Ahnungslose Kolumnistin rät von veganem Burger ab, weil er aus mehreren Zutaten besteht

Kommen eine Fleisch essende Autorin von der Zeit und eine Veganerin zu McDonald’s. Sagt die Veganerin „Oh, krass, die haben jetzt vegane Burger“. Daraufhin antwortet Carmen Böker schnippisch „na, wenn Du Dir diesen künstlichen Tapetenkleister reinziehen willst, nur zu“, dreht sich zum Tresen um, bestellt einen Haufen Fleisch von Kreaturen aus kafkaesk anmutenden Tierfabriken und denkt, sie sei die Schlauere von beiden.

So oder so ähnlich hätte sich das vermutlich abspielen können. Davon gehe ich aus, weil Carmen Böker in der Zeit einen ziemlich hilflosen Text um die bloße Tatsache herumgeknetet hat, dass es bei McDonald’s jetzt einen veganen Burger gibt. „Haha, einen veganen Burger bei McDonald’s, das ist so lustig, die pure Erwähnung dieses scheinbaren Widerspruchs reicht bestimmt für vier Absätze aus.“, muss sie sich gedacht haben. Morgen lesen wir dann vermutlich ulkige Geschichten über einen schwulen Mann, der gar nicht betont tuntig daherredet und einen Lehrer ohne Aufnäher an den Ellbogen.

Ja, dieser Burger hat mehr Diskussionen innerhalb der veganen Community losgetreten als der letzte Fernsehauftritt von Atilla Hildmann und selbstverständlich gibt es eine Menge vegan lebende Menschen, die in dem Laden nach wie vor keinen Cent ausgeben, weil das selbst dann ein fragwürdiger Konzern wäre, wenn er nicht jährlich Millionen Tonnen Tierfleisch verarbeiten würde. Nun stehen wir Veganer aber auch außerhalb von einem McDonald’s regelmäßig vor der Wahl, Konzerne mit voldemortesken Werten zu unterstützen oder hungrig zu bleiben, die Stichworte sind „Autobahnraststätte“, „Junggesellenabschied in Oberbayern“ und „Hochzeit im ländlichen Niedersachsen“.

Ob man für 3,70 Euro Erdnüsse bei einem Mineralölkonzern oder einen veganen Burger bei McDonalds kauft, dürfte auf dem Karmakonto keinen wirklich gewaltigen Unterschied machen, und so verwundert es mich nicht, dass auch ethisch motivierte Veganer den bereits probiert haben. Carmen Bökers Gedanken haben es bis hierhin gar nicht geschafft, sie findet es schon maximal schrullig, wenn Peta das als einen Schritt in die richtige Richtung bezeichnet, denn:

„Die Vorstellung von einem Veganer, der sein Mittagessen da kauft, wo der Geruch von totem Tier in der Luft hängt, ist eher geeignet, um Mitleid zu erregen.“

Aha. Bei mir erregt eher die Vorstellung von einer Autorin Mitleid, die nicht von selbst auf den Gedanken kommt, dass vegan lebende Menschen sich andauernd irgendwo aufhalten, wo es nach Fleisch riecht. Was glaubt dieses Genie, wie wir von A nach B kommen? Im Bahnhof riecht es nach Wurst, in der Fußgängerzone nach halbem Hähnchen, bei Hans im Glück nach Fleischpattys und in jedem Dönerladen verströmt ein rotierender, 80 Zentimeter hoher Gewebeklumpen sein Aroma.

Generell ist der Autorin das Konzept fleischfreier Würste und Burger nicht geheuer – der Gedanke, dass auch Vegetarier und Veganer gerne in Fett gebratene Proteinmatten in Brötchenform essen, scheint zu komplex für eine Frau, die Gedanken wie diese hier tatsächlich aufschreibt anstatt sie verschämt im mentalen Papierkorb zu entsorgen:

„Was denn nun, Tiere töten und dann essen? Oder dagegen sein, dass man Tiere tötet und aufisst? Muss ein Unternehmen nicht ein Problem mit seiner credibility haben, wenn es beides macht?“

Ginge es den Firmen tatsächlich darum, dass keine Tiere mehr gegessen werden, könnte man das anmerken, aber es geht den Firmen immer noch darum, Gewinn zu machen. Ja, es soll doch tatsächlich noch andere Lebensmittelkonzerne geben, die mit veganen UND unveganen Produkten Geld verdienen – irgendwie so ziemlich alle. Wem da erst bei McDonald’s ein Widerspruch auffällt, der war wohl länger nicht mehr vor der Tür.

Zum Ende hin gibt es eine Exkursion zur bereits tausendfach aufgestellten aber nie belegten Behauptung, dass so ein pflanzlicher Bratling ungesund sei. Warum? Na, weil er aus mehreren Zutaten besteht und ein „hochverarbeitetes Laborprodukt“ ist. Ist „hochverarbeitet“ eigentlich die gemeine große Schwester von „verarbeitet“? Hochverarbeitet klingt einfach toll, so als würde eine Kernkraftruine die veganen Pattys aus einem Reaktorleck heraus in die Welt gebären. Dabei steht da einfach irgendwo eine Maschine, in der Sojaeiweiß, Weizeneiweiß, Öle und allerlei Gewürze zusammengerührt werden.

Das ist in etwa so hochverarbeitet wie unser letzter Rhabarberkuchen, dessen Teig zutiefst künstlich aus Mehl, Hafermilch, Stärke, Zucker, Backpulver, Vanille und Rhabarber bestand. Ich meine, Backpulver, hallo? Ist das nicht total chemische Chemie? Das besteht neben einem Säuerungsmittel aus Natriumhydrogencarbonat, Dinatriumdihydrogendiphosphat oder Monocalciumorthophosphat, und Inhaltsstoffe mit derartig langen Namen sind vermutlich giftig oder hochexplosiv.

Trotzdem hat Carmen Böker mit Kuchen keine Probleme, hält ein Patty aus Soja, Weizeneiweiß, Pflanzenöl, Pflanzenkonzentrat, Essig und Gewürzen aber für ein Laborprodukt. Ganz besonders hebt sie die enthaltene Methycellulose hervor, die sei baugleich mit Tapetenkleister. Jein, sie ist ein Hauptbestandteil von Tapetenkleister, aber sie ist halt auch in Speiseeis, Backwaren, Kuchencremes, Mayonnaise und Augentropfen enthalten. Oder wie Lebensmittelchemiker Burger Voss das im Nachgefragt-Podcast zu einem Molekül mit recht ähnlichen Eigenschaften formuliert (bei 1:03:16):

„Carboxymethylcellulose ist Tapetenkleister. An diese Sache kann man auf zwei verschiedene Arten rangehen: […] Oh Gott, die tun Tapetenkleister ins Essen […] oder Du kannst sagen nee, unser Tapetenkleister hat Lebensmittelqualität.“

Sie betont, dass das Fleischpatty hingegen aus 100% Rindfleisch bestehe, was in ihren Augen wohl ein Vorteil ist. Diese Einschätzung folgt der wirklich seltsamen Logik, dass Lebensmittel aus einer einzelnen Zutat besser oder gesünder sind als solche aus mehreren Zutaten. Eine Schüssel Schweinefüße wäre einer Suppe aus Kartoffeln, Lauch, Möhren, Sellerie, Bohnen, Zwiebeln und Gewürzen also vorzuziehen. Zudem tut sie so, als stünde im Periodensystem der Elemente zwischen den Ordnungszahlen 15 (Phosphor) und 17 (Chlor) die 16 (Rindfleisch). Rindfleisch ist aber kein Element, es ist selbst eine Ansammlung diverser Inhaltsstoffe, für die man halt eine griffige Formulierung gefunden hat. Genauso gut könnte ich sagen, dass Veggie-Patty bestünde aus 100% Veggie-Patty.

Das Ausgangsmaterial von Rindfleisch für McDonald’s-Burger ist übrigens grob entsehntes Fleisch, enthält ggf. Salz und Gewürze. „Grob entsehnt“ bedeutet, dass immer noch Sehnen und Fettgewebe enthalten sind. Yummy, lecker Sehnen! Veggie-Pattys sind ja eklig, da ist Cellulose drin, lass mal lieber Sehnen essen, die sind gesund, weil Rindfleisch aus 100% Rindfleisch besteht. Auweia, für solche Gedankengänge gibt die Zeit echt Geld aus?

Es überrascht dann auch nicht weiter, dass sie die Benutzung des Wortes „Wurst“ nur für Fleisch gelten lassen will, obwohl das der Wortherkunft nach ja nun mal eine Form beschreibt, wie man sich auch unkompliziert selbst herleiten kann, wenn man lange genug über die Begriffe Gartenwurst oder Kackwurst nachdenkt. Was dagegen sprechen würde, die Pflanzen einfach so zu essen, ohne Gestaltenwandlung, fragt sie. Komisch, Tiere, die zur Unkenntlichkeit zerschnitten in bunten Boxen verkauft werden sind okay, aber wenn jemand Pflanzen nimmt und sie in Brötchenformat bringt, fragen diese Leute ernsthaft, ob das denn sein müsse.

Wer quatscht hier eigentlich wem ins Essen rein? Ich denke, das ist Privatsache…

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Ohne Euch gäbe es diesen Text jetzt nicht, dafür aber ein toll graues Web-Formular in irgendeinem noch effizienter arbeitenden Ticketsystem ?

16 Gedanken zu “Ahnungslose Kolumnistin rät von veganem Burger ab, weil er aus mehreren Zutaten besteht

  1. Herrlich! Da musste ich stellenweise laut lachen, und das kommt höchst selten vor (ok, bin grad allein zu Hause). Danke für diesen Text, der mal wieder auf amüsante Weise ahnungsloses Geschwurbel auseinandernimmt!

    • Ahnungslos sind vor allem die, die echt an RindFLEISCH glauben.
      Habe selbst bei McDonald’s gearbeitet und höchstpersönlich die „Fleisch“-Bratlinge auf den Bräter gehauen. Man muss die sehen, wenn die noch roh sind. Fast die Hälfe ist schneeweiß und der Rest ist eine gleichmäßig altrosa Angelegenheit. Das Weiße ist in exakt gezirkelten Kreisen in die rosa Masse gespritzt. Alles Formzeugs, d.h. winzige Fleischfetzchen; womit auch immer verrührt; in Form gepresst.
      Also wenn die Dame Böker derartige Angst vor verarbeiteten Lebensmitteln hat, sollte sie diesen Laden generell großräumig umfahren.

  2. Herrlich! Da musste ich stellenweise laut lachen, und das kommt höchst selten vor (ok, bin grad allein zu Hause). Danke für diesen Text, der mal wieder auf amüsante Weise ahnungsloses Geschwurbel zerlegt!

  3. Yes!!!! Einfach nur gut! Man sollte die Omnivoren ihre tollen Würste mal ohne Gewürze anbieten, diese Fettmasse ohne irgendeinen Geschmack, aber ich befürchte auch das hilft nichts gegen die Vorurteile, wenn Veggies ihre Pflanzen würzen und damit ein Verbrechen begehen.

  4. Bei der Fleischverdauung entsteht Ammoniak…400x toxischer als Alkohol und überwindet genauso wie dieser die Blut Hirn Schranke. Noch Fragen?

  5. ein kind ihrer zeit. im doppelten sinn.
    …warum bilden veganer eigentlich aus pflanzen fleischgerichte nach? gegenfrage: warum bilden omnis aus zerstückelten körperteilen kackwürste nach (sogar im „eigenen darm“^^)? warum wollen veganer, dass ihr essen nach tieren schmeckt? gegenfrage: wenn tiere sooo lecker schmecken, warum würzen omnis sie mit gemahlenen pflanzen??
    dass 100% rindfleisch in mcd´s patty sind, halte ich übrigens für augenwischerei. da sind garantiert gewürze und so-called-nicht-inhaltsstoffe drin (also nicht deklarierungspflichtiges zeug). abgesehen von all dem kram, der vorher in das arme tier gepumpt wurde. und stresshormone obendrauf.
    dear carmen: karma is just sharpening her nails and finishing her nails. she will be with you in a while…

  6. Für mich geht das auch in die „Aber China..!“-Richtung. Quasi „Warum sollte ich daran mitwirken, dass 1% CO2 eingespart wird, wenn doch Großkonzerne/der Porsche meines Nachbarn/ die Regenwaldabholzung … viel mehr dazu beitragen, dass…?“
    Die Message hierauf übertragen: JEDER einzelne vegane Patty ist ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn er von zweifelhaft wirtschaftenden Unternehmen stammt!

  7. Ich finde dieses ständige Argument der „Unnatürlichkeit“ von Veggie-Würstchen, Veggie-Schnitzel und Co. auch dermaßen anstrengend, als würde sich ein Schwein ganz natürlich spontan dazu entschließen in 100 Schweineschnitzel und 200 Bratwürste zu zerfallen. Oder wer kennt sie nicht, die Küken die ganz von allein in die Chicken-Wings-Tüte hopsen.
    Wurst, Würstchen, Schnitzel sind einfach eine Beschreibung der Form, die sich im allgemeinen Sprachgebrauch etabliert hat, nicht umsonst steht in Speisekarten in der Regel nicht einfach nur „Schnitzel“ (wäre nämlich gänzlich uneindeutig) sondern weitere Attribute wie Schweineschnitzel, Hähnchenschnitzel, Kalbsschnitzel oder eben Sojaschnitzel.

    Genauso nerven diese häufigen Belehrungen, „dass mein veganes Essen aber auch nicht gesund sei“. Richtig, sich nur von veganem Kuchen zu ernähren ist nicht unbedingt gesünder oder ungesünder als sich nur von nicht-veganem Kuchen zu ernähren. Die vegane Mortadella von bekannten Wurstproduzenten ist vielleicht nicht besser als ihr Original. Aber a) habe ich nie behauptet (und kenne auch kaum Veganer, die das tun) mich ausschließlich gesund und perfekt ausgewogen zu ernähren und b) esse ich nicht den lieben langen Tag ausschhließlich vegane Wurstnachbauten und Sojaschnitzel.

    Kein Mensch, der noch ein paar denkende Gehirnzellen übrig hat, würde wohl behaupten, ein Burger bei McDonald’s (ob mit oder ohne Fleisch) sei das Nonplusultra für die Gesundheit. Es gibt genug Menschen, die aus verschiedensten Gründen dort nie etwas kaufen oder essen würden. Aber wenn ein Veganer oder Nicht-Veganer Bock auf Essen bei McDonald’s hat und das für sich vertreten kann, dann bitte, soll er sich doch den neuen veganen Burger gönnen. Frei nach dem Motto: Essen und essen lassen.

  8. Haha mal wieder grandios geschrieben! Vielen Dank dafür!

    Ich bin wirklich froh, dass du meine Fassungslosigkeit angesichts des Artikels so wundervoll niedergeschrieben und ihn so richtig verrissen hast!

    Ich wünschte nur, ich könnte mir diese herrlichen Antworten merken, damit ich omnivore Dummschwätzer blöd dastehen lassen kann (ich weiß, ist nicht nett, aber bei manchen Leuten bleibt mir nichts anderes übrig um nicht durchzudrehen, und da die oft auch einfach keinen vernünftigen Austausch sondern nur Recht behalten wollen, haben sie es verdient).

  9. Habe auch laut und sehr genüsslich gelacht!!!
    Diese Veganer-Diskriminierung kann ich langsam nicht mehr ertragen. „Wer quatscht hier eigentlich wem ins Essen rein?“ – Genau das frage ich mich auch andauernd. Vor einiger Zeit trafen wir uns mit ein paar Leuten zu Würstchen und Kartoffelsalat (die wollten das so), also haben wir denen eben die klassischen Würstchen nebst von mir selbstgemachtem Kartoffelsalat mitgebracht und für uns natürlich die veganen Würstchen. Obwohl wir kommentarlos und wie selbstverständlich auch für das leibliche Wohl der Tierfresser gesorgt (und auch noch die Getränke mitgebracht) haben, wurde permanent über unsere Würstchen-Version gelästert, in total überheblichem Ton. Vom optischen über den gesundheitlichen bis zum geschmacklichen Aspekt. Mein vorsichtiges Angebot, die geschmackliche Einschätzung gerne durch einen kleinen Bissen prüfen zu können, wurde abgelehnt durch ein lautstarkes „Pfui Teufel! Sowas Ekliges werde ich sicher nicht probieren!“. Ich habe einfach nichts dazu gesagt. Später ging es dann weiter, es wurde jetzt auch noch darüber gelästert, dass wir keinen Alkohol tranken (und auch keinen mitgebracht hatten). Da bin ich dann doch mal etwas renitent geworden und habe Grenzen gesetzt. Mal vom Schutz des Lebewesens und dem CO2-Aufkommen abgesehen, das ist doch hirnrissig, umgeformte Pflanzen als eklig zu bezeichnen, während man auf der anderen Seite Wurst isst, in die alle möglichen toten, blutigen Körperteile reingemischt wurden. Ich frage mich, wovor diese Leute denn Angst haben, dass sie einen permanent so angehen müssen. Warum macht sie das so wuschig, wenn wir von ihren Normen abweichen?

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