In Deutschland werden Hersteller von veganen Käse-Alternativen jetzt schon verklagt, wenn sie ihre Produkte als vegane Käse-Alternativen bezeichnen

„Vegan? Oh nein, ich könnte nicht leben ohne Käse!“ ist eine häufige Reaktion von nicht vegan lebenden Menschen. Das hat primär folgende Gründe:

  1. Käse aus Kuhmilch schmeckt (leider) ziemlich lecker
  2. Produkte, die Käse imitieren sollen, schmecken oft nach angekokelter Plastikgabel in Klärschlamm.

Entsprechend überrascht sind viele, wenn sie zum ersten Mal den Cashewsan (vormals Parvesan) des Cuxhavener Herstellers Happy Cheeze probieren. Der kommt tatsächlich so nahe ans Original, dass er bei uns zu Hause aufgrund des pervers guten Geschmacks „Perversan“ genannt wird. Aber auch die anderen Sorten haben geschmacklich nicht mehr viel mit den ersten Fakekäse-Versuchen der Branche zu tun, die in rein optisch recht überzeugende gelbe Scheiben mündeten, bei deren Geschmack man aber oft Panik bekam, dass die Nervenverbindungen zwischen Zunge und Hirn durchtrennt sein könnten.

Diese geschmackliche Überlegenheit liegt auch daran, dass die Happy Cheeze GmbH gereifte Produkte herstellt und dazu entsprechende Bakterienkulturen einsetzt, wie es auch bei Kuhmilchkäse der Fall ist. Es könnten also alle glücklich sein: Die Nicht-ohne-Käse-leben-Könner kaufen sich den Käse, für den jeweils die zehnfache Menge Kuhmilch verbraucht und die entsprechend hohe Menge CO2-Äquivalent in die Luft gepustet wird, die Veganer kaufen sich die Käse-Alternative namens Happy Cashew. Okay, alle bis auf die Kühe natürlich. Aus Sicht eines neoliberalen Turbokapitalisten wäre das aber dennoch der Idealzustand, die Nachfrage steuert das Angebot, der Markt regelt sich selbst, alle (Menschen) bekommen, was sie wollen.

Hier kommt die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs Frankfurt am Main e. V. ins Spiel, sie sieht das grundsätzlich anders und erhebt eine wettbewerbsrechtliche Unterlassungsklage gegen die Happy Cheeze GmbH. Man hätte es sich nicht besser ausdenken können: Ein sympathisches Start-up aus Cuxhaven wird von der Wettbewerbszentrale in Frankfurt am Main verklagt, die wiederum im Städtchen Bad Homburg – selbstgewählter Slogan „Champagnerluft und Tradition“ – registriert ist. Ein Setup wie bei Herr der Ringe, nur dass die Hobbits jetzt an der Nordsee leben und Sauron mit seinen Horden den Taunus bewohnt.

Na gut, ganz so einfach ist es nicht: Die Wettbewerbszentrale verpflichtet sich selbst zu Neutralität und Unabhängigkeit, wird also in dieser Form meist dann aktiv, wenn eines ihrer Mitglieder denkt, dass seine Konkurrenz rechtswidrig vorgeht. Es ist demnach vertraulich, von wem diese Klage tatsächlich ausgeht, und wir wissen nicht, wo genau Mordor in diesem Fall liegt. Es ist leider auch nicht die erste rechtliche Inanspruchnahme, denn auch der Namensänderung der Produkte von Happy Cheeze zu Happy Cashew ist eine wettbewerbsrechtliche Abmahnung der Wettbewerbszentrale vorausgegangen, welcher sich der Hersteller dann angesichts des Kostenrisikos gebeugt hat. Die Argumentation der Klägerin kann man allerdings fragwürdig finden:

Könnte irgendjemand tatsächlich aus Versehen eine Packung Happy Cheeze kaufen, obwohl er eigentlich Kuhmilchkäse erwerben wollte? Okay, jemand der englischen Sprache nicht Mächtiges könnte das z in „Cheeze“ übersehen und es mit „Cheese“ verwechseln. Er könnte zudem überlesen, dass „Aus Cashews“ auf der Packung prangt, und ferner könnte ihm noch den Schriftzug „gereifte Käse-Alternative“ und das Veganlabel entgehen. Das könnte alles passieren, aber ob man für diese Person langfristig Zwischenfälle beim Einkauf verhindern kann, wage ich zu bezweifeln. Wenn jemand aus Versehen Fake-Camembert kauft, dessen Verpackung nicht gerade subtil auf seine pflanzliche Machart hinweist und der im Handel das Achtfache herkömmlichen Käses kostet, kommt dieser jemand vermutlich auch regelmäßig mit einem Topf Tapetenkleister nach Hause, obwohl er eigentlich Speiseeis erwerben wollte. Sollte die Tapetenkleisterbranche aufgrund dieses Artikels juristisch belangt werden, bitte ich jetzt schon mal um Entschuldigung.

Was glaubt die Klägerin eigentlich, warum ein Hersteller von veganem Käse gezielt Missverständnisse über sein Produkt in die Welt setzen soll? Die Zielgruppe sind ja vermutlich primär Leute, die keine Kuhmilch konsumieren wollen. Würde die Verpackung nun absichtlich implizieren, dass es sich um Kuhmilchkäse handelt, wäre das mittelmäßig hirnrissig, weil geschäftsschädigend. Das Alleinstellungsmerkmal dieses Produktes ist ja eben, dass es ohne Kuhmilch auskommt, Leute kaufen es, weil sie keine Kuhmilch im Käse wollen. Eine Bewerbung, die Kuhmilch in diesem Produkt impliziert, wäre so sinnvoll, als würde die Clausthaler-Brauerei ihre kommenden Produkte „Knülle“ und „Sternhagelvoll“ nennen.

Na gut, zugegeben, wenn man „Happy Cheeze“ ausspricht, gibt es phonetisch keinen Unterschied zur englischen Bezeichnung für Käse. Ist also für Kunden, die sich im Supermarkt zur Sicherheit die Produktverpackungen noch mal selbst laut vorlesen, ein Problem, denn beim Hören der eigenen Aussprache kommt es dann vermutlich zu Missverständnissen. Ihr kennt das vielleicht: Die Mitbewohnerin zieht los, um Gin zu kaufen, und kommt dann mit einem Lampengeist nach Hause, weil sie sich beim Aussprechen des Wortes nicht mehr sicher war, ob nicht doch ein Dschinn gemeint war.

Wie auch immer, damit die Leute nicht alle mit Flaschengeistern … eeeehm, veganem Käse nach Hause kommen, heißen die Produkte von Happy Cheeze jetzt Happy Cashew. Kostenpunkt für neue Produktverpackungen, Logos und die sonstige Umstellung: ein fünfstelliger Eurobetrag. Hinzu kommt eine Tonne alter Verpackungen, die jetzt entsorgt werden muss, es ist also auch ökologisch eine großartige Geschichte.

Aber auch das reicht der Gegenseite nicht, die Happy-Cashew-Produkte sind in ihren Augen ein Wettbewerbsverstoß, solange auf der Verpackung der Begriff „Käse-Alternative“ verwendet wird. Der Begriff „Käse“ dürfe laut Urteil des EuGH nicht für ein rein pflanzliches Produkt verwendet werden, selbst dann nicht, wenn es um klarstellende Zusätze ergänzt wird. Es dürfe nicht der Eindruck erweckt werden, dass es sich um ein Milcherzeugnis handelt.

Okay, am besten ganz langsam lesen: Der Hersteller einer Käse-Alternative auf Cashewbasis darf nach Verständnis der Klägerin dieses Produkt nicht „Käse-Alternative auf Cashewbasis“ nennen, weil damit der Eindruck erweckt würde, es handele sich um ein Milcherzeugnis. Wow, da müssen die Neuronen aber schon hart verknotet sein, damit einem so ein Gedanke nicht komplett absurd vorkommt, oder? Nervt mich das jetzt so sehr, weil ich Veganer bin, oder weil diese Logik meine Liebe zur deutschen Sprache im Regen stehen lässt?
Der Duden definiert „Alternative“ so:

freie, aber unabdingbare Entscheidung zwischen zwei Möglichkeiten; das Entweder-oder
zweite, andere Möglichkeit; Möglichkeit des Wählens zwischen zwei oder mehreren Dingen

Aha, eine andere Möglichkeit. Man beachte das Adjektiv „anders“. Klingt so, als wäre eine Alternative zu A laut Definition also anders als A. Eine Käse-Alternative wäre demnach also was anderes als Käse. Passt irgendwie zur sonstigen Verwendung dieses Begriffs: Ein alternatives Ende auf einer DVD ist ein anderes Ende als das Original, eine Lederalternative ist kein Leder. Säße ich in einem Restaurant und fragte „Haben Sie für Gericht 12 auch eine Alternative zum Käse?“, ich wäre schon recht enttäuscht, wenn der Kellner mir „Ummm, wie wär’s mit Käse?“ antwortete.

Ja, in der Urteilsbegründung des EuGH steht, dass die Verwendung der Begriffe „Milch“ oder „Käse“ auch dann nicht erlaubt sind, wenn sie um klarstellende Zusätze ergänzt werden. Damit war aber konkret gemeint, dass die damals verklagte Firma TofuTown ihre Produkte unter den Namen „Tofubutter“ und „Pflanzenkäse“ verkauft hat. Auch das verursachte bei mir schon nachhaltiges Stirnrunzeln: Wer in aller Welt kauft eine Packung „Pflanzenkäse“ und erwartet darin Kuhmilchkäse? Wie oft landet so jemand in Revolverheld-Konzerten, obwohl er eigentlich Heaven Shall Burn sehen wollte, weil auf beiden Tickets das Wort „Konzert“ stand?

Wie auch immer, das Wort „Pflanzenkäse“ ist zu verwirrend, der EuGH berücksichtigt offenbar auch Konsumenten komplett ohne Hirnaktivität, sehr rücksichtsvoll. Nun geht es aber nicht um das Wort „Pflanzenkäse“, sondern um „Käse-Alternative“. Synonyme für „Käse-Alternative“ wären nach meinem Verständnis „Käsenachbildung“, „Käseimitat“ oder „Käseattrappe“. All diesen Begriffen ist immanent, dass es sich eindeutig NICHT um Käse handelt, obiges Urteil des EuGH dürfte sich auf diesen klar abgrenzenden Begriff also nicht beziehen. Es wäre zumindest verwunderlich, denn sollte ein Mensch vor dem Supermarktregal nicht mal das kapieren, dann hilft ihm kein Gerichtsurteil der Welt weiter. Eine auf die Retina projizierende Duden-App wäre vermutlich sinnvoller.

Zudem wirkt das ganze EuGH-Urteil wie ein Schildbürgerstreich, laut dem in Bezug auf Vermarktung und Werbung die Bezeichnung „Milch“ grundsätzlich allein Milch tierischen Ursprungs vorbehalten ist (analog dazu „Käse“, „Sahne“ usw.). Das klingt jetzt so schnittig, aber um den Satz so eindeutig formulieren zu können, musste die Europäische Kommission in Anhang I des Beschlusses 2010/791/EU auch erst mal diese 131 (!) Ausnahmen definieren für all jene Begriffe, die im europäischen Sprachgebrauch nun mal üblich sind und in denen die Begriffe Milch, Käse oder Butter vorkommen, ohne dass zwingend eine Kuh an ihrer Produktion beteiligt war.

Wie willkürlich das ist, zeigt ein Blick auf die Liste: So darf man in der EU für „Leberkäse“ werben, ohne dass das Zeug Leber oder Käse enthält. Ein Butterschnitzel darf komplett ohne Butter auskommen und Margarinestreichkäse ohne Käse. Noch absurder: In Frankreich ist das Wort „fromage“ ganz streng dem Käse vorbehalten, für den man explizit Kuhmuttermilch verwendet – in Dänemark hingegen ist „fromage“ die Bezeichnung einer Nachspeise mit Früchten, die klassisch zubereitet weder Käse noch Imitationen von Käse enthält. Was passiert eigentlich, wenn ein dänischer Hersteller mal Nachtisch dänischer Art nach Frankreich exportiert?

Es erscheint schon relativ willkürlich, welcher Begriff wie heißen darf, es hängt offenbar nur davon ab, wie lange der Begriff bereits etabliert ist. Irgendein dänisches Genie kam einfach mal auf die Idee, einen Nachtisch aus Obst „fromage“ zu nennen, und deswegen ist das jetzt ein EU-weiter Beschluss. Hätte Mechthild aus Köln in den 70er Jahren also einen Brotaufstrich aus Nüssen erfunden und kurzerhand „Käsemilchsahne“ genannt, einfach, weil sie spontan Lust dazu hatte, wir dürften mutmaßlich ganz legal veganen Aufstrich als Käsemilchsahne vermarkten. Ein Jammer, dass diese Mechthild nie existiert hat, was wäre das lustig. Sollte einer von Euch das hier lesen und irgendwann in den Besitz einer Zeitmaschine gelangen, Ihr wisst, was zu tun ist!

Die Klageschrift ist übrigens garniert mit einem vollkommen wirr formulierten, persönlichen Angriff auf den Inhaber von Happy Cheeze, unter anderem wird sein akademischer Hintergrund kritisiert. Ein seltsamer Ad-Hominem für einen Anwalt, der ja hoffentlich Jura studiert hat, um seinen Beruf auszuüben: Man würde dem akademischen Hintergrund des Beklagten die Wortschöpfung „Happy Cheeze“ anmerken. Ja, auch nach dreimaligem Lesen ergibt dieser Satz so gar keinen Sinn, wenn überhaupt, müsste man der Wortschöpfung den akademischen Hintergrund anmerken, aber so ein Dativ ist ja auch ein sehr komplexes Gebilde.
Leider wissen wir nicht, ob die Wettbewerbszentrale hier im Auftrag eines Dritten agiert, aber zum Vergleich: In aktuellen Fällen ist die Position der Wettbewerbszentrale deutlich plausibler: Entscheidungen aus aktuellen Fällen sind:

Wenn ich die Liste jetzt erweitere durch eine pflanzliche Käse-Alternative, die nicht „pflanzliche Käse-Alternative“ heißen soll, fällt das schon irgendwie aus der Reihe.
In der Schweiz hat bereits ein ähnlicher Rechtsstreit stattgefunden: Dort wurde ein veganer Onlineshop für den Verkauf einer Käse-Alternative verklagt, genauer: für ein Produkt namens „Happy Cheeze“. Kläger war in diesem Fall der Dachverband der Schweizer Milchproduzenten, der nicht nur gerichtlich gegen ein kleines, inhabergeführtes Unternehmen vorging, sondern auch eine teure Werbekampagne schaltete, um die Vorzüge von Kuhmilchprodukten gegenüber Imitaten hervorzuheben.

Na, da sag noch mal einer, dass die vegane Lebensweise nur ein kurzlebiger, vorübergehender Trend ist. Wenn die Schweizer Milchbauern extra 65.000 Franken pro Anzeige in die Hand nehmen, um medial die angeblichen Vorteile von Kuhmilch zu verbreiten, scheint sich da ja irgendwer gehörige Sorgen zu machen.

Ähnlich viele Sorgen scheint das Verbandsmitglied der Wettbewerbszentrale zu haben, das die Verwendung des Wortes „Käse-Alternative“ zur Bewerbung einer Käse-Alternative verhindern will. Wir können nur spekulieren, um wen es sich da konkret handelt, aber um das Geschäftsmodell scheint es ja nicht so toll bestellt zu sein, wenn das Bewerben von Alternativprodukten unter deren nüchternen Bezeichnungen einen geschäftsgefährdenden Eingriff darstellt.

Wie geht es jetzt weiter? Nachdem die Happy Cheeze GmbH bereits viel Geld in neue Layouts, Verpackungen, Flyer und Webauftritte investieren musste, um ihre Produkte als Happy Cashew neu zu definieren, will die Geschäftsführung an der Bezeichnung „Käse-Alternative“ festhalten, es kommt hierüber nun zum gerichtlichen Prozess. Das Unternehmen kann sich diesen nur leisten, weil es schon ein paar Jahre am Markt ist und sich die Hersteller veganer und vegetarischer Lebensmittel jetzt unter dem Gütesiegel Ecoveg zur gegenseitigen Unterstützung zusammenschließen.

Dabei geht es nicht nur um finanzielle Unterstützung, die Hersteller setzen sich ebenso für mehr Aufklärungsarbeit und für den Ausbau des Bildungsangebotes für pflanzliche Ernährungsstile ein, denn: Für viele Unternehmen würde so eine Klage ohne externe Unterstützung die Insolvenz bedeuten. Es wäre daher wünschenswert, wenn der Gesetzgeber solche Hürden abbaut und Regelungen im Sinne von Herstellern pflanzlicher Alternativprodukte schafft. Die jetzige Rechtslage auf Grundlage althergebrachter Gesetze und Verordnungen lässt wenig Spielraum für die sich ändernden Ernährungsrealitäten.
Hoffen wir, dass im Gerichtsgebäude ein Duden zur Anwendung kommt.

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Ohne Euch gäbe es diesen Text jetzt nicht, dafür aber ein toll graues Web-Formular in irgendeinem noch effizienter arbeitenden Ticketsystem 😉

16 Gedanken zu “In Deutschland werden Hersteller von veganen Käse-Alternativen jetzt schon verklagt, wenn sie ihre Produkte als vegane Käse-Alternativen bezeichnen

  1. Sehr treffender Artikel.
    Was ich noch hinzufügen würde, ist der HInweis, daß es sich bei „Happy Cashew“ – so lecker der auch ist, was ich selbst bestätigen kann – nicht wirklich um die erste pflanzliche Alternative zu Käse aus Eutersekret handelt, die man durchaus genießen kann und die auch Nicht-Veganer akzeptieren.
    In den letzten 10 Jahren hat sich hier sehr viel auf dem Markt getan, und wer heute immer noch behauptet, vegane Käse-Alternativen seien nicht essbar, der hat wohl noch keines der folgenden Produkte ausprobiert:
    – Vegusto No-Moo
    – Wilmersburger
    – Simply V
    – Violife
    – Cashewbert
    – Tofutti
    – GreenHeart
    … und noch ein paar andere.
    Da sollte eigentlich für jeden etwas dabei sein.

  2. sorry, aber dieses mimimiistallessoooungerechtmimimi kommt nur daher, dass sich hersteller wie diese aus marketingtaktischen gründen immer schön am „original“ langhangeln und den eindruck beim verbraucher erwecken wollen, das ist fast wie das „richtige“ was du ja aus deinem vorveganen leben kennst.
    oder wie ist es zu erklären, dass hersteller ihr veganen artikel „schnitzel, „bulette“ o.ä. nennen?
    also… einfach mal bei der wahrheit bleiben und dem kind einen echten namen geben!

    • Ich stimme Edda zu, es geht ja gerade darum, dass man etwas möchte, das wie das Original schmeckt, aber (unter anderem) kein Tierleid verursacht. Wenn ich in einem Restaurant auf die Speisekarte gucke und mir durchlese, was im Angebot ist, dann habe ich schon Vorstellungen von dem, was mir serviert werden wird. Ich lese „Schnitzel“ und habe Vorstellungen von einem panierten Stück Fleisch, das in ordentlich Fett knusprig ausgebraten ist und mein Magen sagt mir „Gib uns das“. Ähnlich ist es beim Einkaufen, es geht hier um Gewohnheiten, das was man kennt. Ich möchte einen Camembert, weil ich den lecker in Erinnerung habe, weiß jedoch, was hinter dessen Produktion steckt. Und dann freue ich mich, wenn ich eine Käsealternative in die Hände bekomme, die dieser Vorstellung zumindest sehr nahe kommt.

  3. Ach Hagen,
    Kommentare dieser Art machen so schreeeecklich müde.

    Welchen Unterschied macht es bitte für Fleischesser und Milchtrinker, aus welchen Gründen ein Veganer (oder vegetarischer Milcheiweiß-Allergiker, so wie ich) auf beides verzichtet? WAS?
    Mir haben sowohl Fleisch als auch Käse immer gut geschmeckt. Ja, bis zum Schluss. Würden sie vermutlich heute noch. Speziell Käse. Ich LIEBTE Käse.
    Nur bin ich eben irgendwann zu dem Schluss gekommen, dass ich 1. nicht mehr ruhig schlafen kann, wenn ich tote Tiere esse, und 2. ein allergisch röchelndes Elend bin, wenn ich mir Käse gönne. Stünden mir nicht hie und da Ersatzprodukte zur Verfügung, die mir den geliebten Geschmack hie und da zurückbringen, fiele mir das alles viel, viel schwerer. Das zu verurteilen, steht niemandem zu.
    Aber für Euch Kritiker muss Verzicht immer weh tun, gell?

    Und zur Benennung der Dinge: Ich werfe einfach mal Kinderschnitzel, Sonnenmilch und die AfD in den Raum. Da sind weder Kinder, noch Sonne und Milch, noch eine Alternative drin.
    Regt sich darüber jemand auf? Nein. Also alles Marketingtaktik?
    Wie sollte denn Deiner geschätzten Meinung nach Ersatzkäse heißen „dürfen“? Lass doch mal Deiner Fantasie freien Lauf. Was würde Menschen wie mir vermitteln, dass hier etwas ist, das mir einen Geschmack schenken könnte, den ich jeden Tag vermisse?

    Denn darum geht es. Dass jemand die Alternative am Namen erkennt. Und daran ist doch nun wirklich nix verwerflich.

    Stellt doch einfach mal was Sinnvolles mit Eurer Zeit an, echt. Gute Güte.

  4. Lieber Graslutscher,
    vielen Dank für den Artikel, der aufzeigt, wie grotesk sich der beschriebene Sachverhalt darstellt.
    Mir ist allerdings wichtig zu erwähnen, dass es sich bei Cashew-Kernen um ein ethisch sehr fragwürdiges Produkt handelt. Somit stellt es eigentlich auch keine Alternative zum „echten“ Käse dar, (außer durch den Geschmack. :-)), da durch den Konsum das Leid der Tiere lediglich auf die Menschen umgeleitet wird.
    Ist halt beides Mist.
    Einen gut recherchierten Artikel zum Thema findest Du hier:
    https://tantelemi.wordpress.com/2017/06/15/cashewkerne-handarbeit-die-unter-die-haut-geht/
    Vernünftigere Alternativen wären meiner Meinung nach z.B. Mandeln aus Europa oder noch besser: heimische Nüsse.
    Viele Grüße und mach weiter so gute Arbeit. 🙂

  5. Lieber Olli,
    manche Menschen finden in jeder Suppe ein Haar, weil sie so lange den Kopf darüber schütteln, bis eins reinfällt! JEDES Konsumprodukt ist fragwürdig. Transportwege sind immer mit CO2-Ausstoß verbunden, Produkte mit Verpackungen und Produktion mit irgendwelchen anderen Nachteilen (Arbeitsbedingungen, Abgase, Abfälle, Ressourcen…). Also wollen wir jetzt päpstlicher als der Papst einen innovativen Kleinbetrieb runtermachen, der eine wirklich großartige Alternative in Handarbeit schafft und rumäkeln, dass er das eben auch nicht PERFEKT hinkriegt – oder wollen wir uns freuen, dass es solche Vorreiter und Macher gibt und uns lieber über die unsägliche Politik der Wirtschaftslobby aufregen, die steuergeldfinanziert Kleinbetriebe systematisch beseitigt, um Großkapitalisten zu noch mehr Profit zu verhelfen???
    Ich finde es skandalös, dass so etwas in unserem Land möglich ist und überlege schon, wen man mobilisieren könnte, um die Mistkerle zu verklagen, die mit böswilliger Absicht versuchen, gezielt einen Betrieb bankrott zu richten!!! Petition starten? Spenden sammeln? Das darf doch wohl nicht wahr sein!? Wenn es möglich und üblich ist, dass es Produkte gibt, deren Bezeichnung nix mit dem Inhalt zu tun hat (Leberkäse, Fleischtomaten, Sonnenmilch, Babyöl, Jägerschnitzel, Löwenzahn, Hirschhornsalz….) und auch der Begriff „Milch“ gebräuchlich ist für nicht von der Kuh stammende Produkte (Sonnenmilch, Kokosmilch, Milchlinge, Pflanzensaft allgemein) – dann liegt ja wohl auf der Hand, dass hier einfach nur eine Kampagne läuft mit dem Ziel, HappyCheeze kaputtzuklagen! WARUM steht sowas nicht unter Strafe?? Wenn „Käse-Alternative“ ein No-go ist weil das Verwenden des Wortes „Käse“ impliziert dass dieser enthalten ist, dürfte ja nirgends „Laktosefrei“ oder „Alkoholfrei“ draufstehen – weil nach dieser Logik ja jemand nach dem Wort „Laktose“ bzw „Alkohol“ aufhören könnte zu lesen und dann glaubt, dass ebendies darin enthalten sei!?
    Was dürfen sich diese Lobbyisten und Kapitalisten eigentlich noch alles erlauben, bis hier mal die Autos brennen??? Isch-reech-mich-UFF!!!

    • Liebe Caro,
      ich bin doch vollkommen d´accord, dass dieser Namensgebungs-Krieg total bescheuert und perfide ist.
      Durch meinen Beitrag wollte ich kritisch, und zwar an Hand von Tatsachen und mit Alternativ-Vorschlägen, darauf hinweisen, wie krass die Cashew-Produktion die Menschen ausbeutet. Ich weiß nicht, ob Du den Artikel gelesen hast? Ich bin ganz weit davon entfernt, das als „Haar in der Suppe“ zu bezeichnen. Solche Argumentations-Stränge begegnen mir übrigens häufig bei Menschen, die somit ihren Fleischkonsum (z.B. „Ich esse nur Bio-Fleisch. Ich weiß, dass das auch nicht ganz O.K. ist, aber…“) rechtfertigen.
      Ist ja auch richtig, dass man irgendwo anfangen muss, wenn man sich eine bessere Welt wünscht, ohne direkt alles perfekt zu machen. Und vegan zu leben ist sicher ein guter Anfang. Aber ist danach Schluss? Ich denke, dass da noch ganz viel Luft nach oben ist. Bei jedem von uns.
      Ich versuche dementsprechend meine eigenen Handlungsspielräume zu erweitern und auch auszunutzen. Das Gefühl der Selbstwirksamkeit empfinde ich deutlich angenehmer als den Hals auf die Industrie, den Kapitalismus und deren Lobbyisten, der aber sicher auch gerechtfertigt ist.
      In diesem Sinne: es gibt viel zu tun, denn es knarzt an allen Ecken und Enden. Und ich bin froh, wenn sich viele Menschen an vielen unterschiedlichen Fronten gegen die Ausbeutung von Mensch, Tier und Natur engagieren.

      • Hallo Olli,
        ich finde deinen Einwand gut – er geht denke ich in die Richtung der Problematik mit Kakao- oder Avocadoanbau. Es ist schlichtweg nicht möglich, alles aufzuwiegen – was wiegt mehr: Das Leben einer Kuh oder soundsoviel Kilo Co2 die durch die Herstellung von Cashewkäse o.ä. entstehen? Der Fußabdruck eines Bio-Apfels aus Neuseeland oder die Bodenverseuchung einer konventionell gezogenen Frucht aus Europa? Ich denke, es ist wichtig, dass wir (unter anderem) beim Thema Ernährung nicht stehen bleiben, uns weiterentwickeln und nach Lösungen suchen.

  6. warum wurde der große Fleisch-Konzern-Homie Rügenwalder noch nicht verklagt, wenn er mit vegetarischen Mühlen-Schnitzeln wirbt bzw diese so dreist verkauft?

    das ist schon berechtigt, da eher Konzern- als Verbraucherinteressen zu wittern…

    • Nachtrag, weils mir leider nach dem Abschicken eingefallen ist: und ich hatte schon soviele bekannte und freunde, die mir keine Zartbitter-Schokolade schenken wollten, weil da doch butter drin sei. Kakaobutter. Und ich so: das is aus kakao und nicht aus kuh… waaas? Butter ist doch immer aus milch.
      Von wegen verbraucherschutz- einfach mal Lebensmittel als Schulfach oder so. .. puuuh…

  7. Wieviel Prinzessin Lillifee ist eigentlich im Prinzessin Lillifee Tee drin? Oh, und was ist mit Fleischsalat? Ist Salat nicht eigentlich was grünes mit Vitaminen? Ich bin mir auch fast sicher, dass in Kinderriegeln keine Kinder enthalten sind (wie schade, die schmecken doch so zart…) aber dafür viel gesunde Milch, darum werden sie ja gekauft und gegessen. Bei soviel Verbraucherfreundlichen Produkten muss man als Veganer schon echt aufpassen, die Menschheit nicht böswillig mit Bezeichnungen wie Alternative hinters Licht zu führen.

    Wie schon meine Oma sagte „Du kannst den Menschen ihre eigene Beschränktheit nicht verbieten. Darf jeder so beschränkt sein, wie er möchte, es lebt sich dann sehr eng“

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