Warum für Billigfleisch nicht nur Tiere, sondern auch Menschen leiden

Vielleicht denkt ihr auch erst mal an die Menschen, bevor es immer nur um Tiere geht!

Das hört man oft, wenn es um Fleischkonsum geht, und gerade jetzt möchte ich da gerne antworten: Tun wir! Dass es bei diesem Thema rein argumentativ eher um Tiere geht, mag daran liegen, dass systematische Tierquälerei immer noch der Standard der Branche ist und das Schicksal dieser Kreaturen an Grauen und Leid alles übertreffen dürfte, was Menschen heutzutage erleben müssen.

Aber hey, reden wir über Menschen, gerne doch. Reden wir doch mal über Menschen aus Rumänien, Bulgarien und Polen, die für uns Deutsche lebendige Tiere zu eingeschweißten Fleischportionen zersägen. Die in überbelegten, verschimmelten Sammelunterkünften leben müssen, um morgens in vollgestopften Bussen zur Fleischfabrik gefahren zu werden. Scheint so ein Leitmotiv der Fleischindustrie zu sein, wehrlose Lebewesen auf zu engem Raum einzusperren.

Die Arbeit ist zu hart für Deutsche, viele der von ihren Familien getrennten ArbeiterInnen müssen in ärztliche Behandlung wegen schweren Entzündungen an den Gelenken oder der Wirbelsäule – Folgen der Überlastung. Zierliche Frauen müssen in 12-Stunden-Schichten 30 Kilo schwere Kisten durch tiefgekühlte Hallen schleppen, 6 Tage pro Woche.

Klar, auch deutsche Malocher können durch Überlastung erkranken, aber die melden sich dann auch krank und können irgendwann zur Reha, wenn es nicht besser wird. Sollte aber ein Rumäne auf den Gedanken kommen, mit einer Krankmeldung zum Subunternehmer der Firmen Westfleisch, Tönnies oder wie sie alle heißen, zu gehen, dann kann er seine Sachen packen. Das Gleiche passiert, wenn er auf die mangelnden Hygienebedingungen hinweist, die Schlachthöfe gerade zu Corona-Brennpunkten machen.

Deswegen duldet er auch, mit mehreren Kollegen im selben Zimmer zu schlafen, dass unangemessene Lohnabzüge, mangelhafter Arbeitsschutz und unwürdige Unterkünfte zum Alltag dieser Branche gehören. Die Konzerne selbst schieben die Verantwortung an dubiose Subunternehmer ab, die zuständige Landwirtschaftsministerin Klöckner verweist auf einzelne schwarze Schafe.

Dabei sagt die Chefin des gesamten Fleischverbandes höchstselbst, dass die Einzelunterbringung der Arbeiter nicht ginge, die Betriebe wären dann nämlich nicht mehr wettbewerbsfähig, und droht bereits mit Abwanderungen der Betriebe. Ist ja ein ganz schön großes schwarzes Schaf, wenn der gesamte Verband betroffen ist, was?

So, reden wir mal über Menschen: Wir haben mitten in Westeuropa eine moderne Leibeigenschaft etabliert, die unseren Mitmenschen aus ärmeren Ländern genau die Sozialstandards verweigert, die wir in Jahrhunderten mühsam erkämpft haben. Schon im preußischen Handelsgesetzbuch von 1861 war eine unverschuldete Arbeitsverhinderung im Krankheitsfall geregelt. Ein Flensburger Werftarbeiter aus dem vorletzten Jahrhundert war besser gegen Krankheit abgesichert als in Deutschland beschäftigte Arbeitsmigranten im Jahr 2020.

Denen sagen wir heute „Du bist von der unmenschlichen Arbeit für unser tägliches Fleisch krank geworden? Pech gehabt. Selbst schuld, wenn du in so einem armen Land geboren wurdest.“ Und wofür das Ganze? Für billiges Fleisch. Wenn es im Schwimmbad mal wieder Boulette im Brötchen für unter zwei Euro gibt, wenn das Riesenschnitzel in der Kantine weniger kostet als der große Salat, dann auch weil Eustațiu, Petko und Mikołaj keine Krankenversicherung haben und unter absolut unwürdigen Bedingungen mit Akkordschlachtungen ihre eigenen Körper kaputtschinden.

Juhu, lass mal 20 Chicken Nuggets auf einmal essen, wie gestern auch schon, ist ja billiger als Brot! Klar, man könnte diese Missstände komplett abschaffen und Menschen für ihre harte Arbeit fair behandeln und bezahlen, dann würden die Dinger aber ein paar Cent mehr kosten. Das ist es unserer christlichen Landwirtschaftsministerin nicht wert, sie bevorzugt die brutale Ausbeutung von Menschen.

Wenn wir jetzt noch die Menschen in Südamerika einrechnen, deren Lebensraum den Rodungen für Sojaplantagen zum Opfer fällt, die Menschen, die nicht genug zu essen haben, während für unsere Gier nach billigen Futtermitteln gigantische Flächen verschwendet werden, und die Menschen in armen Ländern, die am stärksten unter den Folgeschäden der Klimaemissionen leiden werden, dann ist Fleischproduktion eine zutiefst unmenschliche Angelegenheit. Sie ist nicht nur tier- sondern auch extrem menschenfeindlich. Und das nicht erst seit gestern, in diesem aufschlussreichen Twitter-Thread beschreibt Cihan Sügür, wie seine Mutter seit 30 Jahren in diesem harten System arbeitet.

Und sorry, aber auch die Tiere aus Biohaltung landen am Ende ihres kurzen Lebens in irgendeinem Schlachthof, dessen Bedingungen wir uns damit schönreden, dass sie sonst nicht wettbewerbsfähig wären.
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20 Gedanken zu “Warum für Billigfleisch nicht nur Tiere, sondern auch Menschen leiden

  1. In der Sache wie immer volle Zustimmung. 🙂 Lass nur bitte die Lektorin nochma gucken – da sind ein paar Buchstabendreher und vergessene Wörter in wunderbaren Schachtelsätzen welche ein wohliges Lesegefühl erzeugen das durch Buchstabendreher und vergessene Wörter niemals beeinträchtigt werden sollte. Ha! Schachteln UND klugscheißen!!! 😉

    • Übrigens Zeichensetzung hilft, wunderbare Schachtelsätze, welche ein wohliges Lesegefühl erzeugen, das durch Buchstabendreher, vergessene Wörter und fehlende Kommata niemals beeinträchtigt werden sollte, besser zu verstehen. Ha! Klugscheißern können andere auch. (Sorry, der musste sein.)

  2. Hier noch ein Aspekt, den anscheinend niemand wirklich auf dem Schirm hat: der Karnismus ist eine Form des Faschismus, denn er besteht darin, einer willkürlich ausgewählten Teilmenge aller leidensfähigen Wesen die vollumfängliche Anerkennung ihrer ethischen Objekthaftigkeit zu verweigern. Ohne ethischen Veganismus gibt es keinen konsequenten Antifaschismus, und ohne konsequenten Antifaschismus werden auch Menschen (Arme, Frauen, Schwarze, „Fremde“, Homosexuelle etc.) weiterhin unter der willkürlichen und vermeidbaren Mißachtung ihrer Interessen leiden.

      • öh, Mist, gar nicht gesehen.

        Sorry, von solchen Faschismusvergleichen halte ich gar nichts, hatte ich nicht auf dem Schirm.

        Man findet zwischen fast alle Wertesystemen irgendwelche Übereinstimmungen, aber allein die krass unterschiedliche Motivation verbietet eine so simple Gleichsetzung.

        • …unterschiedliche Motivationen ändern aber nicht das System der Ausbeutung und Vernichtung. Aus diesem Grund, ist das Heranziehen einer Analogie zwischen damals und heute alles andere als simple, wenn man das System analysiert.

  3. Nicht zu vergessen die psychischen Leiden und Krankheiten die bei SchlachhofarbeiterInnen vermehrt entstehen: Depressionen, PTBS, Alkoholmissbrauch und andere Substanzmittelabhängigkeiten usw.

    • Dazu kommen noch eventuelle Brutalisierungen durch beruflich erworbene Empathiestörungen. Das ist keine Lappalie, wenn man bedenkt, daß sich viele spätere Mörder zuvor mit der Quälerei und Tötung nichtmenschlicher Tiere abstumpfen. Jedenfalls kann die Arbeit in der Fleischindustrie unmöglich zu einer positiven Entwicklung der Persönlichkeit beitragen.

  4. @ Philine & Jan:

    Stoppt doch bitte mal Eure Reflexe und denkt gaaanz in Ruhe darüber nach, worin die zentrale Gemeinsamkeit von Egoismus, Rassismus, Sexismus, Klassismus, Tribalismus, Nationalismus, Fremdenfeindlichkeit, Antiziganismus, Homo/Transfeindlichkeit, Juden/Israelfeindlichkeit, Palästinenserfeindlichkeit, Nazismus, Speziesismus/Karnismus etc. pp. besteht und ob es keine supergute Idee wäre, maximal gründlich damit aufzuhören, willkürlich bestimmten Teilmengen aller empfindungsfähigen Wesen die leidvermeidende Berücksichtigung ihrer Interessen nach dem ethischen Gleichheitsgrundsatz zwanglos und teilweise oder vollständig zu verweigern. Vor dem Hintergrund, daß nahezu das gesamte vermeidbare Leid auf der Erde auf solche Denk- und Verhaltensweisen zurückgeht, ist ihre Bezeichnung als faschistisch eigentlich eine groteske Verharmlosung. Wer einen schärferen Begriff (gern auch einen Neologismus) auf Lager hat: nur her damit! Im Übrigen wüßte ich nicht, was unakzeptabel daran sein sollte, einen systematischen Antifaschismus zu vertreten, der sich nicht nur gegen einige gruppenbezogene Menschenfeindlichkeiten, sondern gegen jede Form willkürlicher Benachteiligung leidensfähiger Wesen richtet.

    • Moin Thomas,
      sehr gut und logisch formuliertes Statement. Der Vergleich: Systematische, gesellschaftskonforme und politikgestütze Tierausbeutung= Faschismus, gewinnt m.E. mehr Berechtigung, wenn dabei die Kybernetik des Systems in den Fokus gestellt wird und nicht z.B. der Vergleich Mensch/Tier. Patterson beschrieb dies in seinem Buch recht eindrucksvoll. Mir ist es ein Rätsel, warum der Faschismusvergleich (auch aus Reihen der TierrechtlerInnen) so bedingungslos abgelehnt und sogar bekämpft wird. Der gemeinsame Nenner des Faschismusvergleichs: Damals wurden leidensfähige Lebewesen ausgebeutet, gefoltert und getötet, heute werden leidensfähige Lebewesen ausgebeutet, gefoltert und getötet. Drumherum wurde und wird ein politisches Konstrukt aufgebaut, um dieses möglich zu machen und es findet in der Mehrheit der Gesellschaft Toleranz und Zustimmung. Wer in dieser Betrachtung dann immer noch den Menschen über das Tier stellt, dem sei gesagt, dass das Fleischsystem jedes Jahr unzählige Menschenopfer fordert (Verarmung durch Landgrapping und Hungersnöte in den Soja-Anbauregionen, Krankheit und Sterberate der ArbeitsmigrantInnen, Todesopfer durch die Umweltschäden/Pestizide/Multiresistenzien, Sterberate durch Folgeschäden des Fleischkonsums usw.). All das wird von KonsumentInnen toleriert und aufrechterhalten. Was ist daran nicht faschistisch??

      • „Was ist daran nicht faschistisch??“ – Ü-ber-haupt nichts! Leider werden Verhaltensfolgen und ihre systemischen Zusammenhänge immer schwerer einsehbar, je indirekter sie sind. Wer schon nicht begreift, was sich auf den Bauernhöfen und in den Schlachthäusern vor der eigenen Tür abspielt, dem kann man auch nichts von Land Grabbing oder Pestizidopfern am anderen Ende der Welt erzählen, ohne eine spontane Gesichtsentleerung auszulösen.

  5. Moin, ich komme aus dem Oldenburger Münsterland und kann Dir in vielem beipflichten.

    Worüber ich in diesen Diskussionen aber immer wieder stolpere, sind Ausdrücke wie „moderner Sklavenhandel“ oder auch „morderne Sklaverei“. Da scheint mir das Leitmotiv zu sein, daß es möglichst kraß klingen muß. Die Ausbeutungsverhältnisse, von denen Du schreibst, kann man vielleicht als „frühkapitalistisch“ bezeichnen, aber mit Sklaverei haben sie so gar nichts zu tun.

    Anders als der von Dir beschriebene Rumäne kann ein Sklave nicht einfach seine Sachen packen, wenn er rummuckt. Nicht einmal das. Denn der Sklave steht im Eigentum seines Herrn oder seiner Herrin. So wie Tiere heute ist er zwar „eigentlich keine Sache“, wird aber rechtlich im Wesentlichen wie eine behandelt. Man kann ihn kaufen, verkaufen, weitgehend nach Belieben behandeln, im schlimmsten Fall sogar ohne Konsequenzen totschlagen – ist ja schließlich ein Stück Eigentum. Wenn er abhaut, hat er den Status einer ausgebüxten Kuh. Bitte einfangen und zum Eigentümer zurückbringen (sonst: Fundunterschlagung oder so).

    Das ist was fundamental anderes als das, was Du da beschreibst.

  6. Na ich denke den Spargelstechern und Erdbeerflückern etc. geht es auch nicht besser. Das scheint mir kein Problem zu sein dass der Fleischindustrie immanent ist. Ob du billiges Fleisch oder billiges Gemüse kaufst ist da egal. Und auch wenn du einen Preisaufschlag zB für Ökolabel bezahlst bedeutet dass noch lange nicht dass die Arbeiter ganz unten in der Produktionshierarchie irgendwie besser behandelt werden.

  7. Ich find’s toll, wie sich hier einige an Begriffsbestimmungen und Analogien abarbeiten. Leider zielt all das hauptsächlich auf die Verantwortung und das Verhalten der Konsumenten. Und die – befürchte ich – werden sich in ihrer Mehrheit nicht ändern, sondern weiter das tun, was sie schon immer gemacht haben: billigen und/oder unnützen Scheiß konsumieren. Egal ob Steak für 3€/kg oder Elektro-SUV.
    Wir kommen um eine gesetzliche Regelung, die die Unternehmen in die Verantwortung bringt, nicht herum. Bitte hier unterschreiben: lieferkettengesetz.de

    • „Wir kommen um eine gesetzliche Regelung, die die Unternehmen in die Verantwortung bringt, nicht herum.“ – Leider. Aber das entläßt keinen Konsumenten aus seiner ganz individuellen Verantwortung als Teil des Problems oder Teil seiner Lösung.

  8. Der Grund für fast alle Probleme ist schlicht und einfach: Die Überbevölkerung!
    Wir haben jeden Tag 230000 Menschen MEHR (trotz den paar Corona Toten) und jeden Tag sterben ca. 100 Tierarten aus.
    Der Menschlichkeitswahn und der Wirtschaftswachstumswahn zerstören die Biosphäre1.
    Sucht mal: „biosphere2“
    Der berühmte Physiker Albert Einstein sagte einst öffentlich: „Es gibt zwei Dinge die unendlich sind, das Universum und die menschliche Dummheit. Aber bei Ersterem bin ich mir nicht so sicher.“
    Schaut mal auf:
    http://www.populationmatters.org
    http://www.esthersonjaschmid.ch
    http://www.steuerzahler.de
    Grüssle, Michel de Notredame

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