Unnatürliches Vitamin B12 from hell

Wenn die Klassiker-Thesen aus der Metzger-Ecke alle vorgetragen sind, dann wird man dort erst richtig kreativ und sucht aktiv nach ein paar guten Gründen, warum vegan doch irgendwie nur was für verblödete Freaks sein kann. Und dann hört man oft, manchmal gar wortwörtlich:

„Jaja, vegan, alles schön und gut – aber Ihr verleugnet damit ja die Evolution, solange das nur mit diesem unnatürlichen Vitamin B12 geht!“

Bernd (angetrunken), Anlass und Ort unbekannt

*seufz* Ich habe dazu neulich meine Augen derart intensiv verdreht, dass mehrere Tage nur noch das Weiße zu sehen war und ich in der Zeit professionell betreut werden musste, bis mein Augenlicht zurückkehrte. Ich verleugne also die Evolution, weil ich synthetisch hergestellte Vitamine zu mir nehme… was ein Unsinn! Kreationisten verleugnen die Evolution. Indem sie überall erklären, es gebe sie nicht. Aber nonverbal ein Naturphänomen leugnen, einfach indem man etwas isst? Dann verleugnen Piloten vermutlich auch die Schwerkraft, wenn sie unverschämterweise einfach in der Luft herumfliegen. Dieses blöde anti-aufklärerische Pack von der Lufthansa! Where’s the petition to sign???

Scientopilotogy

Ärgerlich, dass man in der Situation selten genug Zeit hat, dem Kontrahenten mal eben die Inhalte von 2-3 Vorlesungen zu Evolutionsbiologie einzutrichtern. Die wären aber dringend notwendig, um diesen Spruch in der Unsinnigkeitsskala korrekt auf dem Niveau von Rolltreppen vor Fatburn-Centern einzuordnen! Also die Kurzfassung: Evolution beschreibt nicht den Zustand, in dem wir uns gerade befinden, sondern die ständig stattfindende Veränderung des Erbguts. Sie hat weder ein Ziel noch eine Rangfolge oder einen Willen, gegen den ich agieren könnte. Und wenn ich irgendwas echt dummes, Darwin-Award-würdiges mache, was mein Erbgut für immer aus dem Genpool kegelt, dann geschieht auch das im Einklang mit der Evolution.

Man könnte höchstens sagen, dass synthetisches B12 nicht der natürlichen Lebensweise eines Homo Sapiens entspricht und… ach verdammt, jetzt habe ich die verbotenen Worte gesprochen. Das wollte ich doch nicht mehr schreiben! Jetzt sind alle, die der Text eigentlich betrifft, mit einem „Jahaaaa“ auf den Lippen aufgesprungen und tanzen um den Tisch herum, weil ich die vermeintlich vollkommene Sinnlosigkeit veganer Lebensweise zugegeben habe. Weil wir Veganer nämlich ganz krass unnatürliche Gesellen sind. Und das stimmt – natürlich(haha)! Wir essen nicht nur B12-Drops, wir besitzen sogar die Frechheit, einen Großteil unseres Tages in seltsamen Konstrukten namens Häusern zu verbringen. Anstatt wie alle anderen vernünftigen Primaten unsere Körperbehaarung als Schutz gegen die Witterung einzusetzen kleiden wir uns in alberne künstliche Gewänder, sogar wenn es draußen warm ist – und zum kacken gehen wir nicht immer in den Wald sondern benutzen dafür ab und an hübsche Keramik-Gebilde. Und Papier, um nicht überall Bremsspuren zu hinterlassen.

Neanderthalin

Ich gebe also zu – wir sind gänzlich von der Natur entkoppelte Frankenstein-Wesen. Während wir abends in unseren gemütlichen Betten noch ein paar Seiten schmökern liegt Bernd, ganz wie vom Schöpfer vorgesehen, nackt vor seine Höhle, hält ein paar Steinrunen ins fahle Mondlicht und lässt sich von seiner Freundin ein wenig seine Rückenhaare lausen – da ist B12 natürlich kein Problem mehr. Nun verfüge ich halt über zu wenig Rückenhaare und ich bin einfach ein krankhafter Fan von moderner Hygiene. Ja, ich gebe zu, ich finde Tiefspüler und Seife einfach eine tolle Sache. Jetzt isses raus, zerreißt mich in der Luft… und da für das Online-Lesen dieses Textes 15 Pfund moderne Elektronik notwendig sind, vermute ich jetzt einfach mal, dass auch der geneigte nicht-vegane Leser so ein biiißchen unnatürliche Errungenschaften in seinem Leben gar nicht schlecht findet 😉

Es ist doch so – im Jahr 2014 in Westeuropa mit vermeintlicher Natürlichkeit argumentieren ist komplett albern. Unsere Körper sind so konstruiert, dass sie jeden Tag viele Kilometer Weg im Freien zurückzulegen können (uns sollten), ziemlich viel mit Obst und Gemüse anfangen können und eher zu allergischen Reaktionen tendieren wenn ihnen eine „dreckige“ Umgebung vorenthalten wird. Die meisten von uns sitzen aber den ganzen Tag auf ihrem Hintern rum (so wie ich gerade), essen lieber deftiges Junk-Food (so wie ich gestern) und befinden sich in klinisch reinen Wohnungen (so wie… dieser eine Typ da… in Reutlingen, der Dingsbums, na… egal). Wieso muss ich mir da jetzt was über natürliche Nahrung anhören? Chicken Wings aus Chlorhühnchen sind auch nicht unnatürlicher als B12-Jarrows. Ohne die unnatürlichen Annehmlichkeiten der Zivilisation wird ein Mensch im Durchschnitt 30 Jahre alt, ich sehe nicht, wieso dann alle wegen B12 so ein Fass aufmachen. Heizungen, Antibiotika, Verhütung, Unfallchirurgie und Aspirin sind auch unnatürlich. Wer das alles von seiner Liste streicht darf mich gerne auf B12 volllabern.

moderne Jagd

Ist ja außerdem nicht so, dass nur Veganer vernünftigerweise Nahrungsergänzung zu sich nehmen. Weil wir so schön im Norden wohnen, bildet unser Körper in den dunklen Monaten z.B. viel zu wenig Vitamin D – so wenig, dass es mittlerweile schwangeren verschrieben wird, um eine optimale Versorgung des Fetus zu gewährleisten. Und jetzt ratet, was die noch bekommen: Es gibt einen leckeren Cocktail aus Vitamin D, Folsäure, und tadaaaa… Vit. B12! Ja, das ist in tierischen Nahrungsmitteln drin, aber trotzdem sind nicht alle Fleischesser gut damit versorgt. Das Zeug wird von Mikroorganismen produziert, man könnte auch sagen, es entsteht in „dreckigen“ Milieus. Dementsprechend viel ist enthalten in Leber und Niere (60 und 40 µg/100 Gramm), während in Schweine-Muskelfleisch 0,8 µg/100 Gramm enthalten sind. Da übrigens auch die Nahrung unserer Nutztiere früher wesentlich verunreinigter war geht mittlerweile ein großer Teil der B12-Produktion in die Tierhaltung (S. 43). Das B12 im Fleisch ist also oft genau so „böse“ unnatürlich wie das, was ich direkt esse.

vvu2

So. Hört also bitte auf, Veganern ihre B12-Einnahme vorzuwerfen. Abgesehen von der Unsinnigkeit ist das auch gefährlich: Es gibt leider ein paar Leute, die sich davon beeinflussen lassen und sich dann schön auf die Seite der B12-ignorierenden, aber total natürlich lebenden Waschmaschinen-Benutzer begeben. Weil sie denken, synthetische Nahrungsergänzung und Veganismus schlössen sich aus. Und das ist echt großer Scheiß. Jo, mag sein, dass Ihr so ein paar wenige Veganer wieder auf „Eure Seite“ bekommt, aber die meisten bleiben wohl Veganer, die dann schlicht sich und im Zweifel auch ihre Kinder gefährden. Es gibt dann auch noch genug Quellen im Internet, die alle möglichen B12-Analoga (sehen in einem Blutbild aus wie B12, haben aber nicht die Wirkung) für teuer Geld anpreisen oder Geschichten erzählen von sagenhaften vegan lebenden Einsiedlern, die auch ohne B12 enorme Penisse ausgebildet haben und 140 Jahre alt wurden.

Das Fünkchen Wahrheit darin ist: Menschen können unterschiedlich gut B12 speichern. Der tägliche Bedarf liegt bei geradezu winzigen 3 µg für Erwachsene, ein Mensch mit vollem B12-Speicher in seiner Leber kann tatsächlich lange ohne auskommen. Ja, wir produzieren das Zeug sogar selbst mit Hilfe der Darmflora, aber wer das verwerten möchte, der muss schon echt ekelhafte Sachen auf seinen Salat streuen. Ich sag mal – ein Traum in braun. B12 ist mittlerweile auch vielen anderen Lebensmittel zugesetzt, z.B. Säften, Margarine und Corn Flakes, und das vermutlich nicht nur für Veganer. Sich darauf zu verlassen, finde ich persönlich nur etwas kompliziert. Ich steh‘ nicht so auf Klemmbretter am Frühstückstisch, auf denen ich peinlich genau meine Nährstoffe protokolliere.

Vit B12

Vielleicht gibt es sogar irgendwelche in Nepal lebende Asketen, die durch eine Mutation irgendwie B12 über vegane Nahrung aufnehmen können. Ich kenne jetzt keine glaubwürdigen Berichte über streng vegane, bis ins hohe Alter gesund lebende Nepalesen, aber es wäre denkbar, dass nicht bis zur Sterilität gereinigte pflanzliche Nahrung mehr B12 bereithält als die eingeschweißten Plastik-Äpfel im Rewe. Das B12-Thema ist auch nicht gerade das best-erforschteste. Man kann aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen, dass Menschen ohne das Zeug krank werden und bleibende Schäden davontragen können bzw Föten in ihrer Entwicklung massiv eingeschränkt sind. Und dass Veganer damit momentan schlechter versorgt sind.

Mein dringender Rat wäre also: Wenn Ihr in Westeuropa lebt, dann gönnt Euch und Euren Kindern Vitamin D. Und wenn Ihr ein Kind erwartet, dann gönnt dem Embryo Folsäure. Und wenn Ihr vegan leben wollt, dann nehmt halt verfickt noch mal Vitamin B12! Meine Jahresration kostet 14 Euro. Ihr schickt einfach 28 weniger SMS mit „egal“ an den Pro-7-Videotext-Poll und schon ist das wieder im Budget. Die Kohle sparen, um mit den eigenen Kindern eine Versuchsreihe zu Ernährungsphysiologie zu veranstalten, finde ich bizarr. Die 250-Eur-Kindersitze lasst Ihr doch auch im Auto, selbst wenn das ungesichert fahrende Nachbarskind das bislang auch gut überstanden hat. Symptome sind übrigens Nierenschäden und neurologische Störungen, da helfen dann auch keine kalten Umschläge.

Unnatürlich – my ass!

46 Gedanken zu “Unnatürliches Vitamin B12 from hell

  1. Super Artikel, wie immer! Kannst du aber mal bitte unauffällige Schleichwerbung machen, woher du deine Jahresration B12 für 14 Euro bekommst? Danke! 🙂

      • Moin,

        und wie testest Du den B12-Wert? Da gibt es doch auch unterschiedlich gute Methoden.
        Wir haben neu eine fluorfreie B12-Zahnpasta. Mich würde mein aktueller Wert sowieso interessieren.
        Danke für Deine Texte

        • Hi Peter,

          Wenn man dem Arzt sagt, dass man Veganer ist, wird er ein entsprechendes Blutbild meist vorschlagen. Man muss aber verlangen, dass außer den üblichen Werten auch der Homocystein-Wert mit getestet wird. Veganer haben oft schön hohe Folsäurewerte. die dann aber einen B12-Mangel überdecken können. Hat man jedoch einen erhöhten Homocystein-Wert, dann ist das ein deutliches Indiz für einen B12-Mangel.

          Hoffe, geholfen zu haben.

          • Vielen Dank Susannne und Grabolle,
            ich nehme das bald mal in Angriff.
            Viele Grüße und gutes Spiel! 🙂

      • …mal schauen, wann jarrow.de bei dieser Empfehlung Lieferengpässe bekommt 😛 Habe mich selbst lange vor der ernsthaften Auseinandersetzung mit B12 gedrückt nach dem Motto: da informier ich mich richtig, wenn ich mal Zeit habe (hahaha…) – mir gehts doch gut!
        Zu meinem veganen zweijährigen letzte Woche dachte ich mir aber: Jetzt mal Butter bei die (V-?) Fische! Danke deshalb für den anregenden Artikel – habe ein bisschen quergelesen & die Jarrow-B12s einfach mal bestellt – wer weiß, wann ich denn mal WIRKLICH Zeit finde, mich damit wirklich auseinanderzusetzen.

        Danke also für den Arschtritt, endlich mal auf die sichere Seite zu wechseln! 😉

  2. Ich schließe mich der Schleichwerbungnennung an 🙂 Sonst kostet so ein 3monats-Pack schon 10-14Eur. Vielen Dank für diesen unglaublich tollen Beitag!

  3. ich glaube ja, fleischesser reden viel über Vitamin B12, weil es so ziemlich das letzte natürliche am fleisch selbst ist, da nun außer Wild so gut wie kein tier, was auf der speisekarte steht, jemals so in der natur vorgekommen ist (= genmanipuliert/-verändert), und das fleisch auch noch mit antibiotika und (künstlichen) geschmacksverstärkern zugepumpt wird.

    Außerdem, soweit ich weiß, kommt vitamin B12 in seiner reinen und rohen form nur in fleisch vor, ja, aber laut einiger (relativ vertraunswürdiger) quellen ist der menschliche körper dazu in der lage, dieses aus vitamin B zu gewinnen.

    Ansonsten, gewohnt schöner text, mit hervorragendem mix aus traurigen wahrheiten, witzen, fakten und ein „hauch“ zynismus 😛

  4. Danke mal wieder für einen wunderbar bösen Artikel zum Thema. 🙂 🙂 Wünschte manchmal, ich könnte auch mit mehr Humor darüber schreiben… Und vielen Dank auch für den Jarrow-Tipp. Ich hab bisher mein Methylcobalamin in Tropfenform aus der Apotheke geholt. Wenn’s aufgebraucht ist, werde ich mal das andere ausprobieren.

    Weniger witzig formuliert zwar, aber hier noch mein Senf zum Thema. Ist ja vielleicht auch ganz brauchbar…

    Die weitaus meisten Tiere, deren zerstückelte Leichen in den Kühl- und Gefrierfächern liegen, haben zumeist weder die Sonne, noch Weiden oder Gras gesehen. Sie erhalten Vitaminpräparate entweder ins Kraftfutter gemischt oder gespritzt. Dies dann zusammen mit unbekannten und unprotokollierten Mengen an Antibiotika und Wachstumshormonen.

    Wenn ich heute die Wahl habe, mein B12 erst durch ein Tier zu schleusen, um es dann in nicht genau bestimmbarer Dosis zusammen mit Antibiotika, Hormonen und multiresistenten Eiterkeimen zu mir zu nehmen, oder statt dessen gleich direkt und genau dosierbar, dann nehme ich’s doch dankend lieber gleich direkt selbst.

    Einem B12-Mangel kann man spielend vorbeugen, ohne dafür jemand anderem weh tun zu müssen, einem Empathie-Mangel leider nicht so leicht.

  5. Eine interessante ernährungswissenschaftliche Zusammenfassung steht übrigens hier:
    http://www.vegan.at/newsundinfo/flugblaetter/vitamin_b12.pdf

    Unter Anderem wird erwähnt, dass der Bedarf bei Veganern viel niedriger ist und ein gewisser Anteil Vitamin B12 vom Körper selbst gebildet wird (nicht nur im Dickdarm).

    Woanders hab ich mal gelesen, dass allein 0,5 mcg B12 im Mund gebildet werden. Rein theoretisch soll es sogar tatsächlich rein pflanzlich möglich sein genug B12 zu bilden, doch unsere Böden sind inzwischen zu kobaltarm (Cobalt=Cobalamin), woraus B12 ja gebildet wird (deshalb die Theorie vom ungewaschenem Gemüse. Erde=Kobalt) und unsere Ernährung belastet die Bakterienkulturen unseres Körpers, die Magen- und Darmwände zu sehr, so dass fast alle (westlichen) Menschen sowieso eine Aufnahmestörung entwickelt haben.

    Also ist es wohl eher unserer unnatürlichen Ernährungsweise geschuldet, dass wir „unnatürliches“ B12 aufnehmen müssen, nicht der veganen per se…

    • Hallo Sandi,

      das Dokument hatte ich bei der Recherche auch schon auf dem Bildschirm – ich habe es dann aber nicht berücksichtigt, weil die Quellen von 1997 sind und ich da in den aktuellen Veröffentlichungen auf Pubmed aktuelleres und anderslautendes gefunden habe. Enthält aber durchaus ein paar interessante Grundlagen 🙂

  6. Ich möchte das gleiche wie Susanne unterstreichen. Würden „unsere“ Masttiere kein B12 erhalten, hätten ALLE Menschen einen Mangel. Der Grund ist einfach unsere Hygiene bzw. der hohe Chemieeinsatz im Boden.
    Der Großteil des synthetische hergestellten B12 wird für Tierfutter verwendet.

  7. Na toll, da fühle ich mich ja wieder schön ertappt.
    Zu gern bin ich einer vegan lebenden Freundin mit dem Thema Nahrungsergänzungsmittel gekommen. Aus heutiger Sicht ziemlich dämlich, allein schon aus einem Grund.
    Sie lässt ihre Werte regelmäßig kontrollieren und kann entsprechend gegensteuern wenn was fehlt. Sei es nun durch Pillen oder eben mehr von den natürlichen Quellen.
    Meine unaufgeklärte Wenigkeit ruhte sich aber lieber auf dem Gedanken aus „In dem Schnitzel heute Mittag war alles drin was ich brauche. Punkt.“ Dabei wusste ich über meine Nährstoffversorgung einfach mal gleich null…
    Naja, dumm sein ist erstmal nicht schlimm, solange man nicht dumm bleibt 😉
    Mittlerweile muss ich mir die Sprüche selbst anhören (dabei bin ich zugegebenermaßen nicht mal Vegetarier……………) und weiß manchmal nicht ob ich lachen oder weinen soll, wenn aus eigentlich intelligenten Menschen plötzlich unendlich dummes Zeug sprudelt.

    Danke für den super Text. Immer wieder eine Freude.

  8. Hallo, ein sehr schöner Text (wie auch alle anderen)! Was mich besonders interessieren würde: hast du einen guten Link oder eine Quelle (gerne auch Print/Aufsatz), die „geht mittlerweile ein großer Teil der B12-Produktion in die Tierhaltung“ näher belegt und ausführt? Ich habe im Netz nach – zugegebenermaßen nicht allzu intensiver Suche – leider nichts dazu gefunden…

  9. Danke für die schnelle Antwort! Das ist zwar eigentlich nicht genau das, was ich erhofft hatte, weil ich eher an eine solche Aufstellung gedacht hatte: Produktion pro Jahr, davon gehen x% dahin und y% dorthin etc. Aber aus „deinem“ pdf wird auch sehr schön deutlich, womit die Tiere vollgepumpt werden. Vielleicht macht sich ja mal jemand (nicht ich, dazu fehlen mir die Fähigkeiten) die Mühe und rechnet das auf Dtl oder auch weltweit um. Vor allem finde ich an „deinem“ pdf sehr interessant, weil sehr gut rauskommt, welche – vollkommen widerlichen – Einstellungen hinter der „Produktion“ (schon alleine dieses Wort verrät natürlich alles) von Tieren stehen.

    • Die Frage hatte ich mir auch schon gestellt, die beste Quelle, die ich auftreiben konnte, ist Ullmann’s Encyclopedia of Industrial Chemistry (2000): Kapitel 9 handelt von Cyanocobalamin und unter 9.7 steht auf Seite 110 (unten links) „With reference to the pure substance, the total sales of vitamin B12 amount to more than 10 t/a and the market volume is ca. € 77×10^6. The feed sector accounts for ca. 55% of the sales, and the food/pharmaceutical sector for ca. 45 %.“

      Hat da jemand Zugriff auf eine neuere Auflage/Quelle?

      http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/14356007.a27_443/abstract

  10. Auf der von Sandi zitierten Webseite sind einige Ungereimtheiten zu finden –
    als würde generell nur 1% des Cobalamins (B12) vom Körper aufgenommen!

    Das gilt nur für die unsinnig hohen Konzentrationen – die wie ich hier lese, von manchen nicht nur einmal, sondern sogar dreimal die Woche eingenommen werden – und womit der B12-Spiegel dann gerade so über Wasser gehalten wird.

    Die Verdauung kann bei jeder Mahlzeit aber nur ganz wenige µg B12 verarbeiten, alles andere wird ausgeschieden. Von der bundesdeutschen Risikobewertung wurde schon einmal vor langer Zeit lang und breit dargestellt, dass von einer Zufuhr von mehr als 10 µg abzuraten ist.
    Größere Mengen werden nur ausgeschieden – je kleiner die Menge, desto mehr wird davon verdaut.
    Nehmt also zu täglich zu zwei Mahlzeiten ein bis zwei µg Cobalamin ein, ohne Schwierigkeit in Tropfenform abzuzählen ( Fläschchen mit 30 mL Flüssigkeit, 19 Tropfen pro mL, pro Tropfen 2,6 µg Cyanocobalamin im Internet oder der Apotheke zu finden ).

    Die im verhergehenden Kommentar erwähnte Jahresproduktion 10 t B12 übersteigt den Bedarf der ganzen Menschheit. Ein Viertel davon würde reichen für die unterversorgten Milliarden Menschen. Stattdessen nehmen das einige Millionen ein mit einem Wirkungsgrad von e i n e m Prozent – statt einem normalen von vielleicht 50 % oder auch mehr.

  11. Mal wieder ein sehr schöner Artikel.

    Zu B12 fällt mir noch folgende ausgezeichnete Zusammenstellung ein:

    http://vegancorner.wordpress.com/2012/02/17/und-noch-ein-wort-zu-b12/

    Bin selber nun schon seit einger Zeit zum Spritzen übergegangen, weil ich es irgendwie praktischer und effizienter finde – alle drei Monate ein kleiner Piks und gut is! Kann man selber machen oder beim Arzt des Vertrauens machen lassen. Kosten im Jahr: unter 10 Euro!

    Wer fragen zu dem Präparat hat für das ich mich nach Produktanfrage entschieden habe kann mich gerne über meine HP kontaktieren 🙂

  12. Vorab, wie immer ein sehr amüsanter Artikel, klasse  Aber ich habe noch nie Vitamin-B12 zu mir genommen und es geht mir prächtig, bin 45 Jahre. Zum Arzt gehe ich auch nicht, was soll ich auch da, ein Blutbild machen lassen, was auf Durchschnittswerten von zig tausenden Fleisch essenden Menschen basiert? Natürlich weicht mein Blutbild davon ab! Wenn man das durchschnittliche Blutbild von zig tausenden Veganern als Soll-Wert heranziehen würde, dann haben die Fleisch essenden Zeitgenossen einen viel zu hohen Vitamin B12 Wert, um beim Beispiel zu bleiben. Wer bestimmt das überhaupt, was weiß die Schulmedizin, die sind doch nur kompetent, wenn es um die Unfall-Chirurgie geht, bei Knochenbrüchen etc., aber bei allem anderen gibt es einen unglaublichen Hypothesen Überbau und wenn man was nicht erklären kann, dann ist es ein Virus. Ich habe auch grundsätzlich keine Angst vor dem Tod, wenn es morgen zu Ende sein soll, dann ist das in Ordnung und wenn ich noch 40 Jahre hier bleiben soll, dann ist das natürlich auch in Ordnung. Tod ist nicht das Gegenteil von Leben, das Gegenteil von Tod ist die Geburt, Leben hat kein Gegenteil. Was soll dieses Leben in ständiger Angst, das ist nicht gesund! Bereits vor ca. 2.500 Jahren sagte Hippokrates, es gibt nur 3 Ursachen von Krankheiten: Falsche Ernährung, Vergiftung und/oder Psyche oder eine Kombination aus diesen 3 Punkten.

    • Hallo Stefan,

      ich kann Deinen Beitrag nicht völlig unkommentiert stehenlassen.

      Du sagst, die Schulmediziner haben eh keine Ahnung und das Blutbild würde mit dem von Millionen von Fleischessern verglichen werden, so dass Deines „eh abweichen“ würde.
      Nun ja … Ich bin seit geraumer Zeit auf der Suche nach den Ursachen für ein paar Zipperlein, die alles Mögliche bedeuten können. Im Rahmen dessen wurde auch ein Blutbild genommen, und meine Werte sind – bis auf Eisen – tiptop. Darf ich das nun nicht mehr so sehen, weil ich als Veganer ja völlig andere Werte haben „muss“? Halte ich für eine gewagte These. Und ich glaube durchaus, dass es möglich ist, die Auswirkung von bestimmten Stoffen im Körper zu bestimmen und auch die Auswirkung ihres Fehlens.
      B12-Mangel ist nicht witzig, und wenn Du bisher keinen hast, ist das super! Allerdings stimmt es ja auch so nicht, dass Du „noch nie Vitamin B12 zu Dir genommen“ hast, denn vermutlich bist Du nicht als Veganer auf die Welt gekommen und hast somit schon mal mit Deiner Nahrung B12 aufgenommen – und das vermutlich sogar als Veganer, sofern Du hin und wieder zu angereicherten Produkten wie Säften, Sojamilch etc. greifst.

      Hippokrates widerspricht dem B12-Mangel übrigens nicht, denn dieser entsteht durch eine falsche Ernährung. 😉

      Ob man einen zu hohen B12-Wert haben kann, sei mal dahingestellt. Da der Körper es speichern kann und auch tut, um in Notzeiten auf Reserven zurückgreifen zu können, halte ich die Aussage, im Vergleich zu Veganern hätten alle Fleischesser einen zu hohen Wert für grenzwertig gefährlich. Der Ausgangsartikel bringt es auf den Punkt: Es ist besser, den Wert regelmäßig zu prüfen und ggf. B12 zu substituieren, als sich einen Mangel einzufangen. Und Aussagen wie Deine könnten wieder dazu verleiten, B12-Mangel als Mythos abzutun, was er nicht ist.

      Und lass mich noch sagen, dass ich hoffe, dass Du Deine Einstellung behältst. Ich bin genau wie Du der Meinung, dass der Tod wie die Geburt zum Leben dazugehört und dass er irgendwann eintreten wird. Ich bin aber durchaus gewillt, mein Leben bis zu diesem Tag so gesund und beschwerdefrei wie möglich zu leben, und dazu nehme ich Nahrungsergänzungsmittel sowie die moderne Medizin in Anspruch.

      Hoffen wir einfach mal, dass Du die Schulmedizin nicht eines Tages in Anspruch nehmen „musst“, ohne ihr vertrauen zu können.

  13. Es gibt verschiedene B-Vitamine, die aber meines Wissens nichst miteinander zu tun haben. Im menschlichen Körper wird B12 nur im Dickdarm produziert, von der dort lebenden Darmflora. Aufgenommen werden kann das B12 aber nur im Dünndarm. Der liegt aber vornedran, daher geht die Aufnahme des körpereigenen B12 nur über Kot.

  14. Irgendwie versteh ich den Sinn der Seite nicht. Du tust so als ob veganer ständig gemobbt und erniedrigt werden. Ganz erlich das hab ich noch nie erlebt? Wer vegan isst, isst halt vegan und einen dummen Spruch zum spaß abzulassen ist ja wohl gang und gebe. Mit deinem gelaber stellst du dich hier auf ein Podest a la „schau ich esse vegan! Ich bin so gesund und gebildet und vorallem cool!“ Dass du Gesund bist find ich schön, dass du (aus)gebildet bist find ich auch gut…aber dass du veganer bist interessiert mich eigentlich einen feuchten Dreck. Ich frage mich ganz einfach: Vor wem rechtfertigst du dich eigentlicht? Ich dachte Vegan isst man aus überzeugung, aber scheinbar scheint es einigen nicht zu passen, dass es vielen mitlerweile egal ist. Nun stellt sich die frage…wenn es mir so egal ist warum mach ich mir die mühe hier zu kommentieren? Ganz einfach..was du hier laufend beschreibst sind nicht die Probleme eines Fleischesser oder eines Veganers…ganz einfach die eines Menschen in unserer Gesellschaft. Die Nahrungsqualität (sowohl vegan, vegetarisch als auch Fleisch) ist allgemein beängstigend und keinen scheint es zu stören. Gepresstes Fleisch finde ich auch eklig…Ja ich bin Fleischfresser aber stell dir vor ich esse NIE Fastfood. Ganz einfach weils mir genauso wie euch Veganern hochkommt wenn ich an Fleisch+Kleber+Antibiotika+scheisse. Nutz deine Kompetenzen zu schreiben doch lieber um die Nahrung im allgemeinen in Frage zu stellen. Dieses Soyazeug, was ihr gerne (sicher nicht alle) in euch reinschaufelt ist meiner Meinung nach genauso wenig Ethisch vertretbar wie Käfighaltung. Hochgezüchtete Pflanzengenetiken die mit Soja außer der Bohne nichtsmehr zu tun haben sind auch keine Engel. Resistenz, homogene Genetig uvm. stören nicht nur unsere Pfanzenwelt sondern auch unsere Tierwelt..und den Preis werden wir dann dafür bezahlen wenn der einzige natürliche Schädlingsschutz, die vielflalt der Genetik, zunichte gemacht wird. Wie du vllt. bemerkt hast bin ich einer dieser narzistischen selbstverliebten die finden, dass du ein narzistisch selbstverliebter bist. „Vorlesungen in biologischer Evolutionstheorie“ braucht man übrigens nicht, solang man einigermaßen logisch denken kann und sich mit dem Thema auseinandersetzt. Weder pures fleisch, noch pures vegan ist richtig. Der Mensch hat ganz einfach den Vorteil, dass seine evolution es ihm erlaubt extrem vielfältig zu sein. Vor paar 100 jahren waren wir komplett Laktoseintolerant. Und nurnoch ein paar werden dies im Erwachsenenalter. Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie anpassungsfähig wir sind. Mach veganer Kinder, kreuze diese mit anderen veganischen Kindern et voila schon wird der Körper anfangen sch Lösungen für seinen Eisen und B-12 Mangel zu suchen. Deine Vorlesungen haben dir (bezüglich deiner Infragestellung der Nepalesen) also scheinbar nichts gebracht.

    • Lieber Dude,

      zu allererst: Solltest Du mir antworten wollen so benutze bitte Absätze, das macht ihn leserlicher.

      Irgendwie versteh ich den Sinn der Seite nicht. Du tust so als ob veganer ständig gemobbt und erniedrigt werden. Ganz erlich das hab ich noch nie erlebt? Wer vegan isst, isst halt vegan und einen dummen Spruch zum spaß abzulassen ist ja wohl gang und gebe.

      Ich fasse mal zusammen: Veganer werden gar nicht gemobbt, außer wenn Leute zum Spaß dumme Sprüche ablassen. Tja, keine Ahnung was Du so machen würdest, wenn es täglich dumme Sprüche geben würde. Aber eventuell würdest Du irgendwann darauf reagieren 😉

      Mit deinem gelaber stellst du dich hier auf ein Podest a la “schau ich esse vegan! Ich bin so gesund und gebildet und vorallem cool!”

      Wer hier aufmerksam liest weiß, dass ich mich hier schon mehrmals als Nicht-Gesundheitsveganer geoutet habe. Ich würde nicht behaupten, dass meine Ernährung gesünder ist als die eines Omnivoren, der wenig tierische Produkte zu sich nimmt. Solche Vorwürfe vielleicht einfach als konkretes Zitat, sonst weiß man nicht, worauf Du Dich überhaupt beziehst.

      aber scheinbar scheint es einigen nicht zu passen, dass es vielen mitlerweile egal ist.

      Ähm, nein, Das Problem ist ja gerade, dass es einigen Leuten ganz und gar nicht egal ist. Wieso sonst wird die reine Anwesenheit eines Veganers zum Anlass einer Auseinandersetzung genommen?

      „Nutz deine Kompetenzen zu schreiben doch lieber um die Nahrung im allgemeinen in Frage zu stellen. Dieses Soyazeug, was ihr gerne (sicher nicht alle) in euch reinschaufelt ist meiner Meinung nach genauso wenig Ethisch vertretbar wie Käfighaltung. Hochgezüchtete Pflanzengenetiken die mit Soja außer der Bohne nichtsmehr zu tun haben sind auch keine Engel.“

      Das Sojazeug, das „wir“ uns reinschaufeln, ist in der Regel nicht genmanipuliert – wobei ich auch eher die Monokulturen auf Regenwald-Gebieten fragwürdig finde als die genetische Modifikation. Tatsächlich stammt der Großteil des Sojas für den menschlichen Verzehr hierzulande aus Kanada oder Österreich.
      Wieso ist das bitte ethisch genauso wenig vertretbar wie Käfighaltung? Zumal für die Käfighaltung ein vielfaches an Regenwaldsoja draufgeht.

      “Vorlesungen in biologischer Evolutionstheorie” braucht man übrigens nicht, solang man einigermaßen logisch denken kann und sich mit dem Thema auseinandersetzt. Weder pures fleisch, noch pures vegan ist richtig. […] Mach veganer Kinder, kreuze diese mit anderen veganischen Kindern et voila schon wird der Körper anfangen sch Lösungen für seinen Eisen und B-12 Mangel zu suchen. Deine Vorlesungen haben dir (bezüglich deiner Infragestellung der Nepalesen) also scheinbar nichts gebracht.

      Aua. Sorry, aber Dein Post beweist, dass logisches Denken allein manchmal eben nicht reicht: Du kreuzt vegane Kinder mit anderen veganen Kindern. Und jetzt? Der Veganismus ist ja nicht genetisch begründet, es gibt erst mal keinen genetischen Grund, dass ein Kind von 2 Veganern nicht Fleisch essen würde. Und wenn es tatsächlich ganz unabhängig von der Erziehung vegan lebte: Der Körper sucht sich genau 0 Lösungen! Für gar nichts. Wenn überhaupt, dann müssten Veganer ihre Kinder in großem Stil an B12-Mangel sterben lassen, so dass sich die Kinder mit natürlicher B12-Effizienz eher durchsetzten. Dann würde ein natürlicher Ausleseprozess einsetzen, der Auswirkungen auf den Genpool hätte.
      Europäer sind eben auch nur deshalb seltener Alaktasier, weil eine Laktoseintoleranz in Zeiten von Nahrungsknappheit tatsächlich zu schlechteren Überlebenschancen führte.

      Solange wir einfach synthetisches B12 zu uns nehmen hat die B12-Problematik also evolutionär keine Auswirkungen.

      Btw hatte ich nie eine Vorlesung in Evolutionsbiologie. Aber Du findest im Internet bestimmt auch was dazu 😉

  15. Moin,

    wer hat wirklich Ahnung?
    Bekommen ausschließlich aber dafür alle Allesfresser in der Tierhaltung B12-Zusätz? Rinder bekommen also kein B12?

    Grüße

  16. Der Text ist teilweise komplett polemisch:
    “Man könnte höchstens sagen, dass synthetisches B12 nicht der natürlichen Lebensweise eines Homo Sapiens entspricht und…..ach verdammt, jetzt habe ich die verbotenen Worte gesprochen. Das wollte ich doch nicht mehr schreiben! Jetzt sind alle, die der Text eigentlich betrifft, mit einem „Jahaaaa“ auf den Lippen aufgesprungen und tanzen um den Tisch herum………Heizungen, Antibiotika, Verhütung, Unfallchirurgie und Aspirin sind auch unnatürlich. Wer das alles von seiner Liste streicht darf mich gerne auf B12 volllabern.”
    Arroganz kennt immer noch eine Steigerung was?
    Einige Leute (wahrscheinlich die meisten……) sind eben misstrauisch gegenüber “künstlich hergestellter Substanzen”, auch wenn die “Wissenschaftler” (oder selbsternannten “Kundigen”) versichern, dass es da “chemisch keinen Unterschied gibt”.
    Das Gegenargument ist doch “ja, durch die Viecher nimmt man halt neben dem B12 auch andere Sachen zu sich, die gesundheitsgefährdend sind”. Demnach ist veganes Futter also „klinisch rein“, weil “chemisch fokussiert“. Schon mal überlegt was passiert, wenn man den Menschen in einer „sterilen Umgebung“ hält und dieser dann mal mit dem „Dreck“ (da draußen….) in Berührung kommt…..genau so ist es mit dem Essen…….

    • Ich bin kein Wissenschaftler, aber ja, ein Molekül Wasser aus der Donau hat die exakt gleiche Wirkung wie ein Molekül Wasser, das mittels einer Klimaanlage aus der Luft entnommen wird. Und genauso sieht das bei einem Molekül Methylcobalamin aus. Ob Mikroorganismen das in einem Darm erzeugen oder in einem Labor, hat auf die Wirkung dieses Moleküls keine Auswirkung.

      “Das Gegenargument ist doch “ja, durch die Viecher nimmt man halt neben dem B12 auch andere Sachen zu sich, die gesundheitsgefährdend sind”. Demnach ist veganes Futter also „klinisch rein“, weil “chemisch fokussiert“. Schon mal überlegt was passiert, wenn man den Menschen in einer „sterilen Umgebung“ hält und dieser dann mal mit dem „Dreck“ (da draußen….) in Berührung kommt…..genau so ist es mit dem Essen…….”

      Nein, das ist nicht das Gegenargument. Das Gegenargument ist, dass das Essen von Tieren derzeitig unfassbar viel Ressourcen verbraucht und Tierleid erzeugt. Veganes Essen ist nicht klinisch rein, wir essen ja nicht nur B12-Kapseln. Allein im Dreckklumpen an meinen Kartoffeln gestern dürften so einige 1000 Organismen gewesen sein. Mit einer sterilen Umgebung hat das aber auch gar nichts zu tun.

      • >>>>Ich bin kein Wissenschaftler, aber ja, ein Molekül Wasser aus der Donau hat die exakt gleiche Wirkung wie ein Molekül Wasser, das mittels einer Klimaanlage aus der Luft entnommen wird.
        Und genauso sieht das bei einem Molekül Methylcobalamin aus. Ob Mikroorganismen das in einem Darm erzeugen oder in einem Labor, hat auf die Wirkung dieses Moleküls keine Auswirkung.<<>>Nein, das ist nicht das Gegenargument. Das Gegenargument ist, dass das Essen von Tieren derzeitig unfassbar viel Ressourcen verbraucht und Tierleid erzeugt.<<>>Veganes Essen ist nicht klinisch rein, wir essen ja nicht nur B12-Kapseln. Allein im Dreckklumpen an meinen Kartoffeln gestern dürften so einige 1000 Organismen gewesen sein. Mit einer sterilen Umgebung hat das aber auch gar nichts zu tun.<<<<

        Wie gesagt, eine "stirile Umgebeung" macht auf lange Sich auch krank. Einige Vitamine werden vom Körper auch gar nicht in "klinisch reiner Form" angenommen. Einem GESUNDEN Mensch machen die 1000 Organismen am Essen auch nichts aus. Außerdem werden die durch Schälen und durch anschließendes Waschen entfernt. Wird der KERN der Kartoffel mindestens 60 Sekunden lang auf mindestens 75°C erwärmt, sind ALLE Schädlinge abgetötet. Ergo sind "Pellkartofflen" ebenso unschädlich wie "Salzkartoffeln" oder "Püree". Oh aber "Püree" dürft ihr nicht essen, weil da ja Milch (tierisches Produkt) drin ist. Hach, es ist aber auch kompliziert, wenn man es sich "klinisch" (künstlich) kompliziert macht.

        • Ja, ich weiß, dass eine sterile Umgebung Probleme für das Immunsystem verursachen kann, aber das ist doch überhaupt kein Problem. Deswegen ja mein Verweis darauf, dass veganes Essen eben nicht steril ist, nur weil B12-Pillen in einem Labor hergestellt werden. B12-Pillen machen vermutlich weniger als 0,1% meines täglichen Kalorien-Intakes aus, also warum die Panik?

          Ja, das Kochen tötet die Erreger ab, aber in Kontakt mit dem Immunsystem können die ja dann trotzdem kommen (ich schäle Kartoffeln meist nicht) Läuft ja beim Impfen genauso, da baut der Körper Masern-Antikörper auf, weil man ihn mit toten Masern-Viren in Kontakt bringt.

          Aber selbst wenn nicht: Ich esse auch Pilze, Tomaten, Gurken, Spinat, Äpfel, Kresse, Leinsamen, Haferflocken, Nüsse, Kichererbsen und Kürbiskerne ohne sie vorher auf 75 Grad zu erhitzen, mein Immunsystem hat da schon ein bisschen was zu tun, denn auf all diesen Lebensmitteln sitzen ein paar Erreger rum.

          Und ich darf so viel Kartoffelbrei mit Kuhmilch drin essen, wie ich will. Ich will halt nur nicht, weil ich halt kein Kälbchen bin und mit 6 Monaten abgestillt wurde ? Wenn ich Appetit auf Kartoffelbrei habe, kann man die Kuhmilch übrigens easy ersetzen:

          https://www.gutekueche.at/veganes-kartoffelpueree-rezept-19008
          https://www.veggi.es/veganes-kartoffelpueree-mit-bunter-ofen-paprika/
          https://eat-vegan.de/kartoffelpueree/

          Hach, ist schon kompliziert, wenn man anstatt einer Lösung immer ein Problem sucht ?

  17. >>>>Ich bin kein Wissenschaftler, aber ja, ein Molekül Wasser aus der Donau hat die exakt gleiche Wirkung wie ein Molekül Wasser, das mittels einer Klimaanlage aus der Luft entnommen wird.
    Und genauso sieht das bei einem Molekül Methylcobalamin aus. Ob Mikroorganismen das in einem Darm erzeugen oder in einem Labor, hat auf die Wirkung dieses Moleküls keine Auswirkung.<<>>Nein, das ist nicht das Gegenargument. Das Gegenargument ist, dass das Essen von Tieren derzeitig unfassbar viel Ressourcen verbraucht und Tierleid erzeugt.<<>>Veganes Essen ist nicht klinisch rein, wir essen ja nicht nur B12-Kapseln. Allein im Dreckklumpen an meinen Kartoffeln gestern dürften so einige 1000 Organismen gewesen sein. Mit einer sterilen Umgebung hat das aber auch gar nichts zu tun.<<<<
    Wie gesagt, eine "stirile Umgebeung" macht auf lange Sich auch krank. Einige Vitamine werden vom Körper auch gar nicht in "klinisch reiner Form" angenommen. Einem GESUNDEN Mensch machen die 1000 Organismen am Essen auch nichts aus. Außerdm werden die durch Schälen und durch anschließendes Waschen entfernt. Wird der KERN der Kartoffel mindestens 60 Sekunden lang auf mindestens 75°C erwärmt, sinnd ALLE Schädlinge abgetötet. Ergo sind "Pellkartofflen" ebenso unschädlich wie "Salzkartoffeln" oder "Püree". Oh aber "Püree" dürft ihr nicht essen, weil da ja Milch (tierisches Produkt) drin ist. Hach, es ist aber auch kompliziert, wenn man es sich "klinisch" (künstlich) kompliziert macht.

  18. oh je…ist schon nett, wie so kleine Pillen die Menschheit in viele Lager spalten kann. B12 natürlich oder chemisch…Kartoffelbrei mit oder ohne Milch…frische Lebensmittel geschält oder mit Schale…usw. usw. usw.

    Jeder ist halt irgendwie Mensch und sucht sich das für sich in seiner Situation passende System raus…
    Ich kann da nur aus meiner eigenen Sicht berichten. In früheren Zeiten verdiente ich mein Geld mit einem Unternehmen, das überwiegend für P&G tätig war. Wer den Namen nicht kennt, das ist ein Laden in ähnlicher Größenordnung wie Nestle…dazu gehören z. B. Gillette, Braun oder die ach so nützlichen Oral-B Produkte für die Zahnhygiene. Ich könnte jetzt jede Menge aus dem Nähkästchen plaudern über Methoden und Geschäftsgebaren dieses netten amerikanischen Multi Players…

    Aber hier geht es ja um Ernährung und Vitamin B12.

    Zu diesen Zeiten hatte ich 25 KG Übergewicht, dampfte wie ein Schlot und habe alles an Fast Food mitgenommen (vor allen Dingen Fleisch), was mir vor den Schnabel kam. War kurzatmig, obwohl ich sehr gerne Mountain Bike fuhr, allerdings mehr als Alibi.

    Und das mit Mitte 40! Mein lieber Doktor versuchte mit guten Worten, diversen Mittelchen und Ermahnungen, mich auf den richtigen gesunden Weg zu bringen…
    Erst der Spruch meiner Frau (…schau mal auf die Waage und in den Spiegel…) brachte mich zum Nachdenken. Mit meinem Herrn Doktor zusammen habe ich einen 6-Wochen Plan ausgearbeitet, indem ich mindestens 10 Kilo abnehmen wollte. Hat leider nicht geklappt…es waren 23 Kilo!!

    Das Geheimnis? Die Ernährung komplett umstellen in Verbindung mit viel Bewegung und Sport! JoJo Effekt? No! Nach meiner “Kur” wurde ich erst Vegetarier und bin jetzt fast Veganer. Das Mountain Bike ist kein Alibi mehr, sondern wird fleißig bewegt, auch zum Einkaufen etc.

    Ich habe meinen gesundheitlichen “Aufstieg” der direkten Umstellung meiner Ernährung und auch der späteren Umstellung meines Lebens zu verdanken. Außer ab und an mal einer kleinen Erkältung bin ich rundum gesund und besuche die Ärzte nicht mehr! Ich vertraue auf Homöopathie und fahre damit sehr gut. Aber ich mache das nicht mit erhobenem Zeigefinger! Den für sich passenden Weg muss jeder für sich selbst herausfinden!

    Und meine Firma? Gibt es nicht mehr! Ich bin aus diesem System ausgestiegen und habe andere Ausbildungen gemacht: Hufheilpraktiker und Osteopath für Pferde. Bewegung, frische Luft, mit Tieren arbeiten…eine (fast) runde und schöne Sache…wären da nicht die täglichen Bilder, die ich auf Bauernhöfen, wo auch oft Pferde gehalten werden, in der Tierhaltung zu sehen bekomme. Selbst auf Biobetrieben…Schweine, die Tage oder Wochen im eigenen Mist leben müssen, Kühe und Rinder, die Weide nur im Sommer sehen, ansonsten…siehe Schweine, Hühner etc.

    Und die Pferde? In der Regel kein Unterschied! Stehen oft 23 Stunden im Knast, wenn sie Glück haben, noch mit einem Balkon dabei (ein sogenanntes Paddock). Und das als Bewegungstier, welches, je nach Futterangebot, bis zu 60 Kilometer pro Tag zurücklegt. Und wenn es nicht funktioniert? Kommt der Tierarzt oder der Hufschmied und wird es schon richten…wie bei allen anderen Tieren ja auch!

    So agiert das ach so intelligente Raubtier Mensch! Ob mit Wölfen oder Bären, die sich wieder einmal in unsere Richtung verirren, oder mit Bienen, oder mit Wasser, oder der Luft, oder, oder, oder…

  19. Will ja keinen den Spass am Tofu und Soja verderben, und das Massentierhaltung einfach nur Kacke ist das muss ich hier auch keinen erklären.Sollte klar sein.
    Ein Problem sehe ich aber trotzdem bei einigen Veganern. Es gibt da einige die immer wieder eisern behaupten Vegane Ernährung wäre die einzige richtige und natürliche Ernährung für den Menschen.
    Das mag ja moralisch okay sein, aber ernährungsmässig? Und wiederspricht sich das nicht irgendwie, wenn ich mir dann noch zusätzliche Pillen einwerfen muss um nicht irgendwann verrückt zu werden? Das bedeutet doch eigentlich nichts anderes als das der Mensch Fleisch braucht.
    Andernfalls hätte die Natur uns zu Wiederkäuern gemacht. Denn die stellen das Zeug in sich selbst her,und verwerten es.Okay ich weiss,das können wir auch, wenn auch auf Umwegen. Aber nicht jeden schmeckt Kacke 😉

  20. Du schreibst es doch selbst: Wir supplementieren B12 nicht direkt aus ernährungsphysiologischen Gründen, sondern als Tribut an die Zivilisation. Nicht die vegane Ernährung ist unnatürlich, sondern die Art, wie wir an unser B12 kommen, ist irgendwie – äh – asthetischer. Oder noch anders: Wir supplementieren nicht, weil vegan falsch, sondern weil Kacke fressen unbeliebt ist.

    Dass man etwas verdauen kann, bedeutet ja nicht, dass man es braucht. Ich kann auch Tapetenkleister verdauen. Brauche ich aber nicht.

    Ernährung mit Fleisch ist ja auch nicht unnatürlich. Es muss aber fast nie sein, und es gibt mehrere Gründe, tierische Lebensmittel außen vor zu lassen, von denen jeder einzelne gut genug ist, es unbedingt zu lassen.
    Für den Bedarf der sehr wenigen Menschen – z.B starke Fruktose-Allergikerinnen -, die tatsächlich auf tierische Lebensmittel angewiesen sind, muss kein einziges Tier eingesperrt werden.

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