ARTE-Filmemacher wollen die Klimakrise jetzt durch Verzicht auf Windkraft und E-Autos lösen

Uff, so einen langen Text müsst ihr jetzt lesen? Nein, müsst ihr nicht, ihr könnt ihn auch bequem hören, und zwar hier:

Nein, mein Titel ist weder Übertreibung noch Clickbait oder rhetorische Zuspitzung, sondern die unmittelbare Botschaft der seit 6 Tagen bei ARTE zu sehenden Dokumentation „Die verborgene Seite der grünen Energien“. Komisch, Eure Google-Suche findet unter diesem Namen gar nichts? Das mag daran liegen, dass man den Titel für das deutsche Publikum sehr frei von „La face cachée des Énergies vertes“ zu „Umweltsünder E-Auto?“ übersetzt hat. Der von Jean-Louis Pérez und Guillaume Pitron produzierte Beitrag hat in der Mediathek noch den Untertitel „Die Kehrseite der Energiewende – Eine Spurensuche“ spendiert bekommen, der YouTube-Upload muss aber ohne auskommen.

Das ist schon doppelt irreführend, denn hier geht es um weit mehr als nur um E-Autos, und das Fragezeichen hätte ehrlicherweise durch 3 Ausrufezeichen ersetzt werden müssen, denn von der scheinbaren Ergebnisoffenheit dieses Titels ist nach 89 Minuten nichts mehr übrig. Das Ganze ist beim Verfassen dieses Textes allein auf YouTube über 250.000 Mal angesehen worden, obwohl man sich stattdessen auch anderthalb Stunden lang das Mantra eines fatalistischen Doomsday-Kults hätte anhören können. Ganz so, als wäre das Werk der kleine, europäische Bruder von Michael Moores Docutainment-Quatsch „Planet of the humans“.

Generell gibt es mehrere Parallelen zwischen den Werken: Beide versuchen, sich dem überaus komplexen Problem zu nähern, wie in Zukunft eine nachhaltige Weltwirtschaft aussehen könnte. Dennoch lassen beide Werke niemanden zu Wort kommen, der dazu etwas Fundiertes zu sagen hätte. Stattdessen stürzen sie sich auf eine Menge einzelner Puzzlestückchen und scheitern kläglich daran, diese zu einem sinnvollen Gesamtbild zusammenzusetzen. Für wissenschaftlich wirkende Aussagen gibt es entweder keine oder uralte Quellen, es hagelt übersimplifizierende Begriffe wie „grün“ und „sauber“, die dann zu düster klingender Musik maximal bedrohlich aufgeladen werden.

Wollte ich alle Fehler von „Umweltsünder E-Auto?“ auflisten, ich müsste wohl eine zehnteilige Artikelreihe schreiben. Das wäre aber vermutlich nicht besonders zugänglich und zudem auch spätestens ab Teil drei ziemlich

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