R.I.P Veggie-Day

„Was ich esse und was nicht, entscheide ich selbst nach meinem Geschmack“

Das ist der Kernsatz eines Papiers, das die Führungsspitze der Grünen beim Parteitag in 5 Wochen absegnen soll. Mit anderen Worten: Rest in Peace, Veggie Day!

Die grünen

Nun fand ich die Idee des Veggie-Days als politisches Programm ohnehin ziemlich sperrig – wie soll denn ein Gesetzesentwurf dazu aussehen? „Essens-Ausgaben in öffentlicher Hand ist es untersagt, an Donnerstagen Fleisch anzubieten“? Dürfte schon rein juristisch schwierig durchsetzbar sein angesichts der vielen privaten Caterer, die sich in den öffentlichen Kantinen und Mensen so rumtreiben. Die könnten dann versuchen, mit pfiffigen Gesetzes-Beugungen oder irgendwelchen erfundenen Gemüse-Allergien doch Ausnahmen zu machen, so dass man großflächig Vegetarier-Kommissare einsetzen müsste, damit der öffentliche Sektor deutschlandweit die 0 im Tierproteinverbrauch hält (Eier und Milch ausgenommen). Durch den bevormundenden Charakter könnte ich mir vorstellen, dass nicht wenige in einer „Jetzt-erst-recht“ Stimmung beim Türken um die Ecke Dönerteller bestellen, jedoch das Gemüse durch mehr Fleisch ersetzen ließen. Es ist halt ein Unterschied, ob der Caterer selbst sich entscheidet, Donnerstags keine Schlachtplatte anzubieten, oder ob der Gesetzgeber das vorschreibt. In jedem Fall wäre das gemessen am Nutzen schon eine ganz schön restriktive Verordnung, ich kann schon verstehen, dass Fleischesser das als unzulässige Einmischung in private Angelegenheiten kritisierten.

Außerdem gibt es ja bereits eine ganze Menge Institutionen, die Veggie-Days aus freiwilligen Stücken eingeführt haben. Ich verstehe also gar nicht, was diese leider etwas tollpatschig geratene Schützenhilfe überhaupt sollte – brachte das den Online-Wurstmob mit virtuellen Fackeln und Mistgabeln erst so richtig auf Touren, jeden Hektar Server-Speicher mit blödsinnigen Schutzbehauptungen zuzumüllen. Wie auch immer, der Vegetarier-Anteil in der Grünen-Wählerschaft war wohl niedriger als vermutet, und nach der entsprechenden Niederlage war klar, dass der Programmpunkt nichts taugt und man unbedingt die Bezeichnung „Verbotspartei“ wieder loswerden muss. Und was machen Politiker in so einem Fall? Genau, eine 180-Grad-Wende. Ok, die großem Koalition hat immer noch das weitaus tierfeindlichere Programm, aber gemessen an grünen Idealen ist das schon eine ziemliche Kehrtwende. Anstatt das Fleisch einer Arbeitswoche um 20% zu reduzieren, wird jetzt versucht, neue Messlatten im Profi- Schwurbeln zu erreichen: „Gutes Essen ist eine Frage von Gesundheit und Genuss, Individualität und Lebensqualität“. Ein toller … ehm… Satz. Als Meme In Times New Roman und einem hübschen Regenbogenhintergrund würde das vermutlich sowohl von Rohkost-Veganern als auch von Wurstproduzenten fleißig geteilt werden, findet sich darin ja doch jeder irgendwie wieder.

Also wieder zurück auf Anfang? Nein, nicht ganz, man ist sich schon der „Massentierhaltung und übermäßige[r] Fleischproduktion […] als Problem für Weltklima, Tierwohl und Menschengesundheit“ bewusst. Da muss man was machen! Da aber Verbote ausscheiden, um all die doofen V-Label loszuwerden (Verbot, Vegetarisch, VFL), wenden wir negative Psychologie an: Anstatt zu verbieten und zu bestrafen, rühmen wir einfach die Positivbeispiele! Der Plan: Die Grünen loben diejenigen, die weniger Fleisch essen und „bei Steak und Schnitzel besonders auf Qualität und Herkunft“ achten. Hat den Vorteil, dass sich dabei alle wohlfühlen – für  die Konsumenten von 1,99 Eur-Hühnchen wird weiter eine bunte Märchenwelt auf die mit Steuergeldern verbilligte Verpackung gemalt und die Vegetarier und die Leute, die auf Qualität und Herkunft achten (Whatever that means), können beruhigt schlafen in dem ihr Gemüt streichelnden Wissen, dass die Grünen sie gerne haben. Ist das toll? Eine absolute Win-Win-Situation für alle Beteiligten! Was? Jemanden vergessen? Ach ja, die Tiere… ja nun, man kann es ja nicht allen recht machen, gell?

Ok, das ist etwas gemein, ich weiß. Die Grünen-Klientel ist halt auch nicht mehr die jüngste, nur mit Aufrufen zu Verzicht löst man selbst dort nicht gerade Begeisterungsstürme aus. Beispielhaft dafür möchte ich aus den Kommentaren der entsprechenden Facebook-Meldung („Für ein Leben vor dem Würstchen“) diesen hier herausgreifen:

 „Ich finde auch, dass es sinniger ist wenn Biofleisch Produkte preislich bezahlbarer werden als immer dazu aufzurufen: Alle sollen jetzt Vegetarier werden.“

Tja, da wird das ganze Dilemma sichtbar: Vegetarier? Zu extrem! Lasst uns lieber billigere Bio-Produkte essen! Moment mal, ich dachte der Witz an Bio-Produkten ist, dass man den zu Schnitzeln zersägten Kreaturen aufgrund des abgemilderten Preisdrucks ein angenehmeres Leben „vor dem Würstchen“ ermöglicht als das zu völlig freien Marktpreisen der Fall wäre? Jetzt sollen die Grünen sich also (laut dieser nicht repräsentativen Userin) für günstigere Bio-Produkte einsetzen – da liegt dann doch der Verdacht nahe, dass „Bio“ in diesem Fall schlicht dem substanzlosen Erleichtern des Gewissens dienen soll und nicht einer tatsächlichen Verbesserung. Wundert mich aber nicht, ist schon dieser Spruch mit dem Würstchen in meinen Augen unangenehm zynisch, greift aber trotzdem ein paar hundert Likes ab. Dass man bei solchen Meinungen mit einem Plicht-Veggie-Day auf dem Bauch landet ist irgendwie nicht verwunderlich. Aber man kann ja vielleicht eine Position finden, die einem nicht komplette Rückgratlosigkeit attestiert und dennoch Mehrheiten mobilisiert.

 „Aber für sichere Lebensmittel und für transparente Informationen sorgen muss die Politik.“

Sagen die Grünen. Ja nun, muss sie auch. Tut sie aber nicht. Allein, dass es immer noch legal ist, Ferkel ohne Betäubung zu kastrieren, lässt mich doch stark daran zweifeln, dass hier in akzeptabler Zeit etwas erreicht werden kann. Selbst wenn der zuständige Minister den Willen hätte, an den konkreten Haltungsbedingungen etwas zu ändern, er muss immer noch mit der mächtigen Bauernlobby klar kommen. Das klingt irgendwie nach vielen Jahrzehnten Stillstand. Dabei könnte man sich doch für Positionen einsetzen, die in niemandes private Entscheidung eingreifen, aber trotzdem den Verbraucher in die Pflicht nehmen. Z.B. könnte man fragen, wozu der Staat Billigfleisch überhaupt subventionieren muss. Warum dürfen Gemeinden den Bau gigantischer Mastanlagen auch noch mit 6- und 7-stelligen Beträgen bezuschussen? Wieso muss man für pflanzliche Milch-Alternativen 19% Umsatzsteuer bezahlen während die Milch aus entzündeten Ziegen- und Kuheutern nur mit 7% besteuert wird? Das ist so absurd, als würde der Staat bei Deo-Rollern die Hand extra aufhalten während FCKW-Sprays steuerfrei in den Handel kämen. Selbst hier im Auto-Masturbationsland zahlt man für besonders dicke Karren mehr Steuern als für sparsame Varianten – dabei müsste man Würste nicht mal besteuern, man könnte schlicht den Produzenten die Vergünstigungen streichen.

Das wäre um einiges effektiver als diese Bäumchen wechsel Dich-Attitüde und auch wesentlich glaubwürdiger. Auch und im Besonderen gegenüber Wählern, die Veggie-Days blöd finden.

20 Gedanken zu “R.I.P Veggie-Day

  1. Ja, absolut zutreffend! Das ist aber das Resultat, nicht zuletzt, welches wir den (ich unterstelle mal) wohlmeinenden Tierschutzorganisationen zu verdanken haben, die mit diesem Unsinn angefangen haben, oder ihn zumindest vertreten. Und viele Veganer unterstützen solche Happy-Exploitation Kampagnen — gemeinsam mit der Agrarlobby.

    Wenn wir etwas aus der Problematik herauszoomen, und uns nicht nur Tierrechte anschauen sondern die gesamte Tristesse dessen was sich „unsere Gesellschaft“ nennt, merken wir sehr schnell, dass das Problem größer ist. Es ist mir unbegreiflich, wie irgendwer noch ernsthaft glauben kann es hätte irgendeine Bedeutung wo man auf dem Wahlzettel das Kreuz macht. Das gesamte korrupte System, nicht nur das im striktesten Sinne politische, muss ersetzt werden. Nicht reformiert, nicht erneuert. Komplett ersetzt.

    Wie man sehr gut an dem in diesem Artikel diskutierten Grünen erkennen kann, ist die einzig sinnvolle „Wahl“ die wir haben, nicht zu wählen.
    Genauso wie diejenigen von uns, die nicht völlig merkbefreit sind, sich nicht mehr daran beteiligen wollen andere Spezies‘ auszubeuten, müssen wir damit aufhören einen Apparat zu unterstützen, der unsere eigene Spezies zerstört (und den Rest der Welt als Kollateralschaden).

    Das kleinere Übel ist nicht mehr gut genug.

    • Ich bin sowas von bei Dir!

      Und ich frage mich bei all diesen Dingen, bei allem was ringsum passiert und bei all den vermeintlich klugen Menschen die ich kenne, was noch alles passieren muss- bis endlich auch dem letzten die Augen aufgehen?

      Vegan zu leben ist die einzige Zukunft die wir haben. Es gibt keine Alternative. Schon lange nicht mehr.

      • Bei allem Respekt und auch wenn ich Veganerin bin (aus Überzeugung, das dieser Weg einen Teil dazu beiträgt, unsere [Um-]Welt weniger zu belasten z.B., Tierliebe stell ich für mich persönlich eher hinten an):

        Es ist utopisch zu glauben, dass Vegan der Weg zur Weltrettung ist. Zudem ist es auch utopisch zu glauben, dass alle Welt vegan leben würde/könnte/wollte, selbst wenn es bspw. ebenso subventioniert werden würde, wie heute die Fleischindustrie.

        Eine (überwiegend) vegan lebende Weltbevölkerung würde sicherlich einiges zur Verbesserung jetziger Zustände beitragen und weitreichende Konsequenzen zum positiven mit sich bringen. Aber dennoch wäre „die Welt“ nicht gerettet. Auch auf dem veganen Sektor gibt es Profitgier, Etikettenschwindel u.ä. Es gibt gewaltbereite Veganer, ebenso wie es friedliebende Gemischtköstler gibt. Auch kann ich von etlichen Teilen der Bevölkerung dieser Erde gar nicht erwarten, dass sie sich vegan ernähren, denn in manchen Kreisen dieser Erde gibt es keinen Supermarkt um die Ecke. Nomaden werden weiterhin Ziegen und Inuits weiterhin Fische schlachten. Und das finde ich absolut in Ordnung. Denn sie tun das einzig für ihren Bedarf und nicht aus Profitgier.

        Wenn die Menschheit lernen würde, bedarfsgerecht zu konsumieren und nicht die Überproduktion auf der einen Seite (mit damit einhergehender Verschwendung im großen Stil) und mit dieser Überproduktion auch die Armut auf der anderen Seite (durch massiven Getreideanbau für die Viehzucht bspw) zu fördern, wären wir einen großen Schritt weiter. Und das hat nicht alleinig was mit veganer Ernährung, sondern mit bewusster Ernährung an sich zu tun!

        Fleisch (und Käse und Milch etc pp) sind fest verankerte Traditionen und Essen ist ritualisiert in unserer gesamten globalen Kultur (mit wenigen Ausnahmen). Diese Traditionen und Kulturen werden sich nicht ändern lassen im großen Stil. Daher finde ich nach wie vor, dass wir (Veganer) unsere Ziele nicht zu hoch stecken sollten. Statt zu erwarten (oder gar zu verlangen, wie ich es auch schon mehrmals erlebt habe), dass die gesamte Bevölkerung vegan wird (manchen schmeckt das nämlich auch einfach tatsächlich nicht und manche empfinden auch tatsächlich keine Tierliebe, und auch wenn das für uns unverständlich ist, muss das akzeptiert werden), sollte man tatsächlich in der Politik die Hebel so stellen, dass zumindest der Konsum der tierischen Produkte einen „reelleren“ Preis kostet. Die Menschen werden nicht freiwillig auf Fleisch etc. verzichten. Und so lange es billiges Fleisch gibt, werden sie billiges Fleisch konsumieren. Und erst wenn es das nicht mehr gibt, werden sie vllt (!!) darüber nachdenken, ob es zum Fleisch Alternativen gibt.

        Ich finde nicht, dass das Ziel von uns sein sollte, alle Welt zum Veganismus zu überzeugen. Das Ziel – das erste Etappenziel zumindest! – sollte sein, ein Bewusstsein für den allgemeinen Konsum und die tatsächlichen globalen Kosten für den Verzehr tierischer Produkte zu schaffen. Und da ist auch in großem Maße die Politik gefragt. Denn ein Großteil der Bevölkerung glaubt weiterhin „wenn die Politiker das gutheißen, kann das alles nicht so schlimm sein, die würden uns ja nicht in den Ruin/eine Katastrophe führen“. Aber genau das tut unsere Politik. Aus Angst, Wähler zu verlieren, scheuen sie die Konsequenzen, obwohl sie ganz genau wissen, was dieses Konsumverhalten für katastrophale Folgen hat. Und so schließt sich der Kreis. Wähler schiebt die Schuld auf die Politik, Politik sagt, die Wähler wollen es so. Keiner fühlt sich verantwortlich.

        Und so lange sich das nicht ändert – und das wird es vermutlich nicht – steuern wir schön auf unseren Untergang zu (das Buch Zehn Milliarden kann ich übrigens nur jedem empfehlen). Und wir würden auch weiter auf unseren Untergang zusteuern, wenn plötzlich alle vegan werden würden, denn etliche Probleme wären damit nicht behoben, es kämen neue hinzu und auch hier würde die Politik versagen und der Wähler sich drücken vor der Verantwortung. Wenn die inszw. 7 Mio große Weltbevölkerung vegan leben würde, hätten wir ganz andere Resourcen-Probleme. Das wird gerne übersehen.

        Das Ziel ist Ausgewogenheit, eine Balance – das glaube ich. Auch wenn das für manche Menschen auf dieser Erde immer Fleischkonsum heißen wird. Die Frage ist, in welchem Stil konsumiert wird in Zukunft. Nicht mehr nehmen, als Bedarf herrscht. Und das haben wir vergessen und verlernt. Auch Veganer. Denn auch diese konsumieren nicht grundsätzlich nur ökologisch und sozial vertretbar. Das dürfen wir nicht aus den Augen verlieren, finde ich.

        • „Aber genau das tut unsere Politik. Aus Angst, Wähler zu verlieren, scheuen sie die Konsequenzen, obwohl sie ganz genau wissen, was dieses Konsumverhalten für katastrophale Folgen hat. Und so schließt sich der Kreis. Wähler schiebt die Schuld auf die Politik, Politik sagt, die Wähler wollen es so. Keiner fühlt sich verantwortlich.“

          Ich glaube nicht, dass wirklich alle Politiker ganz genau wissen was für Folgen der Konsum hat. Und selbst wenn hat jeder einen anderen Lösungsweg dafür. Es ist ja nicht so, dass es nur diesen einen richtigen Weg gibt und die Politiker diesen den Leuten verschweigen, um wieder gewählt zu werden.
          Jeder zieht für sich andere Konsequenzen und die wird er auch für richtig halten und das auch so kommunizieren. CDUler werden in weiten Teilen wirklich denken, dass die industrielle Massentierhaltung kein Problem ist. Die glauben da wirklich fest dran! Das ist zwar traurig, aber war. Somit scheuen sie sich nicht die „Agrarwende“ oder sowas in der Art anzugehen, sondern sie glauben einfach nicht daran. Und viele Grüne (besonders die Landwirte unter ihnen) glauben, dass es ausreichend ist, wenn alles nachhaltig und „artgerecht“ (ihre ANsicht von artgerecht) ist. Und FDPler glauben einfach mal an den Markt.
          Das sind einfach verschiedene Ansichten von denen jeder glaubt, dass er die richtigst hat. Das ist grundsätzlich auch nicht unbedingt schlimm, denn so funktioniert Meinungsfreiheit und Demokratie. Und gewissermaßen ist „die Schuldfrage“ auch nicht wirklich einfach zu beantworten, denn am Ende dreht sich wirklich alles im Kreis. Klar ist der Wähler dafür verantwortlich, wer im Parlament sitzt. Und viele wollen ja auch, dass die Parlamentarier dem Wählerwillen folgen. Da sind dann gewissermaßen die Wähler „schuld“. Andererseits gibt es das freie Mandat und die Politik kann eigenständig Entscheidungen treffen. Auch weil sie manchmal Sachen „besser“ wissen als das Volk, denn die haben Experten irgendwo sitzen. Es wäre ja auch schlimm, wenn Stammtischgelabber direkt in Politik umgesetzt werden würde. Da können dann aber auch Fehler oder sonst etwas passieren. Daran sind dann die Politiker „schuld“. Aber auch Politiker sind bloß Menschen (ja ich weiß das klingt komisch!;-)), die ihre eigene Meinung und Vorstellung haben. Die ist oft indentisch oder sehr ähnlich mit dem politischen Millieu in dem man sich umgibt. So denkt ein konservativer Politiker wahrscheinlich nicht viel anders als ein konservativer Wähler. Und dann wird es schwierig wer nun die „Schuld“ hat! Denn das dreht sich eben alles irgendwann im Kreis. Politiker sind ja auch Wähler. Und Wähler können politisch sein. Wähler können Politiker werden und sein. Politiker können auch nicht wählen und Nicht-Wähler können somit auch Politiker sein. Nicht-Wähler können auch politisch sein, aber nicht Politiker. Und und und …
          Wer hat da also die „Schuld“?

        • Gewaltbereite „Veganer“ sind keine Veganer. Und „friedliebende“ Mischköstler sind nicht friedliebend Tieren und auch ihren hungenden Mitmenschen gegenüber. Dass sich Traditionen, auch in grossem Stil ändern lassen, hat die Geschichte mehrfach gezeigt. Siehe Sklavenhandel, Leibeigenschaft und Frauendiskriminierung. Die Zukunft des Menschen ist vegan oder es wird keine Zukunft für ihn geben. Dieses Ziel ist nicht zu hoch gesteckt, es ist einfach überlebenswichtig. 2050 wird unser Planet nur noch alle Menschen mit veganem footprint ernähren können. Fleischkonsum und Tierausbeutung steht dann für Dummheit und Willkür und Machtmissbrauch. Heute übrigens auch schon. Was die Ressourcenprobleme angeht, wir hätten andere, aber sie wären kleiner. Tierausnutzung ist die schlimmste Resourcenverschwendung überhaupt. Die Erzeugung tierlicher Nahrungsmittel vernichtet ein mehrfaches an pflanzlichen Lebensmitteln. Das Geschwätz von bewusster Ernährung ist in weiten Teilen nur Werbegeschwafel Bio-Ablasszettel-Industrie.

          • „Dass sich Traditionen, auch in grossem Stil ändern lassen, hat die Geschichte mehrfach gezeigt. Siehe Sklavenhandel, Leibeigenschaft und Frauendiskriminierung.“

            Ah… ja… stimmt, diese Probleme haben wir ja einfach so mal eben abgeschafft. Gibt es überhaupt nicht mehr auf diesem Planeten. Nirgends. So so.

            Dein „großer Stil“ ist scheinbar ein anderer als mein „großer Stil“. Denn in weiten Teilen dieser Erde gibt es nach wie vor – und zwar in enorm hohem Ausmaß! – Sklavenhandel (Kinderarbeit ist nichts anderes, bspw., denn hier werden Kinder verkauft, Zwangsprostitution ist ebenso ein Bsp), Leibeigenschaft (s. Zwangsprostitution und Kinderarbeit) und Frauendiskriminierung (stimmt, die Frauen tragen die Burkas in der Regel freiweillig, Inderinnen töten ihre weiblichen Föten/Embryonen natürlich nicht und verkaufen die doch geborenen natürlich nicht, lassen sie grundsätzlich lesen und schreiben lernen usw).

            Und wenn du den „großen Stil“ auf die westliche Zivilbevölkerung beschränken magst, wie du es scheinbar tust, ja dann ist es sicherlich möglich, im großen Stil die Fleischesser-Kultur zu ändern. Wenn man den Rest der Welt einfach davon ausnimmt, ist das sicher machbar. Und dann sind die bösen Nomaden und Inuits und auch etliche urbane Völker halt dumme und ignorante willkürliche Machtmissbraucher.

            Dein Weltbild ist echt etwas verklärt, mein Lieber. Ein bisschen Realismus würde dir nicht schaden.

        • Keine Sorge, es werden nicht alle plötzlich vegan. Veganer bemühen sich um schonenden Ressourcenumgang. Insofern verstehe ich die Kritik nicht so recht.
          Vegane Ernährung ist bewusste Ernährung, was denn sonst? Der Slogan „bewusste Ernährung“ ist leider in weiten Teilen Werbegeschfafel der (Bio-)Tier-Industrie zur Befriedigung einer Ablasszettelmentalität.

          • Du verallgemeinerst mir echt zu viel. Nicht jeder Veganer kümmert sich um schonenden Ressourchenumgang. Das ist schlicht nicht wahr. Ja, bei dem was auf seinem Teller liegt passiert das relativ automatisch. Aber auch die Flugmango oder andere importierte Lebens- und Gebrauchsmittel des Alltags stehen nicht umbedingt auf der Hitliste des Ressourcensparens.

            Du setzt hier scheinbar voraus, dass jeder Veganer automatisch saisonal, regional einkauft, große Warenhausketten prinzipiell meidet, mit Regenwasser die Toilette spült, niemals länger als 5 Min. duscht und auch nicht öfter als 2x die Woche, grundsätzlich kein Plastik verwendet (auch keine Weichspüler und utopisch ist es auch, was ist Kunstleder denn wohl sonst -> gewonnen aus Erdöl -> endliche Ressource!), Klamotten nur bio/fairtrade aus Hanf trägt usw. usf.

            Deine Sicht ist unheimlich eingeschränkt und du bestehst scheinbar auf dem Standpunkt, dass Veganer alles besser und richtig machen, nur weil sie auf tierische Produkte verzichten.

            Ich lebe selber vegan und sehr bewusst, aber dennoch bin ich mir darüber im Klaren, dass mein Konsumverhalten weiter verbesserungswürdig ist. Ein Stück weit hat es sich durch die Umstellung auf vegan natürlich verbessert, aber das allein – selbst wenn es tatsächlich alle machen würden – würde nicht ausreichen. Es gibt noch andere „Baustellen“, an denen was getan werden muss. Wir brauchen Aktivismus an versch. Stellen, nicht nur auf dem veganen Sektor.

          • Kaum einer macht es, im großen Bild gesehen. Die Menge der wirklich ökologisch und sozial vertretbar lebenden Menschen ist verschwindend gering. Aber ich habe als Veganer nicht grundsätzlich das Recht zu behaupten „Ich mache alles besser als du, denn immerhin esse ich kein Tier und das ist das wichtigste überhaupt“. Das stimmt einfach nicht so ganz. Es ist EIN durchaus wichtiger Schritt, aber dieser Schritt alleine reicht nicht.

    • Ich glaube ich muss dir hier in deiner Systemkritik etwas wiedersprechen! Es macht sehr wohl einen Unterschied, wo man sein Kreuz auf dem Wahlzettel setzt! Damit kann man genug verändern, wenn nicht alle denken würden, „dass sich doch eh nix ändert“! Im Grunde zeigt der hier beschriebene Vorgang sehr gut, dass Wählerstimmen zählen. Die (wir) Grünen haben den Veggie-Day gefordert (was ich eigentlich auch ganz gut finde, auch wenn es taktisch gesehen wahrscheinlich wirklich nicht ganz so gut war). Daraufhin haben uns die anderen Parteien als Verbotpartei abgestempelt. Das ist irgendwie auch klar, schließlich sind das die Gegener und so funktioniert das eben in Wahlkampfzeiten. Schlussendlich haben die Grünen nicht das Ergebnis eingefahren, dass sie sich erhofft hatten. Hieran ist nur der Wähler „schuld“. Und was folgt daraus? Die Grünen wollen das plötzlich nicht mehr. Damit ist es eindeutig welchen Einfluss die Wähler hatten. Hätten die Grünen ihre 10-15% bekommen, hätte man vielleicht sogar am Veggie-Day festgehalten. Ist ja schließlich seit langer Zeit Beschlusslage!
      Ein weitere Beispiel für den EInfluss der Wähler: die FDP! 2009 mit etwa 16 Prozent drinne, weil die Wähler in der Mehrheit kein schwarz-rot wollten, sondern schwarz-gelb. Und sie haben es bekommen.
      2013: Niemand wollte die FDP –> sie sind draußen. 2/3 (oder so) der Deutschen wollten schwarz-rot –> es gitb schwarz rot.
      Schlussendlich ist das Problem wahrscheinlich nicht, dass das Kreuz nichts verändert, wie immer alle Nicht-Wähler behaupten, sondern dass Wähler, die ihre Interessen nicht richtig umgesetzt sehen, nur rummeckern und nicht die RICHTIGE KONSEQUENZ ziehen! Denn anstatt eine andere Partei zu wählen, wählen die lieber garnicht oder doch wieder die selben. Wer mehr Sozialstaat will und von der SPD enttäuscht ist, der soll einfach mal die Linke wählen. Da merken die Sozen dann schon, dass sie weiter nach links müssen und es in der Mitte nichts zu holen gibt, wenn die Linke plötzlich 15% oder mehr hat. Wer die Grünen nicht gut findet, weil die im Tierschutz/-recht zu wenig machen, der muss halt die Tierschutzpartei wählen. Intern gibt es immer wieder mal überlegungen was man machen kann um der Tierschutzpartei ihren einen Prozent wegzunehmen. Wenn die TSP jetzt 5% hat, dann zeigt man denen schon was man will. Und wer den ganzen Verein am Ende immernoch blöd findet, der sollte als richtige Alternative eben eine Spaßpartei wie DIE PARTEI wählen. Habt ihr schon einmal bemerkt, was die Parteien für eine Panik bekommen, wenn eine kleine Partei an der 5% Hürde kratzt? „Nur“ FÜNF PROZENT und die sind alle aus dem Häuschen!!! Weil das System dann in den Augen der Parteien ins Wanken kommt! Dagegen sind 40 Prozent Nicht-Wähler nichts! Die beachtet so wirklich doch keiner. Warum? Weil es für die Parteien schlussendlich egal ist. Es zählen die gültigen Stimmen und mehr nicht. Wenn du, Oscar, nicht wählen gehst, dann ist das denen egal. Wenn du aber wählen gehst und jemanden anderen wählst, dann werden die nervös! Und noch als letztes: Nichtwählen hilft nachgewiesen vor allem den „großen“ Parteien, also CDU/CSU und SPD.

      @jan: Tut mir leid, dass ich etwas von deinem Thema abgewichen bin, aber ich hielt das für wichtig zu sagen! Ich finde du hast auch grundsätzlich recht. Preise müssen die Realität wiederspiegeln, es darf keine Vergünstigungen geben …
      Aber ich glaube schon, dass ein richtiger Minister viel erreichen kann. Viele grüne Landwirtschaftsminister in den Ländern verändern gerade was, Renate Künast und Co. haben damals das System im BMLV durchbrochen und es mit dem Bauernverband aufgenommen…
      Natürlich sind die Grünen Forderungen sehr oft nicht weitreichend genug für uns Veganer (und z.T. nicht mal für Vegetarier), aber es ist auch nicht so, dass nichts geht! Außerdem gibt es bei den Grünen auch einige Veganer, die versuchen die Partei in diesem Bereich noch weiter nach vorn zu bringen. Aber es ist in der Partei wie in der Gesellschaft einfach ziemlich schwer und man hat viele Hindernisse zu überwinden. Dennoch kämpfen wir weiter, oder?
      Und ich glaube, dass der erste Ansatzpunkt eh die Gesellschaft ist! Wenn die sich ändert, dann ändert sich auch die Politik und wenn nicht, dann nicht. Wenn immernoch 40 Prozent und mehr in Dtl konservativ denken und wählen, dann kann man den kleinen Bewegungen und Parteien nicht vorwerfen, wenn sie ihre Ziele nicht erreichen! Darum danke ich dir, dass du mit deinem Blog und deinen anderen Aktivitäten mit dazu beiträgst die Gesellschaft zu verändern! Danke!

      • Marc-David,

        grundsätzlich gebe ich Dir recht: Lieber ein Kreuz bei „Der Partei“ oder den Violetten, als gar nicht zur Wahl gehen.

        Allerdings muss man sich dann auch als Wähler irgendwie darauf verlassen können, dass die gewählten Parteien irgendwie zu ihren Positionen (für die man sie ja wählt) stehen und nicht gleich beim ersten Windhauch einknicken. Zumal nicht immer klar ist, woher dieser Windhauch kommt und ob dahinter nicht in Wahrheit mächtige Interessen stehen, die eben die Macht und das Geld haben, über mit ihnen verbandelte Medien und PR-Agenturen eine gewisse öffentliche Meinung zu fabrizieren. (Lies man „Manufacturing Consent“ von Noam Chomsky!)

        Woher willst Du z.B. wissen, dass es die Forderungen nach einem Veggie-Day und nach höheren Steuern für besonders Vermögende waren, die das im Vergleich zu den Umfragen schlechte Abschneiden der Grünen bei der letzten BTW verursacht haben? Auch das wurde in den Medien immer nur behauptet, meiner Erinnerung nach gab es aber auch eine Kampagne, die die Grünen in die Nähe von Pädosexuellen rückte. Sicher, die Grünen wurden für den Veggie-Day von den Leitmedien des Landes niedergeschrieben, aber man soll doch bitte nicht die Intelligenz der Menschen oder zumindest seiner potenziellen Wähler unterschätzen, sich ihre eigenen Gedanken zu machen. Die Grünen-Wähler aus meinem Umfeld fanden die Forderung viel zu harmlos und die Kampagne dagegen einfach lächerlich. Umgekehrt hätte von denen, die sich am meisten über den Veggie-Day ereiferten, sowieso kaum einer die Grünen gewählt. (Und die Frage ist ja auch, von wem man eigentlich gewählt werden möchte.)

        Wenn z.B. Ökologie und Umwelt die Kernkompetenz der Grünen sein soll, dann müssten sie eben auch standhaft für Positionen eintreten, die damit vereinbar sind. Die Positionen „Jeder soll soviel Tierleichen konsumieren wie er möchte und die dicksten und größten Spritschlucker fahren, wenn’s ihr oder ihm Spaß macht“ sind das aber eben nicht.

        Deshalb kann ich auch die von vielen vertretene Position verstehen, dass wählen gehen in diesem Land nichts nützt: Denn wir erleben immer wieder, dass Parteien erst bestimmte Positionen aufgeben müssen bzw. andere annehmen müssen, um als regierungtauglich zu gelten und mitgestalten zu dürfen. Eine Partei, die z.B. den Austritt aus der NATO fordert, wird von vorneherein als nicht regierungsfähig abgestempelt, d.h. es wird immer nur NATO-freundliche Regierungen geben. Ebenso wird eine Partei, die für mehr vegane Angebote eintritt, als „V-Partei“ dargestellt, und deshalb wird es (da solche Parteien dann wie gesehen auch einknicken) nie eine tierverbrauchskritische Regierung geben. Die Grünen sind das beste Beispiel dafür, wie Positionen von früher aufgegeben und teilweise in ihr Gegenteil verkehrt werden, wenn es der Beteiligung an der Macht dienlich ist.

        Grüße
        Hauke

        • Hallo Hauke,

          natürlich war es schlussendlich nicht der Veggieday, der die Grünen die Stimmen gekostet hat. Ich bin der Meinung, dass es ganz klar die Pädophilie-Sache gewesen ist. Aber wie du sagtest wurde es in den Medien so verkauft und in den Grünen gibt es auch genug Leute, die das glauben. Wenn es nicht so wäre, dann würden wir Tierrechtler und -schützer in der Partei nicht soviel Gegenwind bekommen, wenn es um solche Themen geht. Und das ganze mit dem Freiheitskongress fußt sicherlich auch auf solchen Geschichten. Auch wenn das DIng mit Trittin der wahrscheinlichere Grund für das Abschneiden der Grünen war, hört man davon heute garnichts mehr. Sowas hat EInfluss auf eine Partei.

          Das mit den „Versprechen“ halten ist eben immer noch einmal eine andere Sache. Das WOrt „Wahlversprechen“ wahrscheinlich etwas falsch ist, denn was wird denn tatsächlich im wörtlichen SInne versprochen? Die meisten Sachen sind ja eher ein Programm, das man versuchen möchte umzusetzen und keine wirklichen versprechen. Dennoch hast du tendenziell natürlich recht. Da gibt es oft auch Probleme.
          Ich frage mich allerdings gerade auch, wie viel denn in WIrklichkeit „gebrochen“ wird. So wirklich faktisch und mit Zahlen belegt. Möglicherweise nehmen wir auch nur ein verzerrtes Bild wahr, weil die Medien und Co. natürlich nur darüber berichten, wo es nicht gemacht wurde. Aber bei der Anzahl an Gesetzen, die in einer Legislatur durch die Parlamente gehen, könnte man schon einmal nachfragen, wie es denn in Wirklichkeit aussieht (trotz aller Probleme).

    • Dein Ernst…?!

      Ich finde es erschreckend, wie viele Menschen scheinbar kritisch sind, dann aber solche Sprüche von sich geben. „Ganz einfach, wir gehen nicht wählen!“ Nein, so einfach ist das eben nicht.

      Eine weitaus realistischere Alternative zum Wählen von Parteien, durch die man sich nicht vertreten fühlt, ist, selbst politisch aktiv zu werden. Über das Ankreuzen hinaus.

      Natürlich macht es erstmal Sinn, zu sagen: ich lehne die parlamentarische Demokratie ab (weil nicht demokratisch genug), also verhalte ich mich auch nicht konform und gehe nicht wählen.

      Aber das ist nicht zuende gedacht oder einfach schlicht ignorant, denn es müssten sehr viel mehr Leute bzw. jeder nicht wählen, damit das funktioniert und nicht als Resultat nur noch Gewohnheits-CDU-Wähler und NPD/AfD-Spinner ins Wahllokal rennen, und aufgrund unseres Wahlsystems die Zusammensetzung der Regierung noch abartiger ausfallen würde. Und dann hättest Du als unzufriedener Bürger weitaus weniger Handlungsspielraum, nämlich Gewalt oder Flucht! Geile Perspektive. Willst Du das? Wie stellst Du Dir das bitte vor?

      Damit wirklich niemand oder kaum jemand wählen geht, müsste die Ansicht, dass es eine Alternative zur parlamentarischen Demokratie gibt, verbreiteter sein. Und das ist sie nicht. Das hat nichts damit zu tun, dass das Konzept einer direkten Demokratie nicht theoretisch sehr attraktiv wäre, sondern mit der Umsetzbarkeit. Und mal ehrlich, ich möchte keine direkte Abbildung unserer Gesellschaft in der Politik. Guck Dich doch mal bitte um, wie viele Vollidioten es gibt.

      Ich hab das Gefühl, dass bei dieser Thematik das Prinzip der freien Marktwirtschaft mit dem Wahlsystem verglichen wird. Und da muss man echt annehmen, dass massive Bildungslücken vorliegen… und/oder Realitätsverlust…

  2. Das mit dem bezahlbaren Biofleisch ist doch ganz einfach. Die Lösung liegt auf der Hand! Wir haben Straßenschäden, Staatsschulden und was weiß ich nicht alles. Also wieso nicht das konventionelle Fleisch künstlich teurer machen, sodass es leicht überm Biofleisch liegt und den Betrag dazwischen in Staatssachen wie Bildung leiten?
    Dann kommt einem das Biozeugs gleich viel billiger vor 🙂

    Der Veggieday ist zwar utopisch und auch irgendwie juristisch komisch, aber um wirklich sinnvoll etwas an der Preisschraube zu drehen, könnte man die Fleischsubventionen aufheben, sodass der Preis echt wird und aus den Steuern raus kommt. Dann zahlt man nur einmal für sein Fleisch – an der Kasse und nicht auf der Steuerabrechnung ein zweites Mal. Das muss natürlich auf EU-Linie passieren, wir sind ja nicht das einzige Land mit dem Problem.
    Vielleicht ist der Preis dann abschreckend. Und hat unterm Strich die Wirkung, die ein Veggieday hätte.

  3. Ich habe auch immer überlegt, ob man nicht einfach diese ganzen bekloppten Subventionen für Fleisch und Milch streichen könnte.
    Aber glaubt ihr echt, dass die Betriebe dann weniger Gewinn machen? Ihr könnt euch doch vorstellen auf welchem Rücken dann Kosten gespart werden!? Daran möchte ich gar nicht denken… (ich meine übrigens nicht den Rücken der „armen“ Verbraucher)

    Zum Veggieday muss ich sagen, dass es cooler gewesen wäre wenn sie den Kantinen ab einer gewissen Anzahl an Essern vorschreiben würden, dass mind. ein vegetarisches Gericht angeboten werden muss. Und das nicht nur Donnerstag ;o)

  4. Ich fand den Veggie-Day schon immer eine bescheuerte Idee. Was bringt es mir als Vegetarier, wenn es einmal in der Woche etwas brauchbares gibt, den Rest der Woche aber nur Langeweile oder gar nichts (damals an der Uni mit den Veggie-Days so erlebt). Wenn dann müsste darauf hingearbeitet werden, dass es jeden Tag in der Kantine eine vegetarische/vegane Alternative gibt zum Fleisch. Da kann dann jede unabhängig von irgendwelchen Tagen auf das vegetarische zurückgreifen, wenn Lust darauf besteht und nicht, wenn es vorgeschrieben wird. Und selbst die meisten Fleischesser sind nicht so auf Fleisch gepolt, dass sie nicht auch mal etwas vegetarisches ausprobieren würden, wenn sie die Möglichkeit dazu haben.

    Mit Verboten erreicht man meistens nichts, muss man positiv zeigen, dass vegetarische Ernährung nicht nur aus Salat und Körnern besteht und richtig gut schmecken kann. Dann klappts auch mit der Ausbreitung in der Gesellschaft (und ich gehe mal davon aus, dass die meisten Menschen wenig über ihr Essen und die Herkunft nachdenken, sondern das nehmen was einfach verfügbar und preislich bezahlbar ist).

  5. Ich wundere mich immer wieder darueber, wie gering der Anteil von Veganern (oder zumindest Vegetariern) bei den Gruenen ist.

    Heute kann doch niemand wirklich glaubwuerdig behaupten, dass er sich ernsthaft fuer das Thema Oekologie interessiert, aber noch nie davon gehoert hat, welche negativen Auswirkungen die Tier-Landwirtschaft auf die Umwelt hat.

    Ich lebe nicht der Umwelt oder meiner Gesundheit wegen vegan, aber seit ich „Cowspiracy“ gesehen habe, wo die nuechternen Fakten wirklich sehr drastisch praesentiert werden, kann ich sogenannte „Umweltschuetzer“ noch weniger ernst nehmen, ebenso wie die (Haus)tierschuetzer, die stolz darauf sind, dass sie mit dem fleissigen Essen von Bratwuersten ihren lokalen Tierschutzverein subventionieren koennen 🙁

    Zum Beitrag von Bianca – JA! Natuerlich sollte es unser Ziel sein, so viele Menschen wie moeglich vegan zu machen. Keine Sorge, die dauernd gehoerten, unzutreffenden Bedenken (Uebernehmen dann nicht die Tiere die Weltherrschaft? Wo sollen wir all das Gemuese anbauen? etc.) werden schon von den Fleischessern vorgebracht, die brauchen wir hier nicht selbst unter Veganern zu diskutieren… Empfehle hier zur Lektuere „Eat like you care“ von Gary Francione, da werden alle diese Themen behandelt und erlaeutert.

  6. die grünen haben einem Bauer in meiner nähe versprochen sie würden ihn unterstüzen damit er keine ohrmarken seinen Rindern stechen muss sondern ein chip einpflanzen. pustekuchen die grünen haben den schwanz eingezogen….

    ich kann Bianca nur absolut recht geben. Was immer vergessen wird ist wie wird Obst und Gemüse angebaut? Mit Pestizide und synthetischem dünger in fernen ländern. wer also glaubt mit dem verzicht nur auf Fleisch sei die welt gerettet der liegt falsch. Die Pflanzenindustrie ist KEIN deut besser. Für Pestizide muss in Deutschland ein Tierversuch herhalten um überhaupt zugelassen zu werden. Südfrüchte wie z.b. Bananen die in rießigen Reifekammern mit Chemkalien besprüht werden um auf den Markt zu kommen haben den lokalen Apfel als lieblingsobst abgelöst. ökologisch nachhaltig produzierte Lebensmittel ist immernoch der beste weg und das geht mit Fleisch und Obst und Gemüse. Bio ist nur ein sigel das zur täuschung der Bürger benutzt wird. DAZU kommt noch dass JEDER Deutsche 82Kilo Lebensmittel im Jahr wegschmeisst es werden also schon heute genug Lebensmittel produziert um alle satt zu machen. Fleisch landet vom Verbraucher kaum im Müll dafür Obst und Gemüse, Brot und Milchprodukte es wäre viel sinnvoller hier anzusetzen.

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