Fleischesser gesünder als Vegetarier?

AAAAAH – kaum hören die Leute, die gar kein Weiderind essen, auf, den Urkost-Artikel zu teilen, der empfiehlt, Weiderind zu essen, da wird die nächste Sau durchs Dorf getrieben:

Eine Studie der Uni Graz, laut der Vegetarier gesundheitliche Nachteile verbuchen. Eine Studie, die die Probanden nicht auf körperliche Empfinden untersucht sondern lediglich befragt. An dieser Stelle empfehle ich Verfechtern der Studie, Anwender von Glückspyramiden und Heilsteinen nach ihrem körperlichen Befinden zu fragen und das Ergebnis entsprechend zu würdigen.

Focus Artikel

Die 15.000 Befragten setzen sich wie folgt zusammen:

0,2% Veganer
0,8% Ovo-Lakto-Vegetarier
1,2% „Vegetarier“, die Fisch verzehren
23,6% Fleischesser mit hohem Obst- und Gemüseverzehr
48,5% Fleischesser mit geringerem Fleischverzehr
25,7% Fleischesser mit hohem Fleischverzehr

Man muss kein Statistik-Genie sein, um zu sehen, dass 50% der selbsterklärten Vegetarier das nicht mal sind. Und dass gerade mal 30 der Befragten Personen Veganer waren. Eventuelle Nachteile von erhöhtem Milchkonsum werden hier also nicht für vegane Ernährung verbucht sondern gegen sie.

Für eine Einordnung von Allergien und chronischen Erkrankungen wäre es außerdem wichtig zu wissen, wie lange die Befragten sich bereits so ernähren wie angegeben. In dieser Befragung würde ein Mensch, der seine mit Fleischkonsum korrellierende Gicht seit letzter Woche mit Fleischverzicht bekämpfen möchte, zu den Vegetarieren gezählt werden.

Just sayin‘

Oder noch mal ausführlich:

http://www.ugb.de/forschung-studien/fleischesser-nicht-gesuender-als-vegetarier/

13 Gedanken zu „Fleischesser gesünder als Vegetarier?“

  1. Ähm, ja…interessant wäre auch, herauszufinden, wer diese hinkende Studie herausgegeben hat. Wahrscheinlich irgendjemand aus der Fleischlobby….aber selbst wenn das nicht aus der Fleischlobby kommt, ist so eine Zusammensetzung und Art und Weise der Befragung für die Katz…pardon…wir wollen ja keine Tiere ausnutzen, für das Klo.

    Antworten
  2. Richtig, die Studie ist hirnverbrannt. Jetzt legst Du bitte genau denselben Maßstab auch auf Studien an, die attestieren, dass Vegetariere gesünder leben oder generell irgendwelche Ernährungsstudien, die nicht blind oder doppelblind durchgeführt wurden, dann können wir mal wissenschaftlich diskutieren. Oder halt auch moralisch/ethisch, worum es ja Veganern viel öfter geht.

    Lass uns also mal die China-Study, die 6-Länderstudie etc etc beiseite schieben und auch die die Studien unberücksichtigt lassen, die vom Fleischverzehr in einer industrialisierten Welt ausgehen.

    Lass uns den Gesundheitsszustand von Naturvölkern betrachten, die alle nicht vegan leben und auch von Inuit, wenn sie nicht gerade an Alkoholismus erkrankt sind…..Und dann nochmal neu diskutieren….I like!

    Antworten
    • Ja, das tue ich. Ich weiß, dass Veganer (wobei ich das auch für viele andere Gruppierungen vermute) gerade die Studien bevorzugen, die ihre Ansicht bestätigen.

      Ich distanziere mich davon, Du wirst hier in meinem Blog keinen wohlmeinenden Link auf eine fragwürdige Studie finden (Bzw wenn bin ich über eine Info dankbar). Ich habe imo nicht mal eine Aussage dahingehend gemacht, dass vegan automatisch gesünder ist als omnivor. Ich poche lediglich darauf, dass sie mindestens genau so gesund ist wie eine Ernährung mit Tierprodukten.

      Ja, es gibt Aussagen, die wissenschaftlich nicht im mindesten gestützt sind in der Richtung, dass schon 1 Gramm Fleisch super-gefährlich ist und ähnliches Zeug. Und wenn Du solche in einem Kommentar zerlegst, nur zu, da werde ich mich nicht einmischen.

      Aber wieso findest Du Studien, die den Fleischverzehr einer industriellen Welt untersuchen irrelevant? Das ist ja nun mal die Welt, in der wir leben. Wir vergleichen den ja auch mit Gemüseverzehr einer industriellen Welt, das wurde früher ja auch mit 10 Kilo Fungizid weniger besprüht als heutzutage 😉

      Hmm, also ob die Naturvölker Dir ein gutes Argument bieten wage ich zu bezweifeln. Deren Lebenserwartung dürfte hinter der eines in Europa lebenden Viel-Fleischessers zurückbleiben.

      Antworten
      • In Bezug auf spezielle Krankheiten, die statistisch mit unserer Lebensweise angestiegen sind, ist ein Vergleich mit Naturvölkern schon möglich. Herz-Kreislauf-Erkrankungen zum Beispiel. Wobei als einzige Quelle dort die Ernährung auszumachen auch Quatsch ist. Die leben auch fernab von Feinstaub etc.

        Ich finde solche Studien über Ernährungsgewohnheiten in einer industriellen Welt nur insoweit relevant, als dass solche Studien uns eines klar machen: Fleisch aus Massentierhaltung und auch überzüchtete Gemüse- und Obstsorten mit zuviel Zucker (Obst), zu wenig Nährstoffen (Gemüse) sind ungesund.

        Nun wird eine Bio-Ernährung (Demeter-Siegel etc) zwar teuer, aber wenn wir 40% der produzierten Nahrungsmittel vernichten, frage ich mich, was passieren würde, wenn wir weniger wegwerfen und dafür natürlicher produzieren würden. Ich vermische hier zwei Themen, ist mir schon klar:

        So kann es nicht weitergehen, wir müssen weg von der industriellen Landwirtschaft und Wir werfen zu viel weg – eine solche Umkehr ist wirtschaftlich möglich. Sagen wir es mal so: Zu viel Fleisch in einer vollwertigen Ernährung und dazu noch aus schlechter Haltung ist schädlich. Moderate Fleischmengen – schwammiger Begriff aus Weiderhaltung und zwar das ganze Tier, nicht nur Steak, sondern auch Innereien sind gesund. Ich bin da 100% überzeugt, weil – wie gesagt – die Nährstoffe und Fette gesünder sind. Und wenn wir tatsächlich Studien hätten, die Menschen über einen längeren Zeitraum untersuchen, Weidetierernährung, Vegane Ernährung etc, dann hätten wir mal einen brauhcbaren Vergleich. Damit könnte man mal arbeiten. Dass die Supermarkt-Ernährung nicht brauchbar ist, jedenfalls beim Fleischkonsum – unbestritten 😀

        Und damit sind wir beide Minderheiten.

        Antworten
  3. Auch wenn das schon etwas älter ist, möchte ich auch grad mal meinen Kommentar über diesen Text loswerden. Und da ich mich bei Focus erst anmelden müsste… 😉

    Ich kann mir schon vorstellen, dass Veganer und Vegetarier (also oft Menschen, denen gerade das Tierleid nahe geht) ein höheren Anteil an depressiven Erkrankungen aufweisen könnten. Immerhin muss man ein bestimmtes Maß an Empathie mitbringen um erstens nicht mehr die Augen vor den Missständen zu verschließen und den Umstieg zu beginnen. Und zweitens um sich konsequent und gegen so viel Widerstand (damit meine ich die schiere Anzahl von meckernden Fleischessern) immer wieder zu erden. Also ich für meinen Teil habe jeweils beim Umstieg auf vegetarisch und auf vegan seeeehr stark und lange unter den ganzen Informationen und Bildern gelitten. Und mich würde es auch schockieren, wenn sich ein psychisch einigermaßen gesunder Mensch earthlings ohne eine Träne ansehen könnte.

    Antworten
    • Nun, dem letzten teil würd ich widersprechen.
      Manche sind einfach nur abgebrüht und betrachten die Welt nüchtern.
      Um den Tierbefreier aus der Anfangs-Sequenz von „28 Days Later“ zu zitieren:

      „Reiß dich gefälligst zusammen! …Wenn du die hier rausholen willst!“

      Manche haben halt so ne Art… „Bruce-Willis-Gen“, weil sie bereits Was-Auch-Immer überstanden haben, ohne dran zu zerbrechen.
      Das macht sie nicht unbedingt weniger empathisch.

      Ich hab Earthlings lang nicht mehr geschaut. Neulich kam ich zeitlich nur bis Ende Kapitel 1. Also kaum mehr als 20 Minuten. Ich weiß nicht genau, wie ich den Rest aufnehmen würd.
      (Dafür heul ich Rotz & Wasser bei „Fabelhafte Welt Der Amelie“ – Etwa 1 Stunde durchgehend.)

      Aber mit 16, als ich erstmals ein Schlachthaus-Video schaute, empfand ich eher Enthusiasmus & Triumph – Einfach, weil in der Stube meines Elternhauses ein Bisschen Wahrheit & bittere Realität gestreut wurde.
      Meine Mutter HATTE geheult, nach vlt. 2 Sekunden. Dann kommandierten meine Alten mich, das Video auszuschalten, und meine Mutter ging wieder in die Küche, um sich weiter dem Hack-fleich zu widmen.
      (Das Video musste ich zurückschicken/stornieren, und es waren auch nur: „Grausame Ausnahmen“, keine EU-Norm, oder so en Gedöns! Kein Grund, die bisherigen Gewohnheiten in Frage zu stellen.)

      Du siehst also:
      Tränen müssen kein Aspekt sein.
      Manche Menschen ertragen diesen Abschnitt der Realität besser als andere. Auch innerhalb einer Gruppe – Wie etwa den Veganern.
      Die Fassung zu verlieren, rettet jdf. auch kein Tier mehr als sonst.

      Ansonsten geb ich dir natürlich Recht: Wer die Tatsache des Tierleids an sich rangelassen hat, wird tendenziell eher depremiert sein – Eben genau darüber.

      Antworten
  4. Für alle, die zu faul sind, zu rechnen:

    30 Veganer
    120 Ovo-Lakto-Vegetarier
    180 Vegetarier“, die Fisch verzehren
    3540 Fleischesser mit hohem Obst- und Gemüseverzehr
    7275 Fleischesser mit geringerem Fleischverzehr
    3855 Fleischesser mit hohem Fleischverzehr

    Also:
    Selbst wenn man die Veganer als Vegetarier mitrechnet, muss ich dich nochmal korrigieren:
    Es sind nicht (Genau)50%, sondern ÜBER 50%.

    Ansonsten kann ich deinem Beitrag nix mehr zufügen.

    Antworten
    • Doch; Nachdem ich den ausführlichen Artikel las:

      „Ohne genauere Erklärung, was beispielsweise eine „Mischkost mit wenig Fleisch“ von einer „Mischkost mit viel Obst und Gemüse“ unterscheidet oder was „viel Fleisch“, „wenig Fleisch“ und „viel Obst und Gemüse“ mengenmäßig bedeuten, ist eine Einteilung nach Selbsteinschätzung der Teilnehmer willkürlich und fehlerbehaftet.“

      Tja – Diese fLeich-Esser, die nache igenen Angaben „Ganz wenig Fleisch“ essen, kennen wir alle. Und dennoch war schon immer unklar, was das nun bedeutet.

      Wenn allerdings unter den 31 Veganern schon 2 mit angeborenem Herzfehler sind, und 10 davon sind klassische Pudding-Veganer…(?) Woah, eine Statistik mit 31 Teilnehmern einer bestimten Gruppe.
      Würfel noch 2-3mal 15.000 Teilnehmer in die gleiche Studie und du kannst wieder völlig neue Schlussfolgerungen aus dem Hut zaubern.

      Antworten
  5. Einige von der Vegan-Frauensekte sind nicht nur Hassredner (wir Normalesser sind Killer) und totalitär („the future is vegan”), sondern auch ziemlich primitiv, mit diesem „Fleischesser“-Stuss. 🙂 Es gibt keinen einzigen Fleischesser auf der Erde. Auch die Inuit essen Pflanzen und Algen 🙂 Die allermeisten von uns, bis auf die Veg-Sekten sind Allesesser (Omnivora). 🙂

    Antworten
    • So, so, du beizeichnest dich also als Allesfresser. Schon interessant was dann wohl so alles auf deinem Speiseplan steht: Aas (schön verfault), Gras, Laub, Küchenabfälle, Steine (die Steinlaus lässt grüßen).

      Den Terminus „Fleischesser“ muss man übrigens nicht als „ausschließlich Fleisch“ interpretieren, sondern kann es als „auch Fleisch“ oder „vorwiegend Fleisch“ verstehen – wenn man will und nicht seine Ansicht für die allein maßgebliche der Welt betrachtet.

      Ich hab auch nichts gegen jemanden der Fleisch ist, wenn er meint, dass das zu seiner natürlichen Nahrung gehört. Dann aber bitte auch natürlich, selbst und ohne technische Hilfsmittel jagen (so wie meine Katze es auch kann und tut) und auch entsprechend roh und ohne Hilfsmittel verzehren. Alternativ jedes Jahr ein einwöchiges Praktikum im Schlachthof für alle die Fleisch essen wollen. Feigheit gilt nicht!

      Antworten

Schreibe einen Kommentar

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst Du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen findest Du in der Datenschutzerklärung

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen