Gibt es eigentlich noch irgendein anderes Thema für die deutsche Presselandschaft als den aktuellen Marktpreis für die Muttermilch 600 kg schwerer Paarhufer? Ich kann es echt nicht mehr hören! Milchpreis jetzt unter 30 Cent! Milchpreis jetzt unter 25 Cent! Milchpreis jetzt unter 20 Cent, aaah, bitte alle synchron direkt aus dem Fenster springen, in 3…2…1… herrje, was eine Hysterie.
Es wird sich empört, wie die Bauern denn davon noch leben sollen, so als wäre der Preissturz die Folge diabolisch agierender Geheimzirkel oder amerikanischer Nachrichtendienste, die es aus purer Bosheit auf deutsche Milchbauern abgesehen haben. Oder besser noch: Die Discounter und die Kunden tragen Schuld an Milchtüten zum Preis von einem halben Liter Mineralwasser.
Dabei ist der mit Abstand wichtigste Grund für den aktuellen Dumpingpreis, dass die Milchbauern schlicht viel zu viel davon produzieren. Der Bauernverband hatte sich nämlich überlegt, dass Russland und China tolle Exportmärkte sind und man deswegen diese lästige Milchquote abschaffen und die Produktion mal so richtig ankurbeln sollte. Deutsche Milchbauern sollten für den Weltmarkt produzieren, weil die deutsche Landwirtschaft ja so wettbewerbsfähig ist, und sich dabei dumm und dusselig verdienen. Dazu passend hat Europa die Milchproduktion um ganze 5,5% erhöht, seit die Milchquote gefallen ist.
Leider, leider hatte der Weltmarkt dann aber ganz andere Pläne: Putin fand, dass man an der Krim irgendwie voll schön baden kann, woraufhin die Milchexporte nach Russland aufgrund der Handelsbeschränkungen gegen Russland erstmal stark sanken. Und China, der weltweit größte Importeur von Milchpulver, hat gemerkt, man mag es kaum glauben, dass es sich bei Milchproduktion nicht gerade um Raketentechnik handelt und kurzerhand selbst eine Industrie auf die Beine gestellt. Mit anderen Worten: Der Deutsche Bauernverband hat sich grandios und nachhaltig verzockt und erwartet nun, dass der Steuerzahler ihm da wieder raushilft – für die Herstellung eines äußerst umweltschädlichen Produktes in großem Maßstab, an dessen Gewinnen man natürlich getreu des Mottos „Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren“ niemanden beteiligt hätte.
Wieso also lese ich überall Überschriften wie „Der Geiz der Verbraucher vernichtet die Bauern“ oder „Milchpreis im Keller: Jetzt faire Marken kaufen“? Der Verbraucher hat sich doch nicht ausgedacht, das Angebot drastisch zu erhöhen?! Der Verbraucher hat die letzten Jahre auch einen Euro pro Milchpackung bezahlt, ohne groß zu murren. Da hilft aller Appell an den Verbraucher nichts, die Bauern müssen halt wie jeder andere Unternehmer nur so viel produzieren, wie auch verkauft werden kann, wenn sie nicht von den Einkäufern der Discounter durch die Manege geschleift werden wollen.
Den blödesten dieser Appelle hat dann letzte Woche Jakob Augstein bei Spiegel Online geschrieben, in dem er vor dem Sterben einer Kultur warnt und das dem zutiefst bigott handelnden Verbraucher anlastet. Er beginnt damit, dass die Bauern nun still und leise ihre Höfe stilllegen, wodurch eben besagte ganze Kultur stirbt, erzählt unerträglich rührselig davon, was für liebevolle Tiere Kühe sind, und beschwert sich dann über Tierschützer und Verbraucher, die extrem naiv das Kükenschreddern ablehnen und trotzdem was zu essen haben wollen. Ironischerweise garniert er diesen maximal undurchdachten Text mit dem Vorwurf, jeder hätte eine Meinung, aber kaum einer eine Ahnung.
Es ist eine Lust, Kühen dabei zuzusehen, wie sie in gleichmütiger Würde und tiefem Ernst ins Nichts blicken und mit ihren Kiefern das grüne Gras mahlen. Kühe sind, mit einem Wort, schön.
Also erstmal: Ja, Kühe sind sogar sehr liebevolle Tiere. Einige Menschen empfinden sie sogar als so liebevoll, dass man ihnen nicht ihren Nachwuchs wegnehmen und töten sollte, nur damit Menschen die für selbigen Nachwuchs gedachte Milch trinken können. Aber das sind vermutlich zu komplexe Gedanken für Augstein, der darin schwelgt, wie toll man Kühen dabei zusehen könne, in „tiefem Ernst ins Nichts [zu] blicken und mit ihren Kiefern das grüne Gras [zu] mahlen.“
Kleines Update für den Mann, der anderen mangelnde Ahnung vorwirft: Die Gras mahlende, unter freiem Himmel in die Ferne blickende Kuh ist ein Auslaufmodell der hiesigen Landwirtschaft. Der Anteil von Weidetieren (bedeutet mindestens 28 Wochen Weidegang pro Jahr) ist rückläufig und lag 2014 bei einem Drittel des Bestandes. Die meisten Kühe, insbesondere in sogenannten „Hochleistungsbetrieben“, stehen hierzulande ihr Leben lang in einem Stall, blicken maximal zur nächsten Wand und sehen in ihrem Leben nicht eine Wiese. Sie werden aber ohnehin so oft geschwängert wie möglich, eine für den Körper extrem auslaugende Strategie, was das Leben der Kühe im Regelfall auf fünf Jahre begrenzt.
Der Grund für die sterbende Kultur von Kühen unter freiem Himmel ist also vielmehr der Gier der kapitalstärksten Milchbetriebe geschuldet, denen die Kreatur vollkommen egal ist und die den Rest der Branche vor die Wahl stellen, die eigenen Kühe genauso schlecht zu behandeln oder pleite zu gehen. Augstein bemängelt aber lieber, dass der Verbraucher gar kein Vertrauen mehr zu den Bauern hat und dass Berichte über Antibiotika in der Milch und Hormone im Fleisch kein ausreichender Grund für diese entwürdigende Skepsis ist. Eine Begründung dafür kommt aber leider auch nicht mehr.
Aber die Leute haben sonderbare Vorstellungen: Sie wollen gute Lebensmittel zu bezahlbaren Preise, die jederzeit lieferbar sein sollen, aber das Wort „industriell“ wollen sie in dem Zusammenhang nicht hören. Und das Schreddern von Hähnchenküken soll bitte auch aufhören.
Augstein denkt ferner, dass Kükenschreddern eine zwingende Bedingung ist für gute Lebensmittel zu bezahlbaren Preisen – als wäre eine vollwertige Ernährung ohne 200 Gramm Hühnerbrust für EUR 1,99 nicht möglich. Und das ist wohl auch der Hauptgrund, warum um Kuhmilch so ein Gewese gemacht wird, während es der Weltmarktpreis für Hafer oder Mais selten in die Schlagzeilen schafft: Die meisten Deutschen, oder mindestens Herr Augstein, scheinen zu denken, dass sie ohne Kuhmilch über kurz oder lang einen qualvollen, von Skorbut und Haarausfall gezeichneten Hungertod sterben müssen.
Was eben nachweislich Quatsch ist: 75% der Weltbevölkerung, meine Wenigkeit eingeschlossen, beziehen aus Milch nicht Calcium und B-Vitamine, sondern primär Darmkrämpfe und unappetitliche Toilettenbesuche. Jahrzehnte der Lobbyarbeit haben uns eingetrichtert, dass die artfremde Babynahrung riesiger Tiere für feste Zähne und starke Knochen unabdingbar ist. Die Antwort „Vegan? Aber dann gehen doch Deine Knochen kaputt!“ ist keine allzu seltene. Was irgendwie putzig ist, spielen für die Knochengesundheit neben ausreichender Calciumzufuhr auch genügend Vitamin D und regelmäßige Bewegung eine Rolle. Leute, die so gut wie nie Sport machen und den lieben langen Tag in geschlossenen Büroräumen verbringen, müssen sich aber so gut wie nie sorgenvolle Fragen zum Zustand ihrer Oberschenkelknochen anhören.
Unendlich borniert beklagt der Mann dann noch die in seinen Augen einseitigen Fair-Trade-Initiativen für Kaffeebauern in Costa Rica, während sich für Milchbauern in Memmingen scheinbar niemand einsetzt. Gibt es im Spiegel-Archiv denn gar kein Material über Kinderarbeit auf Kaffeeplantagen? Das ist wohl immer noch was ganz Anderes, als wenn ein deutscher Milchbauer aufgrund des selbst verschuldeten Überangebots seiner Branche auf Hartz IV abrutscht.
Wir fassen zusammen: Der Verbraucher ist ein bigotter Blödmann, weil die Bauern sich ohne Not ihren eigenen, prima funktionierenden Markt kaputt gemacht haben. Der Verbraucher ist ferner peinlich gefühlsduselig, das Schreddern frisch geschlüpfter Küken abzulehnen. Er ist gleichzeitig hartherzig, weil Kühe so liebenswert gleichmütig ins Nichts blicken können. Sorry liebe Küken, Jakob findet Kühe liebenswerter, viel Spaß noch in den Kreissägen. Und von Kindersklaven gepflückter Kaffee ist vertretbar, solange es Milchbauern in Memmingen schlecht geht.
Kann mir vielleicht noch irgendwer erklären, warum genau die Kolumne „Im Zweifel links“ heißt?
Dazu passt ganz wunderbar dieser Kommentar von Susann Witt-Stahl
Hohe Menschen und niedrige Tiere
http://www.streifzuege.org/2013/hohe-menschen-und-niedrige-tiere
Zitat:
„Unverhoffte Schützenhilfe bekam die Bürgerwehr gegen Tier- und Klimaschutz von einem Sozialisten: Der Bundesgeschäftsführer der Partei Die Linke, Matthias Höhn, warf sich sogleich in Aschermittwochsreden-Pose, bei dieser Gelegenheit auch gleich alle keynesianischen Grundsätze seiner Partei über Bord und war mit den Marktradikalen ganz einer Meinung: Der Staat hat „den Menschen nicht vorzuschreiben, was sie wann zu essen haben“ – also das milliardenfache pulsierende Gemetzel in den Schlachtstraßen gefälligst nicht zu regulieren. Darüber hinaus ließ Höhn es sich nicht nehmen, die Forderung eines ohnehin nur symbolischen wöchentlichen Fleischgenuss-Interruptus als „antiemanzipatorisch“ zu geißeln. Was im Umkehrschluss an der von ihm propagierten neandertalensischen (dazu sozioökonomisch und ökologisch untragbaren) Alltagspraxis „emanzipatorisch“ sein soll, bleibt sein Geheimnis und hier getrost unerörtert.
Höhns Ausraster ist allerdings symptomatisch für den abrupten Niveauabfall in linken Debatten und die regressiven Bedürfnisse der Akteure, die sich nicht selten als Idealisten, Sozialdarwinisten und andere Reaktionäre entpuppen, sobald es um das im Mittelalter zur Bestie, im Frühkapitalismus zum Automaten, im Neoliberalismus vollständig zur Ware erniedrigte Tier geht.“
ein produkt, für das niemand einen gerechten preis bezahlen möchte, wird früher oder später vom markt verschwinden, oder durch „billigen dreck“ ersetzt.
das geschäftsmodell: ein liter milch kostet in der herstellung 40 cent und wird für 20 cent an die molkereien verkauft. auf tier- und umweltschutz kann bei diesen preisen natürlich keine rücksicht genommen werden. jeder der rechnen kann weiss, dass dieses geschäftsmodell in den ruin führen wird. die zeiten waren mal besser? nein, nicht die zeiten haben sich geändert, die menschen haben sich geändert. die verbraucher sind nicht mehr bereit faire preise für konsumgüter zu bezahlen. obwohl der markt in russland weggebrochen ist und der export nach china zurückgeht, vergrössern die deutschen milchbauern ihre kuhställe und schaffen sich mehr milchkühe an. der umsatz wird höher und die gewinne schrumpfen weiter.
z.b. die deutsche textilindustrie stellt schon lange keine shirts für 5 euro mehr her, wenn der verbraucher nur 2 euro dafür bezahlt. diese unternehmen haben sklavenarbeiter in asien gefunden, die solche shirts für 50 cent herstellen und die verbraucher freuen sich.
nur sehr wenige bauern mit hirn haben erkannt, das milch direkt und regional, ohne die zwischenhändler, vermarktet werden kann. erfolgreich vertreiben sie ihre milchprodukte über eigene kleine genossenschaften in ihrer region.
die konzerne nestlé und coca-cola wollen in naher zukunft den markt mit gesunder und fettlosen „milch“ überschwemmen. mineralwasser, farb- und aromastoffe, fertig ist die gesunde milch (ohne tierquälerei!). sehr viele fruchtsäfte, die lediglich aus gefärbtem und aromatisiertem mineralwasser bestehen, werden schon seit jahren erfolgreich an die total verblödeten verbraucher verkauft und die konzerne verdienen mit diesem dreck milliarden (ohne obstplantagen!). dass diese „milch“ und solche „fruchtsäfte“ mit „echten“ produkten nichts zu tun haben, stört unsere verbraucher nicht. der preis rechtfertigt doch heute alles.
die verblödeten verbraucher lassen sich von aufwendigen verpackungen und irreführender werbung blenden und kaufen letztendlich jeden scheissdreck der lebensmittelindustrie.
apropos männliche küken (produktionsabfall):
das küken-schreddern geht also weiter und 50 millionen eintagsküken landen in deutschland jährlich auf dem müll. die männlichen küken sind nur wegwerfware, billiger produktionsabfall.
ein gericht hat jetzt bestätigt: das millionenfache töten von küken ist genauso mit dem tierschutzgesetz vereinbar, wie das abschlachten von millionen schweinen, rindern und masthühnern. den konsumenten ist es doch scheissegal, ob die 50 millionen küken am ersten tag, oder erst später getötet werden, wirtschaftlich und billig müssen unsere lebensmittel bleiben!
„80 prozent der verbraucher sind gegen die käfighaltung, aber 80 prozent der verbraucher kaufen die eier aus käfighaltung.“ diese aussage des damaligen bayerischen landwirtschaftsministers gilt, leicht abgewandelt, auch noch heute.
nun sind die verbraucher gefragt:
der konflikt zwischen wirtschaftlichen interessen und tierwohl hat das potential, bis zum bundesverfassungsgericht zu gelangen. das hatte 1999 schon einmal über die haltung von hennen in legebatterien geurteilt. es hat aber neun jahre gedauert, bis die karlsruher richter vorschrieben, dass die tiere mehr platz bekommen müssen.
„Milch macht müde Männer munter.“
Wäre es nicht so traurig, könnte die Arbeit der Milchindustrie und ihrer Lobbygruppen ein Musterbeispiel für grandios erfolgreiches Marketing sein.
Ich glaube, kaum sonst irgendwo hat man es geschafft, die Verbindung eines Produktes mit seiner Produktion in der öffentlichen Wahrnehmung so nachhaltig zu entfernen.
Ich selber habe lange Zeit einfach nicht hinterfragt, warum die Kuh Milch gibt. Das war einfach so. Grotesk.
Nicht weniger grotesk ist die Schizophrenie, mit der die Politik beim Thema Milch agiert(e).
Generell soll der Markt es richten und man muss ihn einfach mal machen lassen.
Aber bei der Milch muss plötzlich reguliert werden?
Immerhin hat man ja dann doch erkannt, dass das Quatsch ist.
Was wir jetzt erleben, ist Marktwirtschaft. Mehr Angebot als Nachfrage. Mit der Folge, dass die schwächsten Produzenten kaputt gehen werden.
Alternativ (oder vermutlich zusätzlich) auch die, die ihre Kühe vielleicht eine Nuance weniger schlecht behandeln als der Rest es tut. Weil das möglicherweise einen Cent pro Liter Unterschied macht. Weil die große Menge der Verbraucher eben nach wie vor geiz…äh…’preisbewusst‘ ist. Erst recht bei Lebensmitteln oder etwas, dass die dafür halten.
Das wäre der wirtschaftliche Aspekt der Sache. Zu erwarten, dass die Bedingungen der Tierhaltung und Milcherzeugung bei dieser Gelegenheit auch nur hinterfragt werden, halte ich für völlig illusorisch.
Jedenfalls nicht von einer signifikanten Menge an Konsumenten.
Hallo Christian,
tatsächlich ist die jüngere Geschichte der Milch ein Musterbeispiel für erfolgreiches Marketing.
Ich habe auch lange gebraucht, um die Wahrheit hinter der Milch zu sehen und als ich es endlich an mich rangelassen habe, hat mich sehr stark interessiert warum ich das alles eigentlich nicht wusste.
Mittlerweile forsche ich zur Milchwerbung und finde ständig interessante Dinge heraus.
Seit es den „modernen Milchhandel“ gibt (ca. seit 1870) ist die Milch immer wieder staatlich subventioniert worden. Es war eigentlich nie wirklich rentabel dieses arbeitsintensive Nahrungsmittel in Massen herzustellen.
Auch 1957 wurde mit dem Grünen Plan die Milch wieder staatlich bezuschusst und das hat nicht nachgelassen.
Es war wichtig die hygienisch reine Molkereimilch als Volksnahrungsmittel zu vermarkten und das wurde flächendeckend über alle damals vorhandenen Medien durchgeführt.
Die „kuhwarme, natürliche Milch“ direkt vom Bauern wurde damit vom Markt gedrängt und so konnte der Siegeszug der vielfach verarbeiteten Molkereimilch beginnen.
Alles immer staatlich subventioniert. Und möglichst Massentauglich. Fließbandmäßig. Da mussten immer wieder die kleinen Betriebe weichen.
Nach dem Tierwohl hat nie jemand gefragt. Es ging um Volksgesundheit und wirtschaftlichen Aufschwung…
Und jetzt, durch diese „mehr, mehr, mehr“ – Spirale ist alles explodiert.
Viele Grüße
Stefanie
Hallo
hier ein Gedanke
https://www.youtube.com/watch?v=dugAODiX-5Q
Malis heisse Pisten
da tritt der Niger aus seinem Bett und überschwemmt die Hauptverkehrsader zu den Märkten.
Was können die tun? einen Staudamm bauen. Dann ist die Piste trocken ganzjährig und sie hätten Strom. Der IWF würde sicher Kredit geben- aber den können die Leutchen nicht zurückzahlen. Heisst der IWF hätte ein Kraftwerk Schuldner und den Strom.
Die Landwirte haben sich kaufen lassen seit Jahrzehnten.
Zaubertool ist die sogenannte Subvention
in meinen Augen reine Wettbewerbsverzerrung
man staunt wie weit man mit bedrucktem Papier Leute um echte Werte bringen kann- und wie einfach: ein Geldschein- egal was drauf steht ist 5 Eurocent wert
wer zur Hölle soll diese ganze Milch trinken
Freilaufställe!
da laufen die Kühe ohne Hörner ihr Leben lang auf ein paar Quadratmetern rum und geben in der Spitze 40 Liter Milch am Tag- dass ist tollwütig
Die Böden – was ist mit dem ganzen Nitrat – im Grundwasser?
Die Bauern tun mir leid, sie haben sich von einem einst stolzen Stand zum Spielball machen lassen. Und dass meine Freunde ist nur die Spitze des Eisbergs- richtig fett kommts erst noch.
Das Spiel hat vor ca 30 Jahren begonnen und nicht lang- dann ist es zu Ende- die nemmet euch euer Land – weg
Bayer will Monsanto kaufen. Dann hat Deutschland bzw BRD den schwarzen Peter. Zika Virus
von wegen Mücke und so. Dass ist Glyphosat in Reinform. Ich selber ziehe aus Samen Bäume und mein neuester Litschibaum wächst keinen Milimeter mehr. bei Zika wächst das Gehirn nicht mehr aus im Mutterleib.
Wir alle schauen zu – wohlgemerkt
das Spiel läuft live und es betrifft nicht nur Landwirte
es läuft nicht über 30, 60 oder 100 Jahre- sondern viel länger schon
also denket mol noch
hier noch ein Artikel von Dr. Michael Burry, der der den Immobilienmarkt USA 2008 hat hochgehen lassen und der dabei eine halbe Milliarde verdient hat. Er hat nur die Hypothekenpapiere – gelesen- und erkannt; dass ist eine Bombe.
„Fresh, clean water cannot be taken for granted. And it is not — water is political, and litigious. Transporting water is impractical for both political and physical reasons, so buying up water rights did not make a lot of sense to me, unless I was pursuing a greater fool theory of investment — which was not my intention. What became clear to me is that food is the way to invest in water. That is, grow food in water-rich areas and transport it for sale in water-poor areas. This is the method for redistributing water that is least contentious, and ultimately it can be profitable, which will ensure that this redistribution is sustainable. A bottle of wine takes over 400 bottles of water to produce — the water embedded in food is what I found interesting.“
das nächste Gold ist Wasser
Grüße aus dem hohen Turm im tiefen Wald
Es ist sogar noch schlimmer mit dem Bauernverband. Wenn ein Milchbauer in den letzten 10-15 Jahren darüber nachgedacht hat zu expandieren, ist er zum Bauernverband gegangen und hat sich beraten lassen. Da saßen dann ein paar BWL Absolventen die frisch von der Uni gekommen sind und sagten: „Was, sie wollen auf 80 Kühe erweitern? Das ist doch völlig unwirtschaftlich, sie müssen schon auf 200-250 Kühe gehen, dann lohnt es sich richtig!“. Daraufhin werden dann riesige Ställe mit Melkrobotern für 2 Mio Euro und mehr gebaut. Vom Reizthema Biogasanlagen – die sich manche dann noch dazu bauen – möchte ich jetzt gar nicht sprechen.
Dass diese Kalkulation von damals natürlich mittlerweile für den Hintern ist, interessiert die sogenannten Berater von damals wahrscheinlich heute wenig. Aber der Bauer sitzt da mit seinem siebenstelligen Schuldenberg und weiß nicht wie er ihn bezahlen soll.
Wie muss sich ein Bauer fühlen, der gerade dabei ist, seinen Stall auf 250 Kühe zu erweitern, weil er durch die Verbände und die Politik darin bestärkt wurde, und in den Nachrichten den freien Fall des Milchpreises beobachtet?
Vielen Dank, dass Du meine Gedanken in Worte gefasst hast und es mit jedem Artikel aufs neue tust.
Der Artikel ist zwar schon älter, dennoch das Thema ist aktueller denn je. In diesem Bereich muss sich endlich etwas tun. Hier darf man nicht weggucken.