fahrzeuge am 19. März. Zugegeben, das ist ein Rückgang um 30 Prozent, aber die absolute Zahl klingt ja trotzdem nicht so, als würde sich das Neckartor zu Coronazeiten für ein gemütliches Picknick im Freien eignen. Martin Schraag kann ja gerne mal eine Wohnung mit den Worten „kaum Verkehr“ inserieren – die Gesichter würde ich gerne sehen, wenn die Interessierten beim Besichtigungstermin einen entsprechenden Verkehrsfluss von 30 Fahrzeuge pro Minute (entspricht 44.000 am Tag) vor dem Fenster bemerken. Ähnlich viele zählt das Bundesamt für Straßenwesen täglich an allen 21 Messstellen der Brandenburger Autobahnen.

Es gab an dieser Messstelle in letzter Zeit auch keine Stickoxid-Spitzenwerte, die Kurve zeigt für die letzten 15 Monate einen leicht fallenden Verlauf, der besonders um den April 2019 ins Auge fällt (seit dem 01. April 2019 gilt in Stuttgart ein Fahrverbot für Dieselmotoren der Abgasnorm Euro 4/IV):

 

Man kann aber auch hier schön sehen, dass die Werte nicht sofort absinken, sondern dass das leicht verzögert passiert, nun aber große Unterschiede zu den Vorjahreswerten bestehen. Die Stickoxide benehmen sich nämlich leider typisch deutsch: Sobald das Wetter ein bisschen schön ist, hocken sie Ewigkeiten draußen rum und verpesten besonders lange die Luft; erst wenn es windig und ungemütlich wird, zerstreuen sie sich in alle Himmelsrichtungen.

Wie auch immer, Die Coronakrise entlarvt hier gar nichts, aktuell misst keine Station in Stuttgart Spitzenwerte: Das höchste Tagesmittel während des Lockdowns liegt mit 66 μg/m³ am Dienstag vor Ostern, es kommt damit nicht mal in die Nähe des Spitzenwertes des Jahres 2019, der wurde mit knackigen 126 μg/m³ am 25.07.2019 gemessen. Und selbst wenn eine einzelne Station krasse Ausreißer gemessen hätte, so wäre das als Beleg für einen systematischen Fehler aller Stationen im ganzen Land denkbar unplausibel, so was nennt sich dann Cherrypicking, aber nicht mal dafür geben die Daten etwas her.

Der Text beißt sich nun krampfhaft an einem Gerichtsurteil des Verwaltungsgerichts Leipzig vom Februar 2020 fest und versucht, hier irgendwie einen kausalen Zusammenhang zwischen den doch eigentlich ganz tollen Messwerten des ersten Quartals 2020 in Stuttgart und der Gerichtsverhandlung zu konstruieren:

„Im gesamten ersten Quartal wird es eine ziemlich genaue Punktlandung auf 40 μg/m³geben. Schon baut die Umwelthilfe vor. […] Äußerungen, die DUH-Chef Jürgen Resch […] tätigte, zeigen, dass die DUH auf das Wetter setzte […]. In Leipzig […] muss ihm geschwant haben, dass ihm die Felle davonschwimmen könnten.“

Kann irgendwer Herrn Schraag mal einen Kalender schenken? Die Äußerungen von Resch stammen vom 22. Februar, zu diesem Zeitpunkt war überhaupt nicht ersichtlich, wie sich die Werte für das gesamte Quartal entwickeln würden und die Auswirkungen durch das Coronavirus lagen zu diesem Zeitpunkt ebenfalls noch in weiter Ferne. Im Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig ging es auch nicht nur um Stuttgart, wie es im Text den Anschein hat, sondern um die Frage, ob Diesel-Fahrverbote in Deutschland generell rechtlich zulässig sind. Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg hatten Revision gegen entsprechende Urteile der Verwaltungsgerichte Stuttgart und Düsseldorf aus den Jahren 2016 und 2017 eingelegt und nun verloren.

Die Gerichtsverhandlung hätte also auch dann stattgefunden, wenn die Roboterputze aus Spaceballs einen Tag vorher alle Stickoxide aus der Stuttgarter Atemluft gesaugt hätte, was die Fixierung auf diese eine Messstation in dieser einen Stadt umso befremdlicher macht. Die „genaue Punktlandung“ in Stuttgart mag Herrn Schraag ganz besonders freuen, vielleicht weil er seit 1978 dort lebt, nur gilt das Urteil eben für ganz Deutschland. Das ist insofern relevant, dass die Werte eben nicht überall eine genaue Punktlandung hingelegt haben: In Reutlingen lag die Stickoxidbelastung im Januar 2020 bei 54 μg/m³, in München wurden im dritten Quartal 2019 sogar noch 60 μg/m³ gemessen.

Viel absurder: Die Punktlandung ist ja nun mal auch das mutmaßliche Ergebnis der im letzten Jahr eingeführten Fahrverbote. Der Mann argumentiert also gerade gegen Fahrverbote mit dem Umstand, dass sie geholfen haben und das Problem, das damit gelöst werden sollte, nun nicht mehr besteht. Das ist so, als wenn jemand bei minus 10 Grad in den Wald geht und dann erklärt, dicke Jacken und Handschuhe seien übertriebener Unfug, weil ihm ja gar nicht kalt ist und dann splitternackt und halb erfroren nach Hause kommt.

Menschen, die in München oder Reutlingen krank machende Luft atmen müssen, scheinen in der Gedankenwelt von Focus und Herrn Schraag zudem keine große Rolle zu spielen, er ist zu sehr damit beschäftigt, sich diebisch darüber zu freuen, dass die Grenzwerte in Stuttgart nun eher durch Zufälle eingehalten werden. Dabei lässt sich eine verlässliche Einschätzung, ob die Werte in Stuttgart ab dem zweiten oder dritten Quartal wieder über dem Grenzwert liegen, seriös gar nicht machen.

„Das erste Quartal 2020 war im Gegensatz zu 2019 sehr windig. Gut für die Durchlüftung, schlecht für die DUH. Im Februar lagen die NO2-Werte bei 36 μg/m³.“

Nein, das ist nicht schlecht für die DUH, das ist in erster Linie eine gute Nachricht für Menschen, deren Lungen im Februar 2020 Stuttgarter Luft atmeten. Nun wollen einige besonders starrköpfige Menschen in Stuttgart doch tatsächlich auch im Rest des Jahres saubere Luft atmen und fragen sich berechtigterweise, was passiert, wenn mal weniger Wind als im Februar 2020 weht. Soll ja vorkommen. Herr Schraag ist darüber wohl sehr verärgert und begrüßt daher Manipulationen an der Messstelle:

„Der andere Faktor ist die Einrichtung einer Busspur vor der Messstelle Am Neckartor seit April 2019. Damit wurde die viel kritisierte Position der Messstelle entschärft, der Abstand zum Verkehr vergrößert.“

Noch mal ganz kurz zur Erinnerung: Die zentrale Message dieses Textes ist „Corona entlarvt Fahrverbote als sinnlos“, die Argumentation fußt aber bislang darauf, dass günstige Wetterlagen und die größere Entfernung einer Messstation zur Straße schon vor der Coronakrise zu punktuell niedrigeren Messwerten geführt haben. Wäre Martin Schraag Arzt, würde er vermutlich ein Thermometer mit sich führen, das immer 37 Grad Celsius anzeigt und allen Leuten erzählen, er könne damit Fieber heilen.

Alternativ könnte er behaupten, dass Fieber gar nicht durch Krankheiten ausgelöst wird, sondern wild mutmaßen, welche anderen Ursachen es haben könnte. Diese Strategie versucht er jetzt zumindest in Bezug auf Diesel-PKW und Stickoxide:

„Umso mehr fallen deshalb jetzt die teilweise hohen NO2-Spitzen oft mitten in der Nacht auf, nicht nur an Verkehrsmessstellen, sondern im sogenannten städtischen Hintergrund. Ist der Diesel-Pkw also tatsächlich der Hauptverursacher der Grenzwertüberschreitungen?“

Eeehm, ja? Hey, Focus, Euer seltsamer Experte weiß nicht mal, wie viele Stickoxide Dieselmotoren nachweislich ausstoßen. Selbst die Werte, die das sehr industriefreundliche Kraftfahrt-Bundesamt gemessen hat, lassen hier keine großen Spielräume für Interpretationen: Ein Fiat Ducato stößt trotz Euro-6-Norm 1200 Milligramm pro Kilometer aus, ein Audi A6 Avant 800 Milligramm pro Kilometer, ein VW Touareg mit Euro-5-Norm liegt sogar bei 2700 Milligramm pro Kilometer. Diese Moleküle verschwinden nun leider nicht einfach durch nachhaltiges Wünschen oder Gebete, weil „Euro-6“ im Fahrzeugschein steht.

Es gibt auch keine NO2-Spitzen mitten in der Nacht. Wenn man die gesamten Rohdaten durchsucht, mag man mal einen hohen Wert in der Nacht finden, aber insgesamt sehen die Messwerte am Neckartor so aus (Quelle):

Man kann allein an der Kurve erkennen, wo der morgendliche und abendliche Berufsverkehr stattfindet, wo die Wochenenden liegen und dass 10., 12. Und 13. April Osterfeiertage waren. Die Datenlage ist hier eindeutig, nicht nur in Stuttgart und nicht nur in Deutschland ist der Einfluss von Verbrennungsmotoren auf die Luftqualität mehrfach nachgewiesen. Der „Experte“ agiert, als würde er vor den schwelenden Überresten einer Blockhütte stehen und den anwesenden Feuerwehrleuten erklären, dass er ein Feuer als primäre Ursache erst mal ausschließe.

Als Erklärung fabuliert Herr Schraag nun, dass man anhand von Winddaten (die er nicht verlinkt) und NO2-Werten (die er auch nicht verlinkt) sehen könne, wie sich ein „NO2-See“ bilde, der auch bei geringstem Verkehr bestehen bliebe. Die Stickoxide in diesem See stammten aus den Höhen im Südwesten der Stadt.

Ist ja wirklich ein irrer Zufall, dass sich das ganze NO2 aus dem Südwesten Stuttgarts nachts bei schwachem Wind zur großen Schadstoffparty mit den anderen Molekülen am Neckartor trifft, die solange auf die Verwandten aus dem Gebirge warten und zwar genau da, wo die Messstation und eine vielbefahrene Straße sind. Abgesehen davon, dass das eine der albernsten Spekulationen überhaupt ist: Selbst wenn das der Fall wäre, dann wären die Werte dort halt trotzdem zu hoch. Die Lungenflügel einer kranken Person machen keine Ausnahme für Schadstoffe, die durch Winde irgendwohin geweht wurden, damit Martin Schraag weiter in seinem Diesel rumfahren kann.

Entsprechend hilflos geht es weiter, er versucht sich mit dem niedrigen Anteil alter Diesel-Modelle in Stuttgart herauszureden: Nur 3,6 Prozent der in Stuttgart zugelassenen Diesel seien Euro-4-Diesel und nur 6,6 Prozent Euro-5-Diesel, damit seien Fahrverbote ja komplett sinnlos. Nun kann der Anteil so gering sein, wie er will, eine ausreichend hohe Gesamtzahl von Autos reißt irgendwann trotzdem den Grenzwert, denn auch die ganz neuen Euro-6-Modelle stoßen Stickoxide aus. Zudem können auch anteilig wenige alte Diesel genug Einfluss auf die Luftqualität ausüben, da viele Hersteller die Abgasreinigung bei Kälte abschalten und die Fahrzeuge dann locker das zehnfache ihres Grenzwertes ausstoßen können. Es mögen insgesamt nur 10,2 Prozent der Fahrzeuge sein, aber mit bis zu zehnfach übertretenem Grenzwert können die den Mittelwert schon kräftig verhageln.

Nun gibt es ja wirklich Städte, die mit anderen Maßnahmen Fahrverbote verhindern konnten. Eine Elektrifizierung oder gar eine Reduktion der Autoflotte insgesamt haben ebenfalls eine Wirkung, aber so was will der Experte irgendwie auch nicht:

„Und als Bonbon für die DUH will [Winfried Hermann] über eine Fahrradspur auf der Hauptverkehrsstraße nachdenken. […] Es diene der Gesundheit von Fahrradfahrern. Das ist […] völlig irrational, denn gerade auf den Fahrbahnen von Hauptverkehrsstraßen sind doch NO2-Werte am höchsten, höher als am Ort der Messstationen selbst.“

Wow, selbst aus diesem komplett absurden Text sticht dieser Abschnitt noch mal ganz besonders widersprüchlich heraus. Ja, Radfahrer müssen auf der Straße aktuell Abgase einatmen, primär wegen Typen wie Martin Schraag, die eine 127 Jahre alte Technologie ohne Zukunftsaussichten verteidigen. Nun ist das Einatmen von Stickoxiden immer noch besser als wenn man zu den 445 tödlich verunglückten oder den 15.000 schwerverletzten Radlern eines Jahres gehört. Autofahrer atmen außerdem mindestens genauso viele Schadstoffe ein. Zudem gibt er hier ja auf einmal offen zu, dass die NO2-Werte auf Hauptverkehrsstraßen am höchsten sind, auch ohne windbedingten NO2-See oder NO2-Tümpel.

Ja, das ist es. Dieses wirre Geschreibsel teilen gerade wie wild tausende Menschen in diesem Land, um sich ihren Auspuff schön zu lesen. Es basiert auf allerlei erfundenen Messwerten und in der Luft hängenden, angeblichen Behauptungen Dritter ohne Quelle, auch wenn diese Aussagen zum Argument des Autors eigentlich gar nichts beitragen. Fahrverbote sind auf jeden Fall immer falsch und schlimm, denn, hey, im ersten Quartal 2020 liegen wir ja in einer Stadt in Deutschland nur knapp über dem Grenzwert, auch wenn das erst durch Fahrverbote so erreicht werden konnte.

Nach der Logik kann ich mir beim Tiefseetauchen auch die Sauerstoffflasche vom Rücken schnallen, weil ich bislang so toll Luft bekommen habe. Knapp über dem Grenzwert ist außerdem nicht gut, denn es gibt hier keinen Schwellenwert, ab dem die Abgase keine Wirkung mehr hätten. 40 μg/m³ Stickoxide verursachen mehr kranke Menschen als 20 μg/m³ und die mehr als 0 μg/m³. Um den entlarvenden Coronafaktor ins Spiel zu bringen, denkt er sich ein paar „Spitzenwerte“ für den April aus, obwohl wir dadurch dann eigentlich wieder über dem Grenzwert liegen müssten, was im aktuellen Luftreinhalteplan zu noch strengeren Fahrverboten führt – die er ja eigentlich ablehnt.

Radwege sind wiederum doof, weil die Radfahrer dann die Stickoxide aus den Autos einatmen. Autos, die aber in seiner ganz persönlichen Realität eigentlich gar nichts mit den Stickoxiden zu tun haben, die fließen nämlich in Wirklichkeit alle nachts von den Stuttgarter Bergen in einen ominösen NO2-See, der sich rein zufällig mitten auf einer Hauptverkehrsstraße neben einer Messstation befindet, während die Stickoxide einen für Moleküle erstaunlich disziplinierten Abstand zur neu eingerichtete Busspur einhalten. Einen größeren Nonsens habe ich lange nicht gelesen.

Und ja, ich finde es auch nicht fair, wenn die BesitzerInnen von Dieselautos für den Betrug von Autokonzernen bestraft werden, die sollten von denen eine entsprechende Nachrüstung oder halt direkt ein elektrisch fahrendes Auto für das Geld bekommen, das sie für das Auto mit der Betrugssoftware hingelegt haben. Eine Forderung, die übrigens auch Herr Resch von der DUH so äußert. Beschwerden darüber müsst ihr also bitte an die CSU und ihr Verkehrsministerium faxen, dafür können weder die Grünen noch die Anwohner von Stuttgart etwas, die wie alle anderen auch einen Anspruch auf saubere Atemluft haben.

Nein, Corona entlarvt hier gar nichts, außer vielleicht die Leichtgläubigkeit der Menschen. Sobald man die Behauptungen mit realen Messwerten vergleicht, implodiert der ganze Aufsatz wie ein Soufflé in einer Supernova.

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21 Gedanken zu „Experte erfindet Stickoxid-Spitzenwerte und entlarvt den Focus als sinnlos.“

  1. Der Link unter „In Reutlingen lag die Stickoxidbelastung im Januar 2020 bei 54 μg/m³“ löst nicht auf. Evtl. könntest du diesen mit der Funktion „Permalink erstellen“ oben rechts, noch korrigieren? 🙂

    Antworten
    • Ich habe das noch mal geprüft, aktuell greifen wohl einfach viele Leute darauf zu, ich bekomme die Meldung „Die Maximalzahl der Benutzer, die gleichzeitig auf die Anwendung zugreifen dürfen, ist erreicht. Bitte versuchen Sie es später noch einmal oder wenden Sie sich an den Administrator.“

      Antworten
  2. Eigentlich ist es schade. Der Focus bringt relativ oft Artikel mit falschen Tatsachenbehauptungen, und es ist eigentlich lobenswert, wenn sich jemand die Mühe macht, das detailliert zu widerlegen, was der Focus zu schreibt. Aber
    dafür, dass hier gleich der ganze Focus (und nicht nur ein Artikel oder ein Themengebiet) als sinnlos bezeichnet wird, sind ganz schön viele Fehler und Irreführungen enthalten. Beispiele:

    Im Artikel steht:

    > Dieselmotoren produzieren Stickoxide. Anderslautende Erzählungen wie die, dass während eines
    > Marathons in Oldenburg die Messwerte gar nicht sanken, sind durchsichtige Falschmeldungen.

    Diese Aussage ist mindestens irreführend. Benzinmotoren produzieren ebenfalls große Menge an Stickoxiden. Stickoxide entstehen erst einmal bei jedem Verbrennungsvorgang, bei dem so hohe Temperaturen herrschen wie in einem typischen Verbrennungsmotor. Der Unterschied ist, dass Fahrzeuge mit Benzinmotoren seit Euro 3, also seit rund 20 Jahren, über eine wirksame Abgasreinigung verfügen, die nur noch relativ geringe Menge an Stickoxiden durchlässt, während das bei LKW erst mit Euro 6 und bei Diesel-PKW erst mit Euro 6d-TEMP erzwungen wurde (durch RDE-Tests). Konkret ist das beim Benziner der 3-Wege-Katalysator, sofern der Motor nicht mager betrieben wird. Mager betriebene Benziner benötigen einen zusätzlichen NOx-Speicherkatalysator.

    Desweiteren gibt es, was eigentlich seit 2015 allgemein bekannt ist, einen Skandal mit Betrugskatalysatoren von Benzinern. Arglosen Besitzern von älteren Benzinern werden weitgehend wirkungslose, dafür etwas billigere, 3-Wege-Katalysatoren als Ersatzteil verkauft. Die Fahrzeughersteller können dafür nichts, die Wirkung eines fast wirkungslosen Katalysators ist aber eben: Fast keine. Sowohl CO als auch NOx gehen plötzlich durch die Decke, schon bei normaler Fahrweise. Wer nach „Report Mainz Betrugskatalysator“ oder „DUH Betrugskatalysator“ sucht, findet die entsprechenden Berichte inkl. Messungen von 2019 und 2015. Vor allem die DUH hat sich dort viel Mühe gemacht und sogar eine künstliche Alterung mit anschließender erneuter Messung durchgeführt.

    Dadurch, dass hier im Artikel nun das falsche Wort „produzieren“ verwendet wird, kann ein Leser aber denken, ein Benzinmotor produziere gar kein NOx und könne daher selbst mit defektem Katalysator keines ausstoßen, was natürlich falsch ist.

    Hier steht zwar nirgends, dass Benziner keine Stickoxide produzieren würden, aber das Gehirn funktioniert nun mal so: Wird einem immer wieder erklärt, dass Dieselmotoren Stickoxide produzieren, ohne Benziner jemals zu erwähnen, zieht das Gehirn der meisten Menschen diese (falsche und logisch unzulässige) Schlussfolgerung.

    > Nun kann der Anteil so gering sein, wie er will, eine ausreichend hohe Gesamtzahl von Autos reißt
    > irgendwann trotzdem den Grenzwert, denn auch die ganz neuen Euro-6-Modelle stoßen Stickoxide aus.

    Die ganz neuen stoßen laut Umweltbundesamt im Schnitt noch 46 mg/km aus, wobei sich das auf Euro 6d-TEMP bezieht, noch nicht auf Euro 6d (Euro 5: 950mg/km, Euro 6 mit Schummeltechnik: 600mg/km). Dieser Wert ist bereits vergleichbar mit Benzinern. In einer Datensammlung, die das KBA unfreiwillig veröffentlichen musste, kam der sauberste Diesel-PKW in RDE-Tests mit 6mg NOx/km raus (siehe https://www.rbb24.de/politik/beitrag/2019/10/abgase-dieselskandal-nox-messung-kraftfahrtbundesamt-autos-schmutzig.html ). Das ist besser als die meisten Benziner. Der schlechteste Euro 6-Diesel im Test kam 2200mg/km, der schlechteste Benziner immer noch auf 356 mg NOx/km. Wahrscheinlich ein Magermotor.

    Gemeint war wohl etwa: „Die meisten aktuell in Verkehr befindlichen Dieselfahrzeuge emittieren deutlich mehr Stickoxide als Fahrzeuge mit anderen Antriebsarten“.

    In stark belasteten Städten stammen rund 50% (manche geben auch 40 oder 60 an) der Stickoxide aus Diesel-PKW. Bei Messwerten um die 60µg/m³, die ja momentan durchaus stellenweise als Jahresdurchschnitt gemessen werden, würden Diesel-PKW also nur rund 2µg/m³ statt 30µg/m³ beitragen, wenn ihre Abgasreinigung dem Durchschnitt der Euro 6d-TEMP-Fahrzeuge entsprechen wurde.

    Tatsächlich passen also gar nicht so viele Autos in eine Stadt, um einen nennenswerten Eintrag an NOx zu erzeugen, wenn das Abgasminderungssystem des Fahrzeugs dem Stand der Technik entspricht und tatsächlich auch benutzt wird. SCR muss z.B. laut 692/2008 bei in der EU regelmäßig auftretenden Temperaturen, aber mindestens bis -15°C arbeiten. Einige Autohersteller haben in der Vergangenheit das Minuszeichen ignoriert und es „Thermofenster“ genannt.

    Oder will jemand ernsthaft behaupten, dass sich der Verkehr in Stuttgart verfünffachen kann? Das geht räumlich gar nicht.

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    • Dass der Focus als sinnlos bezeichnet wird, ist einfach nur eine Retourkutsche auf deren recht plattes „entlarvt Dieselfahrverbote als sinnlos“.

      „Gemeint war wohl etwa: „Die meisten aktuell in Verkehr befindlichen Dieselfahrzeuge emittieren deutlich mehr Stickoxide als Fahrzeuge mit anderen Antriebsarten“.“

      Ja, und ich bin sicher, dass die meisten Leser das auch genauso verstanden haben. Welche Vorgänge in welchem Motor zu welchen chemischen Reaktionen führen, dürfte den meisten recht egal sein, entscheidend ist halt das Endprodukt. Dass hier jetzt nennenswert Menschen Benzinmotoren kaufen, die nun wieder andere Nachteile haben, bezweifle ich.

      „In stark belasteten Städten stammen rund 50% (manche geben auch 40 oder 60 an) der Stickoxide aus Diesel-PKW. Bei Messwerten um die 60µg/m³, die ja momentan durchaus stellenweise als Jahresdurchschnitt gemessen werden, würden Diesel-PKW also nur rund 2µg/m³ statt 30µg/m³ beitragen, wenn ihre Abgasreinigung dem Durchschnitt der Euro 6d-TEMP-Fahrzeuge entsprechen wurde.“

      Ja und? Wenn das heute bereits der Fall wäre, würde der Wert ja mit Leichtigkeit eingehalten, und dann gäbe es halt auch keine Fahrverbote. Es ist aber leider nicht so.

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      • > Dass der Focus als sinnlos bezeichnet wird, ist einfach nur eine Retourkutsche auf deren
        > recht plattes „entlarvt Dieselfahrverbote als sinnlos“.

        OK, das hatte ich beim Schreiben meiner Antwort nicht begriffen.

        > Ja und? Wenn das heute bereits der Fall wäre, würde der Wert ja mit
        > Leichtigkeit eingehalten, und dann gäbe es halt auch keine Fahrverbote.
        > Es ist aber leider nicht so.

        Warum „ja und?“? Hier nochmal die Aussage aus dem Artikel:
        „Nun kann der Anteil so gering sein, wie er will, eine ausreichend hohe Gesamtzahl von Autos reißt irgendwann trotzdem den Grenzwert, denn auch die *ganz neuen* Euro-6-Modelle stoßen Stickoxide aus.“
        [Hervorhebung von mir]

        Was sind „ganz neue“ Euro-6-Modelle? Im Gegensatz zu anderen? Die Formulierung „ganz neue“ kann sich nicht auf Euro 6b-Schummeldiesel beziehen, da diese nach gängigem Verständnis von „ganz neu“ nicht ganz neu sind. Unter „ganz neu“ versteht man üblicherweise nur die jüngste Generation eines Produkts. Und diese jüngste Generation, also ganz neue Euro 6-Modelle, kann Stadtluft nicht nennenswert verschmutzen, da dafür nicht genug Autos in eine Stadt passen. Die Schlussfolgerung „eine ausreichend hohe Gesamtzahl von Autos reißt irgendwann trotzdem den Grenzwert, denn auch die *ganz neuen* Euro-6-Modelle stoßen Stickoxide aus.“ funktioniert aber aussagenlogisch nur, wenn die Anzahl der Fahrzeuge nicht aus praktischen Gründen begrenzt ist.

        > Dass hier jetzt nennenswert Menschen Benzinmotoren kaufen, die nun wieder
        > andere Nachteile haben, bezweifle ich.

        Oh doch, nur nicht mit Stickoxiden. Gerade im Jahr 2017 wurden viele Euro 4/5-Diesel nach Osteuropa verkauft (Sarajevo kommt meines Wissens nach auf Jahresdurchschnittswerte um die 100µg NO2/km). Die Leute haben sich von sog. Umstiegsprämien Benzindirekteinspritzer mit Euro 6b ohne Partikelfilter gekauft, denn die standen massenhaft auf den Höfen der Autohändler herum. Die DUH hat bereits 2011 gezeigt, welche unglaublichen Mengen an Feinstaub Benzindirekteinspritzer ohne Partikelfilter ausstoßen können (Siehe https://www.duh.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung/ultrafeine-feinstaubpartikel-auch-neue-benziner-brauchen-strenge-grenzwerte/ ), und die Messungen des ADAC noch im Jahr 2017 zeigen das gleiche Bild auch in der breiten Masse. Das Schlimme ist: Sie stoßen vor allem PM0.1 aus, aber PM0.1 ist in Stadtluft gar nicht reguliert. Reguliert sind nur PM2.5 und PM10. Daher können diese Fahrzeuge nicht gemäß der Luftreinhalterichtlinie wegen ihrer Emissionen mit Fahrverboten belegt werden. Sie erzeugen keine rechtlich unzulässige Belastung. Solange, bis die EU auch PM0.1 in Stadtluft reguliert.

        Von Sommer 2017 bis Sommer 2018 fand dann die Umstellung statt, da Benzindirekteinspritzer ab Euro 6c vernünftige Feinstaub-Grenzwerte einhalten müssen. Seit dem haben praktisch alle Benzindirekteinspritzer einen Partikelfilter. Die neueste Generation ist also nicht von diesem Problem betroffen.

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  3. Die Reaktion auf den Focus Artikel war zu erwarten.
    Von einer Verschwörung wird bei der Antidieselkampagne kaum jemand ausgehen, wohl aber davon was sie wohl ist: Eine von NGOs und daran angeschlossenen Politikern betriebene Kampagne um endlich wieder die eigene Inhaltsleere aufzufüllen.
    Eine üble tatsachenverdrehende Hetze gegen den wichtigsten Antrieb den die Welt hat und gleichzeitig der Kampf gegen den Individualverkehr und Industrie. Mit der Hoffnung auf naive Wähler versteht sich.
    Die Kosten und Schäden beim Bürger und der Industrie sind dabei völlig uninteressant.

    Corona hat dazu fast alles entlarvt:

    -Die NOx Werte sind eben schon vor Corona gesunken,
    das war und ist immer klar, denn es geht eben auch auf die Erneuerung der Fahrzeugflotte zurück
    (Übrigens wie bei der ab 2005 betriebenen DUH /Greenpeace Kampagne (= Partikelfilter, jetz sofort koste es was es wolle) passend zum Wahlkampf gestartet versteht sich. Da war der Plakettenmist auch nahezu wirkungslos, der Schaden war natürlich gewaltig

    -Gigantische Wertvernichtung durch die sinnfreie Klagerei und die Fahrverbote, mit diesem Geld lässt sich wirksamer Schutz betreiben , damit man nicht wie jetzt ohne Kittel und ohne Maske dasteht. Oder sich als EURO 4 Rentner wegen DUH Dieselenteignung in die Bahn reinpressen muss

    -Seit Jahren beschäftigen wir uns mit diesem Mist in der Öffentlichkeit, das blockiert eben dann auch wichtiges. Geht nur weil das Thema recht kompliziert ist und sich die verzerrten Behauptungen nur schwer klarstellen lassen.

    Glücklicherweise prüft die DUH die Schriftgröße auf Aufklebern für Dunstabzugshauben oder schreibt Abmahnungen wegen nicht beschrifteter Reifen von Kunden. So was gehört jetzt in die Corona-Tonne!

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    • „Hetze gegen den wichtigsten Antrieb den die Welt hat“

      Wie definierst du denn wichtig in dem Zusammenhang? Durch Häufigkeit? Das ist ein reichlich seltsames Adjektiv für einen Motor.

      „und gleichzeitig der Kampf gegen den Individualverkehr und Industrie“

      ?? Individualverkehr betreiben die meisten Menschen weltweit und in Deutschland ohne einen Dieselmotor.

      „Gigantische Wertvernichtung durch die sinnfreie Klagerei und die Fahrverbote, mit diesem Geld lässt sich wirksamer Schutz betreiben , damit man nicht wie jetzt ohne Kittel und ohne Maske dasteht.“

      Inwiefern ist es sinnfrei, geltendes Recht einzuklagen, wenn damit die Gesundheit von Menschen geschützt werden kann?

      Antworten
      • Wollte eigentlich nicht mehr antworten, tue es aber dennoch:
        „Wie definierst du denn wichtig in dem Zusammenhang? Durch Häufigkeit? Das ist ein reichlich seltsames Adjektiv für einen Motor.“

        =>Wichtig im Sinne von nützlich, sinnvoll, essentiell, zukunftsfähig und in vielen existentiellen Bereichen derzeit nicht ersetzbar:
        Das Dieselverfahren ist weltweit in vielen Bereichen vom PKW über den LKW sowie den Schiffstransport, den Arbeitsmaschinen der wichtigste weil effizienteste Antrieb da sein Wirkungsgrad unübertroffen ist. =>Das sind physikalische Fakten!
        (im Gegensatz zu dem weiter oben behaupteten Unsinns eines 90% igen Wirkungsgrades eines E-Fahrzeugs) Im PKW deshalb extrem wichtig weil damit ein hervorragender umweltfreudlicher CO2 armer Antrieb entwickelt wurde, der zig -Milliarden Liter an Kraftstoff eingespart hat. Eine Säule der deutschen und europäischen Automobilindustrie.
        Diese wiederum hat für Deutschland und Europa existentielle Wichtigkeit.
        Bezüglich ihrer Effizienz faszinierende Fahrzeuge wurden damit möglich!!
        (ja ja jetzt kommt: Rebound, PS-Protz, Privatpanzer usw.) So, das passt uns als Aktivist natürlich nicht da man bei konventioneller Technik nicht mitreden kann und außen vor ist.
        Außerdem könnts ja auch noch Freude machen, oder gar wirtschaftlich erfolgreich sein.
        Also muss eine Kampagne her: Ein Körnchen Wahrheit, dazu viel Demagogie und Moralin und das von voreingenommenen, technisch nauturwissenschaftlich ungebildeten Schreiberlingen und anderen Fritzen aufgekocht und dem Volk serviert. DUH –NGOs nicht zu vergessen natürlich!
        Was ist das Ergebnis: Den beste nützlichsten Motor kaputtgehetzt und bei den Autofahrern einen unfassbaren Schaden im Millardenbereich angerichtet. (bin selber schon 2mal betroffen davon, Schaden ca. 5000-8000.-EUR, ja ja : jetzt VW usw.)

        „Inwiefern ist es sinnfrei, geltendes Recht einzuklagen“
        Das ist insofern sinnfrei ja sogar widersinnig da hier ein formal gültiges Recht eingeklagt wird das in der Praxis keine oder kaum Relevanz hat. Oder möchtest du mir sagen dass es irgend eine messbare Umweltrelevanz hat, wenn die DuH eine andere Schriftgröße auf dem Aufkleber einer Dunstabzugshaube durchsetzt. Im Übrigen waren die Akteure der heutigen Kläger teils selber an der Gesetzgebung (NOx) beteiligt (sie rühmen sich zumindest damit) Außerdem wird im NOx/ Feinstaub Bereich völlig selektiv geklagt, wie gesagt gegen Auto ja gegen Bahn nein. Das ist Fakt!
        Man könnte das stundenlag weiterschreiben
        Und das während China 7/24 drüber nachdenkt wie man erfolgreich seine Industrie in die Spitze der Welt bekommt, da lassen wir uns diesen unfassbaren Mist erzählen.

        Als Öko müsste man den Diesel eigentlich einfordern das wäre logisch!

        Antworten
        • Nichts davon erklärt aber, warum die SCR-Technik nicht 10 Jahre früher in Europa im Diesel-PKW eingeführt wurde. In den USA ging es bei BMW und Daimler ja auch.

          Absolute Techniklaien genauso wie Antidieseltrolle nutzen das nun aus, um sich wichtig zu machen oder durch offensichtliche Fake-News ein paar mehr Klicks zu bekommen. Nicht mehr und nicht weniger.

          > Als Öko müsste man den Diesel eigentlich einfordern das wäre logisch!

          Aber nicht den Diesel mit abgeschalteten Emissionsminderungssystemen. Antidieseltrolle versuchen es so darzustellen, dass das Problem am Dieselmotor länge und nicht an abgeschalteten oder fehlenden Emissionsminderungssystemen.

          Um zum Thema Focus zurückzukommen: Der Focus hat sich in der Vergangenheit bei diesem Thema ganz besonders durch Fake News hervorgetan. Hier ein paar Beispiele:
          – Der Focus hat behauptet, PKW mit AdBlue müssten 5% des Diesel-Verbrauchs als AdBlue verbrauchen (Begründung: Bosch hat diese 5% als Erfahrungswert bei der LKW-Flotte angegeben). Auf meiner Seite beweise ich, dass nicht nur die 5%-Angabe Quatsch ist, sondern auch, dass das jeder hätte nachrechnen können, der in der Schule ein bisschen Chemie hatte und ein paar Reaktionsgleichungen googeln kann. Focus-Journalisten gehören offenbar nicht dazu.
          – Der Focus hat behauptet, Hardware-Nachrüstungen kosten bis zu 7500 Euro, verrät aber nicht, dass er sich dabei auf eine Studie bezieht, in der ausgerechnet wurde, was passiert, wenn man viele große Löcher in die Karosserie bohrt, um den AdBlue-Zugang neben den Dieseltank zu legen, und deswegen u.U. Crashtests wiederholen muss.
          – Als die Richtlinie für Hardware-Nachrüstungen rausgekommen ist, hat der Focus wahrheitswidrig behauptet, einmal umgerüstete Fahrzeuge hätten keinen Bestandsschutz, falls der Nachrüster wegen fehlender In Service Conformity die ABE verliert. Die Formulierung in der technischen Vorschrift ist unmissverständlich.
          – Der Focus hat behauptet, ein Gericht hätte Fahrverbote für Euro 6-Benziner und -Diesel ermöglicht, indem es die erlaubten Verschlechterungsfaktoren in RDE-Tests für rechtswidrig erklärt hat, obwohl die damit gar nichts zu tun haben. Es ist sogar besser, diese Faktoren nicht zuzulassen, weil die Autos dann schneller besser werden.

          Beim Focus ist für mich nicht einmal die politische Zielrichtung erkennbar. Der Focus schreibt bei diesem Thema irgendwas, solange es Klicks generiert. Und der Artikel beschäftigt sich mit einem Beispiel dafür.

          Antworten
    • Der wichtigste Antrieb der Welt ist wohl der Elektromotor. Selbst in einem Verbrennungsauto sind mehr Elektromotoren verbaut als Verbrennungsmotoren – ein Fensterheben, für den man einen kleinen Verbrenner anwerfen müsste, wäre echt doof. Oder für Fahrstühle, Rolltreppen, Türen, Küchengeräte, Klimaanlagen, Pumpen, Drucker, Rollläden, Garagentore, Schranken, …

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  4. Habe mir zu der Sache seit August 2017 die Finger wundgeschrieben. nachdem ich im Auslandsurlaub feststellen musste welch eine Demagogie betrieben wurde.
    Nachzulesen (mit vollem Klarnamen) auf „Klimaretter“ und später „Klimareporter“vorwiegend in Auseinandersetzung mit einen dortigen Foren-Dauerbewohner oder Betreuer Mxxxxn Bxxxxxr)
    Immer das gleiche, nachdem die Quellen genannt, rausgesucht und dargestellt waren ist man verwundert lenkt ab und es beginnt eine moralisierende Diskussion auf neuem Gebiet.

    z.B. Dass die Luft in den Städten kontinuierlich besser wird und das seit 30 Jahren, und auch bei NOx
    Quelle rausgesucht: UBA usw und so fort…
    Trotz allem schreibt der „Verkehrsexperte Knie“ : „Die Luft wird immer schlechter…“
    Glatte pure Demagogie eben.

    Die DUH Dunstabzughaube übrigens hier:
    „Falsche Öko-Labels auf BacköfenMitten in Corona-Krise: Umwelthilfe setzte Einzelhändler mit Abmahnung!“
    „Die Abmahnung, die am 18. März – genau an dem Tag, an dem Bundeskanzlerin Merkel im Fernsehen drastische Maßnahmen zur Eindämmung der seit Wochen grassierenden Corona-Krise verkündete – per Fax an die OBI GmbH versendet wurde, bezog sich auf einen Baumarkt in einem Gewerbegebiet in Köln. ..“

    Und dieser Verein klagt sich eben dann durch ganz Deutschland, betreibt Öko-Umerziehungsforen und die Politik schafft es nicht da den Stecker rauszuziehen.

    Oder die völlig ungleiche Behandlung von Emittenten:
    Weshalb klagt der obige Verein denn nicht gegen ein neu in 2018 errichtetes Kraftwerk der ENBW welches ziemlich genau die Summe an NOx mehr emmitieren darf als das vorherige Kohlekraftwerk?
    Das entpricht etwa dem was sich evtl durchs Fahrverbot einsparen lässt!
    Nachzulesen auf der Seite der KFZ Innung Stuttgart, wenns die Quelle unbedingt dazu braucht
    kann ichs auch raussuchen

    Oder als Feinstaub noch ein Thema war hat man in den U-Bahnstationen gemessen:
    Ergebnis ständige Grenzwertüberschreitung
    Hat den der obige Verein oder sonst einer von den ganzen Aktivisten gefordert die U-Bahnhöfe dichtzumachen??
    Quelle: Stuttgarter Zeitung ( Stuttgarter Nachrichten ca. 2018)

    Taiwan, Korea und Japan haben die Corona Krise wohl ganz gut gemeistert, auch deshalb weil man dort die Öffentlichkeit nicht über Jahre mit abseitigen Pseudoproblemen und Aktivistenunsinn belämmern kann.
    Man weiß dort eben wie wichtig eine leistungsfähige Industrie ist und kämme nicht auf die Idee selbige irgenwelchen idiotischen Forderungen zu opfern.

    Antworten
    • Es kann nicht mehr bestritten werden, dass vor allem die Wortwahl (das sog. „Diesel-Urteil“ über Fahrverbote für Benziner bis Euro 2 und Diesel bis Euro 5 vom 27.02.2018, sog. „Diesel-Fahrverbote“ für Benziner bis Euro 2 und Diesel bis Euro 5 in Darmstadt, siehe https://www.adac.de/verkehr/abgas-diesel-fahrverbote/fahrverbote/dieselfahrverbot-faq/ etc) von Antidieseltrollen vorangetrieben wird.

      Trotzdem ist die Fake-News-Quote im Focus besonders hoch.

      Antworten
    • Was haben die Seite Klimaretter, Verkehrsexperte Knie, Backöfen und Feinstaubwerte mit meinem Artikel zu tun?

      Und was Corona? Und was soll dieser komische Vergleich, wenn Deutschland die Krise bislang ebenfalls recht gut gemeistert hat?

      Bitte in Zukunt mehr beim Thema bleiben…

      Antworten
      • Das hat ser viel mit dem Artikel zu tun:
        „so geht es diesen Leuten, allen voran Martin Schraag, auch im Jahr 2020 noch darum, Dieselfahrverbote auf Kosten von Anwohnern stark befahrener Straßen zu verhindern“
        => Das ist exakt dieselbe morailsierende Realitätsverzerrung welche u.a. auch Herr Knie und weitere Akteure auf Foren wie dem Klimaretter / Klimareporter oder immer wider äußern bzw habe. Es wird so getan als bestünde ein gravierendes existentielles Problem durch die NOx Emissionen und vor allem, man hätte nichts gegen schlechte Luft unternommen.
        Das ist einfach nur demagogische Hetze weil:
        1.) Die Immissionen seit 30 Jahren unablässig drastisch geringer wurden.
        2.) Nur noch ein Schadstoff übriggeblieben ist an dem man sich abarbeitet (NOx)
        3.) im Bereich NOx eine Hintergrundbelastung von etwa 40% des Grenzwertes besteht welche rein gar nichts mit dem Verkehr zu tun hat.
        4.) weil es Emissionquellen gibt für die niemand ein „Verbot“ einklagt

        und der Zusammenhang zu den Dunstabzugshauben, Backöfen und Reifenstapeln besteht darin dass der Fahrverbots einklagende Verein DuH seine Mittel mit zweifelhaften Abmahnungen verdient
        ..und nebenbei webportale, Foren mit einseitiger Ausrichtung sponsert (z.B. vormals auch den klimaretter) wie gesagt mit Geld das man einem Autohändler oder eiem Baumarkt mit eine widerwärtiger Abmahnungpraxis abgenommen hat. Das ist Fakt!

        Antworten
  5. Also von „demagogische[r] Hetze“ ist es zum guten Godwin auch nicht mehr weit, nur so am Rande.

    1.) Die Luftqualität ist zwar nicht gut (legal), aber besser als früher, also kann man sich genüsslich zurücklehnen.
    2.) Analog zu 1. Klar ist das nicht optimal, aber guck mal: die ganzen anderen Schadstoffe wurden schon gesenkt, jetzt ist aber auch mal Schluss!
    3.) Aber andere verpesten doch auch die Luft. Wenn die dürfen, darf ich schon lange!
    4.) Und die kommen damit auch noch durch (evtl. weil die sich an ihre Emmisionsgrenzwerte gehalten haben)? Jetzt reicht’s aber!

    Also als logikliebender Mensch will es mir immer noch nicht in den Schädel, was die Finanzierungsweise der Klägerin (mag sie noch so verabscheuungswürdig sein) mit den Rechtsurteilen zu tun haben soll. Ist doch völlig wumpe wer klagt, es zählt doch das Ergebnis und wie der Staat als Beklagter das dann umsetzt (oder eben auch Revision einlegt). Und wer der Klägerin ihr ach so „kriminelles“ Handwerk legen möchte, dem steht der Weg einer Anzeige weit offen, btw.

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