ARTE-Filmemacher wollen die Klimakrise jetzt durch Verzicht auf Windkraft und E-Autos lösen

Uff, so einen langen Text müsst ihr jetzt lesen? Nein, müsst ihr nicht, ihr könnt ihn auch bequem hören, und zwar hier:

Nein, mein Titel ist weder Übertreibung noch Clickbait oder rhetorische Zuspitzung, sondern die unmittelbare Botschaft der seit 6 Tagen bei ARTE zu sehenden Dokumentation „Die verborgene Seite der grünen Energien“. Komisch, Eure Google-Suche findet unter diesem Namen gar nichts? Das mag daran liegen, dass man den Titel für das deutsche Publikum sehr frei von „La face cachée des Énergies vertes“ zu „Umweltsünder E-Auto?“ übersetzt hat. Der von Jean-Louis Pérez und Guillaume Pitron produzierte Beitrag hat in der Mediathek noch den Untertitel „Die Kehrseite der Energiewende – Eine Spurensuche“ spendiert bekommen, der YouTube-Upload muss aber ohne auskommen.

Das ist schon doppelt irreführend, denn hier geht es um weit mehr als nur um E-Autos, und das Fragezeichen hätte ehrlicherweise durch 3 Ausrufezeichen ersetzt werden müssen, denn von der scheinbaren Ergebnisoffenheit dieses Titels ist nach 89 Minuten nichts mehr übrig. Das Ganze ist beim Verfassen dieses Textes allein auf YouTube über 250.000 Mal angesehen worden, obwohl man sich stattdessen auch anderthalb Stunden lang das Mantra eines fatalistischen Doomsday-Kults hätte anhören können. Ganz so, als wäre das Werk der kleine, europäische Bruder von Michael Moores Docutainment-Quatsch „Planet of the humans“.

Generell gibt es mehrere Parallelen zwischen den Werken: Beide versuchen, sich dem überaus komplexen Problem zu nähern, wie in Zukunft eine nachhaltige Weltwirtschaft aussehen könnte. Dennoch lassen beide Werke niemanden zu Wort kommen, der dazu etwas Fundiertes zu sagen hätte. Stattdessen stürzen sie sich auf eine Menge einzelner Puzzlestückchen und scheitern kläglich daran, diese zu einem sinnvollen Gesamtbild zusammenzusetzen. Für wissenschaftlich wirkende Aussagen gibt es entweder keine oder uralte Quellen, es hagelt übersimplifizierende Begriffe wie „grün“ und „sauber“, die dann zu düster klingender Musik maximal bedrohlich aufgeladen werden.

Wollte ich alle Fehler von „Umweltsünder E-Auto?“ auflisten, ich müsste wohl eine zehnteilige Artikelreihe schreiben. Das wäre aber vermutlich nicht besonders zugänglich und zudem auch spätestens ab Teil drei ziemlich langweilig, denn die Episoden des ARTE-Films sind dramaturgische Wiederholungen des immergleichen Rezepts für 20 Pfund Empörung:

  1. Man suche sich eine „grüne“ Technologie aus.
  2. Man recherchiere, welche chemischen Elemente darin zum Tragen kommen
  3. Man fliege ans andere Ende der Welt, wo es Abbaugebiete für diese Elemente gibt
  4. Man dokumentiere die Missstände und interviewe möglichst viele traurige Menschen
  5. Man ziehe zu düsterer Musik das Fazit, dass die grüne Technologie die alleinige Ursache für das zu sehende Leid ist.

Jetzt garniert ihr das noch mit ein paar Interviewfetzen von „Experten“, ein paar möglichst großen, für das Publikum nicht näher einzuordnenden Zahlen und den Bildern von glücklichen Menschen in Europa. Am besten welche, die diese grüne Technologie offenbar aus purem Egoismus nutzen, weil ihnen das Schicksal all der betroffenen Menschen ja offenbar komplett egal ist. Fertig ist die Videosequenz zur maximalen Entrüstung über Wohlstandsmenschen, die für ihre saubere Luft die Luft der anderen verpesten.

Damit die Kommentarspalten so richtig überschäumen vor Wut und Empörung über diese bodenlose Heuchelei, sollte man tunlichst vermeiden, das Ganze gegen Missstände der aktuellen Technologien abzuwägen. Stattdessen stellt ihr gleich zu Beginn rhetorische Fragen, die Ungeheuerliches vermuten lassen, nämlich dass die grünen Technologien schlimmer sind als alles andere und dass diese Wahrheit von finsteren Mächten unterdrückt wird. Direkt bei 1:45 fragt die Stimme aus dem Off:

„Und wenn die vermeintlich sauberen Energien nur eine Illusion wären? Wenn sie letztlich sogar verheerendere Auswirkungen hätten als die fossilen Energien?“ (Diese Frage wird später nicht mehr beantwortet.)

Jaha, das wäre schon schlimm. Nun hat sich ja niemand einfach vor die Kamera gestellt und dann vor den Augen der Welt ausgependelt, dass Wind- und Solarkraft die krass klimaschonenderen Technologien sind. Vielmehr haben das viele Menschen aus Forschung und Wissenschaft wiederholt untersucht und sind zu eindeutigen Ergebnissen gekommen. Oder wollen die wirklich im wörtlichen Sinn wissen, wie „sauber“ diese Technologie ist?

Wir gehen das Rezept einmal anhand des ersten Beispiels durch, den E-Autos:

Gestartet wird hier gerne mit Strohmannargumenten, so dass die Doku auf Aussagen reagieren kann, die so zwar niemand gesagt hat, die aber ein leichtes Ziel abgeben. In diesem Fall:

„Die Leute sind davon überzeugt, dass sie nur ein Elektroauto fahren müssen, um alle CO2-Probleme aus der Welt zu schaffen“.

Als Beleg reicht ein Interview mit der französischen PR-Chefin von BMW aus, denn PR-Chefinnen sagen in Interviews ja immer die Wahrheit. Damit wird der Autoindustrie eine „rasante Wende“ in Richtung Elektro bescheinigt, obwohl die vollelektrische Produktpalette des Bayerischen Autoherstellers eher wirkt wie die Obst- und Gemüseabteilung an einem Samstagabend um 21:30 Uhr:

Die Macher wollen maximal investigativ daherkommen, fallen aber selbst auf diesen Werbetrick rein und setzen den zweiten Strohmann: „Glaubt man den Herstellern, hat das Elektroauto nur Vorteile“. Komisch, dass die Hersteller einen Umstieg auf E-Antriebe höchstselbst seit Jahrzehnten verschleppen und ständig was von Technologieoffenheit erzählen, um noch möglichst lange Benzinmotoren zu verkaufen.

Die Sprecherin warnt:

„Bald schon werden hunderte Millionen dieser Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sein“.

Oh, das ist bestimmt was Schlechtes, oder? Ich meine, hunderte Millionen! Selbst hunderte Millionen Hundewelpen klingen ja irgendwie bedrohlich. Ist es aber nicht: Es fahren bereits knapp 1,3 Milliarden PKW auf dem Planeten rum, und aktuell stellen wir weltweit knapp 70 Millionen im Jahr her. Ja, innerhalb weniger Jahre produziert die Menschheit hunderte Millionen neue Autos, das ist aber spätestens seit den 80ern der Fall. Nicht, dass ich das als Verkehrswendeaktivist jetzt sonderlich toll fände, aber mit E-Autos hat das nun mal wenig zu tun.

Die Macher halten sich von nun an vorbildlich an mein oben geschildertes Rezept und zählen für Schritt 2 allerlei Rohstoffe auf, die für E-Autos benötigt werden. Guillaume Pitron hat sich besonders auf die seltenen Erden eingeschossen, was evtl. auch daran liegt, dass er bereits 2012 den Film „Rare Earths: The Dirty War“ gedreht hat. Es werden zwar auch in Verbrennerautos diverse seltene Erden verbaut, aber mit Neodym befindet sich eine davon im Herzstück von manchen E-Autos: im Motor. Die Doku schwurbelt hier knapp an der Wahrheit entlang und behauptet:

„Ohne Neodym z. B. könnte ein Elektroauto gar nicht erst losfahren“.

Das ist ziemlicher Humbug, denn E-Autos mit Asynchronmotoren fahren in der Regel ganz ohne Neodym-Dauermagneten. Auch das in der Doku abgebildete Model S von Tesla hatte bis 2018 Neodym-freie Motoren, ebenso fahren der Audi e-tron quattro, der Mercedes EQC und der Renault Zoë ohne dieses Metall. Es ist übrigens ein eigenes Bauteil und kann nach Lebensende des Autos zu 100 % wieder entnommen werden.

Obwohl diese Ohne-Neodym-kein-E-Auto-Geschichte also schon recht wacklig ist, fahren die Filmemacher für Schritt 3 nun nach Baotou, einer Großstadt in der inneren Mongolei, die so was wie die globale Hauptstadt für die Förderung seltener Erden ist. Das liegt allerdings weniger daran, dass es diese seltenen Erden nicht auch anderswo gäbe, sondern an der Bereitschaft der chinesischen Regierung, die Förderung ohne nennenswerte Umweltauflagen zu erlauben.

So befindet sich 16 Kilometer vom Stadtzentrum Baotou entfernt ein ca. 7 Quadratkilometer großer, künstlicher See, in den die hochbelasteten Abwässer der Bergbaukonzerne geleitet werden. Tim Maughan von der BBC nannte ihn einen „dystopian, toxic, nightmarish lake“ und auf Google Maps sieht er aus, als würde sich jeden Moment ein mutiertes Monster daraus erheben. Nun ist das aber nichts sonderlich Neues, denn der staatliche Bergbaukonzern Baogang fördert dort bereits seit 1958 seltene Erden. Laut vom Guardian interviewten Farmern waren bereits Ende der 80er Jahre Fehlbildungen an Gemüsepflanzen zu beobachten, 10 Jahre später stellten sie den Anbau mangels Wachstums komplett ein.

Wir kommen zu Punkt 4: Eine ehemalige Bäuerin wird interviewt, die ihren Hof aufgrund von Gesundheitsrisiken aufgeben musste und von verseuchtem Leitungswasser berichtet. Ein Schicksal, das sie mit Millionen anderen ehemaligen chinesischen Landbewohnern teilt. Die Bilder sind sehr eindringlich und wären auch wirklich ein wertvolles Stück Journalismus, wenn das Fazit nicht derartig katastrophal daneben gehen würde (Schritt 5):

Zum Bild trister Reihensiedlungen hören wir die Sprecherin Folgendes sagen:

„Rund um Baotou haben tausende von einstigen Dorfbewohnern in seelenlosen Schlafstätten ein neues Leben angefangen. Sie sind die ersten Flüchtlinge der grünen Technologien.“

Und 80 Sekunden später:

„Diese neuen Umweltverschmutzungen am anderen Ende der Welt sind der Preis für unsere Windräder, unsere Solarzellen und unsere sauberen Autos, die in Europa für bessere Luft sorgen. Das ist umso paradoxer, weil die CO2-Emissionen den Klimawandel überall auf unserem Planeten weiter verstärken.“

Das klingt zugegeben schön dramatisch, ist aber einer der unplausibelsten und hanebüchensten Vorwürfe, die mir seit Langem untergekommen sind: Es handelt sich mitnichten um die „ersten Flüchtlinge“, wenn dort seit 62 Jahren seltene Erden gefördert werden. Diese Umweltzerstörungen sind auch nicht sonderlich „neu“, wenn Farmer bereits in den 80er Jahren die Auswirkungen der Vergiftungen bemerkt haben. Seltene Erden umfassen ja nicht nur Neodym für Elektromotoren, sondern 17 Elemente, die in allen möglichen Produkten verbaut sind:

In Stadionbeleuchtung, Röntgentechnik, Rennrädern, Lasern, Glasfaser, nuklearen Brennelementen, LEDs, Kopfhörern, Diktiergeräten, Flugzeugmotoren, Glasfärbung und – besonders interessant – in Rußpartikelfiltern, Autokatalysatoren und Zündkerzen. Mit anderen Worten: Die Nachfrage nach diesen Metallen, durch die das Gebiet westlich von Baotou heute eher an Mordor erinnert als an Farmland, die gibt es seit Jahrzehnten und Verbrennungsmotoren hatten selbst ihren Anteil daran.

Die Weltgemeinschaft bezieht diese Metalle schon lange für allerlei Produkte des täglichen Bedarfs von dort und hat bereits mit tausenden Tonnen davon Rußpartikelfilter und Katalysatoren hergestellt. Um damit in Europa für bessere Luft zu sorgen! Das hat offenbar seit Jahrzehnten niemanden gejuckt, ganz besonders nicht Jean-Louis Pérez, Guillaume Pitron oder irgendwen bei ARTE.

Aber jetzt, wo aus diesen Metallen auch Maschinen herstellt werden, mit denen wir die Klimakrise zu stoppen hoffen, da versuchen diese Typen mit aller Gewalt einen monokausalen Zusammenhang herbeizureden zwischen E-Autos und nahezu der gesamten globalen Förderung seltener Erden. So, als müssten wir einfach nur weiter Dieselautos fahren, und schwupps, würde sich der radioaktive Chemikalien-See von Baotou wieder in saftiges Grasland verwandeln.

Es wäre außerdem fair, diesen Umweltzerstörungen all die anderen Umweltzerstörungen gegenüberzustellen, die durch die fossile Weltwirtschaft entstehen. Auch verseuchte Mangrovenwälder, nigerianische Kinder beim Recycling von Bleibatterien, Öltanker-Havarien, gerodete Wälder in Kanada, Methan-Lecks oder die Folgen einer rasant erwärmten Erde gäben gute Bilder ab, um unseren Konsum zu hinterfragen, aber die sind für diese schöne Geschichte wohl nicht schwarzweißig genug.

Sollte ein heller Kopf aus meiner Leserschaft dem zweiten Satz, der mit „Das ist umso paradoxer“ beginnt, irgendeinen Sinn entnehmen können, wäre ich für Tipps dankbar. Ich habe ihn jetzt 10-mal gelesen und finde ihn ähnlich erhellend wie diese WhatsApp-Nachrichten, bei denen jemand aus Versehen 50-mal auf Autovervollständigen gedrückt hat.

Dieser unwürdige Eiertanz wird nun mehrmals mit den Rohstoffen Graphit, Kupfer und Lithium wiederholt. Wir bekommen als Nächstes Bilder der weltweit größten Kupfermine in Chile zu sehen. Für Kupfer gibt es zwar dutzende Anwendungsbereiche, aber laut Doku gibt es natürlich wieder nur eine Ursache:

„Durch die hohe Nachfrage nach gewöhnlichen Metallen wie Kupfer sind zahlreiche weitere Länder von den Auswirkungen der Energiewende betroffen. Um das Ausmaß der Schäden zu ermessen, muss man tausende Kilometer weit fahren.“

Zu diesen Worten sieht man den gigantischen, einen Kilometer tiefen Kupfertagebau von Chuquicamata. Zu dieser Erzählung will nur irgendwie so gar nicht passen, dass an dieser Stelle bereits im Jahr 1915 professionell Kupfer gefördert wurde und man die Fördermenge bis 1929 schon auf über 135.000 Tonnen im Jahr erhöht hatte, und das ganz ohne E-Autos, Windräder oder Solarzellen.

Wieder wird versucht, so zu tun, als wäre die gesamte Weltindustrie bislang weitgehend ohne solche Metalle ausgekommen, denn

„dieses rotbraune Metall ist für Greentech-Unternehmen besonders wichtig“.

Ja, ist es das? Und für die gesamte Elektronikindustrie, die damit Leiterbahnen und Schaltkreise herstellt nicht? Wir verwenden seit Jahrzenten Millionen Tonnen dieses Metalls, um daraus Heizungsrohre, Schaltdrähte, Oberleitungen, Hausdächer, tonnenweise Münzen und Badewannen herzustellen, lange bevor der erste Tesla Roadster im Jahr 2006 der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Es wird wieder so getan, als würden wir aus lauter Bräsigkeit von dort Rohstoffe beziehen, weil wir ja auch einfach unsere eigenen Rohstoffe fördern könnten.

Könnten wir? Bis 2015 gab es auch in Kalifornien und Australien Minen für sogenannte seltene Erden, aber spätestens seit die chinesische Regierung alle Erze zum Export freigab konnten die nicht mehr gegen die Metalle aus China konkurrieren. Logisch, ohne Umweltauflagen kann man das Kilo Neodym halt deutlich billiger herstellen, die Unternehmen in den USA und Australien gingen pleite. Es gibt sogar im Erdreich unter Storkwitz in Sachsen seltene Erden, und bei Cottbus lagern zwei Millionen Tonnen Kupfer im Boden, aber gegen die Preise aus China ist eine Förderung nicht rentabel.

Dennoch bekommen wir diese riesige Abbaugrube für Kupfer in Südamerika präsentiert, so als wäre die Energiewende der einzige Grund ihrer Existenz und damit auch die Ursache für die direkt damit verbundenen Konsequenzen – in diesem Fall der hohe Wasserverbrauch der Mine. Wasserverbrauch alleine war den Machern aber nicht drastisch genug, also besucht man das Pazifikstädtchen Tocopilla, in dem ein Kohlekraftwerk betrieben wird.

Die Logik dahinter: Das Kohlekraftwerk steht da nur, um die Kupfermine mit Strom zu versorgen, und die Kupfermine steht da ja nur für die Energiewende, also gehen alle an den giftigen Emissionen des Kraftwerks verstorbenen Kinder der Stadt auf das Konto der europäischen Energiewende. Es gibt Trump-Pressekonferenzen, die plausibler sind als diese Kausalkette. Mit so einer Herangehensweise kann ich jede Technologie als das pure Böse darstellen. Darf ich auch mal?

*räusper*
Ärzte in Europa behaupten, mit Röntgenaufnahmen könne man alle Krankheiten diagnostizieren, aber stimmt das? Woher kommt diese ach so fortschrittliche Technologie? Hier in seht ihr eine Mine für Röntgenium in Elbonien – früher war das alles Weideland, aber jetzt sieht man weit und breit nur noch Geröll. Die Kantine der Fabrik wird beliefert von einem Schweinebauern, dessen Tiere in ganz kleinen Ställen leben müssen *Interview mit traurig dreinblickendem Schwein*. Aber diese Schweine sind den europäischen Patienten ganz egal, wenn sie glücklich und zufrieden mit ihrer Familie die neuen Röntgenaufnahmen bewundern. Wir haben außerdem einen Spezialisten gefunden, laut dem Röntgenaufnehmen gar keinen Krebs heilen können. Leiden diese armen Schweine also ganz umsonst?

Bitte teilt den Abschnitt nicht ohne Kontext, nicht dass am Ende noch entsprechende „Röntgen = Lüge“-Plakate auf den Querdenker-Demos auftauchen.

 

Es folgt der fast schon obligatorische Nonsens-Abschnitt für Dokumentationen dieser Art, in der jemand versucht, unter allerlei Verrenkungen den Klimaschaden von E-Autos künstlich aufzupumpen:

„Wie überall in Europa wird [das E-Auto] von Politik und Industrie gepriesen. Auch wenn viele seine wahre Ökobilanz seit Langem kennen.“

Der Film verschwendet nun komplette 10 Minuten damit, die vermeintlich schlechte Ökobilanz von E-Autos mit einem Bericht zu belegen, der 2009 (!) in Auftrag gegeben wurde. Die Agentur ADEME wäre damals zu dem Schluss gekommen, dass E-Autos dieselben Umweltauswirkungen haben wie Verbrennungsmotoren. Der Film vergisst, dass wir 2020 haben, und kommentiert das mit:

„Demnach verschmutzen beide Autotypen die Umwelt im selben Maße. Dieser Schlussfolgerung will jedoch kein Politiker Rechnung tragen.“

Wow. Ist das der Recherchestandard von ARTE? Ein nicht näher erläuterter Bericht von 2009, der allem widerspricht, was die seriöse Forschung auf diesem Gebiet im Jahr 2020 veröffentlicht hat, und dazu eine furchtbar platte Behauptung, als seien alle Politiker:innen in Europa pro-Elektroauto eingestellt. Soll ja schon einige Leute in konservativen oder liberalen Bubbles geben, die lieber noch mal 50 Jahre technologieoffen am sauberen Diesel forschen wollen.

Die Forschung in Batterie- und EE-Branche erlebt aktuell so häufig Durchbrüche, dass selbst Nachhaltigkeitsstudien von 2017 hoffnungslos veraltet sind und aktualisiert werden müssen. Aufgrund von effizienterer Fertigungstechnik und höheren Stückzahlen sind E-Autos bereits heute deutlich klimaschonender als die Verbrennermodelle, selbst wenn man sie mit deutschem Strommix auflädt, der 2020 aber auch nur noch zu 23 Prozent aus Kohlestrom bestand. Viel wichtiger: E-Autos haben das Potential, komplett klimaneutral hergestellt und betrieben zu werden, Verbrenner nicht.

Bei ARTE wird hingegen der Eindruck erweckt, als würden E-Auto-Lobbyisten Einfluss auf solche Ergebnisse nehmen, indem sie die Emissionen für die Rohstoffgewinnung aus der Bilanz rauszuhalten versuchen. Es ist nun, 11 Jahre nach diesem Bericht kaum nachvollziehbar, wer welche Teile in diesem Bericht beeinflusst hat, auch weil zu dieser „Dokumentation“ mal wieder zielsicher kein einziges Dokument oder Quelle verlinkt wurde und die Homepage von ADEME zur Sucheingabe von „electric vehicle“ nichts entsprechendes findet.

Wie kann überhaupt irgendwer allen Ernstes glauben kann, ein Dokument von 2009 hätte in einem derartig disruptiven Markt wie dem der E-Autos mehr als nur Sammlerwert? Würde irgendwer eine Doku über Smartphones ernst nehmen, die mit dem Stand von 2009 argumentiert? Oder einen Film, in dem erklärt wird, dass das Wiederverwenden von Raketenstufen nicht möglich sei, weil das halt 2009 halt noch Zukunftsmusik war?

Haben die bei ARTE keine Redaktion, die so was prüft? Das meine ich vollkommen ernst: Dokumentationen in den Öffentlich-rechtlichen scheinen eine Art Sonderbehandlung zu genießen. Während Talk Shows mit Faktenchecks aufwarten und Nachrichtenformate mit kritischen Rückfragen und hellwachen Einordnungen punkten, scheinen dieselben Sender für das Produzieren der Dokus irgendwelchen Filmleuten einen Haufen Geld in die Hand zu drücken und dann Jahre später ohne jede Überprüfung in den Sendeplan zu ballern.

Es wird dann aber noch eine Ecke absurder:

„Zur selben Zeit interessieren sich andere Forscher für die Umweltverschmutzung, die durch den Strom für die E-Autos verursacht wird.“

Aha. Das war also nicht Teil dieses sagenumwobenen Berichts von 2009? Die zerren hier also mit viel Tamtam einen Bericht in eine ARTE-Doku, um die zentrale These zu Umweltauswirkungen von Motoren zu belegen, und der klammert die komplette Stromproduktion aus? Sorry, aber was war das denn bitte für ein bekloppter Bericht?

Na gut, dann versuchen die ARTE-Jungs halt, das selbst rauszufinden. Natürlich auf ihre eigene, gewohnt tollpatschige Art, indem sie irgendjemanden fragen, das nicht richtig kapieren und dann irgendeinen Unfug ins Skript schreiben. Anders kann ich mir das nicht erklären:

„[Der Strom für die E-Autos] kann mit Kernenergie, aus Windkraft oder auch durch Kohle erzeugt werden. Die Herkunft dieses Stroms ist eine weitere Umweltverschmutzung, die von der Automobilindustrie verschwiegen wird.“

Obacht an der Ladestation! In die Tesla-Batterie passen nur Windkraft-, Kohlekraft- und Kernkraftelektronen, die anderen sind zu klumpig. Wer sein E-Auto mit Solarkraft auftankt, der verklebt sich damit früher oder später die ganze Anode und muss sie dann zum Heilpraktiker bringen, der die schädlichen Elektronen mit einer Massage ausleitet. Kann mal jemand mit Französischkenntnissen checken, ob vielleicht einfach nur die Übersetzung komplett verunglückt ist? Das können die doch nicht ernst meinen.

Nun darf noch Jean Syrota, der ehemalige Chef von Cogema, einem französischen Hersteller von nuklearen Kernbrennstoffen, seinen Senf dazugeben, auch wenn nicht ganz klar wird, welche Kompetenz er auf dem Gebiet hat. Laut ihm verursachen E-Autos immer mehr CO2 als die Verbrenner, solange Strom noch fossil erzeugt wird. Und da sich das ja voraussichtlich auch nicht ändern würde, wäre das eher eine Gefahr für das Klima. Ja, 2009 ist wirklich lange her.

Er beschwert sich dann noch, dass er seinen Bericht dazu nie veröffentlichen durfte und mutmaßt, dass das bestimmt daran lag, dass es politisch ungelegen gekommen wäre. Könnte aber auch sein, dass niemand so einen Quatsch veröffentlichen wollte, denn allein seine Vorhersage zum Ausbau Erneuerbarer Energien könnte ja falscher nicht sein. Sollte man so eine Falschaussage in einer Doku womöglich korrigieren? Ach was, einfach so stehen lassen, das ARTE-Publikum liest sich bestimmt noch ins Thema ein.

Überhaupt komplett absurd: Knapp eine Stunde lang hat man sich an der Stelle angehört, dass die Energiewende ungefähr so schlimm wäre wie der dreißigjährige Krieg – und jetzt auf einmal heißt es „E-Autos? Die bringen doch gar nichts, wenn alle Kohle verstromen“. Wind- und Solarstrom wollen sie nicht, Kohlekraft wollen sie nicht, Rohstoffabbau wollen sie nicht. Aber das Licht soll schon leuchten, wenn man es anknipst, oder? Sind die Filmemacher vielleicht so Verschwörungsfuzzies, die an freie Energie oder ein Perpetuum Mobile glauben?

Jetzt darf Nicolas Meilhans, ein „wissenschaftlicher Berater“ ohne näher definierte Kompetenz, erläutern, das E-Auto sei zur Religion geworden, obwohl es ja, wie Solar- und Windkraft auch, „nicht das A und O sei“. In 20 Jahren würden alle aufwachen und merken, dass die Emissionen gar nicht gesunken seien.

Ich bin gespannt, ob es Nicolas Meilhans Kinder sonderlich überzeugend finden, wenn ihr Vater ihnen in 30 Jahren erklärt, er sei immer gegen mehr Wind- und Solarkraft gewesen, weil das „nicht das A und O“ gewesen sei. Wisst ihr, was auch nicht das A und O ist? Ein um 20 Meter angestiegener Meeresspiegel, mehrjährige Dürren oder Millionen Klimaflüchtlinge.

 

Haben Jean-Louis Pérez und Guillaume Pitron diese 89 Minuten Unsinn etwa nur aneinandergereiht, weil sie sich an diesem Label störten? Weil irgendein Autokonzern in seine Werbebroschüre das Wort „sauber“ gedruckt hat, ziehen sie jetzt los und sammeln 20.000 Flugmeilen für Interkontinentalflüge, um zu beweisen, was alle längst wissen? Klar ist auch ein E-Auto nicht per se „sauber“. Fahrt damit mal mit 3 Kindern in Urlaub, nach 10 Tagen sieht man die Fußmatte hinten nicht mehr vor lauter Müll.

Das Wort „sauber“ bezieht sich in erster Linie auf die lokalen Emissionen. E-Autos sind einfach mal von der kalifornischen Umweltbehörde als „Zero Emission Vehicle“ definiert worden, weil die eine Lösung für das smogverseuchte Los Angeles brauchten. Ja, das löst nicht die Probleme der Rohstoffwirtschaft und auch nicht den Nahost-Konflikt, aber welches Produkt tut das schon? Dass 2 Tonnen Metall und Verbundstoffe nicht vom Bio-Bauernhof kommen, können sich wohl die meisten Menschen selbst denken. Trotzdem erwarten Pérez und Pitron von den Erneuerbaren, in allen Belangen sauber zu sein und basieren ihre gesamte Argumentation auf diesem hirnrissigen Strohmannargument.

Fazit:

Das ist eine der schlechtesten Dokumentationen, die ich seit Langem sehen musste. Es wäre selbst dann blamabel, wenn RTL2 so einen Unsinn ausgestrahlt hätte, aber wie in aller Welt die Leute bei ARTE auf die Idee kommen, diesen auf allen Ebenen undurchdachten Beitrag zu verbreiten, ist mir schleierhaft.

Jean-Louis Pérez und Guillaume Pitron versuchen, in ihrer Doku zwei der größten Probleme der Menschheit zu analysieren und versagen dabei auf ganzer Linie: Die Klimakrise und die Folgen des globalisierten Wegwerfkapitalismus. Beide Themen sind so komplex, dass es für beide Fachrichtungen Expert:innen gibt, die ihr ganzes Leben lang an Lösungsstrategien forschen. Die hätte man mal fragen können. Eine Sendeanstalt mit dem Anspruch von ARTE hätte die fragen müssen.

Stattdessen reimen sich ein Journalist mit juristischem Background (Guillaume Pitron) und ein Historiker (Jean-Louis Pérez) selbst zusammen, was nun zu tun ist, indem sie die ganze Welt in ein starwarsartiges Gut-Böse-Schema einteilen. In dieser Welt sind alle Politiker:innen in Europa von Elektroautos besessen, ganz Norwegen huldigt der „Elektromobilitäts-Religion“ (Minute 40:30) und sie alle verschleiern zusammen mit den „Propheten der Energiewende“ (Minute 59:15) bewusst, dass auch E-Autos und der Ladestrom irgendwo herkommen müssen.

Das wirklich Schlimme daran ist, dass beide Themen dringend Aufmerksamkeit benötigen, aber eben kompetent recherchiert. Natürlich ist unser immer größer werdender Ressourcenhunger ein Problem, aber das nun mal nicht erst, seit die ersten modernen E-Autos vom Band liefen. Es ist auch leider nichts Neues, dass es in ärmeren Ländern tendenziell schlechtere Arbeitsschutzgesetze gibt und wir Menschen in den reichen Ländern davon profitieren, dass diese Menschen ihre Gesundheit für unseren Konsum aufs Spiel setzen müssen. Kann man im Brundtland Report von 1987 nachlesen.

Ja, ich will selbstverständlich auch nicht, dass die Bürger von Baotou neben einem gigantischen radioaktiven Giftmülltümpel leben müssen. Die Strategie „Lieber weiter Diesel fahren und keine Windkraftanlagen mehr bauen“ ändert an dem Giftmülltümpel nur halt so gut wie gar nichts, sorgt aber dafür, dass wir uns auf gefährliche Klimakipppunkte zubewegen – was besonders arme Menschen hart treffen wird. Es ist übrigens nicht nur dem globalen Konsum zuzurechnen, dass der Boden dort vergiftet wird, sondern auch der chinesischen Regierung, die vermutlich ganz bewusst die Exportquoten abgeschafft hat, um ein Monopol zu erreichen.

Das kann man gerne kritisieren, aber doch nicht so billig auf eine einzelne Branche bezogen! Seit Jahrzehnten beziehen wir dem Schein nach billige Produkte aus der ganzen Welt, von Kleidung über Elektronik bis hin zu Nahrungs- und Futtermitteln, aber ausgerechnet die Technologien, mit denen wir die größte Krise der Menschheit zu bewältigen hoffen, die sollen bitte mit ganz eigenen Warenströmen aus zu 100 Prozent vertrauenswürdigen Quellen stammen, weil sie ja angeblich „sauber“ sind. Höhöhö.

Ja, allein zur Ressourcenschonung sollten wir die Produktion der Autos runterfahren, keine Frage. Der Witz ist: Gerade Elektroautos haben ein großes Potenzial dazu, denn sie halten bauartbedingt aufgrund von viel weniger beweglichen Verschleißteilen deutlich länger als Verbrennerautos. Vermutlich auch deswegen haben sich die Hersteller lange dagegen gesträubt und würden das auch weiterhin tun, wenn Tesla sie nicht zum Wandel zwingen würde. Auch dieses Festhalten an fossilen Antrieben gegen jede Vernunft für etwas mehr Profit ist übrigens ein fragwürdiger Auswuchs des Kapitalismus, den die hier nicht sonderlich investigativ agierenden Journalisten komplett hinten runterfallen lassen und einfach so tun, als wären alle Autohersteller voll auf den Elektro-Hype aufgesprungen.

Das Destruktivste an diesem Werk ist aber, ganz wie beim großen Bruder „Planet of the humans“ von Michael Moore, dass der Film jeden sinnvollen Lösungsvorschlag vermissen lässt und seine Zuschauer:innen unnötig ratlos und mit einem Gefühl der Hoffnungslosigkeit zurücklässt. Es vermittelt, dass die Energiewende auf Wirtschaftswachstum angewiesen sei und dass sie bedeute, ressourcentechnisch „auf der Überholspur“ zu bleiben.

Das könnte falscher nicht sein, denn gerade durch einen Umstieg auf regenerative Energien sparen wir ja gigantische Mengen Rohstoffe ein: Allein in Deutschland verbrauchen wir jährlich Milliarden Liter Erdöl, Kubikmeter Erdgas und Kilo Kohle. Das sind auch alles Ressourcen, die irgendwo unter massiver Umweltzerstörung aus der Erde geholt werden.

Ganz am Ende, in den letzten 25 Sekunden des Films, wird schnell noch der Anflug eines Lösungsvorschlags nachgeschoben: Die Menschheit müsse halt auf Wachstum verzichten und lernen, zu verzichten. Das ist er. Das ist der Lösungsvorschlag für die Klima- und die Rohstoffkrise: Verzichtet doch alle einfach ein bisschen.

Sorry, aber das ist so unfassbar schlecht. Klar, knapp 8 Milliarden Menschen mit dem Konsumprofil eines US-Amerikaners hält die Biosphäre keine 10 Jahre mehr aus, aber das ist doch keine Lösung für unsere Energiewende! Selbst wenn wir uns jetzt alle ganz krass zusammenreißen, unsere Heizungen auf 16 Grad runterdrehen, 90 Prozent der Autos abschaffen und unseren Stromverbrauch halbieren, dann emittieren wir allein in Deutschland immer noch hunderte Megatonnen CO2 im Jahr. Es ist auch keine Lösung für exzessiven Rohstoffabbau, denn auch in meinem Verzichts-Szenario brauchen wir Rohstoffe, wenn auch weniger.

Das Ziel muss aber eine Zukunft mit Netto-Null-Emissionen und eine Kreislaufwirtschaft sein. Es hilft gar nichts, beide Probleme gegeneinander auszuspielen und dann ein bisschen Verzicht zu predigen. Klimakrise ist keine Diät, bei der man abends den Schokoriegel und mittags das Plunderstückchen weglässt und sich dann wieder bei einer soliden Taille einpendelt. Wir brauchen Lösungen, mit denen Menschen in 10 Jahren klimaneutral heizen können, klimaneutralen Strom beziehen und klimaneutral mobil sind. Das werden wir ohne Rohstoffe nicht schaffen, solange niemand Solarzellen aus Tannenzapfen und Moos konstruiert. Klingt profan, ich weiß, aber das haben die Autoren offenkundig nicht verstanden.

ARTE hat hier zwei Leute einen Film über die Energiewende drehen lassen, die die Klimakrise nicht kapiert haben. Oder sie nicht kapieren wollen? Ist jetzt eine persönliche Einschätzung, aber auch das Interview mit den Klimawandelleugnern (Ab 1:19:27) rund um die Anti-Windkraft-Initiative „Vernunftkraft“ und die Tatsache, dass im ganzen Film nicht über die Auswirkungen der Erderwärmung gesprochen wird, legt die Vermutung nahe, dass Pérez und Pitron die Bedrohung durch Klimaemissionen weitaus geringer einschätzen als die Klimafolgenforschung.

Das könnte zumindest erklären, warum die beiden diesen höchst manipulativen Film gedreht haben, auf den die Fossillobby vermutlich gerade mit Champagner und Lachsbrötchen anstößt. Er ist eine komplette Bankrotterklärung in Bezug auf Recherche, Transparenz und ausgewogene Berichterstattung und wird mein Bild von ARTE als Sender nachhaltig beeinflussen (nicht zum Guten).

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PS: Sollten hier Redakteur:innen der Öffentlich-Rechtlichen mitlesen, mal ein generelle Bitte: Könnten Eure Dokumentationen vielleicht auf Begriffe wie „sauber“, „grün“ und „gut für die Umwelt“ verzichten und stattdessen klar benennen, worum es geht? Ein Produkt kann ja klimafreundlich sein, aber trotzdem für Umweltverschmutzungen sorgen (E-Auto). Es kann 100 Prozent ökologisch abbaubar sein, aber das Klima belasten (eine Kuh). Es kann sehr viel Wasser verbrauchen und gleichzeitig sehr wertvoll für das Ökosystem sein (ein Baum).

Bitte benutzt Quellen und schneidet die Interviews nicht so, dass ich als Zuschauer gar nicht einschätzen kann, auf welche Frage die Person da gerade antwortet. Bitte erläutert, wen ihr da gerade interviewt und welche Kompetenz er auf dem Gebiet hat. Bitte ersetzt nicht Recherche durch düstere Musik im Hintergrund und gebt mehr Geld für den Journalismus hinter dem Beitrag aus als für schicke Drohnenflüge über Erzminen.

Update 28.11.2020: Arte hat reagiert und verspricht eine Antwort der zuständigen Redaktion:

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Aileen Wessely, Alex DaZbert, Alexandra Arnold, Alexandra Diez, Alexandra Janssen, Alexej Stephan Creutz, Aljoscha Collet, Almut Riese, Alois Lipsky, Alyce von Rothkirch, Ana Wolfelschneider, Andre Zerbe, Andrea Bindrich, Andrea Finas, Andrea H., Andrea Maurer, Andreas Plath, Andreas Uhlenhoff, Angela Fahrenschon, Anika Stümpel, Anja Donning, Anja Frieda Parré, Anja Gutschmidt, Anja und Bernhard Malle, Anja Wenke, Anna Hanisch, Anna Wieser, Anne Christin Brück, Anne Grabinsky, Anne-Marie Wijnants, Annika Stawicki, ARGENKRAFT e.K. / Martin Schmitt, Astrid Rosenberger , Astrid Puchinger, Astrid Tuchen, Axel Siepmann, Baar, Michael, Barba Ra, Barbara Götz, Bastian Krause-Heiber, Bastian Reitmeyer, Be Schneider, beate hadwiger, Benedikt Doenhoff, Benjamin Junghans, Benjamin Schütte, Bernd, Bernd Fasching, bernd haller, Bernd Hans Müller, Bettina Schröder, Beyond Dystopia, Bjoern Schneider, Björn, Blandine Schillinger, Boris Gnielka, Carina Nowak, Carmen Radeck, Carmen Schirling, Carmen Thelen, caro, Caroletta, Caroline Greiner, Caroline Hühn, Carsten Kraus, Cassandra Derreza-Greeven, Christian Heep, Christian Kaufmann, Christian Mann, Christian Minet, Christian Pelzer, Christian Schade, Christiane Bärsch, Christiane Bergner, Christina Albert, Christina Hiller, Christina Jubt, Christina Stacke, Christine Fiedler, Christine Frei, Christoph Sahm, Christopher Lang, Christopher Siefke, Claudia Beck, Claudia Bosch, Claudia Kneip, Claudia Petschull, Claudia Rinne, Clemens Schröder, Constance Kretschmann, Cornelia Waibel, Damiano Miceli, Daniel Hinkelmann, Daniel Just, Daniël van den Bergh, Daniela Greiner, Daniela Hoppen, Daniela Ott, Daniela Rilling, David Frank, David Jaworski, Denise, Denise Rupprecht, Detlef Menke, Diana Diansen, Diana Sauerwein, Dinter Jörg, Dirk Beichert, Dirk Michael Mumot, Dominik Benjamin Pauli, Doris Kolb, Dorothee Lindenbaum, Dr. Manfred Kutzke, Eckhard Lucius, Elias Röring, Elisabeth Penning, Elisabeth Pietraß, Elke Düzgün, Elke Schneider, Eric Kiel, Erik, esther michaelis, Esther Weiß-Fenner, Fabian Michael, fabian sessler, Felix, Felix Allmann, Felix Mengi, Felix Schulte, Femke Hustert, Florian Beckmann, Florian Escherlor, Florian Klett, Florian Moser, Florian Spensberger, Florian Steffen, Florian Thurner, Florian Wagenhuber, Florin Schaffner , FoxTel GmbH & Co. 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79 Gedanken zu “ARTE-Filmemacher wollen die Klimakrise jetzt durch Verzicht auf Windkraft und E-Autos lösen

  1. wer weitere wissenschaftliche Quellen dazu braucht, findet alles hier:

    Elektroautos – Wirklich die Zukunft?
    https://youtu.be/m0PRQxpMkeY
    Quelle: Dr. Pero Mićić

    Wasserstoff-Autos? Wirklich die Zukunft? (alle Argumente)
    https://youtu.be/SCoIdNSJhJY
    Quelle: Dr. Pero Mićić

    Elektroauto, Diesel oder Wasserstoff ? (2020)
    Video: https://youtu.be/WBqNS0nQzPY
    https://www.volker-quaschning.de/artikel/Fakten-Auto/index.php
    Quelle Prof. Dr.-Ing. Volker Quaschning
    Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin

    PKW 2.0 – Das Auto wird neu erfunden (2020)
    Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=TvlcVL6qiXs
    Quelle Prof. Dr.-Ing. Martin Doppelbauer
    Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

    Status Elektromobilität 2020: Das Endspiel nach der Corona-Krise:
    https://bit.ly/35E6Ov9
    Quelle Prof. Dr.-Ing. Markus Lienkamp
    Technische Universität München

    Umfangreiche Faktensammlung von Fraunhofer-Institut für System-
    und Innovationsforschung ISI (2020)
    https://www.isi.fraunhofer.de/content/dam/isi/dokumente/cct/2020/Faktencheck-Batterien-fuer-E-Autos.pdf

    Ausgewählte Aspekte der (E)-Mobilität: Rohstoffe, Bilianzen und Emissionen (2020)
    https://youtu.be/G-L7cO2z6oU
    Quelle Dipl.-Ing. Conrad Rössel
    Vortrag an der Duale Hochschule Baden Württemberg Mosbach

    Wo sollen bloß all die Elektroautos laden?
    https://youtu.be/1m6N9BW4b8Y
    Quelle Prof. Dr.-Ing. Volker Quaschning
    Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin

    Mythen der Elektromobilität (2019):
    https://www.youtube.com/watch?v=D0Kg7n3ujn8
    Quelle Prof. Dr.-Ing. Rainer Klein
    Duale Hochschule Baden Württemberg Mosbach

    Mit Wasserstoffautos sind die Klimaziele nicht zu erreichen
    https://etit.tuwien.ac.at/home/news_detail/article/10807/
    Quelle Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. Manfred Schrödl
    Technische Universität Wien

    Status Elektromobilität, der Kunde wird entscheiden (2019)
    https://youtu.be/HpSc7EtVeKY
    Quelle Prof. Dr.-Ing. Markus Lienkamp
    Technische Universität München

    Vergleich Wasserstoff vs Elektroauto (2019)
    https://www.eti.kit.edu/img/content/Strategiepapier%20Elektroautos%20Stand%202019-10%20V1.5.pdf
    Quelle Prof. Dr.-Ing. Martin Doppelbauer
    Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

    Elektromobilität: Hype oder Revolution? (2017)
    https://youtu.be/5moHQFbEsDU
    Quelle Prof. Dr.-Ing. Markus Lienkamp
    Technische Universität München

    Faktensammlung:
    https://www.fakten-zur-elektromobilitaet.de/elektromobilitaet/
    https://www.bolidenforum.de/artikel/artikel/123657-warum-das-elektroauto-die-zukunft-ist-und-die-batterie-dem-wasserstoff-%C3%BCberlegen-ist
    http://www.mythbuster.ch/Mythbuster-Elektroauto-Rotta.pdf

    • Danke für die Beleuchtung aller Aspekte, die Wahrheit liegt wahrscheinlich irgendwo in der Mitte. Dass nach dieser Doku ein so großer Aufschrei durch die Szene geht erinnert mich an den Spruch mit den getroffenen Hunden. Es ist schade, dass sich keiner mit dem Thema E Fuels beschäftigt. Und folgenden Satz muss ich leider hinterfragen : „E-Autos haben das Potential, komplett klimaneutral hergestellt und betrieben zu werden, Verbrenner nicht.“ Damit müsste die KOMPLETTE Fertigung und der Abbau aller Rohstoffe ohne sämtliche Abfallprofukte auskommen. Das Umweltfreundlichste Auto ist das, was garnicht erst gebaut wird. Wir sollten weniger neue Autos auf die Straßen blasen und mit E-Fuels aus Atomenergie den aktuellen Bestand länger nutzen. Das wäre deutlich Klimaneutraler als alles andere.

      • Wasserstoffautos haben Wheel-to-Well eine Effizienz von 23%. Elektroautos 73%.
        E-Fuels haben nur 13%.

        Fragt sich, wer 7,5-mal soviele KWH an der Tanke bezahlen will, als am Rad ankommen. Fragt sich auch, wie man schnell von 8% Kernkraft auf 100% kommt, wenn man nur noch Kernkraft machen Will, und dann noch für den e-Fuel KFZ-Anteil 7,5 mal soviel Kraftwerkskapazität zubaut, um den abgrundtief beschissenen Wirkungsgrad von E-Fuel zu kompensieren.

        • Yup. Man kann es drehen und wenden wie man will: mit den Verbrennern die heute auf der Straße sind und zu 90% immer noch verkauft und zugelassen werden, ist die Energiewende nicht zu schaffen, mal ganz abgesehen davon, dass allein schon unsere derzeitige Ernährungsweise und Konsumwahn schon zu viel ist.
          Atomkraft, Wasserstoffautos und e-Fuels sind nichts anderes als haltlose Heilsversprechen unseren derzeitigen verschwenderischen Lebensstil beibehalten zu können ohne die Erde für die Menschheit bzw. die Zivilisation wie wir sie kennen zu ruinieren.
          Realistisch betrachtet muss festgestellt werden, dass wir bis bis zum Hals in der $©ħ€ı$$€ stecken aus der wir uns nicht mit einem Strohhalm werden herausziehen können. Bis Oberkante Unterlippe ist es noch ein Weilchen hin, aber so wie die Menschheit (und insbesondere deren Politik) hilflos strampelt ist das absehbar.

  2. Sehr interessante Zusammenfassung.
    Allerdings muss ich dem Ersteller vorwerfen damit keinen Deut besser zu sein als die Ersteller der Doku. In der Doku wurde auf viele Sachen gedeutet die teilweise schon bedacht werden, das stimmt – dennoch sollte man über diese Sachen Bescheid wissen bzw. für zukünftige Regularien bedenken. Der Antworttext ist gespickt mit Anfeindungen gegenüber den Autoren und negativen Auslegungen des Inhalts obwohl die Kritik ja auf Objektivität ausrichtet ist. Dann wird der „Lösungsvorschlag“ als manipulativ ausgelegt und der eigene Lösungsvorschlag (Das Ziel muss aber eine Zukunft mit Netto-Null-Emissionen und eine Kreislaufwirtschaft sein. ) nicht ausführlich erklärt (Kritikpunkt an ARTE). Auch verstehe ich nicht warum die Doku als „Pro-Fossillobby“ dargestellt wird obwohl in dieser (bis auf den Rechtfertigungsversuch des lobbyisten) nichts positives darüber zu finden ist.

    Zu einer Objektiven Berichterstattung gehört auch dazu beiden Seiten die Möglichkeit zur Mitsprache zu geben, was natürlich auch genutzt wird. Die Beurteilung der Aussagen bleibt ja uns überlassen.

    Aus der von Ihnen geposteten „Faktensammlung von Fraunhofer-Institut für System-und Innovationsforschung ISI“ kann ich genau DIE Punkte finden die in dieser Doku angesprochen werden: „Jedoch gilt es noch etliche technologische, ökonomische, ökologische, regulative und gesellschaftliche Herausforderungen im kommenden Jahrzehnt anzugehen.“ […] „Mit den aktuellen weltweiten Klimabewegungen und -Protesten haben sich die Forderungen an die Politik verschärft, verstärkt Klimamaßnahmen einzuführen und umzusetzen. Beispiele hierfür sind eine CO2-Bepreisung, Verteuerung von Flügen oder Einschränkungen bzw. Verbote von Autos mit Verbrennungsmotoren. Der Verkehrssektor trägt europaweit mit etwa 25 Prozent zu den Treibhausgasemissionen bei und verzeichnet als einziger Sektor in den letzten Jahren steigende Treibhausgasemissionen. Der Bedarf nach nachhaltigen Mobilitätskonzepten und entsprechenden technischen Lösungen ist und bleibt daher besonders dringlich.“

    Es ist wichtig dass wir über dieses Thema diskutieren. Mit solchen Anfeindungen und UNkonstruktiver Kritik wird das wohl kaum möglich sein. Als Autor der Doku hätte ich jedenfalls nicht bis zum Feedback unter dem Strich gescrollt – welches ich unterstütze. Auch ich halte den Titel sowie manche Aussagen für nicht optimal….

    Liebe Grüße
    Ein Freund der konstruktiven Kritik

    • Stimme nicht zu. Jan schreibt Tacheles. Die Kritik ist berechtigt und konstruktiv: „Schaut her, solche Art von Dokus zeigen nichts, nützen nichts. Macht es besser. Hier sind Ideen, wie man es besser macht“.

      Vielleicht ist das der erste Blog-Beitrag, den du von Jan liest. Jans Beiträge enthalten glücklicherweise nicht die hunderttausendste Diskussion zum Thema, sondern einen scharfen Blick auf die schwache Argumentation journalistischer Beiträge.

      > Als Autor der Doku hätte ich jedenfalls nicht bis zum Feedback unter dem Strich gescrollt

      Der Autor hat ja auch schon Mist verzapft. Der Autor ist nicht die Zielgruppe dieses Beitrags. Die Zielgruppe sind die Nachwuchsjournalisten und Dokumentarfilmer, die es hoffentlich zukünftig besser machen und mehr Anspruch an Objektivität und korrekte Faktenlage haben sollten.

      Jan hat die inhaltlichen Fehler alle zerlegt und für jedes Thema zig weiterführende Quellen geliefert. Er muss garantiert nicht jeden Lösungsvorschlag hier im Beitrag nochmal ausführlich diskutieren, wenn er auf Diskussionen an anderen Orten verweist.

    • Ja – ohne ein paar tendenziöse Frötzeleien kommt man wohl beiderseitig nicht aus heutzutage. Soll ja spannend und auch unterhaltsam bleiben für die jeweilige Zielgruppe, die nunmal eben nicht NUR aus Hochintellektuellen besteht, die sich über einen reinen Fakten-Battle amüsieren können 😉

    • Wie kann man dieser Doku ernsthaft einen objektiven Wertcharakter zuschreiben.
      Sie ist durchzogen mit populistischen einseitigen Pseudo Argumenten und dahingehend einer manipulativen Wirkung auf die Zuschauer*innen.
      Wenn es die Autor*innen wirklich ernst gemeint hätten, dann hätten sie sich mit der Auswirkung unseres ausbeuterischen Wirtschaftssystems beschäftigen müssen und nicht anhand von Erneuerbaren oder E-Autos monokausale Zusammenhänge für Umweltverschmutzungen herbei schwadronieren sollen.
      Konstruktive Kritik war in der Doku kein bisschen zu finden. Eher aufgebauschte emotionalisierte Polemik, die Menschen suggeriert, dass ein Weiter-So besser ist als grüne Technologien.

    • „dennoch sollte man über diese Sachen Bescheid wissen bzw. für zukünftige Regularien bedenken.“

      Ja, das sollte man. Es wäre auch absolut in Ordnung gewesen, wenn die Macher die Missstände in Südamerika und China dokumentiert hätten und dazu konkrete Lösungsvorschläge gemacht hätten, aber stattdessen haben sie es sich sehr einfach gemacht und gesagt „EE und EVs sind schuld“.

      „Der Antworttext ist gespickt mit Anfeindungen gegenüber den Autoren und negativen Auslegungen des Inhalts obwohl die Kritik ja auf Objektivität ausrichtet ist“

      Ich bin objektiv in der Sache und vermisse Objektivität bei Arte, die sich mit einem Fragezeichen im Titel so gebahren, als wäre das ergebnisoffen, dabei stand das Ergebnis hier ja vor der Recherche fest.

      „Auch verstehe ich nicht warum die Doku als „Pro-Fossillobby“ dargestellt wird“

      Weil wiederholt behauptet wird, fossile Technik sei ökologischer als regenerative.

      Die Zielgruppe meines Textes sind nicht die Autoren, die den vermutlich auch nie zu Gesicht bekommen, sondern die Zuschauer von Arte und der Sender selbst, der hier seinem Bildungsauftrag nicht nachkommt.
      Meine Kritik ist deutlich konstruktiver als diese Doku, denn ich bin an einer Lösung interessiert.

      Ich bin auch nicht der einzige Kritiker dieses Beitrags, Arte hat sich bereits bereiterklärt, die Kritik an die zuständige Redaktion weiterzuleiten mit Bitte um eine Antwort.

    • Ach so, und sorry wegen des Kommentars von nyhath abdal kölim – eigentlich sollte der Spam-Filter so was sofort rausnehmen, aber das hat er nicht.

      So was geht gar nicht, denn ich bin ebenfalls ein Freund der konstruktiven Kritik.

  3. Also, für den Artikel hast du dir auf jeden Fall mal wieder eine ordentliche Spendenüberweisung verdient 👍
    Gerade ausgeführt 😁

    Gruß Patrick

  4. christian eichelhardt …sag mal … how dare you, hält´s dich für oberschlau? unkonstruktiv laberst du einen murks zusammen , unsäglich . diffamierst eine journalistisch absolut nicht glattgeschliffene ,weichgespülte ,engagiert differenzierte arbeit als unkonstruktive kritik ? hast du den schuss nicht gehört ? machst dich arrogant über didaktische ,semantische stilmittel lustig ,aufgrund derer du deinen schwachsinn dann rechtfertigen willst ? dazu noch mit komplett blödsinnigen aussagen wie :
    “ Der Verkehrssektor trägt europaweit mit etwa 25 Prozent zu den Treibhausgasemissionen bei und verzeichnet als einziger Sektor in den letzten Jahren steigende Treibhausgasemissionen.. “
    du hast echt einen komplett schaden an der waffel … ich ahne woher der wind weht , du erfüllungsgehilfe ,lakei , wenn es wenigstens auch deinerseits irgendeinen lösungs vorschlag gäbe ,der kritik an der kritik des idiotischen ARTE filmchen rechtfertigend ergänzen würde… aber nein.. .polemik , gut formuliert aber leider komplett durchsichtig . substanzlos . nichts ausser heisse luft ,aus deiner lende gepustet mit ein 2 tröpfchen schmiermittel. MASTURBATOR eichelweich . boah .. wenn ich dich jemals persönlich treffe … dann mache ich mich wahrscheinlich strafbar.

  5. Perez und Pitron haben sich abgemüht, aber man sieht, wem sie damit dienen wollen.
    Für mich sind E-Autos ein Zwischenschritt mit fragwürdigem Nutzen, aber besser als Verbrenner. Ich kann auf Wasserstoffantriebe warten.
    Kommentare wie der von Nyhat Abdal Kolim sind ein Schmarrn, der Autor ein Fall für die Medizin.

  6. Vielen Dank für diesen sehr ausführlichen Beitrag zur ARTE Sendung welche ich mir am ersten Tag der Ausstrahlung angeschaut hatte und mich so verwundert hatte, dass ich dachte einen anderen Sender als ARTE gewählt zu haben. Gut das es Menschen wie Sie/dich gibt, die es verstehen die Richtigen Antworten auf solche verquere Argumente zu finden wie sie in diesem Beitrag von ARTE auf den Zuschauer losgelassen werden. Nur schade das eine Gegendarstellung bei ARTE nicht möglich ist.
    Danke

  7. Prinzipiell volle Zustimmung! Leider ist die Kritik etwas lang geraten für eine Standard Klo-Lektüre ….. damit es besser sitzt, müsste man es auf 1/3 der Länge kürzen, damit der typische Arte-Consumer (Freund der sanften – aber kritischen – Abendunterhaltung aus Kunst & Kültür) auch bis zum Ende fertig liest /bzw. durchhält.
    Aber wie gesagt – inhaltlich schön beleuchtet, mir ging es ganz ähnlich : Beim Ansehen ist mir fast die Wurst aus dem Abendbrot gehüpft!
    Interessant auch, dass keine einzige Parallel oder Vergleich aufgezeigt wurde! (z.B. wie viel Blei wird pro Verbrennerfahrzeug eingesetzt, wenn eine Starterbatterie 15-20kg wiegt !? Wie verhält sich die Fläche im Vergleich zu den Ländern, die auf dreckigste Weise Ölsand schürfen? Was ist an Graphit schädlich/giftig? (Kohlenstoff) Außer dass dilettantisch an Atemschutz gespart wird? Und werden Salzseen zu grünen Oasen, wenn wir das mit der E-Mobilität sein lassen?? …. OMG, was für ein Arte-Nonsens, ich muss aufhören ! Grüße

    • Ja, ich musste mich da entscheiden zwischen Länge und Vollständigkeit – die erste Version war ca. doppelt so lang, da gehe ich noch auf die ganzen Interviews ein und wer da eigentlich interviewt wird.

      Deswegen habe ich diese ausklappbaren Rubriken eingebaut. Ist halt schwierig, den Unsinn aus 89 Minuten „Doku“ in 2 Din-A4-Seiten zu widerlegen 😉

  8. Als ich diese Doku zufällig beim Zappen entdeckt habe, wollte ich sehen, welche Lösungsansätze für unsere Gesellschaft aufgezeigt werden. Leider wurde ich enttäuscht. Ich habe den ganzen Film hindurch innerlich die Hände über dem Kopf zusammengeschlagenn und gedacht, „ist das euer Ernst?“. Die aufgezählten Umweltschäden sind also in den letzten 10 Jahren, seit es nennenswert „Grüne“ Technologie gibt entstanden?
    Ich hab dann gleich an Graslutscher gedacht.. Jetzt sehe ich hier genau das bestätigt, was ich mir beim sehen dieser seltsamenn Sendung gedacht habe.
    Vielen Dank Jan für deine immer wieder treffende und wasserdichte Kritik an solchen Veröffentlichungen.
    Ich werde gleichmal über Paypal meinen Dank ausdrücken!

    Bleib Gesund und ein Schönes Weihnachtsfest!

    • Ja, genau so habe ich mich auch gefühlt. Ölsande? Tankerhavarien? Nee, zu Mainstream, lass mal NUR die Umweltschäden in den Fokus nehmen, die man den „grünen“ Technologien zuordnen kann. Ich war dann auch richtig erleichtert, als sich schon mal bei Twitter die ersten Leute zu Wort meldeten und ihre Irritation über das gesehen äußerten.

      Danke für die Unterstützung 🙂

  9. [EDIT: Auf Wunsch des Verfassers am 29.11.2020 leicht abgeändert]

    Da ich keinen Fernseher besitze wurde ich von einem Bekannten auf die Doku aufmerksam gemacht. Nachdem auch das Streamen nicht gerade umweltfreundlich ist, habe ich eine kurze Recherche nach einer Filmkritik angestellt und bin auf dieser Seite gelandet.

    Ich kann mit vielen Dokus, die nur ein Problem darstellen ohne vernünftige Lösungsansätze aufzuzeigen, in letzter Zeit immer weniger anfangen. So weit scheint die Kritik hier berechtigt zu sein.

    Als Chemiker habe ich mich allerdings auch selbst mit den technischen Möglichkeiten der sogenannten Energiewende auseinandergesetzt und bin zum Schluss gekommen, dass die Debatte in Politik und Medien oft ziemlich verlogen ist und oft nur die Einsparungen im Betrieb der Geräte, Fahrzeuge, Anlagen usw. hervorgehoben werden, während die Umweltbelastung und der Energiebedarf zur Herstellung, Wartung und umweltgerechten Wiederverwertung zu wenig berücksichtigt wird. Tut man dies, wird schnell klar, dass eine rein technologische Veränderung unter Beibehaltung des momentanen Lebenstils und eines wachstumbasierten Wirtschaftsmodells niemals reichen wird.
    Das heißt nicht, dass man im Technikbereich nicht auch ansetzen soll, aber dies allein ist eben zu wenig.

    In einem Essay habe ich anlässlich der aktuellen Pandemie ein paar Ideen für einen umfassenderen nachhaltigen ethischen Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft zusammengefasst. Der Text ist in verschiedenen Dateiformaten, darunter PDF, TXT, HTML oder EPUB/MOBI für diverse Leseapps auf Mobilgeräten (z. B. CoolReader für Android) unter folgenden Links in Deutsch oder Englisch verfügbar:
    https://archive.org/details/ginzinger-ideen-2020-de
    https://archive.org/details/ginzinger-ideas-2020-en

    Es geht darin übrigens auch um eine gerechtere Gestaltung der EU-Außenhandelspolitik, die Eindämmung der Wegwerfkultur, das Beenden der ubiquitären Konsumpropaganda, eine fairere Abgeltung geistiger Leistungen, eine demokratiefreundlichere Digitialisierung etc.

    Ich versuche darin einen redlichen Weg zwischen „Refugees welcome“ und Abschottung. Ich gehe darauf ein, dass man Klimamodelle nicht überstrapazieren soll und verlange aus guten Gründen trotzdem den Totalstopp der Treibhausgasemissionen. Kurz ich versuche, differenziert zu argumentieren. Und ich versuche Lösungsvorschläge einzubringen. Der Erfolg: Es interessiert niemanden!!!

    • Natürlich interessiert das die große Masse nicht. Einfacher Grund: es ist mit persönlichen Einschränkungen verbunden.

      „Eindämmung der Wegwerfkultur“ interessiert nur die paar von Müllproblemen betroffenen. Die Masse kauft weiter den teuren Kaffee bei Starbucks im Becher für den einmaligen Gebrauch. Wie sollte sich daran etwas ändern?

  10. Ich find den Titel schon sehr passend.
    Nur „PV“ fehlt im Titel. Die haben doch mehrfach gegen alle drei gewettert: e-Auto, PV & Windkraft.
    Also eigentlich: Wir sind gegen alles, was helfen könnte. Ziemlich doof.

    • Völlig unabhängig von der Sendung stimme ich dem zu. Auch der in letzter Zeit öfter geäußerte Standpunkt, dass das Individuum durch Konsumverzicht nicht beitragen kann, sondern „das System“ schuld sei, ist leider falsch: Solange der Bürger nicht seinen Frieden mit „gewissen“ Einschränkungen macht, wird er/sie weiter die Wachstumspolitik wählen. Und die Demokratie wollten wir ja in dem Zuge nicht abschaffen, oder doch? Wer sich eine PV Anlage auf’s Dach schnallt, muß bereit sein, Geld in die Hand zu nehmen, welches dann wohl nicht nochmal für eine Fernreise ausgegeben werden kann; dito bei Fassadenisolierung, Heizungsumbau etc. Wenn ich (vom Stadtzentrum abgesehen) die Anzahl fahrender Fahrräder mit der Anzahl an gleicher Stelle fahrender Autos vergleiche … (1:200, 1:300?). Letztere sind die Wähler, die gerne hören, dass alles nicht so einfach ist. Sieht man auch an den Wahlumfragen.

      Wer bietet also wirklich lobby-freie, sachgerechte, allgemeinverständliche Information? Neulich war irgendwo von „Altmaier’s Würgedeckel“ zu lesen: Hurra, wir sind die Guten, wir dürfen das!

      In diesem Sinne

  11. Danke für diesen Artikel, hatte mich bereits erstaunt dass der Doku als 2020 erneut ausgestrahlt wurde, und auch bei X:enius war ich schon sehr nachdenklich bei Erklärungen über E-Autos usw..
    Eine wirklich sehenswerte Doku von diesem Jahr 2020 ist „a contresens“ von Schweizer Journalisten, Sie decken solche falsch Aussagen und Fakenews mit Fakten auf und reisen um die halbe Welt um Fakten zu sammeln, von Kongo bis Chile. Sie demontieren auch einen Fiat Punto Diesel und eine Zoe, senden es dann in ein Labor für eine komplette Analyse und dabei wird etwas erstaunliches festgelegt, lasst euch überraschen, vor allem was die sogenannten seltenen Erden betrifft.
    Umso mehr hat es mich erstaunt dass ARTE eine aufgefrischte Doku neu bring anstelle neuer Doku, zeitgerecht und auf Fakten aufgebaut

  12. Ich habe den Arte-Beitrag nicht gesehen und werde das auch nicht nachholen. Nach diesem Artikel scheint mir Arte allerdings einfach die erprobten Rezepte des Empörungsjournalismus angewendet zu haben. Hier ein bisschen selektive Datenauswahl, dort betroffene Menschen – und bloß keine positiven Aspekte zeigen! Fertig ist das Stück zur moralischen Selbstbestärkung. Jede Woche mindestens einmal irgendwo zu sehen.

    Ganz wichtig: Auf der guten Seite müssen immer Individuen, auf der Gegenseite gesichtslose Großkonzerne stehen! Im Zuge der Energiewende werden wir diese Dualität in der medialen Befassung immer öfter erleben, da die Anbieter von (vergleichsweise) umweltfreundlicher Technik, Infrastruktur und Energie zunehmend den Großstrukturen der Vergangenheit entsprechen.

    Und nein: Das E-Auto hilft uns natürlich nicht, die globalen Umweltprobleme in den Griff zu bekommen. Es ist genauso Teil des Problems wie das klassische Auto, nur halt im geringeren Maße. Allein schon durch seine Produktion hinterlässt es einen enormen ökologischen Fußabdruck, das ist doch unbestritten. Und unser größtes heimisches Umweltproblem (der Rückgang der Artenvielfalt) ist ganz wesentlich durch die Zerschneidung der Landschaft sowie durch die zunehmende Zersiedelung bedingt, beides im Wesentlichen durch den Straßenverkehr bedingt. Wie soll das durch E-Autos gelöst werden? Natürlich gar nicht. Die Arte-Darstellung scheint Unsinn zu sein, die Hoffnung auf die E-Autos ist es aber ebenso.

    • Das E-Auto hilft nicht, die Probleme durch Platzverbrauch und Versiegelung zu lösen, richtig. Autos verursachen aber mehrere Probleme gleichzeitig:

      Platz / Verkehr
      Sicherheit
      Klimaemissionen
      Stickstoffemissionen und Feinstaub

      Probleme 1 und 2 lösen E-Autos gar nicht, dafür transportieren sie einfach zu wenige Menschen pro Auto und sammeln zu viel kinetische Energie an

      Probleme 3 und 4 lösen E-Autos. Ich wäre deswegen für deutlich weniger Autos, dafür aber eben nur elektrische.

      • Es gibt noch Problem Nr. 5: Lärm. Das wird durch E-Autos leider auch nicht gelöst, da auf den meisten Asphaltarten die Rollgeräusche die Motorgeräusche schon ab ca. 30 km/h überstrahlen.

        Natürlich werden die Autos der Zukunft E-Autos sein, das ist ja keine Frage. Doch ob ihr Lösungsbeitrag überhaupt relevant ist, ist eine ganz andere Frage. Meiner Meinung nach müssen wir den motorisierten Individualverkehr um rund 80 % reduzieren (und die Asphaltfläche um 50 %), um wieder lebenswerte Städte zu bekommen. Auch mit Verbrennungsmotoren hätten wir dann schon mal 80 %, mit neuer Technik ggf. sogar 90 % CO2-Einsparung über die gesamte Flotte. Da ist die zusätzliche Einsparung durch E-Autos in absoluten Zahlen nicht mehr besonders hoch.

        Und im Gegensatz zur nötigen Infrastruktur bei E-Autos könnten wir schon heute mit der Kfz-Reduktion anfangen, wenn die Gesellschaft wirklich wollte. Viele Leute aus der Critical-Mass-Bewegung fordern z.B. Tempo 30 in Städten als Sofortmaßnahme. Damit wäre auf einen Schlag sehr viel gewonnen, weil Autofahren plötzlich nicht mehr besonders attraktiv wäre.

        Fazit: Meiner Meinung nach ist die Fokussierung auf den Heilsbringer „E-Auto“ in der gesellschaftlichen Debatte Augenwischerei. Die Leute reden sich damit ein, dass alles im Prinzip bleiben kann, wie es heute ist.

        • Naja, aber das Lärmproblem wird dadurch in Städten schon mal stark reduziert. Ich wohne an einer Kreuzung mit Bushaltestelle und seit diese Buslinie elektrifiziert wurde ist das um Welten besser. Die Dieselaggregate lassen hier die Fenster klirren. Was ebenfalls komplett wegfällt: Anfahrgeräusche. Kaputte Keilriemen. Laufende Motoren für „muss mal schnell was holen“, infernalischer Krach von irgendwelchen Speed-Deppen usw.

          Klar, weniger Autos wäre geil, aber 80% in den kommenden 10 Jahren – und darauf kommt es ja in Bezug aufs Klima an – halte ich für sehr ambitioniert. Du hast ja heute Millionen Leute im Land, deren ÖPNV weggespart wurde, das kann man nicht mal eben so wieder rumdrehen, jedes Planfeststellungsverfahren kostet Zeit. Und wenn das nicht klappt mit der Reduktion wäre das halt fatal. Es gibt dann ferner auch noch Busse, LKW, Müllautos, Krankenwagen, Lieferverkehr usw., den man nicht einfach so einsparen kann.

          Das sind einfach zwei verschiedene Konflikte: Der eine ist die grundsätzliche Frage nach lebenswerten Lebensräumen, der andere ist die Energiewende, und für die ist jeder Dollar, der an einen Mineralölkonzern geht, einer zu viel.

          Versteh mich nicht falsch, 30 km/h in Städten würde ich sofort durchsetzen, stünde es in meiner Macht, aber für eine Reduktion der Autos braucht es noch mehr. Der Trend zeigt ja aktuell auch noch in die entgegengesetzte Richtung, es werden jedes Jahr mehr.

          Ich kenne niemanden, der das E-Auto als DEN Heilsbringer versteht. Es ist einfach ein Baustein von vielen, um die Gesellschaft zu dekarbonisieren.

          • Es gibt dann ferner auch noch Busse, LKW, Müllautos, Krankenwagen, Lieferverkehr usw., den man nicht einfach so einsparen kann.

            Ja, die genannten Beispiele von Dir wird es immer geben. Und Dieselbusse sind in der Tat mit die schlimmsten Lärmsünder. 🙁 Mir geht es vor allem um den motorisierten Individualverkehr. Hier können wir massiv rückbauen. Es darf einfach nicht passieren, dass auch in Zukunft wieder im Durchschnitt nur 1,2 Personen in einem Fahrzeug sitzen, das rund 1,5 Tonnen oder mehr wiegt. Das ist einfach energetischer Unsinn hoch zwei.

            Ich glaube z.B. auch, dass künftig in den Städten fast alle Straßen nur noch eine Spur mit gelegentlichen Ausweichstellen haben müssen. Das Potenzial für lebenswerte Städte ist enorm.

        • „Es darf einfach nicht passieren, dass auch in Zukunft wieder im Durchschnitt nur 1,2 Personen in einem Fahrzeug sitzen, das rund 1,5 Tonnen oder mehr wiegt.“

          Joa, das wird sich nicht so leicht verhindern lassen, aber wir können ja z.B. forcieren, dass dem das Auto nicht mehr gehört sondern dass es in Städten der Standard ist, ohne Auto unterwegs zu sein und im Bedarfsfall auf Sharing-Pools zurückgreift. Dann hast du automatisch die Autos / Mensch stark reduziert 🙂

          Ja, ich habe neulich einen charmanten Vorschlag gelesen: In Städten müssen alle Straßen entweder einen von den Autos separierten, ausreichend breiten Radweg vorweisen oder sie sind Zone 30. Damit wären mehrspurige Straßen innerhalb der Stadt eher eine Seltenheit.

          • Würde den Vorschlag sofort unterstützen. 🙂

            Wobei ich Tempo 30 auf Nebenstraßen schon fast zu viel finde. Man darf nicht vergessen, dass ein Auto auch bei 20 km/h schon ziemlich viel kinetische Energie mitbringt.

  13. Ich habe den Arte-Beitrag nicht gesehen und werde das wohl auch nicht tun. Mag sein, dass dort Unsinn verbreitet wird. Aber warum diese Replik derart gehässig ausfällt, verstehe ich nicht. Zumal ja auch Sie, lieber Graslutscher, ausgesprochen einseitig argumentieren.

    Beispiel:
    „Aufgrund von effizienterer Fertigungstechnik und höheren Stückzahlen sind E-Autos bereits heute deutlich klimaschonender als die Verbrennermodelle, selbst wenn man sie mit deutschem Strommix auflädt, der 2020 aber auch nur noch zu 23 Prozent aus Kohlestrom bestand.“
    Das stimmt durchaus, blendet aber einiges Wesetliche aus. Neben den 23 % Kohlestrom enthält der deutsche Energiemix noch 11,8 % Strom aus Gas und 12,4 % Strom aus Kernenergie. Ersteres ist nun wirklich nicht klimaneutral, wenn auch besser als Kohlestrom, bringt uns bei einem weiteren Ausbau aber in eine schwierige Abhängigkeit von Rohstoffimporten insbesondere aus Russland, was ich für schwierig halte. Zudem ist Strom aus Gas derzeit sehr teuer. Die deutschen Kernkraftwerke werden nach den derzeitigen Ausstiegsplänen bis Ende 2022 abgeschaltet. Diese 12,4 % unseres Strombedarfs werden wir irgendwie kompensieren müssen, und das wird nur zu einem geringen Teil mit erneuerbaren Energien zu stemmen sein, zumindest nach den derzeitigen Ausbauplänen. Daher wird der fossile Anteil an der Stromerzeugung absehbar deutlich zunehmen müssen.
    Ganz ähnlich sehe ich das mit dem zusätzlichen (!) Stromverbrauch, den wir durch die Elektromobilität verursachen. Ich halte es für beschönigend, dafür den deutschen Strommix heranzuziehen, solange schon der aktuelle Stromverbrauch nur gut zur Hälfte aus erneuerbaren Energien abgedeckt werden kann. Für jeden zusätzlichen Verbrauch werden wir mehr fossile Rohstoffe verbrennen müssen. Daher werden die Elektomobile de facto kurz- und mittelfristig zum größten Teil mit Strom aus Kohle und Gas betrieben werden, was die Klimabilanz deutlich verschlechtert.
    Im Übrigen, und ich möchte hier wirklich nicht die deutschen Produzenten von Monster-SUV verteidigen, gibt es auch im Bereich der Verbrennungsmotoren Fortschritte im Hinblick auf die Energieeffizienz bei Verbrauch und Fertigung. Mein neuer Dienstwagen (Diesel) verbraucht jedenfalls deutlich weniger Sprit als das gleiche Modell noch vor ein paar Jahren verbraucht hat.

    „Ganz am Ende, in den letzten 25 Sekunden des Films, wird schnell noch der Anflug eines Lösungsvorschlags nachgeschoben: Die Menschheit müsse halt auf Wachstum verzichten und lernen, zu verzichten. Das ist er. Das ist der Lösungsvorschlag für die Klima- und die Rohstoffkrise: Verzichtet doch alle einfach ein bisschen.
    Sorry, aber das ist so unfassbar schlecht.“
    Wie bitte? Wir sollen also weiterhin dicke SUV kaufen und allerlei Unsinn konsumieren, der uns ja nun auch nicht wirklich glücklich macht? Bloß keine unserer bequemen Gewohnheiten aufgeben und stattdessen darauf hoffen, dass schon irgendwer die gewaltigen Energiespeicher erfindet, die wir bei Vollversorgung durch erneuerbare Energie benötigen werden, die es aber noch nicht mal im Ansatz gibt? Sorry, das ist wirklich reine Augenwischerei.

    Nochmal, es mag sein, dass der Arte-Film einseitig und falsch argumentiert. Aber diese Replik ist ebenfalls ein Paradebeispiel für tendeziöse Argumentation.

    • „Das stimmt durchaus, blendet aber einiges Wesetliche aus. Neben den 23 % Kohlestrom enthält der deutsche Energiemix noch 11,8 % Strom aus Gas und 12,4 % Strom aus Kernenergie.“

      Das blendet noch viel mehr aus, aber ich beziehe mich da auch auf die Doku, in dem E-Autos wiederholt mit „deutschem Kohlestrom“ aufgeladen werden bzw. können die laut der Stimme aus dem Off nur mit „Kernenergie, Windkraft oder auch durch Kohle“ aufgeladen werden. Ja, da gehören eigentlich noch ein paar andere Energieerzegungsformen dazu und ja, der Atomausstieg wird das noch mal verändern.

      Kann man auch gerne mal hinterfragen, aber die Doku hängt auf dem Stand von 2009 und interviewt einen Mann, der offenbar mit Stand von 2009 erzählt, der Strommix werde sich ja sowieso nicht ändern. Was aber tut.

      „Ganz ähnlich sehe ich das mit dem zusätzlichen (!) Stromverbrauch, den wir durch die Elektromobilität verursachen. Ich halte es für beschönigend, dafür den deutschen Strommix heranzuziehen, solange schon der aktuelle Stromverbrauch nur gut zur Hälfte aus erneuerbaren Energien abgedeckt werden kann. Für jeden zusätzlichen Verbrauch werden wir mehr fossile Rohstoffe verbrennen müssen.“

      Das kommt auf die Ausbaugeschwindigkeit an. Aktuell fahren ein paar hunderttausend E-Autos durch Deutschland und diese Zahl springt ja nicht von jetzt auf gleich hoch auf 40 Millionen. Dazu war Deutschland auch im Jahr 2019 Netto-Stromexporteur mit 35,2 TWh Überschuss. ein modernes WKW erzeugt 22,5 GWh im Jahr, damit kann man bei 13.300 km im Jahr ungefähr 10.000 E-Autos versorgen.

      Wenn wir also pro Jahr eine Million E-Auto (was eigentlich schon zu viel ist) zulassen, dann müssen wir im selben Zeitraum einfach 100 WKW hinzuinstalliert bzw. die alten ersetzen, denn die liegen im Schnitt bei nur 3,5 GWh.

      „Im Übrigen, und ich möchte hier wirklich nicht die deutschen Produzenten von Monster-SUV verteidigen, gibt es auch im Bereich der Verbrennungsmotoren Fortschritte im Hinblick auf die Energieeffizienz bei Verbrauch und Fertigung.“

      Nein, diese Technik ist bereits so optimiert, dass man da vielleicht noch Reduktionen im Prozentbereich rausholt. Und das geht dann aktuell nur mit anderen Tricksereien wie AdBlue oder so was. Selbst mit 10% Reduktion reicht das nicht aus, um die Klimaziele einzuhalten.

      • Zunächst mal vielen Dank für die Antwort. Trotzdem muss ich in einigen Punkten heftig widersprechen. Nach 15 Jahren Beratung in diversen Bereichen der Energiewirtschaft halte ich mich da schon für kompetent. Und ich muss mich leider oft darüber aufregen, dass gerade selbsternannte Umweltschützer absolut unsinnig und naiv argumentieren.

        Ich spreche hier nur von Deutschland und dem deutschen Energiemarkt. Wo immer erneuerbare Energien im Überfluss zur Verfügung stehen, sollen die Menschen bitte so schnell wie möglich auf Elektroautos umsteigen, aber bei uns?

        „Aktuell fahren ein paar hunderttausend E-Autos durch Deutschland und diese Zahl springt ja nicht von jetzt auf gleich hoch auf 40 Millionen. Dazu war Deutschland auch im Jahr 2019 Netto-Stromexporteur mit 35,2 TWh Überschuss. ein modernes WKW erzeugt 22,5 GWh im Jahr, damit kann man bei 13.300 km im Jahr ungefähr 10.000 E-Autos versorgen.“

        Die Bundesregierung plant, bis 2030 zehn Millionen E-Autos auf deutsche Straßen zu bringen. Das Problem im Strommarkt ist aber erstens, dass in einem Stromnetz der eingespeiste und der verbrauchte Strom (einschließlich Im- und Exporten) zu jedem Zeitpunkt exakt übereinstimmen müssen. Das erfordert schon jetzt hochkomplexe Regelungsmechanismen. Es gibt keine Speichermöglichkeiten, mit denen man z.B. überschüssigen Strom „aufbewahren“ und in Zeiten von Dunkelflauten verbrauchen könnte. Nicht mal einen Bruchteil davon. Es ist auch keine solche Technologie absehbar. Deswegen sind die Ausbaumöglichkeiten für die erneuerbaren Energien schon rein physikalisch begrenzt.

        Auch die Rechnung 1 WKW = 10.000 E-Autos ist Unsinn. Erstens werden E-Autos nicht nur beladen, wenn gerade Wind weht, außerdem kann der Windstrom ja auch zu anderen Zwecken genutzt werden. Wir wollen doch schließlich Kohlestrom reduzieren. Grundsätzlich gesagt: Wir können E-Autos nicht mit „Ökostrom“ laden. Und wer glaubt, er tanke Ökostrom, nur weil er einen Ökostromvertrag abgeschlossen hat, hat wirklich überhaupt nichts verstanden. (Ok, mann kann natürlich seinen Wagen mit „selbsterzeugtem“ Solarstrom betreiben, aber auch der wäre anderweitig nutzbar)

        Wir haben in Deutschland nunmal einen spezifischen Energiemix, der nur etwa zur Hälfte aus erneuerbaren Energien besteht. Völlig unabhängig davon, wie viele Ökostromverträge in Deutschland abgeschlossen werden, übrigens. An wenigen Stunden im Jahr reicht der Ökostrom, um den gesamten Bedarf zu decken, manchmal liegt der Ökostromanteil für Tage und Wochen bei unter 20%. Natürlich müssen wir den Anteil an Wind- und Sonnenenergie möglichst schnell erhöhen, aber da gibt es nun mal das oben beschriebene physikalische Problem. Die Bundesregierung plant einen Anteil erneuerbarer Energien von 65% bis 2030. Mehr nicht. Und selbst dafür wird man so manche Bürgerinitiative gegen neue WKW und den Bau neuer Stromtrassen aus dem Weg räumen müssen. Und nochmal: der Atomausstieg wird die deutsche Klimabilanz deutlich verschlechtern, ganz egal was man davon hält.

        Wenn in diesem Strommarkt nun ein zusätzlicher Verbrauch hinzukommt, so kann dieser in der überwiegenden Zeit nur bedient werden, indem man die konventionellen Kraftwerke hochfährt. Also wird dieser Strom zu einem Großteil aus Kohle und Gas erzeugt. Wichtig ist dabei das Stichwort „zusätzlich“. Damit ist es aus meiner Sicht schlicht falsch anzunehmen, E-Autos würden nach deutschem Strommix geladen. Es ist zusätzlicher Verbrauch, der Strom muss zusätzlich produziert werden.

        So gesehen ist „Wenn wir also pro Jahr eine Million E-Auto (was eigentlich schon zu viel ist) zulassen, dann müssen wir im selben Zeitraum einfach 100 WKW hinzuinstalliert bzw. die alten ersetzen, denn die liegen im Schnitt bei nur 3,5 GWh.“ eine absolute Milchmädchenrechnung.

        Ich bin nicht grundsätzlich gegen E-Mobilität. Wie schon gesagt: überall, wo Ökostrom im Überfluss vorhanden ist, sollte man so schnell wie möglich umsteigen. Und auch in Deutschland gibt es sicher sinnvolle Einsatzmöglichkeiten, insbesondere im innerstädtischen und im Kurzstreckenverkehr, wo E-Mobile ihre technischen Vorteile ausspielen können (lokale Emissionsfreiheit, Rekuperation, keine Warmlaufphasen, kleinere Fahrzeuge und Batterien). Darum herum könnte und sollte man sicher moderne Mobilitätskonzepte entwickeln.

        Aber wenn wir einfach stumpf Verbrenner durch Elektroautos ersetzen, z.B. durch eierlegende Wollmilchsäue wie die Teslas mit ihren Riesenbatterien, dann werden wir den CO2-Ausstoß erhöhen und nicht senken. Um das zu verstehen, müsste man sich mal ausführlich mit dem Strommarkt und etwas Physik befassen. Ich finde es extrem frustrierend, dass gerade die Leute, die sich als Klimaschützer bezeichnen, diese gar nicht so komplizierten Zusammenhänge nicht sehen (wollen?) und sich stattdessen der naiven Hoffnung hingeben, mit etwas neuer Technik könnte man die Natur retten, ohne sich groß einschränken zu müssen. Und dann nur noch mehr Schaden anrichten als schon angerichtet wurde.

        • Aktuell werden nicht nur Elektroautos, sondern auch Wandladegeräte gefördert. 11kw sollen die haben, und MÜSSEN vom Energieversorger steuerbar sein. Da haben Sie Ihre Technologie.
          Suchen Sie mal nach agora-energiewende , die haben das Agorameter. Das ist augenöffnend, wenn man es versteht. Im Sommer haben wir durchweg mittags sehr hohe Solarstromwerte, im Winter fast nichts, dafür wird Windkraft dominant. Was auch toll zu sehen ist, ist die Abhängigkeit des Strompreises vom Solarangebot. Immer wenn Solar richtig knallt, bricht der Strompreis ein, teilweise mit Negativem Strompreis, d.H. es wird Stromkunden etwas gezahlt, wenn Strom abgenommen wird. Das ist eindeutig ein Zeichen dafür, dass der sInnvolle Anteil an Solarstrom in Deutschland bei aktueller Lage bereits überschritten ist.

          Was Sie ja auch sagen. Aber grade hier kann das E-Auto tatsächlich helfen. Es werden nur steuerbare Wallcharger gefördert, und das kann gut genutzt werden, um das Problem Solarstromüberangebot bzw. Windkraftangebot zu lösen.

          Mal Nachrechnen: Der durchschnittliche Deutsche fährt so 35km pro Tag. Nehmen wir mal an, er fährt jetzt ein modernes Elektroauto wie den ID.3, der verbraucht so 15kwh/100km, somit braucht der Durchschnittsdeutsche also etwa 5,5kwh pro Tag. Der ID.3, in der 58kwh-Variante, kommt so 360 km weit im normalen Mix, d.h. der durchschnittliche Deutsche (ab jetzt dD abgekürzt) hat also etwa 10 Tage Spielraum, wann er das Auto auflädt. Coolerweise kommt dem Ganzen schonmal eines zu gute. Wenn die Menschen Im Sommer bei schönen Wetter in Urlaub fahren, laden Sie sowieso zur solarstarken Zeit und hier hat man einen natürlichen Effekt der Sommerüberschuss-Reduzierung.

          Den Rest macht man mit Tarifen. Wir haben also etwa 10 Tage Zeit, das Auto vollzuladen, das kann auch in Teilen geschehen. Insofern wird von vornherein die Wallcharger-Infrastruktur so ausgelegt, dass der Autobesitzer immer Abends sein Auto einsteckt und es dann geladen wird innerhalb der 10 Tage, wenn es z.B. viel Windstrom gibt. Bei dem Konzept muss man allerdings beachten, dass man vermehrt auch Wallcharger am Arbeitsplatzparkplatz installiert, damit die Autos auch angeschlossen sind wenn der Solarstrom richtig knallt.

          Dem Autofahrer kann es im normalen Betrieb egal sein, wann das auto innerhalb der 10 Tage geladen wird, Hauptsache der Wagen ist nie leer. Ok, viele laden das Auto nur bis 80%, zur Akkuschonung, somit somit sinkt die Zeitspanne auf 8 Tage.

          Aber egal. Eigentlich kann es den menschen egal sein, wann sie Aufladen, aber das ist evtl manchen nicht klar und Sie hätten mehr Kontrolle. Aber das Problem kann man lösen, indem man das ganze zu einem Spar-Spiel macht und Tarife anbietet, die Günstiger als 29 cent sind und nur zu den Zeiten lädt, in denen der Strompreis wegen Überangebot von erneuerbaren gegen Null geht, was auch kleinere Preise sehr profitabel macht. Und dank Spartrieb und Geiz ist geil werden alle das Spiel mitmachen und sich dann freuen, dass Ihr auto im Schnitt bei 20-25 cent geladen wird.

          Damit löst man auf jeden Fall das Überangebot -Problem im Sommer und kann weiter ökonomisch sinnvoll Solar ausbauen.
          Im Winter ist oft windkraft stark und ausserdem- und das Vergessen viele- ist das mit dem CO2-Ausstoß von Gas- und Kohlekraftwerken im Winter bei weitem weniger schlimm. Denn wenn man die 60% Wirkungsgradverluste Im Kraftwerk über Fernwärme nutzt, um Heizöl- und Erdgas-CO2 zu verhindern, ist das eine richtig gute Verbesserung der gesamten CO2-Bilanz. Wer im Winter 1000gr co2/kwh für Kohle ansetzt, liegt verkehrt, denn von den 1000gr CO2 können 600gr genutzt werden, die Heitz-CO2 verhindern. Insofern liegt der Ladestrom von Fernwärmekraftwerken bei E-Auto-Laden eher bei 400gr co2/kwh. Im Sommer zieht das natürlich nicht, da keiner Wärme braucht, aber da haben wir ja Solarenergie en Masse.
          Insofern helfen E-Autos enorm bei dem Ausbau der Erneuerbaren. Zappen Sie mal durch das Agorameter in Wochenansicht durch ein paar Wochen im Jahr, man findet kaum Wochen, in denen es keine Wind- oder Solarenergie gibt.
          Aber die muss man halt mit Kraftwerksreserven abdecken. Und die sind da. Ich habe mal durchgerechnet, wieviel nicht fluktuierende Kraftwerkskapazitäten wir in Deutschland haben.
          Also Ohne Wind und Sonne. Biogas ist da drin, da konstant. Sieht man schön im Agorameter, genau wie Wasser.

          Ich bin so auf 90GW gekommen. Wie man im agorameter sieht liegt der Verbrauch im mittel so bei 70GW. Also haben wir 20GW Reserve, was bei 5gwh pro 1mio E-Autos und Tag (s. oben, Verbrauch E-Auto dD) für knapp 90 Millionen E-PKW reicht.

          Wenn man Fernwärme mit reinnimmt und die Charakteristik der Solarenergie im Sommer sieht die Bilanz vom E-Auto klasse aus. Der Gesamtwirkungsgrad Kohle-Eauto ist deutlich schlechter als Regenerative, aber im Vergleich zum Verbrenner, bei dem ich bei 160km/h im Berlingo etwa 250kw Heizleistung an die Luft abgebe statt damit ein stattliches Industriegebäude zu heizen, können die 60% verluste im Kraftwerk beim Laden des E-Autos prima zum Büroheizen verwendet werden. DAS ist der Unterschied. Zudem kann das Kraftwerk schadstoffe viel besser ausfiltern, und wenn man irgendwann tatsächlich auf co2-abscheidung umsteigt, sieht das nochmal besser aus.

          • Hallo Chris,

            danke für dieses ausführliche Statement. Ich wünschte, mehr Menschen in Deutschland würden sich so differenziert mit dem Thema beschäftigen. Meine Kritik ist ja gerade, dass viele Klimaschützer diese Komplexität nicht sehen und (wie hier auch der Graslutscher) Rechnungen aufstellen wie 1 Windrad = soundsoviele E-Autos. Oder „wenn jetzt der Anteil des EE-Stroms bei 50% liegt, dann bauen wir einfach doppelt so viele Solar- und WE-Anlagen und fertig.

            Statt Ihres Agorameters meditiere ich schon länger über eine ähnliche Übersicht auf smard.de, wo die Erzeugungszahlen von der Bundesnetzagentur beretgestellt werden: https://www.smard.de/home/marktdaten?marketDataAttributes=%7B%22resolution%22:%22hour%22,%22from%22:1606258800000,%22to%22:1607381999999,%22moduleIds%22:%5B1004066,1001226,1001225,1004067,1004068,1001228,1001224,1001223,1004069,1004071,1004070,1001227,5000410%5D,%22selectedCategory%22:null,%22activeChart%22:true,%22style%22:%22color%22,%22region%22:%22DE%22%7D

            Wobei wir uns gerade jetzt (seit der letzten Novemberwoche) in einer der berüchtigten Dunkelflauten befinden, mit einem EE-Stromanteil von unter 20% über Wochen. Wo man also sehen kann, dass es ohne den Einsatz konventioneller Kraftwerksreserven auch in den nächsten Jahren nicht gehen wird.

            Sie haben auch vollkommen recht damit, dass wir den Verbrauch zukünftig an die Erzeugung werden anpassen müssen und ja, da könnte eine gezielte Aufladung von E-Fahrzeugen sogar helfen, Überkapazitäten aus der EE-Stromerzeugung abzubauen. Und ich stimme ihnen auch darin zu, dass Kraft-Wärme-Kopplung zu Erhöhung der Kraftwerkswirkungsgrade beiträgt und ausgebaut werden sollte.

            Es muss also ein Gesamtkonzept her, in dem E-Mobile einen Baustein darstellen. Ich habe da aktuell einige Bedenken, denn weder der Anteil der Erneuerbaren noch der Anteil der KWK an der Stromerzeugung steigen zurzeit wirklich signifikant. Die Verbesserung der Wirkungsgrade in diesem Bereich liegen aus meiner Sicht in einer noch nicht wirklich absehbaren Zukunft, ich betrachte lieber den aktuellen Status bzw. erwarte hier zumindest reale Szenarien. Zumal auch KWK größtenteils aus fossilen Brennstoffen Energie erzeugen und damit der Ökofraktion schwer zu vermitteln sind. Von den Grünen höre ich da z.B. zurzeit nicht viel.

            Und was die fernsteuerbaren Wallboxen angeht, müsste man mal schauen, wie weit sich diese verbreiten werden (auch wieder Zukunftsmusik). Zuhause kommen diese nur für Eigenheimbesitzer oder Mieter mit Garagenstellplätzen infrage. Laternenparker werden diese nicht nutzen können, sondern erwarten, dass ihr E-Auto sofort geladen wird, wenn es an der Ladesäule steht. Sollte das z.B. nach Feierabend passieren, trifft es gerade die Zeiten mit den ohnehin höchsten Verbräuchen.

            Ich nehme die öffentliche Diskussion gerade so wahr, dass sich nur jeder ein E-Auto zulegen soll und das dann quasi klimaneutral fährt, weil man ja Ökostrom reintankt. Und das ist so unterkomplex, dass es mich halt aufregt. Gerade wenn dann auch noch Riesen-SUV staatlich gefördert werden, weil halt elektrisch oder hybrid.

            Ja, wir brauchen ein Gesamtkonzept, und das wird kompliziert. Wir sollten aber erst einen Plan haben und dann gezielt die Elektromobilität fördern, nicht mit der Gießkanne und nicht, bevor es soweit ist.

            Und wir werden unseren Verbrauch einschränken müssen, und dabei müssen wir vielleicht auf ein paar Annehmlichkeiten verzichten müssen. Man kann ja klein anfangen. Ihr Berlingo wird auch schon viel effizienter fahren, wenn Sie mal etwas von Gas gehen. 120 km/h reichen prima zum Vorankommen. 🙂

    • „Wie bitte? Wir sollen also weiterhin dicke SUV kaufen und allerlei Unsinn konsumieren, der uns ja nun auch nicht wirklich glücklich macht? Bloß keine unserer bequemen Gewohnheiten aufgeben und stattdessen darauf hoffen, dass schon irgendwer die gewaltigen Energiespeicher erfindet, die wir bei Vollversorgung durch erneuerbare Energie benötigen werden, die es aber noch nicht mal im Ansatz gibt?“

      Nein, das ist nicht mein Anliegen. Verzicht ist prinzipiell gesehen schon mal ne gute Sache und ich lebe das auch selbst, denn ich besitze kein Auto, ernähre mich pflanzlich, kaufe Klamotten 2nd hand, lege lange Strecken mit dem Zug zurück, und halte nichts von so einem Quatsch wie Black Friday, an dem alle die Läden leerkaufen. Ich bin recht gut im Gewohnheiten aufgeben.

      Aber das alleine bringt nichts. Wenn das System weiter darauf beruht, Kohle, Gas und Öl verbrennen und Ressourcen immer neu aus der Erde zu buddeln, dann kommen wir mit Verzicht nicht weit. Wie viel sind sie denn zu verzichten bereit? Also stellen Sie sich mal das maximale vor, was geht, nur als Gedankenspiel. Ich vermute mal, auch ein sparsames, bescheidenes Leben sollte in einer beheizten Wohnung stattfinden, mit Kühlschrank, Waschmaschine und Herd und Grundbedürfnisse wie Bildung, Mobilität, Gesundheitsversorgung sollten auch drin sein.

      Wie sollen wir das für 82 Mio. Bundesbürger bereitsstellen, ohne die planetaren Grenzen zu sprengen, wenn es auf Fossilen basiert?

      • Da gebe ich Ihnen grundsätzlich schon recht. Verzicht alleine wird es nicht bringen und ja, wir brauchen neue technologische Lösungen. Ich sehe nur kurz- und mittelfristig keine Technologie, die das wiederum alleine leisten kann.

        Trotzdem glaube ich, dass wir zuallererst unsere Lebensweise wie auch unsere Art des Zusammenlebens und Wirtschaftens überdenken müssen, und das weitaus radikaler als es unsere Regierung oder z.B. die unseligen Grünen propagieren. Es bestreitet doch kein Mensch, dass wir unsere Grundbedürfnisse befriedigen müssen. Es geht doch eher um das, was darüber hinaus geht. Sie scheinen schon mit einem kleineren CO2-Rucksack zu leben als ich zurzeit, dafür allen Respekt. Habe ich in Ihrem Alter übrigens auch geschafft. 🙂

        Aber ich fürchte, dass eine Fortführung unseres Wachstumsdenkens, des kapitalistischen Wirtschaftens, uns zwangsläufig in die Klimakatastrophe führen wird. Exponentielles Wachstum auf einem endlichen Planeten, das kann auch neue Technologie nicht kompensieren, das ist eine Sackgasse. Auf ein Ende des Kapitalismus und des Neoliberalismus zu hoffen ist dabei natürlich auch furchtbar naiv, das ist mir schon bewusst. Wie sind ja auch nicht allein auf diesem Planeten.

        Deshalb stimme ich dem Fazit der von Ihnen kritisierten Doku, das Sie zitieren, trotzdem zu, egal ob der Rest des Films nun Blödsinn ist oder nicht. Wir alle sollten uns ernsthaft fragen, ob wir nicht auf so einige verzichten könnten, was unsere Wirtschaft uns die ganze Zeit aufschwatzt. Brauchen wir wirklich so riesige Wohnungen? Muss es wirklich jedes Jahr per Flieger nach Asien gehen, um dort Bewusstsein zu lernen? Muss man wirklich jeden neuen Scheiß haben?

        Ich habe mich halt gewundert, dass Sie das so absurd finden.

  14. Bin mal gespannt, was Arte nach der Stellungnahme seiner Experten dazu sagen wird. Ich wette, die Sendung wird bei nächster Gelegenheit wiederholt. Dasselbe geschah mit der ebenso einseitigen wie schlechten „Dokumentation“ unter dem Titel „Cholesterin – der große Bluff“ (2017). Auch sie wurde dem aktuellen Diskussionsstand dieses wichtigen Gesundheitsthemas in keiner Weise gerecht.
    Trotz harter Kritik an der tendenziösen Aufmachung der Sendung („unverantwortliche Falschinformation“) wurde sie später kommentarlos wiederholt.
    Die Wette steht …

    • Diese Option sehe ich auch mit einiger Sorge am Horizont.

      Wir brauchen, glaube ich, generell mal eine Debatte, was für journalistische Standards für diese Dokus gelten. Es kann nicht sein, dass große Korrespondenten-Teams für die Nachrichten Quellen prüfen und Fakten checken, aber dann 90minütige Stücke durchgewunken werden, bei denen gar nichts geprüft wird.

  15. Weil das jetzt recht oft gefragt wurde

    1. Warum will ich, dass jetzt alle E-Auto fahren?

    Will ich nicht. Ich bin die meisten Zeit des Tages Verkehrswende-Aktivist mit dem Ziel, die Anzahl der Autos zu reduzieren. Deswegen engagiere ich mich hier lokal auch seit 2 Jahren für eine Straßenbahn, Radwege, sichere Schulwege und autofreie Bereiche.

    Ich habe mein eigenes Auto verkauft und lege geschätzt 98% meiner Wege mit Fahrrad und Beinen zurück und es wäre ein großer Traum von mir, wenn wir die Anzahl der Autos drastisch reduzierten, gerne auf 20 Millionen (von heute 47 Millionen). Aber bitte im Hinterkopf behalten: Nicht alle Menschen wohnen in Wiesbaden, Hamburg oder Nürnberg, wo ÖPNV und Fahrrad eine Alternative sein können.

    Das wäre also ein ehrgeiziges Ziel, und trotzdem wären die Emissionen dieser stark reduzierten PKW-Flotte immer noch viel zu hoch, um einen validen Beitrag zu einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad zu leisten. Ein Liter Diesel emittiert 2,6 kg CO2, ein deutscher PKW fährt 13.300 km im Jahr. Selbst bei sparsamer Fahrweise mit 6 Liter / 100 km wären das 41 Megatonnen CO2 im Jahr (so viel stößt ganz Dänemark im Jahr aus), und da sind die Emissionen für Produktion und Transport des Kraftstoffs noch nicht berücksichtigt.

    Der Weg sollte daher sein: Weniger Autos und lieber im Sharing-Verbund, aber die unbedingt elektrisch, denn elektrisch geht potentiell komplett klimaneutral und wird mit jedem aufgestellten Windrad besser. Hierzu auch gerne bei meiner Lieblings-Verkehrswendeaktivistin nachfragen, die sich jeden Tag über zu viel Autos ärgert und mir in dem Punkt zustimmt: https://twitter.com/kkklawitter

    2. Was ist denn an Verzicht falsch?

    Gar nichts. Das Wort ist leider unnötig aufgeladen und klingt immer so nach Unterhosen aus Moos, die man über einem Höhlenfeuer trocknet, aber einfach weniger konsumieren bietet sich für Menschen der ersten Welt schon an. Hey, ich bin Veganer, kaufe 2nd Hand Klamotten, fahre mit dem Zug in Urlaub und habe am Black Friday GANZ VIEL GELD gespart.

    Wie? Na, ich kaufe einfach keinen unnötigen Plunder. So wie immer (Insolvenzverwalter hassen diesen Trick). Das hilft, Ressourcen zu schonen und spart in der Regel auch Emissionen und Energie ein, aber das allein reicht eben nicht aus, um die Klimakrise zu lösen. Es reicht auch nicht aus, um die Rohstoffversorgung der Zukunft zu sichern.

    Diese Probleme lösen wir langfristig nur mit einer Energiewende hin zu klimaneutralen Quellen und einer Kreislaufwirtschaft. Und diese beiden Ziele können wir nicht einfach nach Feierabend mit Sparsamkeit erreichen, während andere Leute in Vollzeit dagegen ankämpfen, indem sie fossile Brennstoffe und ungehemmten Ressourcenverbrauch forcieren.

    Ich meine, wie viel wollen wir denn einsparen? Stellt euch einfach mal das maximale vor, was ihr persönlich einsparen könntet. Ich vermute mal, selbst wenn ihr wirklich zu strengen Reduktionen bereit seid, dann sollten eine beheizbare Wohnung, elektrisches Licht, ein funktionierender Kühlschrank, Bildung, Mobilität, Kultur, Gesundheitsversorgung und eine Waschmaschine schon drin sein, oder?

    Problem: Selbst das ist zu viel, wenn fossile Brennstoffe die Energie dazu liefern sollen. Und es ist auch zu viel, wenn wir dafür weiter immer neue Rohstoffe aus der Erde holen ohne die bereits genutzten vernünftig zu recyceln.
    –> Weniger Autos und weniger Konsum sind prima. Aber ohne Änderung des Systems für die wenigen Autos und den wenigen Konsum ist es nur ein Aufschub, keine Lösung.

    Die Doku von Arte behauptet aber das exakte Gegenteil, verdreht die Verantwortlichkeiten und motiviert so zu einem noch weiteren Aufschub, den wir uns einfach nicht leisten können.

  16. Bei der Kritik an der arte-Sendung „Umweltsünder E-Auto? Die dunkle Seite der Energiewende“ fällt mir ein Hauptproblem auf: Die Konzentration auf ein Thema wird zum Vorwurf gemacht, wieso wird nicht der Kapitalismus als Übel gegeißelt, warum nicht die verheerenden Folgen der fossilen Energiegewinnung in der Natur (mit den regelmäßig sich wiederholenden Katastrophen) angeprangert: weil sie nicht Thema des Films sind. Als ob in jeder Dokumentation immer alles Übel benannt und auch noch die (einzig richtige?) Strategie zur Überwindung dieser Verhältnisse aufgezeigt werden muß.
    Die Debatte hier um „Verzicht“ zeigt erfreulicherweise in eine andere Richtung, ist aber eigentlich ein alter Hut seit „small is beautiful“. Ich habe übrigens, als ich drei Jahre am Äquator gearbeitet habe, ohne Waschmaschine, ohne Telefon, Warmwasser im Solarkollektor, die Wäsche am Waschtisch gewaschen.

    Ein paar einzelne Punkte will ich aber noch ansprechen: Es geht nicht darum, daß der Anteil der SUVs an den PKWs (oder sind es nicht eigentlich LKWs, von der Motorisierung her tauglich, um 10 bis 12-Tonner zu bewegen) weiter steigt, sondern daß dasselbe Fehlverhalten bei E-Autos auftritt, die Basis-Version von Tesla wiegt über 2 Tonnen, darin sitzt meist auch nur eine Person. Es geht tatsächlich um ein „Mobilitätskonzept“, wie es zum Beispiel in dem Beitrag der „Story im Ersten: Elektroautos: Wie umweltfreundlich sind sie wirklich?“ https://www1.wdr.de/fernsehen/die-story/sendungen/elektroautos-wie-umweltfreundlich-sind-sie-wirklich-100.html aufgezeigt werden, – oder für den eiligen Zuseher im attac-Film „Die Wachstumsmaschine“ https://www.attac.de/themen/sozial-oekologische-transformation
    Und: Leider kann ein einziger Ausdruck die gesamte Kritik zur Beschimpfung werden lassen: Mit der Bezeichnung der Autoren des arte-Films als „Typen“ hat sich „graslutscher“ in meinen Augen diskreditiert.

  17. Die Doku mag teils schlecht recherchiert sein und versimplifizieren(die von dir genannten Beispiele, ganz Norwegen blabla, oder die Politiker sind angeblich alle fürs E-Auto etc.). Jedoch wird im Endfazit der Doku letztlich folgendes gesagt: ,,Die neue technologische Revolution wird uns eine weitere Revolution nicht ersparen. Die Revolution unseres Bewusstseins und unserer Lebensweise“
    Und nicht etwa: scheiß auf die neuen Technologien. Ich habe die Doku so verstanden: wovor die Doku warnt ist ein blindes vertrauen in die Industrie. Dass diese das mit der Technologie richten wird. Dabei haben wir zwei Probleme: das Technologische und das Industrielle.
    Und ich kann mir sehr sehr gut vorstellen das unsere Politker genau das machen werden was in der Doku kritisiert wird. Nähmlich durch fahrlässige Produktion unsaubere aber als „sauber“ gelabelte E- und Solarprodukte in ganz Europa zu intallieren weil sich nicht darum gekümmert wird dass diese auch wirklich „sauber“ sind. Weil die Industrie nicht gegängelt wird sondern weiter business as usual voranschreitet.
    Davor warnt die Doku so wie ich sie verstanden habe.
    Und das ist ein ernsthaftes Problem.

    Ich entschuldige mich sollte bereits jemand ein Kommentar mit dieser Aussage verfasst haben. Ich habe nicht die Muße extra alle Kommentare zu lesen.

    • Lieber Kevin,

      vielen Dank für deinen Kommentar. Ich habe in der Tat bereits ähnliche Antworten bekommen, aber das zeigt dann wohl, dass du nicht der einzige bist, der das etwas anders verstanden hat.

      Ja, wir können nicht einfach weiter auf Wachstum setzen und Planet, Ressourcen und Biomasse einfach als günstige Produktionsfaktoren in Businesspläne einbauen. ich hätte auch wirklich gerne einen Beitrag gesehen, der das mal auf globaler Ebene zeigt, aber ich habe ein Problem damit, das nur auf neue Technologien zu beziehen. Daraus entsteht bei vielen Zuschauern der Eindruck, die neuen Technologien seien schlimmer als die alten und das kommt so einfach nicht hin.

      Dazu kommt: Wenn das die These der Macher ist, dann hätten sie mit Wachstumskritikern reden sollen. Dann hätten sie mal Naomi Klein interviewen können oder Niko Paech, die sich da echt auskennen. Aber sie interviewen den Typen von Vernunftkraft, eine PR-Tante von BMW und einen Ex-CEO einer Nukleargesellschaft, die alle an Wachstumskritik null interessiert sind. Vernunftkraft möchte Kohle- und Atomkraft ausbauen, damit die Wirtschaft schön wachsen kann, BMW will sowieso immer größer werden und der CEO möchte, dass in Frankreich wieder mehr produziert wird.

      Aber ja, ich habe diesen Punkt nicht so gut rübergebracht, war auch einfach schon zu lang das Ganze. Deswegen habe ich eine Nachlese veröffentlicht, wo auch andere zu Wort kommen und ich ganz am Ende noch mal darauf eingehen, warum Verzicht wichtig ist aber in meinen Augen alleine nicht reicht: https://graslutscher.de/nachlese-zum-arte-film-wie-das-internet-auf-umweltsuender-e-auto-reagiert-hat/

      • Vielleicht sollte man auch noch mal betonen, dass auch die beste Technologie plus radikalem Verzicht (des Einzelnen) auch nicht ausreicht, wenn von (korrupter) Politik und (proftgeiler) Wirtschaft weiter die völlig falschen Anreize gesetzt werden. Nicht zu vergessen, dass wir soziale Säugetiere sind, die sich sexuell fortpflanzen und es daher eine spezielle, biologisch bedingte Dynamik zwischen den Geschlechtern gibt, die aufgrund der (weiblichen) Selektion zu (männlichen) menschlichen röhrenden Zwölfendern, Pfauen und Laubenvögeln führt für die Energieverschwendung ein Herausstellungsmerkmal („Schaut her was ich für ein toller Kerl bin, der sich das leisten kann ohne von der Evolution (Hunger, Krankheit, Fressfeinde) aussortiert geworden zu sein“) hinsichtlich reproduktionsbiologischen Erfolges darstellt.

  18. Ich bin Ingenieur und habe gelernt dass der E-Motor 99% effizient ist wo ein Diesel/Benzin Motor 33% hat. Ich weiss auch dass vor 100 Jahren die Motorentwicklung Richtung Benzin ging nur weil man damals nicht genug Elektro-Energie speichern konnte.
    Es kann nicht in Frage gestellt werden dass das E-Auto die Zukunft ist.
    Aber:
    es wird länger dauern als 20 Jahre bis Ingenieure und Wissenschaftler all technischen Hürden zur E-Mobilität gefunden haben. Das sollte Teil der kontroversen Diskussionen sein.
    Ich habe mal ausgerechnet: in Frankreich fahren 40 Millionen Autos im Mittelwert je 15000 km. (Quellen sind EDF und Ministerien). Diese zu elektrifizieren würde entweder 9 neue Atommeiler brauchen oder mit Windrädern 4 mal die Fläche des Landes Luxemburg, also etwa 10,000 km². Beide sind alleine keine Lösung.
    Fazit: Wir sollten uns Zeit lassen die E-Mobilität durchzusetzen denn die Technik dafür wird gefunden werden, nur nicht bis 2050.

    • Das Dumme ist nur, dass wir klimatechnisch nicht mehr die Zeit haben, wenn wir da noch was reißen wollen. Es nützt nichts nur auf die Probleme einer ökologisch nachhaltig elektrifizierten Gesellschaft zu schauen, sondern man muss sich auch Anschauen was die Alternative dazu ist. Und da ist Weitermachen wie bisher erst recht keine Option.
      Aber so wird die Diskussion leider viel zu oft so einseitig geführt, nach dem Motto „Eine ökologische Energiewirtschaft macht so viel Probleme, da machen wir am besten gar nichts bzw. weiter wie bisher, oder lassen uns Zeit“

      Angesichts der Entwicklung der letzten Jahrzehnte bis heute glaube ich nicht, dass die Menschheit die Klimakurve noch kriegt. Der globale Ausstoß von THG nimmt von Jahr zu Jahr zu. In den Wohlstandsländern verharrt er mehr oder weniger auf hohem Niveau. In den wohlstandshungrigen Schwellenländern explodieren die THG-Emissionen und der Umweltverbrauch generell geradezu. Selbst eine Trendwende ist nicht in Sicht. Und das global noch verfügbare Restbudget an THG-Emissionen für eine Begrenzung auf ein Maß, dass vielleicht(!) noch eine zivilisierte Anpassung der Menschheit an den Klimawandel ermöglicht, schmilzt dahin wie Schnee in der Sonne. Es geht meiner Ansicht nach nur noch um die moralische Gewissheit, dass die Menschheit es hätte besser wissen müssen und besser machen können und sie sich letztlich selbst das Grab geschaufelt hat.

      • „In den wohlstandshungrigen Schwellenländern explodieren die THG-Emissionen“
        eben und darum sind diese ganzen Aktionen wie Autoverbot, Verkehrswende, Flugscham, Moorburg abschalten, Verbrennungsmotorenverbot , Kohlaausstieg weitgehend sinnfreie Symbolaktionen.
        …Initiiert in einem Land in dem der Wohlstand eben so groß ist das man selbigen zugunsten eines reinen Gewissens einfach mal so zum Fenster raus werfen kann.

        ..und zudem ist in den letzten 40 Jahren noch jede Apokalypse an der Realität ( sprich an ihrem Ausbleiben) gescheitert

          • Nun gibt es halt kein Autoverbot. Im Gegenteil, die Zahl der Autos steigt jedes Jahr um ein paar 100.000 Stück.

            Verkehrswende hat zudem eher das Ziel, das Flächen gerechter und sicherer aufgeteilt werden, der Klimaschutz darin ist ein Bonus. Wird übrigens in manchen Schwellenländern deutlich ernster genommen als in D.

            Würden wir all diese Maßnahmen nicht ergreifen, dann würden die CO2-Emissionen halt sowohl in Schwellenländern als auch bei uns steigen. Das wäre dann noch schlechter.

            Gerade für Schwellenländer ist Solarstrom eine Lösung für gleich mehrere Probleme, das wird sich da über die nächsten Jahre stark etablieren.

            Warum unser Wohlstand für dieses globale Ziel nicht leiden darf, aber der der Schwellenländer bitte doch, weißt du vermutlich selbst nicht, oder?

        • So einen verqueren logischen Schluß kann man eigentlich nur dann vertreten, wenn einmal „Nach mir die Sintflut“ als moralische Ultima ratio den eigenen Grabstein zieren soll. Die Dankbarkeit künftiger Generationen ist dann gewiss. Der Mensch ist eben kein reiner homo oeconomicus sondern auch ein moral agent, für den auch immaterielle Werte wie z.B. Fairness, einen Preis haben.

          • Wer keine Argumente und noch weniger Moral hat, muss das natürlich fürchten wie der Teufel das Weihwasser.
            Eine Welt voll skrupelloser YOLO-Egoisten und -Egozentriker ist aber ganz bestimmt eine sehr viel bessere Welt, nach dem Motto: „Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht“.

    • Ja, für MIV (motorisierten inividuellen Verkehr) braucht man viel Energie. Ich sehe hier drei Optionen, um das zu lösen und gleichzeitig den Fortbestand unserer Zivilisation zu sichern:

      1. Weniger MIV
      2. Viel Energie aus klimaneutralen Quellen
      3. Eine Mischung aus beidem

      Bei der Rechnung der Windkraftanlagen ist das so formuliert, als wären diese 10.000 km² für sämtliche andere Landnutzung verloren, aber wie bei der Photovoltaik auch kann man diese ja integrieren. Ein Windrad, das mitten im Wald steht oder zwischen Weideflächen in Schleswig-Holstein blockiert ja keine 2 Quadratkilomter Grundfläche.

      Das gilt ebenso für Solarstrom: Der kann mit Ackerflächen gekoppelt werden oder auf Parkplätzen, Dächern oder Fassaden gewonnen werden.

      Ich sehe aber vor allem nicht, wie sich dieses Problem löst, wenn wir bis 2050 warten. Was ist dann anders?

  19. Ich halte ja eigentlich viel vom Infosperber aus der Schweiz, aber bei der unkritischen Rezeption eben dieser arte-Doku meine ich, dass sie sich vergaloppiert bzw. nicht zuende gedacht haben, auch wenn sie vielleicht nicht ganz verkehrt liegen:
    https://www.infosperber.ch/umwelt/boden-raum-verkehr/die-haesslichen-kehrseiten-der-vermeintlich-sauberen-energie/
    Vielleicht für den Graslutscher ein weiteres, lohnendes Studienobjekt, was da beim infosperber in Sachen E-Mobilität abgeht, zumal sich dieser von der arte-Dokumentation in seiner schon in anderen Artikeln manifestierten Position bestätigt sieht. Stellt sich für mich die Frage, ob der infosperber da alles genauso einseitig sieht wie die arte-Doku oder ob es dann doch irgendwie differenzierter zugeht.
    Mach ich vielleicht sogar mal einen eigenen Beitrag dazu in meinem Blog.

  20. Was ich immer wieder feststelle, bei egal welchem Thema, wenn einer Seite die Argumente ausgehen, werden a) Argumente ignoriert, b) veraltete Daten verwendet werden und c) die Gegenseite als „Religiös“ dargestellt.
    Egal ob Energiewende, Klimakrise, flache Erde, Chemtrails…

  21. Ich habe die Doku damals mit viel Schmerzen und Tränen gesehen und deinen Artikel dazu daraufhin mit Freude und Nicken gelesen. Gerade bin ich mehr durch Zufall auf die Leitlinien von Arte gestoßen [1] und ich muss sagen:
    Das dort beschriebene Zuschauerversprechen für Dokumentationen – „Starke, emotional bewegende Geschichten in Kino-Optik“ – haben sie wirklich vorzüglich getroffen 😀
    Von Adjektiven wie „informativ, qualitativ hochwertig, glaubwürdig, verlässlich, sachlich, objektiv, ausgewogen, fair, kompetent, authentisch“ ist dort anders als bei ARD/ZDF oder BR jedoch keine Spur, was mich bei einer Dokumentation schon ziemlich wundert :O 😀 Vielleicht kann man Arte einfach nicht so für voll nehmen, was Objektivität und Expertise bei technischen oder wissenschaftlichen Themen angeht – es geht wohl mehr um Kunst und Emotionen.

    [1] https://www.arte.tv/sites/corporate/files/arte-redaktionelle-leitlinien-2021.pdf

    • Diese Adjektive tragen ARD/ZDF/BR auch nur bestenfalls wie eine Monstranz vor sich her, wie der aktuelle Graslutscher-Artikel
      //Wie der BR ein bayerisches Wunderauto bewirbt und komplett zu fragen vergisst, wo eigentlich der Treibstoff dafür herkommen soll// eindrücklich demonstriert.

  22. Vielen Dank für den tollen Beitrag!
    Das Problem, dass etwas nur einzeln betrachtet wird und nicht tatsächlich mit Alternativen verglichen wird finde ich immer wieder anstrengend. Das führt leider häufig dazu, dass ich Leute treffe, die typische Sprüche über „Batterien sind umweltschädlich“ oder sagen „Ich warte auf Wasserstoff! Das ist viel besser!“. Genau diese Leute sind immer wieder überrascht, wenn man ihnen erklärt, das Wasserstoff auch zusätzlichen Strom benötigt bzw. auch „nur“ ein Elektroauto ist.

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