Warum es meistens unerträgliche Heuchelei ist, wenn Besitzern von E-Autos das Kobalt in den Akkus vorgerechnet wird

Kennt Ihr das? Eure Kinder fragen Euch, was das Wort „Heuchelei“ bedeutet, und Euch fällt kein griffiges Beispiel ein? Das muss nicht sein. Zeigt ihnen einfach dieses wirre Bildchen und erläutert dazu ganz kurz:

Der Erfolg von Verbrennungsmotoren wäre ohne die massive Ausbeutung von Menschen in armen Regionen der Welt überhaupt nicht möglich. Für die gigantischen Mengen Mineralöl wurden und werden Minderheiten und indigene Völker von ihren Wohnstätten vertrieben. Erdöl-Konzerne konnten in Nigeria, Venezuela, Angola oder dem Kongo über Jahrzehnte tun und lassen was sie wollten, so sind zwischen 1976 und 1996 knapp zwei Millionen Barrel Öl ins Regenwald-Ökosystem des Nigerdeltas entwichen. Das ist eines der Gebiete mit der höchsten Artenvielfalt des gesamten Planeten, tausende der dort lebenden Menschen sind krank geworden und haben ihren Zugang zu Nahrung und Trinkwasser verloren.

Auch Verbrennungsmotoren benötigen seltene Metalle (wobei„selten“ hier ein relativer Begriff ist). In Katalysatoren wurden und werden Platin, Cer und Palladium eingesetzt, diese Metalle finden sich im Kongo, Simbabwe und Südafrika, wo die Arbeitsbedingungen katastrophal sind und Arbeiteraufstände schon mal mit dem Erschießen Dutzender Menschen endeten. Die Bleibatterien aus alten Autos landen gerne mal in Nigeria, wo sie von Jugendlichen ohne ausreichende Schutzkleidung auseinandergesägt werden, ganze Dörfer werden dort mit Blei vergiftet.

Ja, Kobaltabbau unter menschenunwürdigen Bedingungen ist ziemlicher Mist, gar keine Frage. Das hat nur irgendwie bislang kaum jemanden gejuckt, bevor das nicht auch in E-Autos verbaut wurde. Zwischen 2005 und 2017 wurden weltweit 1,5 Millionen Tonnen Kobalt gefördert, zum Großteil aus dem Kongo. Davon werden erst seit Kurzem ungefähr fünf Prozent in E-Autos verwendet, zuvor gab es schlicht kaum nennenswerte Stromer auf dem Markt.

Mit den restlichen 95 Prozent haben wir Magnete hergestellt, irgendwelchen Plunder blau gefärbt, Metalle gehärtet und Diesel-Kraftstoffe (!) entschwefelt. Die angeblichen Verfechter von Menschenrechten sind also selbst über Jahrzehnte Nutznießer von billig importiertem Kobalt gewesen und schwingen sich jetzt in einem Guinnessbuch-Rekordversuch für Bigotterie zum Anwalt afrikanischer Kinder auf.

Ferner stammen halt selbst im Kongo mehr als 80 Prozent des Kobalts aus großen, chinesischen und Schweizer Minen, in denen Kinder überhaupt keinen Zutritt haben. Der Rest des Marktes wird in der Tat von sogenannten „Selbstgräbern“ dominiert, also von Privatleuten, die in heute schon illegalen Stollen aktiv sind. Deren Aktivitäten, bei denen oft Kinderarbeit eine Rolle spielt, müsste mal dringend vom kongolesischen Staat überwacht werden, nur liegt der leider im Demokratieindex von 2018 auf Platz 165 (von 167) und dementsprechend wenig wird da für Menschenrechte getan.

Diesen Menschen kann man nur helfen, indem die Lebensbedingungen in den jeweiligen Ländern verbessert werden, denn jeder auf dem Weltmarkt begehrte Rohstoff wird zu ähnlichen Problemen führen. Ach ja, die globale Erwärmung gibt es ja auch noch, wen trifft die noch mal am härtesten? Oh, doof, arme Menschen in heißen Ländern werden darunter am meisten leiden, klingt ja ziemlich ätzend für Menschen in der Demokratischen Republik Kongo. Deutschlands Verkehrssektor emittiert übrigens immer mehr CO2-Emissionen, auch weil wir immer mehr und größere Autos mit Verbrennungsmotoren fahren.

Behauptet also jemand allen Ernstes, am Schicksal afrikanischer Kinder interessiert zu sein, während er den Planeten mit Autos aufheizt, deren Benutzung noch mehr Rohstoffe aus armen Weltregionen benötigt als die eines E-Autos, ist das wohl an Scheinheiligkeit nicht zu überbieten. Ferner wird in den Modellen von Tesla voraussichtlich bald gar kein Kobalt mehr verbaut sein.

Und als wenn das alles nicht schon absurd genug wäre, fordert bei den Fridays-for-Future-Protesten keiner, dass jetzt bitte alle E-Auto fahren. Die Forderung ist, die CO2-Emissionen zu verringern, und dazu sind E-Autos einer von vielen Bausteinen. Mehr aber auch nicht.

PS:
Ja, wesentlich klimaschonender als ein Elektroauto sind ÖPNV, Fahrrad, E-Bike und zu Fuß gehen, kurz: Am besten wäre, wenn wir in Zukunft weniger als 47 Millionen Autos in diesem Land benutzen. Dafür muss aber auch mehr Geld und Platz für die Schiene, Radwege und autofreien Verkehr zur Verfügung gestellt werden.

Es wird aber nach wie vor Szenarien geben, in denen ein Auto das ökonomischste Verkehrsmittel ist und das sollte dann emissionsfrei betrieben werden. Für die allermeisten Fahrten, die heute mit Autos unternommen werden, eignet sich ein Batterieauto da schlicht am besten. Ich selbst konnte mein Auto abschaffen, wohne aber auch in der Großstadt.

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42 Gedanken zu „Warum es meistens unerträgliche Heuchelei ist, wenn Besitzern von E-Autos das Kobalt in den Akkus vorgerechnet wird“

  1. Super! Da wird Scheisse mit Scheisse verglichen.
    Kann es sein, dass in Deine Sponsorenliste, die mittlerweile länger ist als die Texte, auch Tesla einen Platz einnimmt und wie stehst Du dann zum Modell X?
    Für mich hört sich das ganze, nach dem. BULLSHITBINGO an, dass zu den guten alten Veganer Zeiten noch von der Anderen Seite gespielt wurde.
    In Eurer veganen Wurst ist soviel Chemie, dass Ich lieber die gesunde Wurst aus Tier esse.
    Du bist doch sonst so pfiffig, warum nagelst Du Dir plötzlich die Elektromobilität ans Knie?

    DAS IST EINE SACKGASSE!

    Kein besserer Footprint und mit 47 Millionen Kfz in Deutschland nicht machbar.

    Vielleicht solltest Du Dich bei Deinen Recherchen mal auf etwas praktikabeles einschließen…?

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    • Das mit den 47 Millionen Elektro-PKW in Deutschland ist genau aus welchem Grund nicht machbar? Weil wir zuwenig Strom haben? Quatsch, Sie können gerne nachrechnen/die Fakten prüfen:

      Im Jahr 2015 waren in Deutschland 44 Millionen Pkw zugelassen, welche laut KBA im Durchschnitt 14.200 KM/Jahr zurücklegten. Im selben Jahr wurden in Deutschland 647 TWh elektrische Energie „erzeugt“, wovon 50 TWh exportiert wurden (es wurde also mehr erzeugt als verbraucht).
      Nehmen wir einmal 15kWh/100KM für ein Elektroauto als Durchschnittsverbrauch an, ergibt das bei 624.800.000.000 KM ganze 93.720.000.000 kWh oder 93,72 TWh. Abzüglich der 50 TWh die exportiert werden, bleiben 43,72 TWh über, die zusätzlich benötigt würden. Das sind 6,75%, nicht wirklich viel.

      Und jetzt kommt noch hinzu, daß ja pro Liter Benzin/Diesel ca 1,2 kWh Energie zur Erzeugung desselben anfallen (die jetzt ja nicht mehr benötigt werden), macht (bei einem Durchschnittsverbrauch von 6 L/100 KM) ca. 45 TWh, womit wir ziemlich sauber bei NULL Zusatzstrom sind. Stimmt nicht ganz, weil nicht die gesamte Energie elektrische ist und ein Teil davon im Ausland anfällt.

      Gut, durch verschiedene Zeiten, wann welcher Strom anfällt/verbraucht wird, könnten es tatsächlich 5 % sein, aber das sollte in 3 bis 6 Jahren problemlos machbar sein. Zumal in dieser Zeit die restliche Industrie sowie die Haushalte mit Sicherheit im ähnlichem Maße effizienter/sparsamer werden.

      Und mal am Rande, allein die Beleuchtung aller 14.200 Tankstellen in der Bundesrepublik verbraucht pro Jahr 2,8 TWh!

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    • Nein, ich bekomme kein Geld von Tesla oder sonst Irgendeiner Firma.

      Ja, 47 Millionen KFZ sind in der Tat keine gute Idee, deswegen habe ich mein Auto verkauft und setze mich für eine Verkehrswende ein. Es wird aber auch weiterhin Autos geben, und die sollten definitiv kein Benzin mehr verbrennen, das ist in der Tat eine komplette Sackgasse.

      Ich habe zu dem Thema auch schon mehrere Artikel geschrieben und nie dafür plädiert, bitte einfach nur die Antriebsart zu ändern.

      Dein Kommentar wäre mit einem Argument, wo ich konkret falsch liege, auch etwas plausibler.

      Antworten
    • Mein Gott Holger…gesunde Wurst aus dem Tier? 10x mal mehr Schadstoffe als in Pflanzenprodukten, Cholesterin, gesättigte Fettsäuren, keine Ballaststoffe, Tiere wurden mit Chemie (Antibiotika, Medikamenten ) und genmanipuliertem Soja gefüttert…anything else? Willst du uns verarschen?

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  2. Wenn Scheiße mit Scheiße verglichen wird, was heißt das dann deiner Meinung nach? Alle Autos abschaffen und ganz drauf verzichten?
    Und was hat das ganze mit veganer Wurst zu tun – außer dass du hier offensichtlich nur eine geistige Wurst ablassen wolltest?

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  3. Danke für die hervorragende Zusammenfassung, so muss man sich das nicht jedesmal wieder selbst zusammensuchen.

    Zum „Vorschreiber“ Holger Borgsmüller: Mag sein, dass Individualverkehr mit Autos eine Sackgasse ist. Aber ich wüsste gerne einen Grund, weshalb die Elektromobilität eine Sackgasse sein soll? Der Footprint hängt doch von einer Vielzahl von Faktoren ab, die beim Elektrofahrzeug jedoch durchgehend die Möglichkeit zur CO2 neutralen Herstellung und Nutzung bieten.

    Und weshalb genau sollte das bei 47 Mio KFZ nicht machbar sein?

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  4. Komisch, dass die Belastung und die gesundheitliche Gefährdung durch seltene Erden bei Smartphones überhaupt nicht diskutiert und in Frage gestellt wird:
    Seltene Erden sind Belastung für Mensch & Umwelt
    Seltene Erden Kritische Metalle in Smartphones und Handys

    Wie bereits angedeutet, könnten einige der Ressourcen jedoch bald schon knapp werden. Denn nicht nur durch das begrenzte Vorkommen gilt die breite Verwendung von Seltenen Erden und kritischen Metallen als umstritten. Die Gewinnung der Rohstoffe stellt sowohl für die Umwelt als auch für viele Menschen, die mit der Förderung dieser Ressourcen ihren Unterhalt bestreiten müssen, eine erhebliche Belastung dar. Seltene Erden und viele kritische Metalle können nur durch den Einsatz von Chemikalien abgebaut werden. Als Folge bleiben kontaminierter Schlamm und vergiftete Erde zurück. Neben Säure, mit denen die Stoffe gelöst werden, sind auch weitere giftige Abfälle wie Uran, Schwermetalle und Fluoride Folgen der Rohstoffgewinnung. Diese Abfälle können ins Grundwasser gelangen und dieses nachhaltig vergiften. Durch Uran und andere radioaktive Substanzen, die auf natürliche Weise in vielen Seltenen Erden vorkommen, besteht zudem das dauerhafte Risiko der radioaktiven Verseuchung

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    • Man kann sich beinahe jeden Zweig moderner Industrie herauspicken, bei dem es die Möglichkeit gibt, dass „Abfälle ins Grundwasser gelangen und uns nachhaltig vergiften“ könnten. In Deutschland verfügt man praktischerweise über Gesetze und Erfahrungen, die so etwas verhindern.

      Und zum Thema „radioaktive Verseuchung“ darf ich als Strahlenschutzbeauftragter schon mal sagen, dass der letzte Satz Schwachsinn ist. Uran kommt im zweistelligen Prozentbereich natürlich in unserem Erdboden vor, wir sind durch natürliche Umstände jährlich einer bestimmten, natürlichen radioaktiven Belastung ausgesetzt. Sie könnten genauso gut sagen, dass das Betreten von Höhlen, in denen sich besonders viel Radon ansammelt, oder der Abbau bestimmter Gesteinsschichten wie Granit zu einer radioaktiven Verseuchung führt. Wenn man unbedingt von radioaktiver Verseuchung sprechen möchte, so sind doch die Abfälle der Kernenergie wesentlich potenter als jegliche natürlich vorkommenden Uranbestände im Erdboden. Trotzdem werden sie bestmöglich gelagert.

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  5. Ich plane gerade so im Hinterkopf eine Liste „Die 100 größten Irrtümer über den Klimawandel“. Wenn ich dazu komme werde ich sicher diesen Artikel als ausführliche Widerlegung eines Vorurteils verlinken und sinngemäß zitieren. Eher nicht unter die TOP 10 aber schon ziemlich weit vorne.

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  6. Jaja die bösen Akkus. Natürlich nur im E-Auto. Beim Handy sind die natürlich harmlos. Deshalb lassen die Deutschen auch 124 Millionen alte Handys Zuhause rumliegen, hat der IT Verband Bitkom bekannt gegeben. Muss man ja nicht recyceln, da ist ja nur gutes Kobalt und Lithium drin…

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  7. Zur Kinderarbeit im Kongo gibt es noch einen anderen, m. E. wichtigeren Aspekt.
    Die Rohstoffgewinnung in Afrika beruht grossteils auf kolonialee Abhängigkeit, d.h. es wird für eine Umgebung gesorgt, die erlaubt, Rohstoffe billig abzubauen zu können, auf Kosten der Menschlichkeit. Dies erreicht man vor allem durch kriegerische, unstabile Bedingungen. Diese werden gezielt gefördert. Der Film „Blood Diamond“ zeigt diese Zusammenhänge sehr gut auf.

    Was es braucht!
    Was es in Afrika braucht, ist echter fairer Handel. Jeder Produzent muss darauf bestehen und dafür sorgen, dass seine benötigten Rohstoffe garantiert nicht aus Kinderarbeit stammt und noch besser, von Unternehmen, die anständige Löhne zahlen.
    Wir müssen dazu kommen, beim Kauf eines Produktes so zu handeln, dass jeder Hersteller, der dies nicht leistet, verpönt ist und auch bei noch so geringem Preis auf seiner Ware sitzen bleiben.
    Tesla geht hier bereits voran und sorgt dafür, auch wenn das etwas kostet: http://geohorizon.de/2017/06/02/tesla-einziger-e-auto-hersteller-der-kein-kobalt-aus-kinderarbeit-nutzt/
    Der nächste, die das auch tut, ist Fairphone.

    Es ist eine Lüge, wer behauptet, das ginge nicht, eine Lüge, um die weitergehende koloniale Ausbeutung zu rechtfertigen.
    Es ist nicht viel mehr als 100 Jahre her, da hat man in Kongo den Menschen die Hände abgehackt, wenn sie zu wenig Gummi geliefert haben. 10 Millionen Menschen wurden in dieser Zeit gefoltert und getötet. Man hat es damals auch geschafft, dies zu beenden.
    Es ist jetzt an der Zeit, mit Afrika auf Augenhöhe zu handeln und alle Käufer von Rohstoffen in die Pflicht zu nehmen.
    In der Schweiz ist die Konzernverantwortungsinitiative ein wichtiger Schritt in diese Richtung.

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  8. Die Kinderarbeit im Kongo abzuschaffen ist ähnlich aussichtsreich, wie die Frauenunterdrückung in Afghanistan. Aber seien wir Realisten…wagen wir das Unmögliche.;-)

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  9. Den Text fand ich interessant, im „PS“ muss ich deutlich widersprechen: In den Städten ist es vielleicht auch für erwachsene Menschen mit eigenem Einkommen üblich öffentlichen Nahverkehr zu nutzen. Auf dem Land liegt es zumindest hier in Süddeutschland nicht an einem mangelnden Angebot, sondern an mangelnder Nachfrage.
    Da ich von einem aufs andere Auto gewechselt habe und eine Woche kein Auto hatte, bin ich nach 15 Jahren hier zu ersten Mal hier häufiger Bus gefahren (Traurig oder? Allerdings fahre ich häufig Rad statt Auto). Es fahren tagsüber 2 Busse pro Stunde. bei etwa 10 Fahren von mir waren v.a. Jugendliche und Menschen im Bus, die einen ersten Eindruck vermitteln, dass sie kein Auto besitzen. Der öffentliche Nahverkehr wird einfach nicht als Alternative zum Auto wahrgenommen. (Auch wenn hier auf dem Dorf fast 20% grün wählen und immer den Ausbau des öffentlichen Verkehrs fordern.)

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    • Naja, Angebot und Nachfrage funktionieren im ÖPNV nicht mehr so wie bei irgendwelchen Konsumgütern, wenn es am Tag nur noch zwei Busfahrten gibt, nutzt dieses System kaum noch jemand, der nicht darauf angewiesen ist. Es ist allen klar, dass sie sich selbst um ihre Mobilität kümmern müssen, wenn sie effektiv von A nach B kommen wollen.

      Es gibt auch in ländlichen Gebieten eine Menge Menschen, die gerne ohne Auto mobil wären, es wird ihnen einfach sehr schwer gemacht. Aber ja, das größte Potential liegt hier in Großstädten, denn dort erzeugt starker Autoverkehr gleich mehrere Probleme, unter denen am Ende alle Verkehrsteilnehmer leiden.

      Früher gab es in sehr viel mehr Dörfer noch funktionierende Bahnlinien, die oft ersatzlos gestrichen wurden.

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      • Das Problem liegt tiefer. Dadurch dass dem Individualverkehr immer mehr Raum geopfert und Strassen, Tunnels und Brücken gebaut wurden, hat sich die Gesellschaft als ganzes geändert. Läden und andere Dienstleistungen sind aus Dörfern und Kleinstädten weitgehend verschwunden.

        Durch das Internet verstärkt sich der Trend sogar noch. Bereits verschwinden auch aus den Städten gewisse Läden. Die Arbeitsplätze sind nicht mehr dort wo die Menschen wohnen. Firmen bieten Ihre Dienstleistungen in immer weiter entfernten Gebieten an.

        Das alles wurde möglich durch die Verkehrswege vor allem für den Individualverkehr. Ferien kann man heute bequem im nahen und fernen Ausland verbringen. Der Flugverkehr ist billig und zahlt mangels Steuern auf dem Treibstoff die Schäden nicht die er verursacht.

        Das alles wird letztlich durch die billigen Erdölprodukte befeuert. Klar dass da aus allen Rohren auf Alternativen geschossen wird. Die Erdöl und Erdgaskonzerne und die davon profitierenden Länder und Konsortien wollen mit allen Mitteln verhindern oder mindestens lange herauzögern, dass ihre Goldader versiegt.

        Menschenrechte und Umwelt spielen dabei absolut keine Rolle. Das wirft man genüsslich lieber den alternativen Lösungen vor und hält sich vornehm im Hintergrund. Es gibt genügend dummes Wahlvieh die den Mist gierig weiterverbreiten den die Lobbys über die gekauften Medien in die Welt setzen können.

        Dabei ist die Elektromobilität ein dankbares Opfer. Hier kann man genüsslich Storys über Kinderarbeit, seltene Erden, native Völker denen angeblich das Grundwasser abgegraben wird und Gebiete die durch giftige Abwässer verseucht werden verbreiten.

        Alleine der Hinweis auf Kinderarbeit in kongolesischen Minen löst bei westlichen BürgerInnen einen Sturm der Entrüstung aus. Das dies bereits seit Jahrzehnten auch ganz ohne die Elektromobilität so gewesen ist spielt dabei keine Rolle. Darauf muss man ja nicht auch noch hinweisen.

        Es läuft vieles falsch seit vielen Jahren. Heute bekommen wir die Quittung für die Fehler unserer Vorfahren. Statt Alternativen zu verteufeln, sollten wir endlich zusammenarbeiten und den dreckigen Lügnern die Stirn bieten.

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  10. Jo,

    was mir noch fehlt, ist bei den Verwendungszwecken von Kobalt folgendes Schmankerl aus dem entsprechenden Wikipedia-Artikal (Abschnitt „Verwendung“):
    „Eingesetzt werden Cobaltstähle z. B. für hochbelastete Werkteile, die hohe Temperaturen aushalten müssen, wie z. B. Ventilsitzringe in Verbrennungsmotoren oder Leitschaufeln in Gasturbinen.“ Etwa auch Flugzeugtriebwerke. Für genau diese Zwecke wurde offenbar in der Vergangenheit der größte Teil des geförderten Kobalt verbraucht.

    Ergo:
    Kobalt in Verbrennungsmotoren und Flugzeugturbinen einsetzen – ok.
    Kobalt in E-Autos einsetzen: Echt jetzt mal!

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  11. Ob Kobalt, Lithium, Uran, Erdöl, Erdgas….usw. Es ist immer gleich: Korrupte Politiker ermöglichen skrupellosen Konzernen sich durch Ausbeutung zu bereichern. Weltweit. Leider!

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  12. @Strahlenschutzbeauftragter „Paul“: „….Uran kommt im zweistelligen Prozentbereich natürlich in unserem Erdboden vor ….“ ???
    Gibt es dazu eine verlässliche Quelle?
    Zweistelliger Prozentbereich – das kann ich mir ehrlich gesagt nur in den Flözen einer Uran-Mine vorstellen, aber generell „in unserem Erdboden“ erscheint mir eine ziemlich gewagte Aussage.

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  13. Eines wird (besonders auf AFD-Seiten) grundsätzlich übersehen. „Kobalt“ wird überhaupt nicht „abgebaut“. Kobalt kommt gediegen nur auf dem Meeresgrund und im Erdmantel vor, ist ansonsten ein Nebenprodukt der Nickel- und Kupfergewinnung.

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  14. Aus meiner Sicht ist die Diskussion um den heutigen (industriell sehr verschleppten) Schritt vom Verbrennungsmotor zum Elektromotor durchaus berechtigt, wie ja alle Diskussionen berechtigt und sinnvoll scheinen. Die Ambivalenz des Elektroautos wird eben genau an deinem Beitrag sichtbar, denn im Detail hängt es an der veralteten Technik der Akkus, und da wurden umweltschonendere Techniken jahrelang verschleppt, geblockt und verschlafen, und schließlich soll der alte LI Akku massenhaft eingebaut werden, der wirklich keine gut Produktions- und Abfallbilanz besitzen kann.
    Es ist einfach für zukunftsgerichtet Verkehrssysteme unbrauchbar einen Schadstoff-Karren mit einem anderen im Individualverkehr zu ersetzen, auch noch mit Förderung der alten Autobosse.
    Ich denke das hier zwangsläufig „Grabenkriege“ aufflammen in der Diskussion. Sinnvoll ist das E-Auto sicher weil es weniger Dreck in meine Lungen pustet, aber zeitgemäß ist es nicht.

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  15. Vor 20 Jahren war man bereits in der Lage Autos zu bauen, die weniger als 3 l auf 100km verbrauchen.
    Da Autos in Deutschland aber nicht nur Fortbewegungsmittel sind, sondern gleichzeitig auch Status-Symbole, mussten diese immer größer werden, bis hin zu SUV´s, die im Parkhaus 2 Parkplätze belegen. Obwohl wir heute die effektivsten Motoren ever haben, ist der durchschnittliche Flottenverbrauch so auf fast 8 Liter pro 100 km gestiegen, 8 weniger 3 durch 100 heist also ca. 0,05 Liter pro km rein für den Status. Die 46 Millionen Pkws in Deutschland fahren jährlich ca. 650 Milliarden km x 0,05 l sind das 32.500.000.000 l, pro liter verbranntem Sprit entstehen etwa 2,3 kg CO2, das sind dann also ca. 75.000.000 Tonnen CO2 jährlich reiner „Luxus-Zuschlag“ – 3 Tonnen Auto um 80 kg Mensch zu bewegen wird nicht vernünftiger oder weniger dekadent weil man auf Elektro umstellt – meine Meinung 🙂

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    • Sie machen es sich wahnsinnig leicht. SWas ist denn Ihrer Ansicht nach eine gangbare Lösung? SUVs verbieten? Elektroautos verbieten? Die Menschen auf den schon jetzt hoffnungslos überforderten ÖV zwingen? Wenn Sie auf all diese Fragen eine vernünftige Antwort haben und damit meine ich nicht die Mär von drei Liter Auto dass es nie wirklich gegeben hat, dann lassen Sie mal los! Ansonstenist Ihr Beitrag sinnlos und nicht den Platz wert den er einnimmt. Meine Meinung.

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  16. A propos Autos und Status: wie sagte Volker Pispers:
    „Und die treibende Kraft, das sind nun mal die Frauen. Ich hab mir das Märchen [vom Fischer und seiner Frau] nicht ausgedacht. Ich bin nur der Überbringer der schlechten Nachricht“
    *Buhrufe im Publikum* „Ja, Bu-huu! Wann kauft Ihr Mann eine neue Hose?
    Wenn Sie sagen ‚Die ziehst du mir nicht mehr an!'“
    Das Problem ist nur eben auch, dass seitens der Frauen eine gnadenlose Selektion bei den Männern hin zu den Zwölfendern und Pfauen stattfindet. Was das Geweih beim Hirsch und der Schwanz beim Pfau ist beim menschlichen Männchen aktuell das Auto: „Kuck mal was ich mir vollkommen Sinnloses leisten kann. Und ich bin immer noch da (nicht von den Schulden aufgefressen)“
    Und wenn sich (vorwiegend) nur die fortpflanzen, die einen hohen Status innehaben oder vorgeben inne zu haben bzw. damit vor den Frauen protzen können, ja dann hat der männliche Nachwuchs die gleiche Behinderung. Und seit sich die Frauen die Partnerwahl komplett unter den Nagel gerissen haben, gibt es da kein Halten mehr. Politisch alles nicht korrekt, aber reproduktionsbiologische Tatsachen.

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    • Interessant finde ich die Aussage „seit sich die Frauen die Partnerwahl komplett unter den Nagel gerissen haben“. Inwiefern haben Frauen die Partnerwahl heute komplett inne, und was konkret hindert einen individuellen Mann daran, zu sagen „so eine Frau will ich nicht“ und sich damit auch einen Teil der Entscheidung der Partnerwahl zu sichern? Und mehr noch, an welche Zustände denkst du, wenn man von einer Zeit spricht, in der sich Frauen noch nicht „die Partnerwahl komplett unter den Nagel gerissen hatten“? Und wie gerecht waren diese Zustände im Vergleich zu heute?

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  17. Diese Formulierung stammt nicht von mir, sondern ist ein nahzu wörtliches Zitat von Bernhard Ludwig aus seinem Seminarkabarett „Anleitung zu sexuellen Unzufriedenheit“. Zum besseren Verständnis empfehle ich den Ausschnitt zum Partnerwahlverhalten auf youtube.
    Wir reden hier übrigens nicht von Bewußtsein, sondern von triebgesteuertem Verhalten. Und da ist eben der Typus Mann die Norm, der alles anbaggert, was bei drei nicht auf den Bäumen ist. Und deswegen ist es nicht die (unbewußte) Entscheidung des Mannes, sondern die der Frau, die da sie deutlich mehr physisch und vor allem sozial in den Nachwuchs investiert, wesentlich selektiver vorgehen muss.
    Ich hab grundsätzlich nichts gegen freie Partnerwahl. Nur Freiheit und Verantwortung müssen immer Hand in Hand gehen. Und derzeit ist es eher so, dass die Frauen gern alle Freiheiten für sich in Anspruch nehmen, aber bei der Verantwortung für ihre freien Entscheidungen, dann das große Jammern beginnt. Wer als Frau sich seinen Partner „frei“ aber nach vorwiegend materialistischen Gesichtspunkten aussucht, der muss damit rechnen, dass der Mann genauso „frei“ und materialistisch handelt und die Frau, womöglich noch mit Kind, sitzen lässt, sobald seine materialistischen Ansprüche an Jugend, Schönheit und sexueller Attraktivität nicht mehr erfüllt werden. Aber das ist wie gesagt alles nicht politisch korrekt und eigentlich eine ganz andere, eigene, wenn auch hochinteressante Geschichte.

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    • Ich sage dir gern, was mich an der Formulierung stört: „unter den Nagel reißen“ impliziert, dass man sich, fast schon dreist und ungeniert, etwas nimmt, was einem moralisch nicht unbedingt zusteht. Zum Beispiel „der Dieb hat sich das Geld unter den Nagel gerissen“. Wir reden hier davon, dass sich ein erwachsener Mensch aussuchen darf, mit wem er eine Partnerschaft eingeht, und das ist nach meinem Verständns ein jedem angeborenes Recht. Dafür muss ich meinen Landsmann Bernd Ludwig (habe vorher nie von ihm gehört) in die Kritik nehmen.

      Ich gebe dir allerdings recht, dass unser Verhalten, darunter auch die Partnerwahl in moralische, gesellschaftliche und politische Debatten und Konsequenzen eingebettet ist. Es ist nicht völlig egal, dieses oder dieses Kriterium für Partner an den Tag zu legen, es hat Auswirkungen für die Welt um uns herum. „Das Private ist Politisch“, wie Carol Hanisch einst sagte. Das gilt aber für Frauen, die ihre Partner nur nach deren ökonomischem, gesellschaftlichem Status auswählen, ebenso wie für Männer, die sich entscheiden, dieses Spiel mitzuspielen. Denn Männer tragen dafür auch Verantwortung und es ist unsinnig, dass sie mit Einstellungen wie „sie sind triebgesteuert, sie müssen alles anbaggern“ entmündigt werden. (um es aus meiner Perspektive zu sehen: Frauen, die mir signalisieren „du musst dir ein tolles Verbrennungsauto leisten können“, würden von mir nur Spott und Mitleid bekommen)

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