Die AfD-Wähler und ich, ein Annäherungsversuch

Liebe AfD-Wähler, wir müssen mal reden. Und ich verspreche, möglichst sachlich zu bleiben. Wie viele meiner FB-Kontakte habe ich vorgestern zuerst verärgert und zornig auf die Wahlergebnisse reagiert. Nachdem nun die Statistiken bekannt sind, empfinde ich eher Verstörung und, ja, ein wenig Mitleid für all die vielen wählenden Bürger, von denen ein großer Anteil offenbar mit viel Euphorie vom Regen in die Traufe springt.

afd trump

Drei Viertel davon, also 18% aller Wähler Die Hälfte (die drei Viertel sind Unsinn) haben die AfD primär als Denkzettel für die Regierung gewählt? Oh je, das ist irgendwie traurig. Ihr habt das Glück, in einer Demokratie zu leben, in der Eure Stimme zählt, und dann werft Ihr sie einfach so weg? Dass man mit der Regierung nachhaltig unzufrieden ist, kann ich ja durchaus nachvollziehen. Hey, ich bin Atheist, Veganer und gegen Internet-Überwachung, da muss man Überschneidungen mit der Politik der großen Koalition schon mit der ganz großen Lupe suchen. Aber auch wenn ich am Karfreitag nicht tanzen gehen darf oder selbst Frau Künast von den Grünen im Wahlkampf wie eine Irre auf Fische einschlägt, so wäre ich nie auf die Idee gekommen, NPD oder Republikaner zu wählen, selbst wenn die mir den Veggieday + Abschaffung aller Kirchenprivilegien versprochen hätten. Es wäre halt ein Protestverhalten, das sich primär gegen mich selbst richtete.

Aus Protest gegen schlechte Politik die AfD zu wählen ist eben irgendwie nicht allzu zielführend. Die größten Wähleranteile holt die vermeintliche Alternative bei Arbeitslosen, gefolgt von Arbeitern – also ausgerechnet der Gruppe, die am meisten unter den von der AfD Sachsen-Anhalt geplanten massiven Senkungen von Hartz IV und Abschaffung des Mindestlohns leiden würden. Auch das geleakte Grundsatzprogramm lässt die Zukunft gerade für Menschen mit geringem oder gar keinem Einkommen noch düsterer erscheinen: Laut diesem müssten Angestellte ihre dann private Arbeitslosenversicherung komplett selbst finanzieren, die für Menschen in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen dann mutmaßlich auch noch teurer wäre als für gut verdienende Unternehmensberater oder Banker. Die Abschaffung von Grunderwerbssteuer und Länderfinanzausgleich käme zudem gerade Sachsen-Anhalt teuer zu stehen, laut Bundesfinanzministerium hätte das Bundesland dadurch Einbußen von 750 Millionen Euro zu beklagen. Ist das grotesk? Um der Regierung einen Denkzettel zu verpassen, wählt man Sozialeinschnitte gegen sich selbst. Als würde im Hühnerstall die Partei „Alternative für Habichte“ mit dem Slogan „Freie Jagd für freie Raubvögel – die Stalldächer

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Dr. Beatrix, die Frau, der die Homos vertrauen… nicht.

*Ring ring*

JvM: „Jung von Matt Kreativabteilung, mein Name ist Ohnegewissen, guten Tag?“
BvS: „Ja hallo, hier ist Beatrix von Storch von der AfD! Sie müssen mir helfen!“
JvM: „Gerne, worum geht es denn?“
BvS: „Na um die Homos! Die versauen uns die schönen Umfragewerte!“
JvM: „Inwiefern?“
BvS: „Na diese gottlosen Kreaturen wählen uns nicht!“

Beatrix Lestrange
JvM: „Hmmm… ich verstehe. Und das hat nicht zufällig etwas damit zu tun, dass Homosexuelle nicht so genannt werden wollen?“
BvS: „Mmh, nein, unser ganzer Vorstand nennt die so, derartig viele fromme AfDler können nicht irren.“
JvM: „Natürlich nicht. Und was glauben Sie dann, woher die schlechten Werte kommen?“
BvS: „Was weiß denn ich? Wir von der Demo für alle bieten ja jede Hilfe an! Zum Beispiel unterstützen wir ein paar Heiler vom Dingsda-Orden, die aus den Schwulen und Lesben ganz schnell wieder aufrechte Christen machen. Die treiben denen diese Flausen schon aus.“
JvM: „äh, ja. Das ist wirklich furchtbar“
BvS: „Bitte?“
JvM: „…nett von Ihnen.“
BvS: „Ja, ich weiß. Ich bin halt ein guter Mensch. Aber diese undankbaren Tunten sehen ja gar nicht ein, dass sie krank sind. Gerade so, als wäre die Bibel nicht unfehlbar. Haha. Allein der Gedanke! Hahaha! Vollkommen verrückt! HAHAHA“
JvM: „Ja… Frau von Storch, vielleicht…“
BvS: „HALT! Hören Sie das auch?“
JvM: „Nein, was?“
BvS: „Na diese Stimmen!“
JvM: „Nein, ich höre nur

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Ich toleriere schwule Menschen, so lange sie im Gefängnis sind.

Liebe Veggies,unser Sven2

ich weiß, Ihr müsst Euch oft unsinnigen Scheiss anhören und seid in den meisten Kommentarspalten dem hirnlosen Mob ausgeliefert, aber wisst Ihr was? Ihr seid nicht die einzigen…

wenn man z.B. mit der Neigung geboren wurde, das eigene Geschlecht anziehend zu finden, dann müssen sich alle möglichen ahnungslosen Hinterwäldler ins eigene Liebesleben einmischen. Mann, würde mich das nerven… Als Veganer bekommt man hübsche Schimpfnamen, aber da sind wir immer noch ganz schön in Watte gepackt, ist Homosexualität in vielen Ländern tatsächlich immer noch illegal. Man wird dort eingesperrt oder sogar getötet, einfach nur weil Carlos sich in Ramon verliebt hat anstatt in Synthia.

Vornehmlich in Ländern, in denen die Liebe Gottes gepriesen wird. Hat dieser in seiner unendlichen Liebe

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Matussek ist wohl homophob. Endlich gibt er es zu.

Danke, Matussek. Gerade wurde mir das Schreiben von Artikel nur zu veganen Themen etwas langweilig, ausgerechnet da vergessen Sie vollkommen, Ihren Erstentwurf von irgendwem auf grobe Fehler gegenlesen zu lassen und veröffentlichen ihn einfach so. Viele Bekannte vermuten, Sie würden das gar nicht ernst meinen. Bei Sätzen wie „Wer nicht begeistert über Schwule spricht, ist gleich ein Schwulenhasser.“ fällt es wirklich schwer, Satire von ernstempfundener Angst vor Andersartigkeit zu trennen. „Ich bin wohl homophob. Und das ist auch gut so“ – Wow. Das ist selbst für Ihre an Verwirrtheit und offener Hetze kaum zu übertreffenden Artikel ein Meilenstein in Richtung journalistischer Bedeutungslosigkeit. Dieser Satz wird auch durch die versuchte, um Abschwächung bemühte Ironie, nicht weniger ekelhaft. Der Versuch, „Homophobie“ wie ein beliebiges Label zu verwässern, so dass die Selbsttitulierung am Ende irgendwie gerecht wirkt, gerät am Ende zu einer hilflosen „So bin ich halt, toleriert meinen Hass, dann toleriere ich blöde Schwuchteln“ – Geste.

metti

Sie waren mit der Maischberger-Sendung nicht zufrieden. Ihrem Freund hätte man die Analogie „Wahrscheinlich darf ich jetzt auch in Gegenwart eines Rollstuhlfahrers nicht mehr von meinem Wanderurlaub erzählen, weil das kränkend sein könnte“ unfair ausgelegt. Die hinkt aber auch leider wie C3PO auf nur einem Bein. Sie dürfen gerne allen Rollstuhlfahrern von all Ihren Wanderurlauben erzählen. Die Frage ist viel eher, ob man einem Rollstuhl-Basketball spielenden sagen sollte, er betreibe einen defizitären Sport. Denn das tun Sie, wenn Sie Homosexuellen allen Ernstes eine defizitäre Liebe attestieren.

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