Schwer durchzuhalten: Viele Leser von n-tv klagen über gesundheitliche Beschwerden und brechen die Lektüre ab.

„Was ist bloß los bei den Veganern?“, fragt Isabel Michael maximal clickbaity für das Ressort „Leben“ auf N-tv. Immer mehr Menschen verabschiedeten sich von der tierfreien Ernährung, der Hype scheine vorbei zu sein. Nun fragt Ihr Euch sicher, welche revolutionären Daten sie zu dieser Erkenntnis führen – hat N-tv eine repräsentative Umfrage durchgeführt und festgestellt, dass die Zahl der VeganerInnen zurückgeht? Geben die Quartalszahlen von Tofuherstellern Grund zur Annahme, dass vegane Produkte hart abstinken gegen Pansengulasch und Presskopf? Seltsam, das ist ja ganz an mir vorbeigegangen.

Ich war also maximal gespannt auf den Ursprung dieser sensationellen Neuigkeit, wurde dann aber jäh enttäuscht, denn die Quelle *Trommelwirbel* sind drei YouTuberinnen aus Australien und den USA. Mehrere Diplom-Mathematiker konnten mir bestätigen: Drei, das ist die Zahl nach der Zwei und vor der Vier. Und diese drei lebten angeblich früher mal vegan und tun es heute nicht mehr. Im „Artikel“ ist dann auch noch die Rede von „vielen ähnlichen Geschichten“ in den 16.500 Kommentaren, und wir wissen ja alle, dass Geschichten in Social-Media-Kommentaren so glaubwürdig sind wie die Hitler-Tagebücher im Stern.

Wie man allen Ernstes auf die Idee mit der Sub-Headline „Was ist bloß los bei den Veganern?“ kommen kann, weil ganze drei Personen von den vielen Millionen vegan lebenden Menschen weltweit wieder zermalmte Tiere zu essen gedenken, ist mir ein Rätsel. N-tv könnte genauso gut „Masernepidemie in Berlin!“ titeln, weil drei Menschen in der Millionenstadt erkrankt sind, oder harten Schwachsinn zum neuen Deutschlandtrend erklären, weil man einen Tag auf dem Twitter-Account der CDU-Werteunion mitgelesen hat. Zudem wäre für so eine eindeutige Aussage ja auch

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Studie der Fleischindustrie findet raus, dass Fleisch gut für die Umwelt ist.

Mein Kumpel Marcus meinte neulich kackendreist, er könne nicht mit mir auf Snapchat rumhängen, weil er sich jetzt mit Freunden träfe. Mit Freunden. Im Real Life. Bullshit, der Typ ist wie ich Veganer, hat also gar keine echten Offline-Freunde, und jetzt mache ich mir Sorgen, dass er in Wirklichkeit illegal gekeimte Mungobohnen schmuggelt oder so was. Sollte ich die Polizei rufen oder mich selbst auf… – wie? Ihr lebt auch vegan und habt trotzdem Freunde? Nein, ich meine so echte aus Fleisch und Blut, ne? Nicht einfach eine Kiste, auf die Ihr ein Gesicht malt und dann mit ins Schwimmbad nehmt – hält ja leider auch nicht lange.

Also wirklich, echte Freunde? Ist ja verblüffend. Okay, Zeit, das zu ändern: Veganer sind nicht nur penetrant missionierend und stellen mit ihrer makellosen Haut durchschnittliche Babyhintern in den Schatten (was anstrengend sein kann), sie sind auch furchtbar teuer: „Milliardenverluste durch Veganer?“, fragt die Kreiszeitung aus der Nähe von Bremen ganz unschuldig. Wie sie darauf kommt? Diese Behauptung wurde bei einem Vortrag aufgestellt, der rein zufällig bei der Niedersächsischen Geflügelwirtschaft gehalten wurde. Tja, das war‘s dann mit Euren Freunden, wer will schon mit einem milliardenvernichtenden Salatmonster befreundet sein?

Andererseits aber auch irgendwie imposant: Ständig bekomme ich zu hören, die Veganer seien so wenige, dass ihr Handeln praktisch keine Wirkung habe, und jetzt vernichten wir kleines Häuflein Biomasse direkt neunstellige

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Unterernährte Kinder sind der Presse egal, es sei denn, die Eltern sind vegan lebende Hardcore-Esoteriker

Wie immer, wenn irgendwelche vegan lebenden Menschen sich wie die allerletzten Idioten benehmen, titelt die deutsche Presselandschaft nicht „Allerletzter Idiot schießt sich in den Fuß“, sondern „Typ ernährt sich vegan und schießt sich deswegen in den Fuß“.

Eine Veganerin verunglückt tödlich bei einer Besteigung des Mount Everest? Das wäre mit mehr Rührei in der Blutbahn nicht passiert. Ein Veganer erkrankt an Ebola? Hätte er mal mehr Milch getrunken. Ein Kind wird von seinen vegan lebenden Eltern mit viel zu wenig Kalorien versorgt? Hätten die mal lieber viel zu wenig Kalorien in Form von Fleisch gefüttert, dann wäre jetzt alles gut.

Von dem australischen Elternpaar, dem eine Haftstrafe wegen Mangelernährung des eigenen Kindes droht, konnte man letzten Donnerstag so ziemlich überall

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Und weil das Wort Sojamilch die Verbraucher verwirrt, sollen Veggie-Burger bald Veggie-Discs heißen

Na, das ist ja mal toll in die Hose gegangen, prima, mein Nachtisch hat genau gar keinem geschmeckt. Leute, wenn Ihr die Verwandten zum Abendessen einladet, müsst Ihr höllisch aufpassen, denn so ein Einkauf von Lebensmitteln in Deutschland ist gespickt mit hinterlistigen Fallstricken und Schikanen! Normalerweise schicke ich ja immer unseren Butler los, aber der hat sich beim Lasertag den Fuß verstaucht und liegt jetzt tagelang nutzlos auf dem Sofa herum, ich muss das also selbst machen. Keine Panik, dachte ich, was der dusselige Adalbert schafft, das kann ich auch.

Aber dann begann im Supermarkt ein einziges Desaster: In den Kuchen gehören 200 Gramm Butter, aber welche nur? Über den ganzen Laden waren zahllose verschiedene Sorten verteilt, mit Schweiß auf der Stirn und zittrigen Knien entschied ich mich für ein Glas mit amerikanischer Flagge drauf – eine Butter aus Amerika kann ja nicht schlecht sein. Die Trottel aus der Molkerei wiederum haben das Bild einer Kokosnuss auf ihre Milchdose gedruckt – weiß der Geier, wieso – und die Eier waren umständlich einzeln in lilafarbene Alufolie

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Vegane Ernährung für Schwangere gefährlicher als Gammablitze, mutmaßt Dr. Sowieso

Sitzen drei Frauen in einer Kneipe und wetten, wer die Mutigste ist. Die erste gibt an: „Ich jongliere jetzt neuerdings mit brennenden Motorsägen und habe dabei die Augen verbunden.“ – „Gar nicht übel“, entgegnet die zweite, „aber ich springe regelmäßig mit Nadel und Faden aus einem Flugzeug und nähe dann im freien Fall aus Knibbelbildern einen Fallschirm zusammen der mich vor dem tödlichen Aufprall bewahrt.“ Die Dritte zieht eine Augenbraue hoch und sagt: „Auch nicht schlecht, aber ich toppe beides. Ich bin schwanger und ernähre mich vegan!“ Die Musik endet abrupt, sämtlich Gäste atmen hörbar ein und die beiden anderen Frauen küren sie ohne Murren zur eindeutigen Siegerin des Wettbewerbs.

So oder so ähnlich könnten sich das einige Menschen vorstellen, nachdem sie den jüngsten Artikel im Stern namens „Lebenslange geistige Behinderung“ – so gefährlich kann vegane Ernährung für Ihr ungeborenes Kind sein gelesen haben. Dort liest man von schweren Hirnschäden, lebenslangen geistigen Behinderungen, Risiken und Gefahren – die Warnungen vorm Aufenthalt in einem Abklingbecken eines Atomkraftwerkes würden vermutlich nicht viel eindringlicher ausfallen.

Wie in den meisten dieser Artikel geht es nicht wirklich um Risiken einer abwechslungsreichen, vollwertigen Pflanzenkost, sondern um die allgemeine Position der DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung) von 2016 zu veganer Ernährung und darum, dass ein einzelner Arzt diesen Warnungen persönlichen Nachdruck verleiht. Diesen Part übernimmt hier der Kinderarzt Prof. Dr. Stefan Eber, der auf einem Fortbildungskongress in Düsseldorf zu diesem Thema gesprochen hat. Das Fazit liest sich düster: Veganern fehlen angeblich allerlei wichtige Nährstoffe, es ist konkret die Rede von bleibenden Hirnschäden und einer Empfehlung an Schwangere, in jedem Fall Eier und Milchprodukte zu essen, ein wirklich seltsamer Rat im Jahr 2019.

Aber eins nach dem anderen: Zunächst wird die altbekannte Position der DGE zitiert, die von veganer Ernährung wenig hält. Stimmt, tut sie nicht. Sie rät aber auch von der in Deutschland allgemein üblichen Ernährung mit viel Fleisch und wenig Ballaststoffen ab und sieht darin im Vergleich zu pflanzlicher Kost erhöhte Risiken für Herz-Kreislauf-Krankheiten und Diabetes mellitus Typ 2. Das klingt jetzt noch nicht bedrohlich, aber würde ich daraus einen Artikel machen, in dem ich von herzkranken Menschen rede, von Toten und von 40.000 Amputationen aufgrund von Diabetes

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Über die Klimaproteste und eine Generation alter Nörgler, die gar nichts mehr kapiert

Liebe SchülerInnen, die Ihr seit Dezember 2018 hierzulande freitags streikt, um damit für besseren Klimaschutz einzutreten: Es tut mir leid.

Es tut mir leid, dass wir das nicht schon viel früher gemacht haben. Dass es überhaupt so weit kommen musste. Aber noch viel mehr tut mir leid, dass ausgerechnet Vertreter meiner Generation Euch jetzt auch noch mit Hass und Häme überziehen. Ausgerechnet wir, die Typen und Trullas, die den ganzen Scheiß überhaupt erst auf der Kochplatte abgestellt, den Herd auf Stufe 9 hochgedreht, und sich dann verpieselt haben, um ihre bescheuerten Bekannten mit Instagram-Posing von fernen Stränden, dicken Protzkarren und affigen Konsumorgien beeindrucken zu wollen.

Wir haben schon vor 20 Jahren, als die meisten von Euch noch gar nicht geboren waren, von Tyler Durden im Film Fight Club ein paar wahre Worte vernommen: „Durch die Werbung sind wir heiß auf Klamotten und Autos, machen Jobs, die wir hassen, kaufen dann Scheiße, die wir nicht brauchen.“ Oh Mann, was fand ich das damals lässig. Und dann bin ich losgezogen und habe Klamotten und Autos gekauft, bezahlt mit Geld aus wenig inspirierenden Jobs. Auch die meisten Bekannten, die diese Worte ultracool fanden, haben sie mittlerweile gegen einen Haufen Plastikschrott und Selfies vom Strand in Dubai eingetauscht.

Das Tolle an den Protesten ist in meinen Augen ja, dass Jugendliche, die einfach nur für das Fortbestehen der Spezies demonstrieren, etwas unglaublich Entwaffnendes haben. Die üblichen politischen Floskeln, die den Gegner in irgendeiner verachtenswerten Ideologie verorten wollen (Ihr blöden Sozis, Ihr Öko-Faschisten usw.), funktionieren irgendwie nicht, wenn Kinder, die noch nie wählen durften, Schilder in der Hand halten, auf denen sie einfach nur für ihr Überleben werben. Was, wenn nicht dieses Eintreten für etwas, das allen anderen Generationen vor ihnen selbstverständlich vergönnt war – eine intakte Biosphäre –, könnte Menschen zum Umdenken bewegen?

Was war ich beeindruckt, als ich Greta Thunberg zum ersten Mal sah, wie sie mit ihrem Schild vor dem schwedischen Reichstag stand und in einer vulkaniergleichen Nüchternheit erklärte, dass Schulbildung allein in einer auf die Klimakatastrophe zurasenden Welt nun mal wenig Sinn ergibt. Viel treffender kann man das nicht ausdrücken, denn wenn Hamburg erst mal unter Wasser steht und die Felder andauernd verdorren, helfen gegen den Hunger auch keine Differenzialgleichungen. Und das sage ich, der Differenzialgleichungen super findet. Ich dachte, okay, jetzt geht es los, jetzt können wir nicht mehr einfach so weitermachen, das muss eigentlich jeder begreifen. Gute Güte, was war ich naiv.

Tatsächlich haben nur selten mehr verweichlichte Jammerlappen so einen Haufen Missgunst und Widerwärtigkeit über einem 16 Jahre alten Mädchen ausgekübelt wie im Fall dieser Aktivistin. Die vegan lebenden Menschen kennen das schon: Sobald Du versuchst, irgendwie die Welt zu verbessern, kommen auf einmal eine Menge Leute auf die Idee, dass Du bitte in allen Aspekten Deines Lebens

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Über die Ex-Veganerin, die nun denkt, sie sei ein Tiger

Eine Frau lebt jahrelang vegan, aber nach einem Spinnenbiss kann sie nur noch rohes Fleisch essen! Irgendwie erwarte ich bei solchen Schlagzeilen immer, dass sich mein Wohnzimmer in die Kulisse von „X-Factor: Das Unfassbare“ verwandelt, Jonathan Frakes zur Tür hereinmarschiert und fragt „Kann das wirklich wahr sein oder haben wir uns das nur ausgedacht?“. Leider sitzt Jonathan Frakes aber faul zu Hause rum und kümmert sich darum einen Sch…, bleibt also wohl wieder an mir hängen.

Zunächst mal: Der Stern und die Huffington Post haben diese sensationelle Geschichte von der Daily Mail abgeschrieben, die ihren Artikel wiederum entlang am Instagram-Account der polnischstämmigen US-Amerikanerin Sylwia Tabor verfasst hat, welche sich selbst für einen Gesundheitscoach hält. Sie bewirbt auf ihrem Blog allerlei Mampfzubehör, erklärt aber gleichzeitig, keine Wissenschaftlerin oder Ärztin zu sein und daher niemandem Ernährungsratschläge geben möchte. Das hindert sie aber nicht daran, Coaching in „carnivore diet“, „low carb“ und „gut healing“ für 50 US-Dollar pro halbe Stunde anzubieten.

Der Informationsfluss dieser Kombination aus mehreren Rumpelmedien und der Protagonistin dürfte ähnlich gut sein, wie wenn Ihr zu Weihnachten mit der gesamten Familie Stille Post spielt und die Runde mehrere Schwerhörige und Angetrunkene enthält. Da kann man seinem Nachbar noch so gut „endoplasmatisches Retikulum“ ins Ohr flüstern, am Ende kotzt die

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In Deutschland werden Hersteller von veganen Käse-Alternativen jetzt schon verklagt, wenn sie ihre Produkte als vegane Käse-Alternativen bezeichnen

„Vegan? Oh nein, ich könnte nicht leben ohne Käse!“ ist eine häufige Reaktion von nicht vegan lebenden Menschen. Das hat primär folgende Gründe:

  1. Käse aus Kuhmilch schmeckt (leider) ziemlich lecker
  2. Produkte, die Käse imitieren sollen, schmecken oft nach angekokelter Plastikgabel in Klärschlamm.

Entsprechend überrascht sind viele, wenn sie zum ersten Mal den Cashewsan (vormals Parvesan) des Cuxhavener Herstellers Happy Cheeze probieren. Der kommt tatsächlich so nahe ans Original, dass er bei uns zu Hause aufgrund des pervers guten Geschmacks „Perversan“ genannt wird. Aber auch die anderen Sorten haben geschmacklich nicht mehr viel mit den ersten Fakekäse-Versuchen der Branche zu tun, die in rein optisch recht überzeugende gelbe Scheiben mündeten, bei deren Geschmack man aber oft Panik bekam, dass die Nervenverbindungen zwischen Zunge und Hirn durchtrennt sein könnten.

Diese geschmackliche Überlegenheit liegt auch daran, dass die Happy Cheeze GmbH gereifte Produkte herstellt und dazu entsprechende Bakterienkulturen einsetzt, wie es auch bei Kuhmilchkäse der Fall ist. Es könnten also alle glücklich sein: Die Nicht-ohne-Käse-leben-Könner kaufen sich den Käse, für den jeweils die zehnfache Menge Kuhmilch verbraucht und die entsprechend hohe Menge CO2-Äquivalent in die Luft gepustet wird, die Veganer kaufen sich die Käse-Alternative namens Happy Cashew. Okay, alle bis auf die Kühe natürlich. Aus Sicht eines neoliberalen Turbokapitalisten wäre das aber dennoch der Idealzustand, die Nachfrage steuert das Angebot, der Markt regelt sich selbst, alle (Menschen) bekommen, was sie wollen.

Hier kommt die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs Frankfurt am Main e. V. ins Spiel, sie sieht das grundsätzlich anders und erhebt eine wettbewerbsrechtliche Unterlassungsklage gegen die Happy Cheeze GmbH. Man hätte es sich nicht besser ausdenken können: Ein sympathisches Start-up aus Cuxhaven wird von der Wettbewerbszentrale in Frankfurt am Main verklagt, die wiederum im Städtchen Bad Homburg – selbstgewählter Slogan „Champagnerluft und Tradition“ – registriert ist. Ein Setup wie bei Herr der Ringe, nur dass die Hobbits jetzt an der Nordsee

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Bitte jetzt mal eine Runde Mitleid die Redaktion vom Stern

Halt! Egal, was Ihr macht, hört sofort auf damit, das kann warten. Wir müssen jetzt dringend in Form einer Art Beileidkollektiv eine extra große Portion Anteilnahme zur Stern-Redaktion rüberteleportieren und sie ordentlich bedauern. Jetzt bitte alle im Chor: „Oooh, arme Redaktion, dutzi dutzi. Das wird schon wieder.“

Prima, das habt Ihr gut gemacht. Der Stern hat nämlich einen Text veröffentlicht , denn eine der Redakteurinnen hat total fiese Freundinnen, die einfach nicht ungefragt alles aufessen, was ihnen vorgesetzt wird. Was eingebildete Tussis, oder? Diese arrogante Tina zum Beispiel, die will einfach keine Laktose verdauen – könnte sich ja einfach mal ein bisschen Mühe geben, diese unhöfliche Trulla, wenn sie schon so nett eingeladen wird. Mit ein bisschen Körperspannung und gutem Willen klappt das schon. Lotta kommt laut eigener Aussage mit Gluten nicht klar und die Lieblingskollegin ist angeblich die Tierschützerin schlechthin geworden, weil sie die Tiere jetzt nicht mal mehr töten will – wie hardcore ist das bitte? Ich bezeichne mich jetzt übrigens als Bahnhof-, Baum- und Kindergartenschützer, weil ich fortan nichts davon mehr mit Kerosin übergieße und anzünde.

Sie alle wurden so nett zum Abendessen eingeladen und haben dann einfach kackdreist zurückgefragt, ob sie an dem Abend auch was essen können. Eine hat sogar angeboten, selbst was mitzubringen, wenn das sonst zu aufwändig sei. Übel, manche Leute haben ja echt gar keine Manieren, oder? Im Artikel steht:

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Weltrekord für Deutschland! Guinness-Buch bestätigt: Facebook-Video vom SWR erreicht höchste jemals gemessene Bullshit-Dichte

Nachdem ich mir den gesamten SWR-Beitrag „Schöne neue Essenswelt“ (44 Minuten lang) in der Mediathek angesehen hatte, fragte ich mich unmittelbar danach, ob ein Sender etwas noch Schlimmeres produzieren kann. Oh ja, das geht, denn der SWR wollte noch mal richtig Aufmerksamkeit für seine teuer produzierte Sendung, also beauftragte er mutmaßlich eine zufällig anwesende Kabelträgervertretung für das facebookkompatible Zusammenschneiden auf 2:46 Minuten, die offenbar entweder nicht der deutschen Sprache mächtig war oder so schlecht bezahlt wurde, dass sie diese Arbeit während ihres Zweitjobs als Löwendompteur machen musste. Klar, mit Stuhl und Peitsche in der Hand und einer gefährlichen Raubkatze in der Nähe kann schon mal das ein oder andere Detail verloren gehen.

Allein beim ersten Standbild müssten auch bei Nicht-Veganern sämtliche Bullshit-o-Meter ausschlagen: Eine durchsichtige, zähflüssige Masse tropft unansehnlich an einem Plastikstäbchen herunter, dazu wird untertitelt:

„Diese Pampe steckt in »vegan«, »glutenfrei« und »laktosefrei«“

Das ist so hochgradig schwachsinnig, mir fehlen die Worte. Ihr könnt übrigens einen beliebigen Roman von Philip K. Dick an zufälliger Stelle aufschlagen, die ersten zehn Worte nehmen, die Euch ins Auge fallen, und stattdessen damit das Bild untertiteln, und es wird nicht unsinniger. Ich habe es getestet.

Nein, diese Pampe steckt nicht in „vegan“. „Vegan“ ist übrigens ein Adjektiv, mein Texterherz blutet, wenn man es als Dativobjekt missbraucht. Klingt genau so schön wie „Günther fährt mit schnell“ oder „der Mörder versteckte sich in klebrig“. Die „Pampe“ ist übrigens eine Mischung aus

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