Schreibt das Ärzteblatt alte F.A.Z.-Artikel ab, um den Fleischkonsum in Deutschland zu erhöhen und dessen Klimaschaden zu leugnen?

Die seltsamsten Artikel erscheinen irgendwie immer ausgerechnet dann, wenn ich gerade im Urlaub bin, und sei das nur ein eher übersichtlicher siebentägiger Aufenthalt an der Ostsee. Zielsichere vier Tage nach Ankunft in Schönhagen blinkte mein Posteingang derart häufig, dass es nur zwei Erklärungen gab: Oatly vertreibt endlich dieses phänomenale Eis in Deutschland oder irgendwer hatte einen unsagbar albernen Text verfasst. Nein, es war nicht das Eis.

Stattdessen hatte ich diverse PNs erhalten, weil Dr. Johannes Scholl im Ärzteblatt einen absonderlichen Text veröffentlichen durfte und dessen Entstehung ein paar wirklich interessante Fragen aufwirft. Das Ärzteblatt wird von der Deutscher Ärzteverlag GmbH herausgegeben und soweit ich das verstanden habe ungefragt an alle ausgebildeten MedizinerInnen verschickt. Kaum haltet Ihr Eure Approbation in den Händen, flattert euch regelmäßig eine auf Papier gedruckte Ausgabe in den Briefkasten. Und sollten in derselben Wohnung noch andere ÄrztInnen leben, so ist Euer Glück vollkommen: zwei oder sogar mehr Exemplare werden euch fortan in denselben Briefkasten gesteckt, leave no Altpapiercontainer behind.

Eine Abmeldung scheint hingegen ähnlich umständlich zu sein wie das Auffinden und Zerstören von sieben Horkruxen und es gibt wohl nur wenige lebendige Zeitzeugen, die so was tatsächlich mal erfolgreich bestritten haben – entsprechend viele Menschen bekommen das zu lesen. Eine Ausgabe enthält üblicherweise diverse Texte, die einen Peer-Review-Prozess hinter sich haben. Der hier besprochene Text hätte aber weder einen Peer-Review-Prozess noch eine Buchbesprechung in der achten Klasse überstanden, es ist mir etwas schleierhaft, warum ausgerechnet ein Medium mit akademischem Anspruch so was abdruckt.

Dr. Scholl behauptet darin nämlich nicht weniger, als dass so gut wie alle bisher durchgeführten Ernährungsstudien keinerlei Relevanz besäßen und dass Fleisch auch nicht klimaschädlich sei. Eine derartig sensationelle Behauptung hätte ich als Herausgeber ja ganz besonders streng geprüft. Im Ärzteblatt geht das aber als Kommentar durch und darf sich zu echten Studien äußern, ohne selbst dem Kontrollmechanismus zu unterliegen, den die besprochenen Studien erst mal überwinden mussten, um überhaupt veröffentlicht zu werden.

Anders wäre das mit verwendeten unwissenschaftlichen Sprache wohl auch nicht möglich gewesen, der er sich bereits in der Überschrift bedient: „Fleischfrei gesund und klimafreundlich essen – die Evidenz fehlt“. Was ist fleischfrei gesund? Man kann sich fleischfrei sehr gesund oder aber mit Cola, Pommes und Chips ernähren – ist ja alles ohne Fleisch. Demensprechend kann man nur ganz konkrete Effekte wie Krankheitsrisiken, Blutdruck oder so was messen, aber nicht ohne Weiteres, ob etwas so ungenaues wie fleischfreies Essen pauschal „gesund“ ist. Auch Begriffe wie „Verteufelung der Fleischlobby“ oder der Link auf seichte Celebrity-News mit Instagram-Bildern (Link 27 in der „Literatur“-Liste) wirken vollkommen fehl am Platz.

Im dritten Absatz erfahren wir nun, dass es gar nicht darum geht, ob fleischfreie Ernährung gesund ist, sondern ob der Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch mit Risiken behaftet ist. Dafür stürzt Dr. Scholl sich auf eine Studie, die im Februar 2020 von einem Team der Northwestern University in Chicago veröffentlicht wurde. In dieser wurde untersucht, wie sich der Verzehr von verarbeitetem und rotem unverarbeitetem Fleisch, von Geflügel und Fisch auf die Häufigkeit von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und die Mortalität auswirken. Dieser Studie wirft er nun vor, dass ein gemessenen gesteigertes Risiko um drei Prozent in Kombination mit der nach seiner Auffassung sehr ungenauen Erhebungsmethode insgesamt nicht statistisch signifikant ist.

Nun, das kann man so sehen. Kleiner Disclaimer: Ich komme gut damit klar, wenn in Studien kein gesundheitliches Risiko für den Konsum von Tierprodukten festgestellt wird und werde hier jetzt nicht versuchen, Fleisch besonders ungesund darzustellen. Ja, drei Prozent sind nicht sonderlich viel, und da ich jetzt nicht in die Untiefen von Stochastik und Konfidenzintervallen einsteigen will, tun wir doch einfach mal so, als hätte er da einen Punkt. Dann wäre das ein recht normaler Vorgang innerhalb der Wissenschaft, in der der neueste Stand der Forschung immer nur so lange gilt, bis es einen neueren Stand gibt. Nun ist aber nur eine einzelne Studie und anstatt sich am wissenschaftlichen Austausch zu beteiligen, veröffentlicht er das als Kommentar im Ärzteblatt. Wie signifikant ist es, wenn diese eine Studie zu vermeintlich ungenauen Ergebnissen kommt?

Im Jahr 2019 sind allein auf Pubmed.gov über 50.000 Studien mit dem Suchwort „Nutrition“ veröffentlicht worden. Selbst wenn die ForscherInnen der Northwestern University hier falsch liegen, so sagt das doch überhaupt nichts über das gesamte Forschungsfeld aus. Macht Dr. Scholl hier nicht genau das, was er dem Studienleiter vorwirft und leitet Erkenntnisse aus einer recht wackeligen Datenlage ab? Seine Fokussierung auf diese eine Arbeit rührt wohl daher, dass die New York Times über diese Studie berichtet hat und dass die Schlagzeile „Meat Increases Heart Risks!“ in seinen Augen „unwidersprochen den Zeitgeist bestärkt“.

Nun hat die New York Times diese Überschrift aber gar nicht benutzt. In ihrer Printausgabe wurde „Meat Found to Increase Heart Risks.“ (ohne Ausrufezeichen) getitelt und online „Meat Increases Heart Risks, Latest Study Concludes“, was journalistisch gesehen ziemlich seriös formuliert ist und auch den Artikel selbst wiedergibt:

„She [study author Norrina Allen] said that while some people might consider it a minor factor, it is nonetheless important not to dismiss. “I would say that even though it seems to be a small amount of risk, any excess risk for something as major as heart disease and mortality is worth considering,” she said.“

Ja, Medien berichten gerne mal verkürzt und sogar irreführend über Studienergebnisse. Ich weiß, wovon ich rede, denn das kann einen wahnsinnig machen – ist aber nun wirklich kein Symptom, das in eine bestimmte Richtung geht. So hat die Business Insider Deutschland ihren eigenen Artikel alleine auf Facebook neunmal mit den Worten „Eine Studie zeigt, was viele Veganer nicht wahrhaben wollen“ angeteasert, ohne dass in besagter Studie irgendeine für VeganerInnen unbequeme Wahrheit herausgefunden worden wäre. Wie kommt Dr. Scholl also zur steilen Behauptung, dass „Jahrzehnte epidemiologischer Forschung infrage“ gestellt werden müssten? Nur wegen dieser einen popeligen Überschrift?

Nein, er führt diese Artikelserie an, die eine Gruppe WissenschaftlerInnen um Dr. Gordon Guyatt 2019 veröffentlicht haben:

„Darin kamen die Autoren nach streng evidenzbasierten Kriterien zu der Schlussfolgerung, dass es keine qualitativ ausreichenden wissenschaftlichen Belege gebe, die eine Empfehlung zur Reduktion des Fleischverzehrs rechtfertigten“.

Innerhalb dieser Meta-Studie des Forscherkonsortium namens NutriRECS wurden über hundert Beobachtungsstudien ausgewertet, die schlussendlich kleine Unterschiede zwischen den „normal“ essendenden Menschen und Menschen mit reduziertem Fleischkonsum (drei Fleischmahlzeiten weniger pro Woche) feststellten.

11 der 14 beteiligten ForscherInnen waren diese Unterschiede im einstelligen Prozentbereich zu gering, um darauf basierend eine Empfehlung hin zu weniger Fleisch zu vertreten, die restlichen 3 wollten an der Empfehlung festhalten. Und das ist auch schon alles. Basierend auf der Einschätzung dieser 11 ForscherInnen hält Dr. Scholl nun das gesamte Feld der Beobachtungsstudien für hinfällig und plädiert dafür, auch in der Ernährungsforschung nur noch Ergebnisse zu akzeptieren, die aus randomisiert-kontrollierten Studien stammen. Warum das unsinnig ist, hat Martin Smollich vom Institut für Ernährungsmedizin des Uniklinikums Schleswig-Holstein hier bereits umfassend dargelegt.

Würde man Dr. Scholls Schlussfolgerung ernst nehmen, müssten ferner auch alle Studien auf den Prüfstand, laut denen eine pflanzliche Ernährung mit Risiken behaftet ist. Und auch alle anderen mit deutlich höheren Evidenzen: Untersucht man z.B., wie sich der Konsum von Gluten auf Menschen mit Zöliakie auswirkt oder was die Folgen einer Kohlenhydratrestriktion bei Menschen mit Typ-2-Diabetes sind, kommen ForscherInnen auch mit reinen Beobachtungsstudien zu statistisch sehr signifikanten Ergebnissen. Und die sollen wir jetzt verwerfen, weil Dr. Guyatt den gemessenen Zusammenhang zwischen Fleisch und Mortalität zu schwach findet? Bitte…

Der Artikel versucht anschließend, aus dem globalen Forschungsbetrieb eine Art Märchenerzählung zu machen, in der primär zwei Gegenspieler um die Deutungshoheit der gesamten Zunft kämpfen: In der einen Ecke sitzt Dr. Gordon Guyatt, laut Dr. Scholl einer der „Väter der evidenzbasierten Medizin“, auf einem weißen Ross mit glänzender Rüstung. In der anderen Ecke steht der in stinkende Lumpen gehüllte Dr. Walter Willet von der True Health Initiative (THI), die laut Dr. Scholl durch diffamierende Angriffe auffällt und mit Hilfe von scheinheiligen norwegischen Milliardären den Menschen ihr Fleisch wegnehmen will.

Der Text erschöpft sich nun in ausschweifenden Erzählungen, wie panikartig die THI angeblich auf die Veröffentlichung besagter Metastudie reagiert hat, dass Vertraulichkeitsvereinbarungen gebrochen und juristische Schritte eingeleitet wurden und erzählt von gefühlt mehr Intrigen und Ränkespielen als eine komplette Staffel Game of Thrones. Ja, aufregend ist anders, man sollte den Artikel aufrecht sitzend lesen, wenn man darüber nicht einschlafen will.

Ich will auf diese Vorwürfe jetzt auch gar nicht groß eingehen, denn selbst wenn Dr. Walter Willet den ganzen Tag mit einer Katze auf dem Schoß finstere Verschwörungen plant, so spielt das einfach keine Rolle. Ja, meinetwegen kann die ganze THI eine fragwürdige Organisation sein (wofür ich keinen Anhaltspunkt gefunden habe), das ist alles kein Beleg für die waghalsige Behauptung, dass die ganze beobachtende Ernährungsforschung obsolet wäre. Es gibt ja noch tausende anderer ForscherInnen, die täglich neue Erkenntnisse gewinnen, unabhängig davon, ob Dr. Guyatt und Dr. Willet sich in einem virtuellen Ringkampf bekriegen (was bezweifelt werden darf).

Genug davon, kommen wir zur zweiten steilen These von Dr. Scholl, nämlich dass Fleisch essen klimafreundlich sei. Auch zu dieser Frage hat die Welt jetzt nicht gerade darauf gewartet, dass ausgerechnet ein Facharzt noch mal seine persönliche Sicht darauf schildert, denn auch abseits veganer Filterblasen ist die Lage recht eindeutig: Fleischproduktion ist unfassbar ineffizient. Ein deutsches Schwein frisst während seiner Mast ca. 530 kg Futter, im Laden landen am Ende aber nur ca. 100 kg Fleisch, von denen deutsche Konsumentinnen auch nur einen Teil zu essen bereit sind.

Bei diesem Vorgang vernichten wir also ein Vielfaches der Kalorien, die am Ende für den menschlichen Verzehr rauskommen. Das Futter muss irgendwo angebaut werden, also weg mit dem Regenwald, stattdessen ordentlich Dünger und Pestizide auf die Soja-Monokultur und dann einmal über den Atlantik damit. Kurzum: es werden viel mehr Ressourcen benötigt, als wenn Menschen direkt Pflanzen essen. In der Tierhaltung entstehen zudem noch große Mengen Methan, entweder durch die Verdauung der Tiere selbst oder durch deren Ausscheidungen.

Insgesamt macht die Tierhaltung damit geschätzte 14,5 Prozent aller menschlichen Treibhausgasemissionen aus, was für das Jahr 2018 einem Ausstoß von 5,3 Mrd. Tonnen CO2-Äqivalenten entspricht. Eine gigantische Zahl, genau so viel haben die USA, der Staat mit den weltweit zweithöchsten Emissionen nach China, mit all ihren Kraftwerken, Fabriken, Pickup-Trucks und Flugzeugen im Jahr 2018 ausgestoßen.

Dr. Scholl meint dazu:

„Nach den aktualisierten Daten der US-amerikanischen Umweltbehörde EPA trägt der gesamte Agrarsektor zu 9,3 % zu den Treibhausgas-Emissionen bei. Mehr als drei Viertel stammen indes aus Verkehr (27,9 %), Energieerzeugung (26,9 %) und Industrie (22,2 %)“

Wow. Der Beleg für seine markige Behauptung, Fleisch sei klimafreundlich, ist der simple Umstand, dass andere Sektoren noch mehr Klimaschäden verursachen. Hätte ich sechs oder mehr Jahre Medizinstudium hinter mir und bekäme dann so was nach Hause geschickt, ich würde mich fragen, ob das Ärzteblatt seine eigenen LeserInnen eigentlich für vollkommen bekloppt hält.

Wieso wird für ein deutsches Publikum ein Vergleich ausgerechnet mit dem US-Agrarsektor herangezogen? Klimawandel ist ein globales Phänomen, die Betrachtung einzelner Nationalstaaten wirkt so gut wie immer verzerrend, zumal die USA halt ein ganz besonderer Staat sind: Es ist die größte Volkswirtschaft der Erde. Und das nicht wegen ihrer großen Rübenernte, sondern weil dort gigantische Konzerne Milliarden Dollar Wertschöpfung generieren. Ja, der Treibhausgasanteil des US-Agrarsektors scheint mit relativen 9,3 Prozent auffallend niedrig, aber eben primär, weil der von Amazon, Walmart, Ford, GM, Exxon, Chevron, Procter & Gamble, Boeing etc. schlicht monströs groß ist.

Die absurde Logik hinter dieser Verteidigung ist zudem, dass von mir verursachte Schäden nicht so schlimm sind, solange andere Menschen noch größere Schäden verursachen. Würden die USA ihre Klimabilanz jetzt also noch mal dramatisch verschlechtern, indem sie für Verkehr, Energie und Industrie nächstes Jahr doppelt so viel CO2 emittieren, dann wäre das in den Augen von Dr. Scholl wohl eine Erfolgsgeschichte, denn dann wäre der gleichbleibend schlechte US-Agrarsektor ja nur noch für knapp 5 Prozent der Emissionen verantwortlich. Great Success!

Dieses Denkmuster funktioniert nebenbei bemerkt auch in keinem anderen Bereich unserer Gesellschaft. Wenn eine Klempnerin beim Kunden einen mittelgroßen Rohrbruch auslöst, tröstet es niemanden, dass ihr Kollege gestern woanders eine vollständige Toilettenexplosion herbeigeführt hat. Eine Straße voller Müll wird nicht schöner dadurch, dass ich in der Parallelstraße zwei Container Bauschutt aufs Pflaster kippe und wenn ich mich entschließe, in der Unibibliothek Dudelsack zu spielen, interessiert es niemanden wirklich, dass Megafone und Kettensägen ja noch lauter wären.

Dr. Scholl findet diesen Ansatz hingegen plausibel und bemängelt, dass hinter veganen Ersatzprodukten Firmen mit Gewinnerzielungsabsicht stehen (Fleisch wird ja hingegen nur aus Menschen- und Tierfreundlichkeit erzeugt). Deren scheinbar unlauteren Absichten versucht er allen Ernstes mittels eines YouTube-Filmchens namens „Why We Should Be Eating MORE Meat, Not Less“ und den Instagram-Posts einer norwegischen Milliardärin zu untermauern – es fehlen eigentlich nur noch ein „UNBEDINGT TEILEN“ und 10 wütende Smileys am Ende des Textes und fertig wäre ein Betrag, der sich in Facebook-Verschwörergruppen großer Beliebtheit erfreute.

Es ließen sich noch diverse unseriöse Beweisführungen auflisten, aber ich schließe mal mit der in meinen Augen krudesten von allen: Laut Dr. Scholl sind Beobachtungsstudien ja generell ungeeignet, um irgendwas herauszufinden. Später im Text ärgert er sich aber maßlos über die Empfehlungen vom Team um Dr. Walter Willet (Der Bösewicht in den Lumpen), das eine recht tierproduktarme „Planetary Health Diet“ empfiehlt. Warum? Na, weil „kohlenhydratreiche Kost für den überwiegenden Teil der Menschen schädlich ist und die Gesamtsterblichkeit erhöht“. Woher Dr. Scholl das weiß? Aus der PURE-Studie. Einer Beobachtungsstudie (!) von 2017.

Ja, liebe Kinder, hört auf den lieben Onkel und esst schön Fleisch, das ist gesundheitlich unbedenklich! Alle anderslautenden wissenschaftlichen Erkenntnisse könnt ihr getrost ignorieren, weil Beobachtungsstudien ohnehin komplett nutzlos sind. Außer es sind Beobachtungsstudien bzw. schwurbelige Artikel in der Ökotest, die Dr. Scholls Narrativ bedienen, dann werden sie als Beleg in die Literaturliste mit aufgenommen, die nicht so viel dubioser gewesen wäre, wenn dort zusätzlich noch ein Micky-Maus-Heft und eine Ausgabe von Galileo-Mystery aufgetaucht wäre. Du meine Güte, und so was druckt das Ärzteblatt allen Ernstes inklusive falsch geschriebener Quellen und Links auf unseriöse YouTube-Videos ab.

Aber ist euch was aufgefallen? Treuen LeserInnen könnte das alles sehr bekannt vorgekommen sein, wenn sie meine Kritik am „ESST RUHIG FLEISCH“-Artikel der F.A.Z. vom Oktober 2019 gelesen haben. Dieser weist einige erstaunliche Parallelen zu Dr. Scholls Kommentar im Ärzteblatt auf: Auch dort ging es um die angeblich finsteren Machenschaften des Dr. Walter Willet, dessen Forschergruppe aus angeblich „ideologischen und finanziellen Gründen“ gar nicht ergebnisoffen forsche, sondern fleischarme Kost „predige“.

Auch bei der F.A.Z. berief man sich zum Schutz der Fleischlobby auf exakt dieselbe NutriRECS-Studie desselben Dr. Gordon Guyatt und stilisierte das zu einer Art Zweikampf unter ausgerechnet diesen beiden von tausenden Forschenden weltweit. Nicht nur das, sowohl in der F.A.Z. als auch im Ärzteblatt wird Dr. Guyatt mit den exakt gleichen Worten „einer der Väter der evidenzbasierten Medizin“ umschrieben. Eine Google-Suche nach „Vater evidenzbasierte Medizin Guyatt“ liefert hingegen Ergebnisse für Dr. Archibald Leman Cochrane, der tatsächlich als so was wie DER Vater der evidenzbasierten Medizin gesehen wird.

Dr. Willet wird in beiden Texten vorgeworfen, von norwegischen Milliardären unterstützt zu werden und beide Texte berufen sich auf denselben Blogartikel von Dr. Frank Mitloehner von der UCLA, um den Klimaschaden durch Tierprodukte kleinzureden. Dieser ist übrigens kein Klimaforscher, wie Dr. Scholl behauptet, sondern in der Tierwissenschaft aktiv, ein in meinen Augen recht euphemistischer Ausdruck für einen Forschungsbereich, der die möglichst effiziente Umwandlung von fühlenden Kreaturen in eingeschweißtes Fleisch anstrebt.

Das kann natürlich ein großer Zufall sein. Es könnte auch sein, dass Dr. Scholl den ziemlich unseriösen Artikel voller Falschbehauptungen in der F.A.Z. gelesen (er hat ihn auch selbst als Quelle genannt) und entschieden hat, daraus doch einfach einen eigenen Kommentar recyceln zu können. In dem Fall hätte ein Mediziner im Ärzteblatt einen Artikel veröffentlicht, dessen zentrale Aussagen er mehr oder weniger von einem Wirtschaftsjournalisten abgeschrieben hat, der selbst wiederum so wenig Kompetenz in besagtem Forschungsgebiet besitzt, dass er „diet“ (englisch für Ernährungsweise) konsequent mit „Diät“ übersetzt hat.

Zugegeben, das ist ziemlich spekulativ, aber wäre ich Herausgeber der F.A.Z. oder des Ärzteblattes, würde mich das schon interessieren.

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15 Gedanken zu “Schreibt das Ärzteblatt alte F.A.Z.-Artikel ab, um den Fleischkonsum in Deutschland zu erhöhen und dessen Klimaschaden zu leugnen?

  1. Ich möchte kurz Bezug zu diesen 2 Ausschnitten nehmen:

    „Auch Begriffe wie „Verteufelung der Fleischlobby“ oder der Link auf seichte Celebrity-News mit Instagram-Bildern (Link 27 in der „Literatur“-Liste) wirken vollkommen fehl am Platz.“

    „Deren scheinbar unlauteren Absichten versucht er allen Ernstes mittels eines YouTube-Filmchens namens „Why We Should Be Eating MORE Meat, Not Less“ und den Instagram-Posts einer norwegischen Milliardärin zu untermauern – es fehlen eigentlich nur noch ein „UNBEDINGT TEILEN“ und 10 wütende Smileys am Ende des Textes und fertig wäre ein Betrag, der sich in Facebook-Verschwörergruppen großer Beliebtheit erfreute.“

    Leider ist Quelle 27 auf Dailyrecords mittlerweile verschwunden. Sofern der Instagram-Post, oder das YT-Video, selbst unter den von Dr.Med. Johannes Schiel aufgeführten Quellen zu finden war, hat er auch hier etwas entfernt. Schade, ich hätte den Instagram-Post gern gesehn.

    Worauf DU vielleicht noch hättest Bezug nehmen können:

    „Der Chef von Impossible Foods, Pat Brown, machte im Magazin „The New Yorker“ folgende Rechnung auf (17): „Stellen Sie sich vor, Sie verzichten eine Zeit lang auf 4 Pfund Fleisch und essen stattdessen unseren Impossible Burger, fliegen dann zum Shoppen von London nach New York und müssen trotzdem kein schlechtes Gewissen haben. Denn schließlich hat Ihr Fleischverzicht so viel CO2 eingespart wie ein Transatlantikflug. Sie fliegen also quasi klimaneutral.“

    Der Klimaforscher Frank Mitloehner von der University of California in Davis stellt dies mittels Klimakalkulator richtig (18): Pro Passagier verursacht ein einfacher Flug von London nach New York City 898 kg CO2-Emissionen. Rindfleisch aus den USA produziert pro Kilogramm Fleisch 22 kg an CO2-Emissionen. 4 „Pounds” US-Rindfleisch bewirken also rund 40 kg CO2-Ausstoß. Das sind weniger als 5 % der Emissionen pro Passagier für die genannte Flugreise. Die Fake-News wurden mittlerweile von der Webseite von Impossible Foods entfernt.“

    Dieser Doktor Schiel schnappt sich aus der ausdrücklich angeführten „ZEIT LANG“ lediglich die EINMALIGE Menge von 4 Pfund Rinderleiche, um DIESE dann dem Flug entgegenzurechnen. Ignoriert konsequent, wie LANG diese ZEIT wirklich sein könnte, bzw. maßt sich an, den Zeitraum zu kennen, impliziert pauschal, dass in dieser ZEIT LANG, die Menge von 4 Pfund nur EIN MAL vorkommt – Und behauptet dann ganz dreist, dass diese Gegenrechnung „Fake News“ sei.

    • Davon einmal ganz abgesehen wäre, selbst wenn man die Äußerung des BeyondMeat Chefs für Falsch hält, es wissenschaftlich extrem unprofessionell daraus eine generelle Aussage zur Klimaschädlichkeit von Fleisch abzuleiten.
      Besonders schön fand ich auch die Tabelle mit den Nährwerten der verschiedenen Burger…

  2. Na, da bin ich aber froh, dass Männer und Queere vom Schwein keine Reste lassen };->

    Die Methan-Grafik ist übrigens irreführend, was das quantiative Verhältnis von verdauungsbedingtem (enteric) und ausscheidungsbedingtem (storage) Methan betrifft. Das sieht so aus als würde da bei Schweinen und Hühnern unglaublich viel durch die Ausscheidungen entstehen, dabei sind das relative Zahlen, die man erst mit den Gesamtzahlen bzw. auch dem Gesamtmengendurchsatz an nutzbaren Kalorien/Proteinen verrechnen müsste um die jeweilige Gesamtmenge CO2eq bzw. pro Kalorie/Produktions-/Proteineinheit zu erhalten.
    Methan entsteht in relevanten Mengen in der „Nutz“tierhaltung nur bei Wiederkäuern und nur bei der (Vor-)Verdauung. Da Schweine und Hühner das nicht sind, entsteht fast kein Methan pro Produkteinheit und selbst in der Gesamtmenge eher nachrangig, wie generell was die Ausscheidungen bzw. die Lagerung betrifft.
    Warum so und wie das jetzt auch noch mit N20 verrechnet wird, erschließt sich mir auch nicht zumal das vor allem nach der Ausbringung als Dünger (was der Artikel zumindest erwähnt) im Kontakt mit (de-)nitrifizierenden Bodenbakterien und nicht bei der Lagerung relevant wird.
    Ausscheidung und Lagerung würde ich daher als grafisch deutlich überbewertet betrachten, wohingegen (Vor-)Verdauung und Ausbringung unterrepräsentiert sind und letzteres ganz unterschlagen wird.

    Ceterum censeo Gender Speech delendam esse.

  3. Danke für die Einordnung des Ärzteblatt-Artikels.
    Kurz zu Guyatt (mal schnell gegoogelt): er ist vielleicht nicht _der_ Vater der evidenzbasierten Medizin, aber er scheint da auch nicht ganz unbekannt zu sein, siehe https://en.wikipedia.org/wiki/Gordon_Guyatt „He is known for his leadership in evidence-based medicine“ und https://www.ebm-netzwerk.de/de/service-ressourcen/pharmaziebibliothek/grundlagen „Aktuelles Buch (3. Auflage) zu methodischen Grundlagen der EbM, das eine Artikelserie in JAMA unter der Leitung von Gordon Guyatt zusammenfasst.“

  4. Danke für diesen Beitrag und die Recherche. Ich bekomme als Internist selber das Ärzteblatt und habe gleich mal eine Beschwerde-Email an den Ärzteverlag geschrieben mit Aufforderung zu einer Entschuldigung/Richtigstellung – auch wenn ich da erstmal nicht sehr große Hoffnung habe. Sehr peinlich für das Ärzteblatt, das ich bisher im Prinzip für eine seriöse Zeitschrift gehalten hatte.

  5. Hallo Herr Hegenberg,

    Sie schreiben auf Ihrer Website über sich: „Ich bin also kein ausgebildeter Journalist, es würde aber dennoch an mir nagen, würde einer meiner Texte als schlechter Journalismus bezeichnet.“ Ich nehme an, dass es im Moment schon schwer nagen muss… Bei all den Falschbehauptungen die Sie über mich verbreiten.
    Im Übrigen: Sie haben sich nicht mal die Mühe gemacht, mich als Autor anzuschreiben, es ist ja einfacher, in einem Blog Falschbehauptungen aufzustellen und zwecks Beifall der eigenen Gefolgschaft zu lästern. Sie unterstellen mir Aussagen, die nicht im Artikel stehen, in der Hoffnung, dass Ihre Follower das nicht nachprüfen. Sie bringen „Belege“ z.B. zu einer angeblichen Kohlenhydrat-Studie (s.u.), die Ihre Leserschaft nicht als Fake erkennen kann, weil denen das Fachwissen fehlt. Auf den FAZ-Artikel von Herrn Petersdorff haben Sie übrigens ähnlich geantwortet, haben Sie da was recycelt?

    Zu den Fakten: Mein Artikel ist in der Rubrik „Medizinreport“ erschienen, das ist journalistische Berichterstattung zu aktuellen Themen. Es handelt sich um einen BERICHT ÜBER EINE KONTROVERSE IN DEN USA, die Annals of Internal Medicine-Serie und das EAT-Lancet Paper. Anlass war der Artikel von Rita Rubin im Januar 2020 im JAMA über die Hintergründe (Forderung nach Nicht-Veröffentlichung, Bot-Mails an die Chefredakteurin der Annals, True Health Initiative). Es ging also um eine „Wissenschaftskontroverse mit politischem Hintergrund“. Der Artikel war Ende Februar fertig, dann kam Corona… Dass Sie wilde Spekulationen anstellen, warum das erst jetzt erschienen sei, ist überflüssig und hat sich damit erübrigt. Es war einfach für dieses Thema erstmal kein Platz im DÄ…

    Weder war es mein Auftrag noch meine Absicht, ein umfassendes Review über Fleisch und Klima zu schreiben, sondern ich wollte vielmehr die politischen Hintergründe beleuchten, die die wissenschaftliche Diskussion um Ernährungsempfehlungen überlagern. Der verfügbare Platz im DÄ war begrenzt und die Anzahl der Literaturangaben limitiert. Nebenbei: Den Titel wählt nicht der Autor aus, sondern die Redaktion. Ich fand den Titel unglücklich, weil er nicht den Kern des Artikels trifft, sondern Aufmerksamkeit erzielen will. Er lenkt vom eigentlichen Thema ab. Aber ich hatte darauf keinen Einfluss.

    Was Sie wie etliche andere Kommentatoren zum größten Teil jedoch nicht verstanden haben (oder in Ihrer Empörung nicht sehen wollen), ist die Fragestellung: Kann man aufgrund von Beobachtungsstudien einer selbstgewählten Ernährungsweise zu sicheren Erkenntnissen gelangen, die Ernährungsempfehlungen an die Bevölkerung rechtfertigen? Hier schließe ich mich den Autoren der Annals-Serie an. Was wurde der Bevölkerung nicht schon alles empfohlen und stelle sich später als FALSCH heraus: Fett reduzieren, Eier und Cholesterin vermeiden, fettarmen Fisch essen, reichlich Kohlenhydrate essen, das stand alles Jahrzehnte in den mittlerweile korrigierten DGE-Empfehlungen.
    Sie selbst liefern mit Ihrer Quellenangabe zur angeblich schädlichen Kohlenhydratrestriktion bei Frauen nach Schwangerschaftsdiabetes ein unglaublich treffendes Beispiel für diese Art von Fehlinterpretationen: „Untersucht man z.B., … was die Folgen einer Kohlenhydratrestriktion bei Menschen mit Typ-2-Diabetes sind, kommen ForscherInnen auch mit reinen Beobachtungsstudien zu statistisch sehr signifikanten Ergebnissen.“
    Sie glauben also, aufgrund dieser Auswertung der Nurses´ Studie sagen zu können, der Kohlenhydratverzicht würde zu mehr Diabetes führen. Das ist leider genau anders herum…
    Ich möchte ganz sachlich versuchen, Ihnen das zu erklären: Schwangere, die sich zur Zeit der Datenerhebung der Nurses´ Study in den 80er Jahren mit viel Fleisch und Fett und relativ weniger Kohlenhydraten ernährt haben, ignorierten die damals gültigen strengen Ernährungsempfehlungen zur Einsparung von Cholesterin, Eiern, Fleisch und Fett. Das taten sie nicht, weil sie meinten, besser über Ernährung Bescheid zu wissen, als die Behörden, sondern schlichtweg, weil ihnen die offiziellen Empfehlungen egal waren. Für meine Hypothese spricht Tabelle 1: Die Gruppe mit dem geringsten Kohlenhydratverzehr beinhaltete mehr Raucherinnen, mehr Übergewichtige, machte weniger Sport etc., also alles Marker eines ungesünderen Lebensstils. Diese systematischen Confounder sind der Grund, warum solche Studien nichts taugen. Nebenbei: Die Gruppe mit dem geringsten Kohlenhydratverzehr hatte immer noch 42en% an Kohlenhydraten, das ist gar keine „Kohlenhydratrestriktion“. Die Auswertung solcher alter Daten durch die Vegetarier-Gruppe um Hu an der Harvard-Uni erfolgt jedoch mit dem Ziel, etwas zu beweisen, was man finden will. Diese Studie kann gar nichts zum Thema im Titel aussagen (hat aber sicher jemandem zur Promotion verholfen…) Ich habe das übrigens schon mit Frank Hu persönlich diskutiert, der dann ziemlich schweigsam wird, wenn es um die „Adjustierungen“ für ungleich verteilte Risikofaktoren in seinen „getuneten“ epidemiologischen Analysen geht.
    Zum Thema Ernährung und Diabetes: ALLE pathophysiologischen Daten und Interventionsstudien sprechen dafür, dass eine kohlenhydratreduzierte (<140 g KH pro Tag) Ernährung Diabetes vermeiden oder sogar zurückbilden kann, übrigens egal ob vegetarisch oder mit Fleisch. Wenn man schlank ist (wie Sie und ich) und viel Rad fährt (wie Sie und ich), dann kann man viel mehr Kohlenhydrate vertragen, als die Patienten mit Übergewicht und Prädiabetes, die in meine Praxen kommen. Das hängt mit der Wirksamkeit oder Unwirksamkeit des körpereigenen Insulins zusammen (Insulinresistenz). Für Menschen mit Leberverfettung, Adipositas und Prädiabetes kann die vermeintlich gesunde, „pflanzenbasierte“ Kost gefährlich sein, wenn man darunter viel Brot, Reis, Nudeln oder Kartoffeln versteht. Und in die genannte Kategorie fällt leider mehr als die Hälfte der deutschen Erwachsenenbevölkerung. Es ist wichtig, auf diese Problematik hinzuweisen, gerade weil Veganer wie Sie aus ideologischen Gründen etwas anderes behaupten. Außerdem: Die Guidelines der American Diabetes Association von 12/2019 sehen Low-Carb mittlerweile als „Standard of Care“ und geeignete Ernährungsform bei Prädiabetes und Diabetes mit bester Evidenz für die Wirksamkeit zur Blutzuckersenkung. Man macht sich nur noch unglaubwürdig, wenn man das weiter leugnet oder wie Sie darüber lästert…
    „Pflanzlich“ oder „tierisch“ ist wie geschrieben eine unsinnige Einteilung von Lebensmitteln, aber das passt Ihnen nicht in den Kram, vermute ich, also schreiben Sie auch nicht drüber.
    Was Sie vielleicht wundern wird: Ich bin gegen Massentierhaltung, für artgerechte Tierhaltung, faire Preise für die Bauern, weniger Fast-Food-Schrott (worunter für mich viele veganen Fleischersatzprodukte fallen) und für gute, naturbelassene, echte Lebensmittel und mehr Gemüse und Rohkost. Ich setze mich seit 25 Jahren bei den Grünen für Umweltschutz, Entwicklungshilfethemen (da kam das mal her, dass ich zu den Grünen ging), Radwege (darf das tatsächlich sein, dass wir am Ende eine Gemeinsamkeit haben?) und für soziale Gerechtigkeit ein. Ich fahre 5000 km Rad im Jahr und fahre bereits seit 2014 ein Elektromobil. Aber ich schalte eben nicht aus politischen Gründen den Verstand aus, wenn es um Ernährungsthemen geht, sondern erlaube mir, ideologisch motivierte Studien wie das EAT Lancet Paper und den Einfluss der Lebensmittelindustrie kritisch zu hinterfragen. Und nebenbei auch auf die Methanmissionen der amerikanischen Ölindustrie und des auftauenden Permafrosts in Sibirien hinzuweisen.
    Nebenbei: Ich habe nirgendwo behauptet, dass „Fleisch essen klimafreundlich sei“ – ich merke schon, da nagt es wieder an Ihnen („markige Behauptung, Fleisch sei klimafreundlich“ = glatte Lüge), denn eigentlich geht das doch nicht bei Ihrem hohen Anspruch an seriösen Journalismus… Aber welche Opfer bringt man nicht für seine Ideologie…

    Mit freundlichen Grüßen

    Johannes Scholl

  6. Lieber Herr Scholl,

    ich finde es gut, methodische Rigorosität einzufordern. Immer.
    In Ihren Ausführungen zu den Klimaeffekten des Fleischkonsums beziehen Sie sich auf ebenso abseitige wie einseitig ausgesuchte Quellen und Artikel, ignorieren den überwältigenden wissenschaftlichen Konsens, sprechen Interessenskonflikte nur auf der Veganer*innen-Seite an etc. Sie betreiben eine Selektion von Information, die auf mich „ideologisch“ wirkt. „Ideologie“ werfen Sie einem Blog vor, der aus seiner Position keinen Hehl macht, während sie sich selbst wissenschaftlich-neutral und ideologiefrei präsentieren. Gleichzeitig argumentieren Sie aber so selektiv und einseitig, dass diese Selbstdarstellung nicht verfangen kann. Warum in aller Welt haben Sie denn noch das Thema Klimaeffekte mit hineingenommen, das fernab jenseits aller Ihrer wissenschaftlicher Expertise liegt? Damit wecken Sie insgesamt Zweifel an Ihrer Seriösität – während Herr Drosten sich noch nicht mal zu Bakterien äußern will, weil er Virologe ist, nehmen Sie es gleich mit einer gesamten Disziplin auf, in der Sie nicht eine einzige Publikation vorweisen können. Wie möchten Sie da z.B. einem Impfgegner, der dreimal „Impfen und Autismus“ gegoogelt hat, verargumentieren, dass er sich lieber am Stand der Forschung orientieren soll?

  7. Hallo Vertygo,

    WO HABE ICH DENN das Thema Klimaeffekte mit hineingenommen (außer beim Zitat des Impossible Burger-Chefs)? Wie ich geschrieben habe: Titel und Einleitung stammen nicht von mir, darauf hatte ich keinen Einfluss. Ich schreibe 98% des Artikels über Ernährung, Studienmethodik und Interessenkonflikte und alle wollen rauslesen, ich hätte den Klimawandel angezweifelt oder behauptet, Lebensmittel hätten darauf keinen Einfluss… Mitnichten haben ich Interessenkonflikte NUR auf der Veganer*innenseite angesprochen, sondern die Diskussion über die True Health Initiative, die ja Auslöser des Artikels war.
    Wenn jeder liest, was er lesen will, und nicht das, was da steht, dann macht eine Diskussion klaum noch Sinn…
    Meine Stellungnahme zu PAN findet man übrigens auf meiner Website im Blog…

  8. Hallo Herr Scholl,

    ich hoffe doch sehr, dass ich lese, was da steht. Nämlich dies:
    „Ähnlich verzerrt sind die Aussagen zur Klimaschädlichkeit des Fleischkonsums. Früher hieß es: „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft“, heute eher: „Fleischkonsum ist der Klimakiller Nummer 1.“ Der Gehalt einer solchen Aussage ist indes ebenso fragwürdig wie die Aussagen über gesundheitsschädigenden Fleischkonsum. Nach den aktualisierten Daten der US-amerikanischen Umweltbehörde EPA trägt der gesamte Agrarsektor zu 9,3 % zu den Treibhausgas-Emissionen bei (13). Mehr als drei Viertel stammen indes aus Verkehr (27,9 %), Energieerzeugung (26,9 %) und Industrie (22,2 %) (14). Die Fermentation bei Wiederkäuern trägt 2,7 % zu den gesamten Emissionen bei. Fast 3-mal so viel Methan wird dagegen durch Fracking, Mülldeponien und die Kohle- und Benzinproduktion freigesetzt, ein Aspekt, der häufig übersehen wird.“

    Hier stellen Sie einen Werbeslogan der Agrarlobby CMA (Centrale Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft mbH) einem, ja was denn? Einem durch Anführungsstriche als Zitat gekennzeichnetem Satz gegenüber, der zumindest bei mir in einer google-Suche ausschließlich Verweise auf Ihren eigenen Artikel zutage fördert. Sie zitieren da… niemanden. Eine klassische Strohmann-Argumentation. Unscharf, unbestimmt, aber irgendwie auf die Veganer*innen oder deren Lobby beziehbar. Während die einzige Lobby, die hier tatsächlich zitiert wird, eine mit hunderten von Millionen (D-Mark) aufgepumpte Marketingorganisation der industiellen Landwirtschaft war (Ruhe sie in Frieden auf einem Berg von Tierleichen).
    Anschließend beziehen Sie sich auf eine Untersuchung der EPA (die unter Trump mit einer Klimawissenschaftsleugnenden Führung ausgestattet wurde, unter der dieser Bericht erschien), und eben nicht z.B. die IPCCC. Da ensteht tatsächlich der Eindruck, das jemand das liest, was er lesen will. Zudem formulieren Sie so, dass der Eindruck entstehen kann, die Behörde würde Zahlen für globale Verhältnisse veröffentlichen, doch die Ergebnisse beziehen sich auf die USA.

    Ich ärgere mich besonders, weil ich Ihren aufklärerischen Impetus eigentlich begrüßenswert finde. Die Etablierung eines lebensmittelindustriellen Sektors im veganen Bereich führt natürlich zu den gleichen kapitalistischen Hässlichkeiten wie anderswo auch; vor konfirmatorischer Informationssuche schützt auch vegane Ernährung nicht; Interessenskonflikte gehören offen gelegt. Die Selbstheiligsprechung mancher Veganer*innen nervt. Ich glaube nur, dass Sie der Sache duch eine untaugliche und unsaubere Argumentation einen Bärendienst erwiesen haben.

  9. Hallo Vertygo (ohne Name),
    warum lügen Sie „anonym“?
    Jeder der das jetzt liest soll bitte googeln: „fleisch ist klimakiller nr.1“ – da finden sich zahlreiche (!) Treffer, wo das exakt so steht. Warum lügen Sie also und unterstellen mir, das sei eine Erfindung von mir? Weil sie hoffen, dass niemand das nachprüft? In den heutigen Zeiten ist das unwahrscheinlich. Sie machen sich damit als anonymer Troll unglaubwürdig.
    Die Diskussion, über die ich schrieb, handelte von einer Wissenschaftskontroverse in den USA – nicht vom Klimawandel, sonder von der MANIPULATION VON ERNÄHRUNGSEMPFEHLUNGEN unter dem Deckmantel der Klimafreundlichkeit. 90% meines Artikels drehen sich um die Frage, wie man zu glaubwürdigen, evidenz-basierten Ernährungsempfehlungen gelangt.
    Und ja: Ich mage Trumo auch nicht. Aber: Hat Trump schon 1990 regiert? 1990-2018 – welche Präsidenten gab es in dieser Zeit? Alle Daten gefälscht? Mal auf die Schnelle? Sie machen sich damit nur lächerlich. Ich beende UNSERE Diskussion, weil Sie nicht seriös argumentieren.
    Und nochmal der Hinweis: http://www.preventionfirst.de/blog Da kann man nachlesen, warum PAN völlig daneben liegt…

  10. Hallo Herr Scholl,

    es gibt gute und legitime Gründe, im Internet anonym zu bleiben. Offensichtlich schützt Sie Ihr Klarname nicht davor, ausfallend und beleidigend zu werden, unlautere Motive zu unterstellen und anschließend die Diskussion für beendet zu erklären. Ich bemühe mich, nicht so zu agieren.

    Google-Ergebnisse sind personalisiert und fluide, weshalb ich schrieb „zumindest bei mir in einer google-Suche…“. Tatsächlich erhalte ich mit dem von ihnen nun eingebrachten Suchbegriff auch sehr viele Treffer, aber Sie haben den Satz ja auch abgeändert, von „Fleischkonsum ist der Klimakiller Nummer 1.“ zu „fleisch ist klimakiller nr.1“. Ist inhaltlich ja sehr ähnlich, aber wer mit Anführungsstrichen arbeitet, signalisiert ein wörtliches Zitat. Für den ersten String erhalte ich heute 5 Treffer, 4 davon verweisen auf Ihren Artikel. Für den zweiten gibt es 467 Treffer. Für den vor zwei Jahrzehnten eingestampften Spruch „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft“ gibt es bei mir 6430 Treffer, was die Idee, das von Ihnen angeführte Fleisch-ist-Klimakiller-Zitat (auch das nachträglich geänderte) wäre genauso wirkmächtig wie der CMA-Slogan damals, ziemlich schwach aussehen lässt.
    DIe Veröffentlichung der EPA stammt vom April 2020, wurde also unter der Trump-Administration publiziert. Dass Sie Zeiträume ab 1990 thematisiert, ist m.E. völlig unerheblich, weil es ja darum geht, dass hier eine vom POTUS bereits durch den Fleischwolf gedrehte Behörde zitiert wird, obwohl es andere, bessere, seriösere Quellen gibt.

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