No more Blutbananen – Hail to the Weidehaltung!

Also gut, also gut. Eigentlich wollte ich nicht, aber es erreichen einen ja immer noch täglich vor Häme triefende Bemerkungen aus dem Internet-Äther, weil ständig jemand diesen Unsinn mit dem Blut-Bananen-Bild liest und dann reflexartig vor lauter Freude über diese das eigene Gewissen entlastende Message ins Internet rausschreit, dass alle Vegetarier doof sind! Doof, weil sie anstatt einem Marmeladenbrot doch einfach ein Weidetier essen könnten, was Leid verminderte, und das sei in der Tat erstrebenswert! Warum genau ist dabei nicht so wichtig, es zählt allein, dass Felix Olschewski, der eine Internetseite mit Ernährungs-Bezug betreibt, das behauptet. Und dass ein paar recherchefaule Verlagspraktikanten von der Süddeutschen die Deadline-Frist mit dem Schauen alter Verbotene Liebe-Wiederholungen verschwendet haben und in Ermangelung eines echten Artikels diese unsinnige Geschichte wiedergekäut haben, die sich zusammenfassen lässt zu: Massentierhaltung ist scheisse, vegetarisch essen ist weniger scheisse, Weiderinder essen ist geil, wir sind geil.

Kuh Skulptur2

Dabei haben sich dem albernen Text bereits ein paar schlaue Leute angenommen – in gewohnt scharfsinniger Weise der Artgenosse und beachtlich analytisch noch mal Adriano Mannino. Reicht aber nicht, die Repliken verpuffen im schwarm-„intelligenten“ 1000-fachen Teilen des Originaltextes von Leuten, die der Anreißer in zu große Verzückung versetzte, um weiterzulesen. Seltsam nur, dass alle Personen, die mir diesen Text mit einem „Haha, siehst‘e mal Du Blödmann“ zwischen den Zeilen geschickt haben, so gut wie nie Weidetiere essen. Ich kann nicht mit 100%iger Sicherheit ausschließen, dass bei deren 20 vertilgten Tieren pro Monat nie auch nur ein Gramm Weiderind dabei ist, aber das wäre dann auch eher ein Zufallsprodukt als das Ergebnis einer gezielten Auswahl. Nein, ich habe keinen weiterführenden Link der diese Behauptung zweifelsfrei beweist – ich gehe dennoch stark von ihrer Validität aus, DENN: Meine persönliche Top 3 der am seltensten gehörten Sätze 2013 sieht momentan so aus:

3: Cynthia ist super-heiß, aber bevor ich Sex mit ihr habe möchte ich ihre Mutter näher kennenlernen.
2: Der neue Schweighöfer-Film ist eine Perle der Filmkunst, das Ende hat mich total überrascht.
1: Herr Ober, wir nehmen 10 Riesenwürste – aber bitte nur aus Weiderind. Sonst für alle Salat. (!)

Es gibt bei McDonalds auch keine Weiderind-Wochen und nicht mal irgendeinen geschützten Begriff, der dem Verbraucher im Supermarkt auch nur eine leise Ahnung vermitteln könnte, wo das jetzt bröckchenweise eingeschweißte Tier denn so gegessen hat. Hey, in den Packungen ist ja im Zweifel nicht mal die auf der Front angepriesene Spezies zerstückelt – Pferdelasagne, ring a bell?. Sollte es also jemand ernst meinen mit dem Rat von Paleo-Olschewski und sich fortan mit der Prämisse ernähren, das Hauptaugenmerk auf Weiderind-Angebote zu legen und erst in Ermangelung derselben vegetarisch zu essen, dann wird er in Supermarkt, Restaurant, Mensa, Kantine, Flugzeug, Raststätte, Zug und Stadion so gut wie immer mit vegetarischer Kost auf dem Tablett zu seinem Sitz zurückkehren. Dann hat der ach so leidbewusste Paleo-Jünger am Ende das gleiche Zeug auf dem Teller liegen wie die Typen, über die er sich ein paar Stunden vorher noch bei Facebook lustig gemacht hat.

Bestellung Weiderrind

Den Kommentaren unter dem Süddeutsche-Pamphlet nach zu urteilen ist das bei den betreffenden Fans aber nicht gerade oft der Fall. Obwohl Olschewski zu Beginn noch ganz klar die Leidverminderung als Motiv nennt und diese eben auf die krasse Ausnahme der Weidehaltung projiziert, so picken sich die ob ihrer neuen Entdeckung verschmitzt kichernden Fleischesser aus ihrer eigenen, von Olschewski genau genommen stark kritisierten Ernährung, wiederum krasse Ausnahmen raus. So dass man dann am Ende Vegetariern ein unsinniges Konzept vorwirft, indem man ihren Alltag in Konkurrenz setzt zu einer Schnittmenge aus Ereignissen mit ziemlich geringen Eintrittswahrscheinlichkeiten: Einem nennenswerten Anteil Weidetier am deutschen Fleischmix und dem Interesse, ausschließlich dieses zu konsumieren. Es ist ein Bißchen so, als spielte man mit betrunkenen Stille Post. Der Erste Spieler flüsterte dem zweiten ins Ohr:“Wäre alles ganz anders als es ist, dann wären Vegetarier doof“. Nachdem die Nachricht dann unter viel Genuschel die Runde gemacht hat springt der letzte Spieler auf, schreit „Vegetarier sind doof“, und alle jubeln.

An dieser Stelle kann man dann mal überlegen, ob die Überschrift „Verursachen Vegetarier mehr Blutvergießen als Fleischesser?“ so stimmig ist. Klar, ist ja nur eine Frage – alter Klage-abwendender Trick von Redakteuren, um die erwünschte Aussage nicht im Indikativ abdrucken zu müssen, aber sie letztendlich doch klar zu insinuieren. Und wo wir gerade bei Strohmann-Überschriften sind: Der nächste dämliche Vorwurf war, Vegetarier und Veganer wüssten nicht, dass für pflanzliche Nahrung Tiere sterben. Ich konnte jetzt weder einen triftigen Nachweis für oder gegen diese These finden – Olschewski sucht praktischerweise erst gar keinen – das könnte ja am Ende alle verwirren. Nur so viel: Die Häufigkeit an Fragestellungen hinsichtlich der Verwendung von Palmöl, Kakao, Kaffee und Soja in vegetarischen Foren und Facebook-Gruppen lässt zumindest erahnen, dass auch die industrielle Produktion pflanzlicher Lebensmittel dort kritisch beäugt wird.

Ja, die Menge an getöteten Tieren beim Getreideanbau ist höher als man vermuten würde – das gilt aber nicht nur für Vegetarier. Und da die meisten Fleischesser ihre aus zu Tode gestreichelten Tieren bestehende Salami zwischen zwei Brotscheiben kleben, scheint das nicht gerade eine exklusiv vegetarisches Problem zu sein. Zumal man Pflanzen eben noch viel schonender anbauen könnte, wenn man damit nicht noch 50 Milliarden Landtiere pro Jahr mit durchfüttern müsste. Wie Adriano Mannino schon treffend erwähnt, müsste Olschewski entweder modernen Intensiv-Getreideanbau mit Massentierhaltung vergleichen oder eben punktuelle Weidehaltung mit dem Abernten von Roggenfeldern mittels einer Sense. Zumal die in Deutschland 100e Millionen verzehrten Schweine, Hühner, Gänse, Enten, Puten und Fische den Paleophilen wohl recht irritiert anblicken werden, sollte er sie zum Grasen auf die Weide stellen.

Kantine

Dazu passt auch, dass Unstimmigkeiten an Olschewskis Position gar nicht thematisiert werden. Am Ende wäre die simple Botschaft getrübt, das gibt womöglich ein paar 1000 FB Likes weniger für die Süddeutsche! Wir erwähnen daher nicht, dass der im Prinzip stimmige „Leid minimieren“ – Ansatz im Weiderind-Szenario wie ein Banner stolz in die Höhe gereckt wird, nur um dann in Olschewskis anderen Artikeln, z.B. über Eier, schnell im Hinterhof verscharrt zu werden (Eier verursachen recht viel Tierleid / Kilo Nahrung). Man bedient sich wie es gerade passt – Als wäre Leidminimierung ein allen etwas unangenehmes aber wohlhabendes Familienmitglied, das an Weihnachten bis zur Bescherung gerne geduldet wird, dann aber direkt nach dem Essen im Taxi sitzt, bevor es zu viele peinliche Witze macht. Das Argument wird nur bemüht, solange es die eigene These stützt.

Dazu gehört auch, dass dieser für sich genommen irgendwie schon niedliche Absatz über Regionalität vom Autor selbst regelmäßig mal ignoriert wird:

Wer in Gegenden mit weniger fruchtbarem Grünland wohnt, für den macht eine Ernährung durch Weidetiere durchaus Sinn. In Küstenregionen ist es zweifelsohne sinnvoller, auf Fisch zurückzugreifen, in den Tropen wächst reichlich Obst.

Nicht nur, dass Regionalität nicht das pfiffig-innovative Konzept ist, als das es hier präsentiert wird. Diese recht simplen Einkaufstipps kann man nur ernstnehmen wenn man tatsächlich vorherrschende Einzelhandelstrukturen komplett ignoriert. In Sylter Supermärkten liegt Fisch aus dem Mittelmeer im TK-Fach und so ausgefallene Sachen wie Äpfel und Birnen soll man doch tatsächlich auch nördlich der Tropen anbauen können. Schweinenacken aus Niedersächsischer Massen-Qualzucht hingegen hat immer noch ’ne beschissene Bilanz, selbst wenn der Schlachthof seinen Abfälle so regional wie irgend möglich direkt in meinen Vorgarten entsorgt. Klingt für mich außerdem nicht so glaubwürdig, wenn jemand 5 Artikel weiter hinten den Verzehr von Kakao und Avocados bewirbt. Man stelle sich alleine mal vor, wie viel vor Blut triefendes Getreide die Kindersklaven essen, die den Kakao ernten.

Das ganze ist neben ein paar interessanten Gedanken über Leidvermeidung bei Pflanzenanbau eben primär eine Ansammlung herausgepickter Rosinen. Seien wir alle froh, dass Olschewski nicht Minister für Reaktorsicherheit ist – er würde dann darauf verweisen, dass das im Atommüll enthaltene Cobalt-60 ja nur ein paar Jahre strahlt und deshalb die Castoren einfach im Pazifik untergebracht werden können. Ach ja, stimmt, in den hübschen gelben Fässern ist gar nicht nur Cobalt drin sondern auch andere wohlriechende Substanzen, die länger strahlen als der moderne Mensch überhaupt existiert. Aber wäre das nicht spielverderberisches Gemeckere? Lasst uns einfach mal nuuur das Cobalt betrachten, und um den Rest kümmert sich halt jemand anders. Es wäre doch besser, wenn jeder seinen Atomstrom nur mit Cobalt füttert und regional bezieht! Ob das überhaupt geht? Keine Ahnung, solch Erbsenzählerische Fragerei passt nicht in einen Paleo-Blog. Viel wichtiger: Verursachen Ökostrom-Abnehmer mehr Umweltschäden als Atomstrom-Konsumenten? Wir wollen darauf jetzt nicht antworten, aber es weist einiges darauf hin! Besonders, wenn man mit geschlossenen Augen, Fingern in den Ohren und „lalala“ singend durch die Welt läuft.

Wieso recherchieren das eigentlich nicht die dafür bezahlten Qualitäts-Journalisten? Die waren wohl zu sehr damit beschäftigt, sich über die bequeme Message zu freuen und veranstalten anlässlich der frohen Kunde ein Wintergrillen. Sie sind vor 7 Tagen aufgebrochen um Weidefleisch zu organisieren. Seitdem hat sie keiner gesehen, aber wir halten die Augen offen…

16 Gedanken zu “No more Blutbananen – Hail to the Weidehaltung!

  1. Danke!

    Eigentlich ist die Begeisterung für die Weideland-Theorie doch schön. Dahinter steckt doch die tiefe Sehnsucht aller, ein guter Mensch sein zu wollen. Wie schön und wie einfach wäre es doch, wenn es wirklich so wäre.

    Dasselbe Phänomen hatte ich bei einer Freundin mit Canada Goose Daunenjacke inklusive Kojotenfellkragen. „Nee, Canada Goose nimmt NUR Daunen aus Schlachtentenproduktion (an dieser Stelle bitte nicht nachdenken) und die betreiben eine ganz rigorose Pelzpolitik. NUR Kojotenfell und Kojoten sind in Kanada eine Plage. (Was sie lieber nicht wissen wollte: http://www.peta.de/fallenfang)“ Sie tat mir so leid, sie wollte so gern, dass es eine GUTE Jacke ist.

    Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass Menschen sich irgendwann nicht mehr so leicht verarschen lassen.

  2. Welch überhebliche Arroganz. In Überlänge bringt der Autor lediglich zum Ausdruck, dass man, so man sich gemäß evolutionärer Richtlinien ernähren möchte, eben nicht auf moderne, beinahe die komplette Nahrungskette penetrierende Lebensmittel zurückzugreifen vermag. Dabei ist das doch selbstverständlich; es ist einer der Grundpfeiler dieser Ernährungsweise.

    Ist es so schwer, zu akzeptieren, dass es Menschen gibt, die für ihre Ernährung noch weit mehr Opfer auf sich nehmen, als es Veganer tun? Veganismus ist nun wirklich einfach. Vegetarismus erst recht.

      • Lieber Graslutscher, ich denke Herr Nagev meint die großen Opfer die wir auf uns nehmen müssen, wenn wir nicht ständig stinkende Kadaver in uns reinschaufeln, hormonträchtige Drüsensekrete wie Wasser saufen und uns in leblose Haut hüllen. Ich denke mir jeden morgen nach dem Aufstehen: „Ach Mensch, schade dass Du nur der Mode wegen diesem hippen Vegantrend hinterherlaufen musst — wieder ein ganzer Tag voller Aufopferung und ohne Leichenteile — während ich weinend mein Obst in die Haferflocken schneide.“

        Wir müssen so ehrlich sein, es zumindest uns selbst einzugestehen, welche gigantischen Opfer wir auf uns nehmen um keine Täter zu sein.

  3. Es ist schon klar, dass eine Umstellung von Massentierhaltung auf Weidehaltung ein, zwei Nebeneffekte hätte. Weidehaltung – sagt der Begriff so – bedeutet, dass Tiere auf der Weide gehalten werden und kein zusätzliches Futter bekommen, insbesondere kein Kraftfutter. Ein anderer Begriff, der Weidehaltung besser umschreibt ist grassgefüttert. Die Tiere bekommen ausschließlich Gras – nein, nicht das zum Rauchen. Massentierrinder eignen sich nicht dafür, da sie ohne Kraftfutter nicht wachsen. Woraus besteht heutiges Massentierfutter? Richtig, Soja und Mais. Diese Flächen würden frei. Und der Fleischkonsum würde sich über den Preis regeln, wie das beim Wettbewerb so ist. Dann kann man halt nicht 3 mal am Tag Fleisch essen, ungerecht ist die Welt. Aber doch ein Stück weit besser.

    Jetzt will ich mal folgende Frage beantwortet wissen: Wieso ist die Forderung der Veganer, auf Nutztierhaltung zu verzichten denn weniger utopisch als die gesamte Fleischproduktion auf Weidehaltung, Grassfütterung umzustellen? Was mit den großen Burgerketten passiert? Wen interessiert das? Interessiert das einen Veganer? Nein. Interessiert das die Paleo-Fraktion? Nein. Es interessiert schlicht niemanden.

    Das mit dem Tierleid bewegt ja die Veganer ganz schön heftig. Nur dass Töten zum Überleben zählt und auch Primaten Fleisch essen und auch jagen, interessiert Beganer recht wenig. Was von artgerecht zu erzählen und dann beim Menschen unter Rückgriff auf den Begriff der Zivilisation artgerechtes Leben anders definieren zu wollen, will mir nicht in den Kopf.

    Der Veganer kann nicht zwischen den verschiedenen Sorten von Fleischessern differenzieren. Weil für den Veganer Fleischfresser Menschen zweiter Klasse, roh und gewalttätig, sind. Eine Lebensweise, die so sehr darum kämpft, andere zu diffamieren und zu beleidigen, kann nicht richtig sein. Ja, ich esse Tierkadaver, Drüsen und was sonst noch. Ja, ich habe kein Problem damit, Tiere dafür zu töten oder dabei zuzuschauen. Nein, ich esse nicht nur Steaks, sondern das ganze Tier, auch Organe etc. Nein, ihc verurteile Veganer nicht, jeder soll so leben wie er es für richtig hält.

    • Ich glaube kaum, dass du die Tiere selber tötest, welche du in dich hinein schaufelst.
      Wenn dann gibst du den Auftrag und erhälst dein Fleisch abgepackt oder gar in unerkennbarer Form zu kaufen (oder mit einem süßen Bärchengesicht auf der Wurst, cuteeeee)

      Ich verstehe deine Fragestellung nicht?! Die Veganer leben doch nach einer so einfachen Art: Leben ohne vorsätzliches Töten oder Quälen für den Genuss (weil benötigt wird Milch, Ei, Leder, Seide, Daunen, Fleisch usw. zumindest in Industrieländer nicht)

      Und da spielt es keine Rolle, ob es zu Tode gestreichelte Tiere aus der Wolke 7 a.k.a. Weidenhaltung ja vertretbarer wäre zu essen, oder nicht.

      • Ich glaube, Du versehst es nicht…Ich war selber bei Schlachtungen dabei, ich habe kein Problem damit. Ich kann es selber nicht, aber wenn man es mir zeigt, hätte ich kein Problem damit, ein Tier zu töten, um es dann zu essen.

        Und auch wenn es schwer ist, sachlich zu bleiben (Das gilt für Dich – siehe Argument mit Bärchengesicht), industriell verarbeitetes Fleisch ist ein Tabu. Und da geht es um Nährstoffe, nicht darum, ob das Tier glücklich ist. Tiere aus Weidehaltung haben ein anderes Fetterhältnis (eine ausgeglichenere Omega3 zu Omega6 Balance etc, als Tiere in Masthaltung.

        Ich benötige Milch, Eier, Fleisch. Ich will darauf nicht verzichten und als Kraftsportler möchte ich auch nicht auf diese Eiweißquellen verzichten. Ob es anders geht, ist mir egal. Und nocheinmal: Ich bin bereit, mein Tier zu töten oder auch persönlich bei der Schlachtung dabei zu sein. Ich habe kein Problem damit.

        Und das kannst Du mir auch nicht einreden. Das ist Deine Haltung, Deine Einstellung, Deine Ideologie. Ich darf davon frei sein und ich diffamiere Dich nicht als Veganer. Aber schon Deine Argumentation und auch die von Graslutscher lebt von Diffamierungen. Belegen zu wollen, dass andere im Unrecht sind, macht eine Ideologie viel unattraktiver als zu belegen, dass man selber Recht hat. Ist ein großer Unterschied.

        • Es ist mir, verdammt nochmal egal, was für Omega Fettsäuren in einem Tier vorkommen. Ich stell mir vor, wie du plötzlich anfängst Jagd auf Menschen zu machen, bloß weil das Fleisch Dir als bessere Eiweißquelle zugute kommt.

          Du sagst du benötigst Milch, Eier und Fleisch – weil du nicht auf Eiweißquellen verzichten willst, aber dir ist völlig egal, dass es auch Alternativen gibt?
          (Der Patrik Baboumian würde dir bestimmt ein Paar Tipps geben 😉 )

          Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Bist du einfach nur scharf darauf, ein Tier zu Schlachten? Weil benötigt wird rein gar nichts vom Tier.

          Aber du kannst froh sein, als Wesen auf die Welt zu kommen, welches mehr Intelligenz hat, als andere Wesen. Alleine dadurch darfst du Dir das Recht raus nehmen, diese zu essen – völlig legitim.

          Man kann Dir nicht ein Mal böse sein, weil du von Kind auf eingetrichtert bekommen hast, dass wir Fleisch benötigen.

          • Leider nur Vorwürfe, um mir ein schlechtes Gewissen einreden wollen. Tiere essen auch Tiere….ach ja….ist ja was anderes. Tut mir leid, nur Polemik und Moralapostelei. Das Leben des Brian „Er war’s“

        • Knochenlutscher, wenn wir mal von ethik/moral absehen was man tun muss um deiner argumentation zu folgen, was ist der unterschied zwischen deiner argumentation und der z.B. eines Sklaventreibers der sagt:“ Ich halte auch gerne selber Sklaven, da ich auf die Vorteile, die ich dadurch habe nicht verzichten möchte. Und es ist mir auch egal ob es alternativen gibt um diese Vorteile zu erhalten.“
          Die Tatsache, dass wir heute die Meinung teilen, dass Sklaverei ein Unrecht ist, spielt dabei keine Rolle, da wir nur durch eine gemeinsame Moral/Ethik auf eben dieses Urteil kommen würden. Diese müssen wir aber wie im Vorfeld angesprochen beiseite lassen, da Ethik/Moral wie man beim Streit zwischen Vegan und Omni sehen kann, doch subjektiv ist und daher (scheinbar) nicht als universelles Entscheidungskriterium dienen kann.
          Ähnliche vergleiche kann man mit beliebig vielen Beispielen machen, der gemeinsame Kern beinhaltet immer das „Herrschen“ mindestens eines Individuums über mindestens ein anderes. Ob nun Sklaverei, Sexismus, Rassismus etc. spielt dabei keine Rolle. Auch spielt es aus einer sachlichen und objektiven Perspektive keine Rolle welcher Spezies das Beherrschte Individuum angehört, da hier wieder rein Subjektive Wertungen zwischen verschiedenen Spezies einfließen so wie im Rassismus verschiedene Rassen unterschiedlich bewertet werden.

          Es spielt im übrigen auch keine Rolle, dass du kein Problem damit hast ein Tier zu schlachten, der Sklaventreiber hat ebenso wenig skrupel davor Sklaven zu halten, und doch, da wirst du mich sicher zustimmen, bleibt es falsch. Dieser wird auch sagen, man solle jedem seine Freiheit lassen zu leben wie ihm beliebt und auch da wirst du widersprechen. Denn die Freiheit des Einen endet da wo die eines Anderen Individuums anfängt.
          Also zurück zur Frage: Worin unterscheidet sich deine Argumentation zu der oben genannten? Und was macht sie im Gegensatz zur dargelegten legitim?

          Um zu deinem vorigen Post zu kommen:

          „Jetzt will ich mal folgende Frage beantwortet wissen: Wieso ist die Forderung der Veganer, auf Nutztierhaltung zu verzichten denn weniger utopisch als die gesamte Fleischproduktion auf Weidehaltung, Grassfütterung umzustellen?“

          Niemand behauptet es sei weniger „utopisch“, die Kritik ging in Richtung derer, die den Artikel als legitimation ihrer Ernährungsweise heranziehen während diese nichts mit der im Artikel beschriebenen Ernährung zu tun hat, da eben nur ein minimaler Bruchteil des Fleischs aus solchen Quellen stammt.

          „Was mit den großen Burgerketten passiert? Wen interessiert das? Interessiert das einen Veganer? Nein. Interessiert das die Paleo-Fraktion? Nein. Es interessiert schlicht niemanden.“

          Inwiefern sollte man diese Frage berücksichtigen müssen? Verstehe nicht welche Rolle das bei einer so grundlegenden Betrachtung spielen sollte. Burger Ketten sind nur eine Folge aus der von der Gesellschaft angenommenen Sichtweise. Wenn diese Hinterfragt und als unstimmig erklärt wird, werden alle aus diesem alten Standpunkt hervorgegangenen Folgen ebenfalls als unstimmig erklärt, das ist nur logisch.

          „Das mit dem Tierleid bewegt ja die Veganer ganz schön heftig. Nur dass Töten zum Überleben zählt und auch Primaten Fleisch essen und auch jagen, interessiert Beganer recht wenig. Was von artgerecht zu erzählen und dann beim Menschen unter Rückgriff auf den Begriff der Zivilisation artgerechtes Leben anders definieren zu wollen, will mir nicht in den Kopf. “

          Der Grundlegende Fehler in dieser Aussage liegt in der Annahme, dass das „Töten zum Überleben zählt“ womit du wohl meinst, dass das eine das andere bedingt. Das ist nicht mehr als deine Meinung und selbst wenn es stimmte, könnte man immernoch danach streben Leid zu minimieren (wobei dafür ein gewisser Grad an Moral/Ethik Voraussetzung ist). Und du hast recht, es interessiert mich herzlich wenig ob Primaten jagen und Fleisch essen oder ob sie ihre eigenen Exkremente essen. Ich gestalte mein Leben lieber auf Basis von Wissen und Moral, statt irgendwelchen Tieren willkürlich nachzumachen. Solange ich bei gleicher bzw. besserer Gesundheit leben und dadurch leid ersparen kann halt ich es für das logischste dies zu tun, alles andere macht wenig Sinn.

          „Der Veganer kann nicht zwischen den verschiedenen Sorten von Fleischessern differenzieren. Weil für den Veganer Fleischfresser Menschen zweiter Klasse, roh und gewalttätig, sind. Eine Lebensweise, die so sehr darum kämpft, andere zu diffamieren und zu beleidigen, kann nicht richtig sein. Ja, ich esse Tierkadaver, Drüsen und was sonst noch. Ja, ich habe kein Problem damit, Tiere dafür zu töten oder dabei zuzuschauen. Nein, ich esse nicht nur Steaks, sondern das ganze Tier, auch Organe etc. Nein, ihc verurteile Veganer nicht, jeder soll so leben wie er es für richtig hält.“

          Ich bin niemand der Fleischesser verurteilt und schätze jedes ehrliche engagement für ein bewussteren Umgang mit Lebewesen. Du solltest dir aber wieder folgenden Vergleich vor Augen führen: Man würde einen Sklaventreiber, der seine Sklaven „gut“ behandelt einem anderen vorziehen, der sie misshandelt. Nichts desto trotz verstoßen beide im gleichen Maße gegen das Freiheitsrecht des Sklaven. Macht es für dich einen bedeutenden Unterschied wie er sie behandelt? Oder geht die Tatsache DASS er sie sich zu eigen macht nicht schon so gegen dein Verständnis von richtig und falsch, dass es kaum eine Rolle spielt und du dich entsprechend für diesen einsetzen wirst? Das was dir als Diffarmierung und Beleidigung entgegen kommt ist analog der Kampf für den Sklaven (vielleicht sogar ähnlich wie du einem Sklaventreiber in der heutigen Zeit begegnen würdest). So oder so halte ich es für unnötig und nicht zielführend auf solche Methoden zurück zu greifen und bevorzuge den Dialog.

          Bevor ich beschuldigt werde dich persönlich mit einem Sklaventreiber gleichzusetzen möchte ich nochmal klar machen was ein „Vergleich“ ist. In einem Vergleich wird das besprochene Szenario abstrahiert und dessen Kernpunkte in ein neues übertragen. Das hat den Vorteil, dass diese Kernpunkte in einem anderen Kontext klarer und unabhängiger betrachtet werden können.

          • Noch zu deinem letzten Satz:
            „Nein, ihc verurteile Veganer nicht, jeder soll so leben wie er es für richtig hält.”

            Du hast keinen Grund Veganer zu verurteilen, da Sie nicht gegen dein Verständnis für Moral/Ethik verstoßen. Einen Sklaventreiber /Rassisten oder was auch immer wirst du sehr wohl verurteilen und du wirst diesen auch nicht das ausleben lassen wollen was dieser für richtig hält. Bist du deswegen intollerant?

  4. Jetzt will ich mal folgende Frage beantwortet wissen: Wieso ist die Forderung der Veganer, auf Nutztierhaltung zu verzichten denn weniger utopisch als die gesamte Fleischproduktion auf Weidehaltung, Grassfütterung umzustellen? Was mit den großen Burgerketten passiert? Wen interessiert das? Interessiert das einen Veganer? Nein. Interessiert das die Paleo-Fraktion? Nein. Es interessiert schlicht niemanden.
    Die Forderung, sämtliche Fleischproduktion auf Weidehaltung umzustellen ist deshalb utopischer, weil unsere hochgezüchteten Nutztiere kaum noch dafür geeignet wären. Stell mal eine Kuh, ein Huhn, ein SchweinWinter wie Sommer auf die Weide. Genau von diesem Szenario geht der ursprüngliche Artikel ja aus. Und selbst wenn das durch ursprünglichere Rassen möglich wäre, hätten wir nicht den Platz dazu, den gesamten Konsum tierischer Produkte über Weidehaltung zu decken. Wohl aber, das was wir brauchen durch pflanzliche Nahrung. Steht ja eigentlich hier schon alles im Artikel, aber im Weiderindszenario gäbe es demnach alle paar Tage oder wohl eher Wochen mal tierische Produkte zu horrenden Preisen, den Rest der Zeit müsste man zwangsläufig vegan leben.

  5. Mal ganz abgesehen von der Tierleid/Tiernichtleid-Diskussion:

    Wenn alle Mein-Fleisch-Ist-Mir-So-Wichtig-Menschen den gesundheitlichen Effekt von einer pflanzlichen Ernährungsweise wahrnehmen würden (indem sie sie durchführen), dann, so glauben Sie mir, würden sie freiwillig nie wieder Fleisch anzurührern. Und ja, man merkt, dass es dem Körper/ der Psyche insgesamt besser geht.

    Jedem das Seine, aber, in Zeiten von Allergien (speziell Lebensmittelallergien), Zivilisiationskrankheiten, Depressionen usw. kann eine pflanzliche Ernährungsweise ein guter Lösungweg sein, auch wenn viele das nicht wahrhaben wollen.

  6. Lieber Graslutscher, es fiel mir jetzt schon ein paar Mal auf: deine Links zum Artgenossen führen ins Leere, ich musste ihn angestrengt selber googeln! :((

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