Wie der Deutschlandfunk 6 Absätze mit 6 fragwürdigen Falschbehauptungen veröffentlichte

Für viele ist der Deutschlandfunk einer der beliebtesten Rückzugsorte der Radiolandschaft, wenn man qualitativ hochwertige und klug recherchierte Beiträge hören möchte. Im Gegensatz zu den meisten anderen, mittlerweile leider recht austauschbaren Sendern bekommt man hier nicht nur Infoschnipsel zu hören, sondern es wird sich Zeit genommen, um Themen ausführlich und in der notwendigen Tiefe aufzuarbeiten. Mit dieser Ansicht bin ich nicht alleine.

Vielleicht habe ich einfach schon zu viele Stunden DLF gehört und bin etwas verwöhnt von der Qualität der Berichterstattung, sodass ich vom jüngsten Beitrag ausgerechnet dieser Funkanstalt derartig enttäuscht wurde: In sechs hoffnungslos kurzen Absätzen versucht der Beitrag eines Lebensmittelchemikers gleich drei Themen auf einmal zu behandeln: „Veganismus als Megatrend“, „In-Vitro-Fleisch“ und „Protestbewegungen zur Grünen Woche“. Selbst zu einem dieser Themengebiete wäre ein Artikel dieses geringen Umfangs herzlich kurz, um auch nur an der Oberfläche der Materie zu kratzen. Der Versuch, alle drei Punkte zu behandeln, scheitert erwartungsgemäß kläglich.

Man kann sich fragen, warum der Deutschlandfunk mit diesen durchaus interessanten Fragestellungen überhaupt einen Autor betraut, der bei selbigen in der Vergangenheit bereits mehrmals durch sehr einseitige und unwissenschaftliche Argumentationen auffiel. Zur Einordnung: Geschrieben ist dieser Artikel von Udo Pollmer, Autor von „Don’t Go Veggie!: 75 Fakten zum vegetarischen Wahn“. Der Pressedienst der Giordano-Bruno-Stiftung, in deren Wissenschaftsbeirat Pollmer sitzt, distanziert sich in einem eigenen Beitrag von dem Buch, nennt es darin „nicht aufklärerisch, sondern manipulativ“ und bewertet es als „ein von Gehässigkeit und Herabwürdigungen geprägtes Werk, das mit Manipulationen statt Sachargumenten gegen Vegetarismus und Veganismus polemisiert“.

Wie gesagt, das ist nicht die Meinung einer veganen Tierrechtsorganisation, sondern die Bewertung des humanistischen Pressedienstes, einem Portal, das der Organisation sehr nahesteht, in der Pollmer selbst im Beirat sitzt. Ob man von diesem Mann eine objektive Einordnung zur Frage, ob Veganismus ein Megatrend ist, erwarten kann – man darf skeptisch sein. Pollmer veröffentlicht ferner Texte auf einem dubiosen Portal, das sich irreführenderweise „Deutscher Arbeitgeber Verband“ nennt, das mit der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände aber nichts zu tun hat und vor dessen manipulativen Darstellungen zur Flüchtlingspolitik bereits mehrfach bei Mimikama gewarnt wurde.

Unter diesen schlechten Voraussetzungen entstand dennoch ein Beitrag, den Deutschlandfunk Kultur am 19.01.2018 veröffentlichte und an dem nüchtern betrachtet so ziemlich jede Schlussfolgerung angezweifelt werden sollte. Man kann natürlich auch gerne anzweifeln, ob meine eigene Darstellung nicht auch fehlerhaft ist – schließlich gehöre ich ja selbst der „veganen Szene“ an. Ich kann jedoch zusichern, dass es mir persönlich egal ist, ob man Veganismus jetzt mit der Worthülse „Megatrend“ bezeichnet oder nicht, dass ich keine Beteiligungen an synthetischer Fleischherstellung besitze und auch noch nie bei der Grünen Woche war.

Der Beitrag enthält konkret folgende Fehler:

Absatz 1: Es wird der Eindruck erweckt, primär die vegane Szene habe Berlin als Hauptstadt der Veganer auserkoren. Als Quelle wird jedoch die Seite www.warenvergleich.de genannt, die sich vermutlich nicht zu selbiger Szene zählen würden, da es sich um ein gewöhnliches Warenvergleichsportal handelt.

Der Beitrag misst dann dem Umstand Bedeutung bei, dass eine Google-Suche nach der Zeichenfolge „Hauptstadt Veganer“ 400.000 Treffer liefert, obwohl dieses Suchkriterium keinerlei zwingende Relevanz hat, schon gar nicht für Berlin: Google liefert hier jede Seite zurück, in der diese beiden Wörter vorkommen, selbst wenn diese an vollkommen verschiedenen Stellen stehen. Einen Bezug zu Berlin müssen die gefundenen Links selbstverständlich nicht haben, bereits auf den Seiten 2 und 3 der Ergebnisse findet man solche, in denen es um Wien, Düsseldorf oder Turin geht.

Absatz 2: Der Artikel stellt die abenteuerliche Behauptung auf, dass maximal ein Promille der Berliner Bevölkerung vegan lebe, weil nur dieser Anteil der Berliner monatlich den Begriff „vegan“ googelt. Dass man die absolute Anzahl der Konsumenten eines Produktes an dieser hochgradig willkürlichen Bemessungsgrundlage auch nicht im Ansatz ablesen kann, sollte jedem Leser einleuchten, der regelmäßig Dinge verspeist, ohne sie jemals gegoogelt zu haben. Gegen dieses Mindestmaß an Plausibilität wird hier vom Deutschlandfunk allen Ernstes geschätzt, dass maximal 23 von 10.000 Berlinern, also gemessen an der Gesamtbevölkerung von 3,5 Millionen Menschen in Berlin, insgesamt 8.050 Menschen in Berlin vegan leben.

Über eine fünfminütige Google-Trends-Recherche kann man diese Suchanfrage ins Verhältnis setzen zu anderen, in der Realität deutlich weiter verbreiteten Produkten, und siehe da: Die Begriffe „Brot“, „Bier“ und „Wurst“ wurden in Berlin sogar noch weniger gegoogelt als das Wort „vegan“, insgesamt haben hier monatlich wohl maximal 25.000 Berliner überhaupt einen dieser vier Begriffe in Google gesucht. Folgt man der Logik des hier kritisierten Textes, leben in Berlin also über 3,4 Millionen Menschen, die weder Veganer sind, noch Brot, Bier oder Wurst konsumieren. Ich erspare mir eine Quelle dafür, dass das einfach grandioser Unsinn ist, den der Autor aber vollkommen ernst meint. Der Absatz endet mit: „Das straft die Angaben der Verbände Lügen, in Deutschland würden bereits 1,3 Millionen Veganer leben. In Wirklichkeit ist es nicht mal ein Promille. Und es werden täglich weniger.

Absatz 3: Der Artikel suggeriert, Veganismus sei nur „eine Marotte“ gewesen, weil in Frankfurt am Main rein vegane Restaurants schließen, da rückläufige Umsätze mit veganen Produkten eine Betriebsaufgabe scheinbar unumgänglich machten. Zwei der genannten Restaurants geben andere Gründe für die Schließung an: Der Besitzer des Wondergood nannte als Grund für die Schließung Meinungsverschiedenheiten und Ärger innerhalb der Szene, es war bis zur Schließung stets gut besucht (das ist nur meine persönliche Beobachtung, man findet jedoch auch keinen Beleg für finanzielle Schwierigkeiten).

Das Chimichurri musste aus gesundheitlichen Gründen geschlossen werden. Um das zu erfahren, muss man einfach nur den Artikel lesen, der vom Deutschlandfunk selbst als Quelle angegeben wird. Der Autor stellt sich nicht die Frage, ob man die Schließungen von rein veganen Restaurants in einer deutschen Stadt mit einem gesamtdeutschen Trend gegen Veganismus gleichsetzen kann. Das sollte er aber, zumal der von ihm als Quelle genannte Artikel es tut und ein befragter Experte der Gesellschaft für Konsumforschung darin Folgendes antwortet: „Nein, das ist der Fluch der guten Tat. Erst waren vegane Läden wichtig, um das Angebot zu schaffen. Jetzt trägt sich ein rein veganes Geschäft nicht mehr. Die Produkte sind ja nun überall zu bekommen – im Restaurant wie im Discounter.“

Der Autor formuliert hingegen wortwörtlich: „Sie schließen nicht etwa, weil sie nicht kochen können – sondern weil der Mensch im Gegensatz zum Rind keinen Pansen hat“. Und impliziert damit, Menschen könnten die Speisen in veganen Restaurants nicht verdauen.

Absatz 4: Der Autor des Deutschlandfunks erweckt den Eindruck, dass kultiviertes Fleisch, auch In-Vitro-Fleisch genannt, eine Initiative von Herstellern veganer Ersatzprodukte sei. Tatsächlich handelt es sich weder bei den Investoren von In-Vitro-Fleisch-Firmen noch bei den Firmen selbst zwingend um „vegane Startups“: An kultiviertem Fleisch forschen momentan primär die kalifornischen Firmen Memphis Meats, Hampton Creek und Finless Foods, die niederländische MosaMeat und die israelische Supermeat. Hier stiegen zuletzt sowohl reine Beteiligungsgesellschaften als auch die PHW-Gruppe (Wiesenhof) ein. Größen des Silicon Valley wie Bill Gates, Google-Co-Gründer Sergey Brin oder Peter Thiel sind schon länger Investoren solcher Technologien, wie auch klassische Fleischproduzenten wie Tyson Foods (weltweit zweitgrößter Verarbeiter von Huhn, Rind und Schwein).

Die Lobbyorganisation für kultiviertes Fleisch, The In Vitro Meat Consortium, argumentiert primär ökologisch für die Entwicklung dieser Produkte, entsprechend findet man auf den Webpräsenzen dieser Firmen kaum Hinweise für ein Interesse an Tierrechten als Motivation. Das ergibt bei näherer Überlegung auch Sinn: Veganer brauchen kein In-Vitro-Fleisch, sie haben ihren Konsum ja bereits ohne den Konsum solcher Produkte eingestellt und nutzen ggf. die schon sehr ähnlich schmeckenden und aussehenden Fleischersatzprodukte auf Pflanzenbasis. Die Zielgruppe dieser Firmen sind dementsprechend Fleischesser, die mit der aktuellen Fleischproduktion nicht einverstanden sind, sich aber nicht zu einer vegetarischen Lebensweise motivieren können oder wollen.

Der Deutschlandfunk behauptet ferner, dass die technologischen Lösungen ohnehin keine Marktreife erlangen könnten, weil die Pharmaindustrie diese bei ersten Erfolgen sofort aufkaufte, um daraus menschliche Organe herzustellen. Keine der genannten Quellen liefert auch nur den kleinsten Hinweis auf solche Pläne, im Gegenteil kann man dort lesen, dass mit derselben Technologie bereits jetzt schon Herzklappen, Hautgewebe und Ohrmuscheln im Labor gezüchtet werden. Es ist also eher umgekehrt: Eine in der Medizin bereits erprobte Technologie findet nun Anwendung auf dem Gebiet für kultiviertes Fleisch, nachzulesen in der vom DLF selbst angegebenen Quelle.

Absatz 5: Der Beitrag geht irreführend darauf ein, dass derzeitig für In-Vitro-Fleisch das Kälberserum von Föten geschlachteter Kühe verwendet wird, und impliziert, dass solche Produkte Fleischesser daher abstießen. Es wird ferner suggeriert, dass durch die Produktion von kultiviertem Fleisch der Bedarf an Föten steige. An dieser Stelle wird unterschlagen, dass bereits heute bis zu zehn Prozent der geschlachteten Kühe trächtig sind und diese Tatsache Fleischesser offenbar nicht so stark abstößt, dass Rindfleisch nicht mehr gekauft wird. Ob der Bedarf an Föten durch In-Vitro-Fleisch steigt, wenn aktuell allein in Deutschland schon hunderttausende Kuhföten pro Jahr entsorgt werden, kann man bezweifeln. Es wird des Weiteren verschwiegen, dass die Firma Supermeat bereits angab, ihr Kunstfleisch auf rein pflanzlichen Nährböden vermehren zu können – ein weiterer Umstand, der in den DLF-Quellen selbst zu finden ist.

Absatz 6: Es wird bemängelt, vegane Aktivisten nutzten die Grüne Woche gerne als Bühne, ohne dafür Standgebühr zu bezahlen, es wird hierfür keine Quelle genannt. Auf der Grünen Woche 2018 gibt es auch rein vegane Aussteller, die mutmaßlich, wie jeder andere auch, Standgebühr bezahlen. Normale Besucher dürften die regulären Eintrittspreise entrichten, unabhängig von ihrer Ernährung.

Die Protestbewegung zur Grüne Woche findet eher außerhalb der Messehallen im Rahmen der Wir-haben-es-satt-Großdemonstration statt. Diese besteht mitnichten nur aus Veganern, die dort pauschal Landwirte beschimpfen. Die tausenden Teilnehmer setzen sich aus vielen verschiedenen Gruppierungen zusammen, unter anderem aus zahlreichen Bauern, welche die aktuellen Bedingungen heftig kritisieren.

Puh. Diese Aneinanderreihung von Falschbehauptungen findet sich auf der Seite von Deutschlandfunk Kultur, sie kann dort nicht kommentiert werden. Zusätzlich hat der Deutschlandfunk den Beitrag auf seiner Facebook-Seite beworben, wo mir auf meinen kritischen Kommentar geantwortet wurde: „Danke für Ihr Feedback zu dem Meinungsbeitrag von Udo Pollmer! Wir haben es an die zuständige On-Air-Redaktion weitergeleitet.“

Dass es sich hier um die Einzelmeinung einer Person handelt, ist für den Leser aber nur vage zu erahnen: Der Text ist veröffentlicht unter der Rubrik „Ernährung“, als „Beitrag vom 19.01.2018“. Er ist nicht als Kommentar oder Polemik gekennzeichnet, einzig im Teaser unter der Überschrift wird vorsichtig „meint Udo Pollmer“ formuliert. Zudem sind auch seine anderen Beiträge der Reihe „Mahlzeit“ keine Kommentare, sondern werden als normale Sachbeiträge beworben.

Neben der hohen Dichte an Falschbehauptungen und manipulativen Formulierungen lässt auch die Quellensammlung die vom Deutschlandfunk gewohnte Qualität vermissen: Man beruft sich auf Warenvergleichsportale und Boulevardportale wie Extratipp.com und listet zudem zwei Artikel auf, in denen davor gewarnt wird, Gurken vaginal einzuführen – ein Thema, auf das der Beitrag an keiner Stelle eingeht und damit offen lässt, ob es einfach eine geschmacklose Provokation für Veganerinnen darstellen soll.

Die seriösen Quellen widerlegen hingegen mehrmals die Schlussfolgerungen des Beitrags selbst, die angegeben Texte wurden offenbar entweder gar nicht richtig gelesen oder sie wurden richtig gelesen und mutwillig irreführend wiedergegeben – beide Optionen werden dem Anspruch der Sendeanstalt, differenzierte und ausgewogene Berichterstattung zu betreiben, auch nicht im Ansatz gerecht. In der Debatte um „Alternative Fakten“ und „Fake-News“ sind solche Texte ein Bärendienst für all jene, die den „Lügenpresse“-Schreiern etwas entgegensetzen möchten.

Ein in allen Belangen mangelhafter, geradezu unterirdischer Beitrag, in dem ein Autor offenbar seinen persönlichen Feldzug gegen Veganerinnen auslebt, dessen Ausführungen in der Redaktion vor Veröffentlichung zudem offenbar nicht im Ansatz geprüft werden, obwohl dort eigentlich bekannt sein müsste, wie manipulativ dieser das Thema in eigenen Publikationen behandelt.

Der Deutschlandfunk finanziert sich über den Rundfunkbeitrag, man kann sich hier über aktuelle Beiträge beschweren: Deutschlandradio Hörerservice . Dabei sollte man möglichst höflich bleiben, die dort arbeitenden MitarbeiterInnen können auch nichts für die Fehler der anderen Abteilungen. Teile dieses Textes dürfen dafür gerne kopiert werden.

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Dieser Artikel wäre nicht zu Stande gekommen, wenn mich nicht all die netten Menschen bei Patreon unterstützten. Damit der hiesige Blogger weniger Zeit mit schnöder Prozessberatung verschwendet und sein Leben dem Schreiben revolutionärer Texte widmen kann ohne zu verhungern, kannst Du ihm hier einen Euro Unterstützung zukommen lassen. Er wäre dafür sehr dankbar und würde Dich dafür gerne namentlich erwähnen (wenn Du das denn überhaupt willst).

In diesem Sinne danke ich recht herzlich meinen Spendern Joël Leoj, Timo Hilbertz, Bettina Hövener, Silke Heckmann, Björn Völkel, Michaela Müller, Anna Manow

Ferner danke ich nicht weniger herzlich Thomas Karl Schneider, Peffe Stahl, Katharina Brusa, Sabine Manger, Ulrike Bayr, Thorsten Emberger, Dennis Kubon, Julia Kress, Clara , Sabine Kessel, Lydia Ascione, Heike Siegler, Maren Wolff, Nils Sowen, Michael Schenk, Florian Escherlor, Ralf Kuhweide, Diana Diansen, Carina Nowak, Renja Annen, Elke Düzgün, Anne Christin Brück, Sandra Oetting, Phillip Lakaschus, Yvonne Ri, Sabrina Langenberg, Almut Riese, Selina Ehlermann, Chris Reiners, Nicole Aretz, VJ Fränkie, Anna Hanisch, Carmen Thelen, Janine ProNobi, Susanne Krüger, Julia Krause, bernd haller, Mathias Häbich, Neele Engelmann, Uta Vogt, Caro Gilbert, Olga Hildebrand, Jens, Shari van Treeck, Reni Tenzia, Barba Ra, Orenji, Amanda Solala

Ohne Euch gäbe es diesen Text jetzt nicht, dafür aber ein toll graues Web-Formular in irgendeinem noch effizienter arbeitenden Ticketsystem 😉


Nachtrag 24.01.2018:

Der Deutschlandfunk hat den Beitrag von Udo Pollmer jetzt als „Kolumne“ gekennzeichnet. Das bedeutet, der Text gibt nur die persönliche Meinung des Autors wieder, was nicht zwingend der Meinung der Redaktion entspricht.

Auch die Quellen, in denen davor gewarnt wird, Gurken vaginal einzuführen, sind verschwunden.

Ich danke allen Lesern, die Kontakt mit dem Hörerservice aufgenommen haben, das hat sich offenbar gelohnt.

17 Gedanken zu “Wie der Deutschlandfunk 6 Absätze mit 6 fragwürdigen Falschbehauptungen veröffentlichte

  1. Danke mal wieder für eine ausführliche Analyse!

    Ich habe mir die Kommentare auf Facebook zum Teil durchgelesen (was ohne Facebook-Account etwas mühselig ist, aber es geht).
    Ich muss sagen, die meisten Kommentare finde ich sehr beruhigend. Es gibt anscheinend genug Leute, und davon viele Nicht-Veganer, die den Artikel ebenso erbärmlich finden.

    Mehrfach weist die Redaktion darauf hin: „zumal die Kolumne von Pollmer ja ein Meinungsbeitrag ist, in dem bestimmte Thesen zugespitzt werden“.
    Wenn hier jemand Thesen gut zuspitzen kann, dann ist es der Graslutscher.

    Ich akzeptiere (und finde es gut), dass ich mit dem Rundfunkbeitrag diverse Meinungen unterstütze, aber der Artikel ist einfach falsch, irreführend, und wie schon erwähnt, erbärmlich.

  2. Udo Pollmer ist ein brillanter veganer Aktivist.
    Er nutzt seine „umgekehrte Psychologie“-Masche auf derart clevere Weise, dass sich Niemand, der was von ihm liest oder hört, mit ihm und seinen Aussagen assoziieren möchte.

  3. – oben drüber steht „kolumne“
    – aus der diktion ist zweifelsfrei ersichtlich, dass es sich um eine polemik handelt
    – die „standgebühr sparenden aktivisten“ beziehen sich ganz unmissverständlich auf demonstrationen bzw aktionen von aktvisten

    ändert an den bemängelten fakten nichts, erhöht aber auch nicht unbedingt die glaubwürdigkeit der kritik

    • edit: „kolumne“ steht natürlich auf der seite, wird aber nach meiner erfahrung wohl auch einleitend angesagt worden sein — und wer erst mittendrin hinhörte/anschaltete: siehe punkt 2

    • Ja, jetzt steht da „Kolumne“, aber das wurde meiner Meinung erst nachträglich dort eingefügt. Ich kann das leider nicht belegen, aber auch die Quellen wurden überarbeitet, der Verweis auf die Gefahr von Gurken in Vaginas ist nicht mehr auf der Seite zu finden. Ich kenne auch keine andere Kolumne, die Quellenangaben macht, passt das nicht eigentlich schlecht zu einem reinen Meinungsbeitrag?

      Man kann aber gut sehen, dass seine anderen Beiträge nicht extra als Kolumne gekennzeichnet sind. Aus Sicht des Anbieters ergibt es eigentlich wenig Sinn, eine Reihe von Sachbeiträgen zu produzieren, in der dann einzelne Meinungsbeiträge unter dem selben Namen der Reihe zu finden sind.

      Zu den Standgebühren: Im Text steht: „Den Besucherandrang nutzten vegane Aktivisten bisher gern als Bühne – ohne allerdings wie andere Aussteller dafür Standgebühr zu bezahlen.“

      Wenn er damit nicht die Aussteller gemeint hat, passt das Wort „andere“ nicht in den Satz.

    • Hey gelesen,

      ich habe jetzt 2 Stunden nach Screenshots gesucht, dass es am Anfang noch nicht „Kolumne“ hieß, dabei ist das Beweisbild ja in meinem eigenen Artikel ganz oben drin. Da steht einfach nur „von Udo Pollmer“.

  4. @gelesen Nur die Diktion des ersten Absatzes ist offensichtlich polemisch, und eine Kolumne ist zwar ein Meinungsbeitrag, aber kein zwingend glossenhagfter. Ab dem zweiten Absatz („Doch nun zu den nüchternen Zahlen..“) ist der Ton zwar locker, aber nicht mehr polemisch und damit typisch für einen medienerfahrenen Experten, der Fakten massentauglich mitteilen will. Wobei er es hier mit den Fakten nicht so genau nimmt.

    • *kopfkratz*

      Entschuldige, aber ich lese da nirgendwo ein generelles Verbot der Schlachtung von trächtigen Tieren.
      Das Gebot bezieht sich explizit auf das letzte Drittel der Tragzeit.
      (Schafe und Ziegen ganz ausgeklammert … bei denen ist es dem Gesetzgeber mal wieder ganz schnurz).

      Wenn überhaupt würde sich ganz plump gerechnet die Zahl der trächtig geschlachteten Kühen um 30% reduzieren.

      Da aber häufig vorgeschoben wird das es sich um „unbemerkte“ Schwangerschaften der Muttertiere handelte ist wohl davon auszugehen das die Schlachtung nicht grade an hochtragenden Tieren durchgeführt wurden … was die Reduktion eher noch weiter schrumpfen lassen würde.

      Frag mich immer warum Gewisse Gruppen die stehts „das Recht auf Leben“ proklamieren und damit Frauen attackieren nicht lieber ihr Heil im Tierschutz suchen sollten .. da wäre der Slogan angebracht.

  5. Wer den dicken Udo Pollmer ernst nimmt und ihm damit ein Forum bietet, tut ihm zu viel Ehre an. Er macht sich schon seit Jahren mit seinen provokanten schrottfressverherrlichenden Pamphleten und Büchlein wichtig. Die wollen ja schließlich verkauft werden. Dafür braucht es reißerisch-publizistische Aufmerksamkeit. Inhaltlich ist das, was er schreibt, durch die Bank dünn, widersprüchlich und/oder falsch. Und wenn man sich seine Physiognomie (nicht nur die Wampe, sondern auch das Gesicht, einfach mal Bilder googeln) ansieht, weiß man intuitiv, dass das, was dieser Mensch empfiehlt, in sich reinzustopfen, nicht gesund sein kann. Empfehlung: einfach links liegen lassen, den Herrn Fleischlobbyisten mit der Berufsbezeichnung Lebensmittel“chemiker“. Die Meldung über seinen bevorstehenden Herzinfarkt bzw. Schlaganfall wird nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.

    • Ob er dick oder dünn ist sagt nicht viel über die Stichhaltigkeit seiner Argumente aus, finde ich.

      Würde er das auf einem privaten Blog veröffentlichen, wäre mir das auch ziemlich latte. Ich lasse das aber deswegen nicht links liegen, weil das im Deutschlandfunk veröffentlicht wurde, dessen Sachbeiträge die meisten Menschen eben mit Seriosität und Anspruch verbinden (zurecht).

      Mutmaßlich aufgrund der vielen Kritik steht da jetzt „Kolumne von …“, die publizistische Aufmerksamkeit hatte in diesem Fall also eine wünschenswerte Wirkung.

  6. Noch jemand Lust auf eine Prise Pollmer?
    https://www.beobachter.ch/ernahrung/lebensmittel/udo-pollmer-im-interview-der-korper-nimmt-sich-was-er-braucht
    Hat jetzt nichts mit Veganismus zu tun, enthält aber einige merk-würdige Aussagen.

    Als ich vor einiger Zeit entdecken musste, dass Herr Pollmer seine … Ansichten im DLF veröffentlichen kann, war ich auch sehr enttäuscht vom DLF. Was soll ich da von den anderen Radiosendungen halten?

    Nun kann sein nennen wir es mal Stil ja auch ein Mittel zum Zweck sein. Krach schlagen um die Massen (welche?) zu wecken und zu einem besseren Ess-/Konsumverhalten, auf welchen verschlungenen Umwegen auch immer, zu veranlassen. Aber dann müßte man ja irrrrgendwo die wahre Absicht erkennen… vielleicht bin ich da einfach unfähig.

  7. Natürlich darf der Udo beim DLF veröffentlichen, der ist ja auch Wissenschaftler, im Gegensatz zu Euch. In einer Demokratie werden nun mal extreme Standpunkte vertreten. Das muss man ertragen lernen und nicht mit ellenlangen Hetzschriften drauf antworten.

    Dass hier dazu aufgerufen wird sich beim DLF über ihn zu beschweren ist echtes Mobbing. Das finde ich mies von euch. Als selbsternannter Tierschützer darf man ja über Leichen gehen.

    • Ist das ernst gemeint?

      Jeder darf gerne beim DLF veröffentlichen, und wenn er grandiosen Unsinn schreibt, dann darf ich das Kind beim Namen nennen.
      Wenn Du meine Antwort nicht erträgst, dann kann ich Dir nur sagen: In einer Demokratie werden nun mal extreme Standpunkte vertreten. Das muss man ertragen lernen 😉

      Wo ist mein Artikel eigentlich eine Hetzschrift? Ich habe doch ganz klar dargelegt, warum seine Darstellung so unsinnig ist. Und klar darf sich jeder beim DLF beschweren, wenn das gebührenfinanzierte Programm da schlechter recherchiert ist als ’ne Folge Jungelcamp.

      Es gibt einen ganz einfachen Weg, solche Beschwerden zu verhindern: Man schreibt in Zukunft einfach bessere Artikel 😉

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