Du schlingst nicht vorbehaltlos alles in dich rein, was lecker ist? Schlechte Neuigkeiten: laut Spiegel TV bist du essgestört.

Was genau hat Spiegel TV da eigentlich versucht?

Eine investigative Komödie? Einen beschwipsten Ratgeber? Die Wurst zum Sonntag? Das wusste am Ende wohl nicht mal mehr die Redaktion selbst so ganz genau. Vor der Ausstrahlung hatte man noch mit vor Stolz geschwellter Brust mit den rhetorischen Säbeln gerasselt und ohne jeden Irony-Smiley oder irgendein anderes erkennbares Zeichen von Ironie verkündet, man sichere die Spiegel TV-Facebook-Seite vor der Ausstrahlung von „die essgestörte Republik“ schon mal gegen den veganen Shitstorm ab. Welcher unterzuckerte Praktikant auch immer den Social Media Bereich unter Kontrolle hatte, war das selbst für eine RTL-Sendung nach allen denkbaren Maßstäben platt. Über Rudolf Augsteins Grab war laut Zeugenaussagen ein deutliches Vibrieren zu spüren.

screenshot sendung2

Der Shitstorm blieb jedenfalls aus, der Beitrag erntete zwar viel bestimmte, aber sachliche Kritik. Und die kam nicht nur von Veganern, was nicht weiter verwunderlich war, machte sich der Titel eben auch ganz pauschal über Menschen mit Essstörung lustig. Einer der moralischen Tiefpunkte aller Berichte, über die ich bislang etwas geschrieben habe. Vielleicht kann der Autor ja mal eine Klinik für Menschen mit psychischen Erkrankungen (nicht anderes sind die meisten Essstörungen) aufsuchen und sich dann überlegen, ob man ausgerechnet solche Leute verarschen sollte, die es sowieso schon echt schwer haben. Am Ende lag man ungefähr bei gerade mal 800 Likes und 400 Kommentaren, Operation „Wir züchten uns einen Shitstorm, damit sich auch jemand unsere Sendung anschaut“ war erst mal in die Hose gegangen. Es hieß dann schnell, dass es sich hier um eine Polemik handele: „Wir wollten einen unterhaltsamen Film machen.“ Also alles nur Spaß, bitte nicht zu ernst nehmen.

Zunächst machte es den Anschein, als wenn Alexander Neubacher uns mit seinem (tatsächlich mit ironischen Abschnitten durchzogenen) Werk eigentlich zeigen wollte, dass es mittlerweile ganze Bibliotheken voll von Gesundheitsratschlägen und Menü-Tipps zu ewiger Jugend und Glückseligkeit gibt, die nicht alle ausnahmslos das Prädikat „empfehlenswert“ verdient hätten. Eigentlich ein hehres Anliegen, nur leider im Ergebnis genauso hirnlos wie die fragwürdigen Tipps selbst, ist für ihn eben jeder Tipp wertlos, der für ihn subjektiv komisch klingt, riecht oder schmeckt. Neubacher zog also aus, um die unübersichtliche Landschaft der Gesundheitsratgeber zu verstehen – leider gelang ihm das nicht sonderlich gut, so dass uns letztendlich ein überwiegend ahnungsloser Mensch die Welt zu erklären versucht. Und wenn das witzig gemeint war, dann muss man auch den Mumm haben, das durchzuziehen Hat Spiegel TV aber nicht, die meisten Abschnitte kommen in einem biederen Ernst spießiger Sonntagspredigten daher gewabert.

Schon der Anreißer von der Ansage-Trulla Maria Gresz, die gleich zu Beginn den Frontverlauf markiert, besitzt so viel Witz wie eine Folge Lindenstraße: Eine „messerscharfe Analyse unserer Essgewohnheiten“ stellt die Gute in Aussicht, während sie mit der Ausstrahlung und dem zur Schau gestellten Ironieverständnis einer Borg-Drohne im Studio angeschraubt zu sein scheint. Aha, also doch keine Ironie, muss sich jeder klar denkende Zuschauer hier zusammenreimen. Sie komme sich vor wie ein Fleisch fressender Neandertaler, weil sie keine Veganerin sei, sagt sie mit todernstem Blick in die Kamera. Um damit fertig zu werden, bestellt sie laut eigener Aussage das Rinderbraten-Menü in der Spiegel-TV-Kantine (vermutlich beliefert ausschließlich Marias Bio-Metzger des Vertrauens die Redaktion mit ganz wenig Fleisch) und fragt sich, ob das Verzehren einer Kuh den wirklich so absurd sei, solange sie schmackhaft ist. Yeah, makes perfect sense. Und wenn Maria Gresz mal ein schlechtes Gewissen wegen Sweatshops in Bangladesh hat, dann geht sie vermutlich rüber zu Primark und räumt den Wühltisch mit den Eur 1,50-Tshirts leer.

borgdrohne

Laaaaangweilig! Ich denke, das sollte eine lustige Polemik werden? Genauso klinge ich selbst aber eher dann, wenn ich aus Bequemlichkeit auf irgendetwas nicht verzichten möchte, das nüchtern betrachtet den Schaden so gar nicht wert ist. Diese beleidigten Leberwürste von Spiegel-TV… und ich dachte immer, Veganer seien die Spaßbremsen. Los geht es unter dem himmelschreiend sinnfreien Motto „Beobachtungen im Volk der Gutesser“. Für Leute, welche die letzten 20 Jahre im Kälteschlaf verbracht haben: Wenn auf irgendein Volk die Bezeichnung „Gutesser“ nicht zutrifft, dann wohl auf uns Deutsche. Wir töten im Jahr > 750 Millionen Landtiere, um sie zu essen. Wir kastrieren Schweine ohne Betäubung, weil uns das sonst zu teuer wäre und wir begrüßen frisch geschlüpfte Küken mit einer Kreissäge in ihrem Leben als Strafe dafür, mit männlichem Geschlecht geboren zu sein. Außerdem war das Wort schon von diesem Demel von der F.A.Z. geklaut, es ist nicht mal originell.

Alexander Neubacher rahmt dann zu Beginn gleich mal ein, was ihn wirklich stört: „Die Zeiten, in denen wir uns gedankenlos den Bauch vollgeschlagen haben, sind jetzt vorbei.“ Heute dagegen müsse alles Bio sein, oder „Laktose- und Gluten-frei gegen das schlechte Gewissen“. Genau, alles muss Bio sein. Liegt der Anteil ökologisch bewirtschafteter Fläche in Deutschland deswegen bei phänomenalen 6,2%? Und wenn Menschen mit Laktose- oder Gluten-Unverträglichkeit gerne Dinge essen, in denen eben die unverträglichen Stoffe nicht vorkommen, dann hat das wohl weniger mit einem schlechten Gewissen zu tun als eher mit der Abneigung gegen allzu häufige unappetitliche Toilettenbesuche. klar, dass müssen in Neubachers Augen durchgeknallte Spinner sein – wie kann man nur einem fiesen Durchfall nichts abgewinnen können? Freaks…

Und seit wann eigentlich ist sich gedankenlos den Bauch vollschlagen aus der Mode gekommen? Hat der Mann mal eine Grillparty aus der Nähe gesehen? Da stapeln sich die Proteinbrocken aber zentnerweise neben der Holzkohle. Sobald irgendwer das Wort „Grill“ erwähnt, unterbrechen die Menschen hierzulande abrupt, was auch immer sie gerade noch getan haben, stürmen wie von Sinnen in diverse Läden und erwecken bei der Auswahl im Einkaufswagen den Eindruck, sich für kommende Sintfluten vorzubereiten. „Ich esse ja wenig Fleisch und wenn dann Bio-Qualität von meinem Metzger“, heißt es sonst immer. Der Schutzbehauptungs-Charakter wird besonders beim Grillen ersichtlich, dann wäre das nämlich ganz schön teuer. Da wird die Qualität dann meist ausgetauscht gegen Fertig-Marinade aus der Plastik-Verpackung, und der Metzger gegen einen Supermarkt. Dafür steigen die Mengen aber in Dimensionen, mit denen man eine Hundertschaft über den Winter bekäme.

Gedankenlos den Bauch vollschlagen

Kein Wunder also, dass die Fettleibigkeit im Westen immer weiter steigt und davon auch immer mehr Kinder betroffen sind. Wogegen protestiert der Mann also noch mal? Dass wir uns gar nicht mehr den Bauch vollschlagen und das voll blöd ist. Ah ja, alles klar. Dieser Logik zu folge demonstrieren die Teilnehmer der „Wir haben es satt!“-Demo auch nicht gegen Massentierhaltung sondern gegen, Zitat:“ungesundes Essen“. Genau, den ganzen teilnehmenden Naturschutzverbänden und Entwicklungshilfe-Orgas geht es nicht etwa um Ungerechtigkeit und ein Mindestmaß an Anstand gegenüber der Kreatur, sondern um Vitaminmangel und Glutamat. So ein Bullshit, haben die an dem Video mitwirkenden Personen denn wirklich nicht einen einzigen der Spiegel-TV-Beiträge über in extrem unwürdigen Verhältnissen lebenden Masttiere gesehen? Dafür war offenbar keine Zeit.

Die Ansage ist vorbei, endlich beginnt der eigentliche Bericht: Zuerst wird der zugegeben etwas schrullige, aber auch schon etwas ältere Wolf-Dieter Storl interviewt, dessen „Essstörung“ darin besteht, dass er sein Essen komplett selbst anbaut. Total gestört, oder? Wieso geht dieser kranke Freak denn nicht zu McDonalds wie alle anderen auch? Neubacher fragt zu Anfang noch „Wer isst eigentlich noch normal?“. Tja, mal sehen… Wolf-Dieter Storl vielleicht? Oder gehört zu einer normalen Ernährung zwingend, das von sonstwo her kommende Fleisch von mit Regenwaldsoja gefütterten Frankenstein-Kreaturen zu verzehren? Storl ernährt sich am ehesten so, wie Menschen das noch vor 100 Jahren gemacht haben und erwähnt auch, dass die jetzige, Böden auslaugende Form der Landwirtschaft nicht ewig funktionieren kann. Anstatt das zu recherchieren legt Spiegel TV einen Photoshop-Heiligenschein über Storls Standbild und blendet Kirchenmusik ein. Lustig. Not.

Es geht weiter mit Prof. Lauterbach, der erklärt, dass zu viel Zucker, zu viel Salz und zu viel Fleisch gesundheitliche Risikofaktoren sind. Ui, so viel ungesunde Sachen gibt es? Neubacher ist verwirrt – was ist denn jetzt gesund?! Das sei „auch für Ernährungswissenschaftler keine leichte Frage“. Es folgt ein Schwenk zu der Person, die ich unter allen Deutschen wohl am wenigsten mit dem Begriff „Wissenschaftler“ in Verbindung gebracht hätte: Verona Pooth, damals noch Feldbusch, liest in einer uralten Werbung für Iglo TK-Kost recht talentfrei vom Teleprompter ab, da sei viel Eisen im Spinat. STOP! Spiegel TV hat zu unser aller Wohl knallhart recherchiert, und ein rotes, fett gedrucktes „Falsch!“-Verbotsschild auf Verona niedersausen lassen. Mit einer leider recht bescheuerten Begründung: Da sei nämlich noch mehr Eisen in Leberwurst und Schokolade!

Gips statt Milch

Ja richtig gelesen – in Spinat ist nicht viel Eisen, weil in Leberwurst noch mehr ist. Nach der Logik befindet sich im Atlantik auch nicht viel Wasser, weil der Pazifik schließlich größer und tiefer ist. Noch doofer ging es wohl nicht, wie? Ja, in Leberwurst ist mehr Eisen, prima. In Leberwurst ist eben auch mehr Fett und Cholesterin als in Spinat. Um den eigenen Körper also einigermaßen fluffig zu erhalten, ist der regelmäßige Verzehr von 150 Gramm Spinat zu Mittag also vermutlich eine bessere Idee, als den Nachwuchs täglich mit „Kinder, Leberwurst in Schoko-Fondue ist fertig!“-Rufen an den Tisch zu locken. Hatte ich erwähnt, dass der Autor sich nach einer Zeit zurücksehnt, in der wir noch aßen, was wir wollten? Ja, und wem käme bei dem Stichwort nicht spontan Ritter-Sport Sorte Leberwurst in den Sinn!

Es geht weiter damit, dass Walnüsse gar nicht gut fürs Herz seien, wie von einer Studie behauptet. Denn diese stamme von der Walnuss-Industrie (Auch hier kein Anzeichen für ein Augenzwinkern oder so was). Eine denkbar unwissenschaftliche Argumentation für eine Sendung, die sich später noch (zurecht) über esoterische Parawissenschaften lustig macht, weil die eben unwissenschaftlich sind. Tatsächlich kommen ziemlich viele Studien zu dem Ergebnis, dass es einen Zusammenhang zwischen Omega3-Fettsäuren und einer guten Herzfunktion gibt. Und die finden sich in besonders gutem Verhältnis eben in Fisch, Leinsamen und Walnüssen. Die Studien sind aber vermutlich alle ausnahmslos von der Fisch-, Leinsamen- und Walnuss-Industrie gefaked. Stimmt’s, Herr Axel Stoll Neubacher? Unterirdisch… Es geht dann noch weiter damit, dass Japaner viele „Atomstrahlen“ (sic) abgekriegt hätten, aber das kann man natürlich ebenfalls gepflegt vergessen.

Ok, der Verkäufer von dem basischen Wasser macht in der Tat Behauptungen, mit denen auch unterdurchschnittliche Schüler eines Chemie-Grundkurses Gefahr laufen, einen Gehirnkrampf zu erleiden. Rebecca Harms von den Grünen glänzt auch nicht, wenn sie die Gefahren von Chlorhühnchen zu erläutern versucht. Dann wird noch Bernd Drosihn von Tofu-Town interviewt, der die schnarchigen „Warum formt ihr das Soja denn wie echte Würste?“-Plattitüden des Interviewers recht gekonnt abwehrt. Beim Besuch im Veganz heißt es dann, Veganer bräuchten diverse Zusatzstoffe, damit keine Mangelerscheinungen auftreten, unter Anderem Aminosäuren und Omega3. War der Typ nicht eben noch bei Bernd Drosihn und hat dort vegane Aminosäuren en Masse zu sich genommen? Und Omega3 geht eben wie schon erwähnt auch mit normalen Lebensmitteln, wenn man deren positive Eigenschaften nicht leicht hysterisch als Lüge der Walnuss-Lobby abtut 😉

Ich überspringe den Rest jetzt mal wegen Irrelevanz. Ich gebe auch gerne zu, dass der Part, in dem Prof. Lauterbachs Englisch-Versuche untertitelt wurden und nur von explodierenden Grill-Aufbauten unterbrochen wurde, ganz lustig war. Der Bericht kommt dann aber zielsicher zum von Vorneherein feststehenden Fazit: Über gesunde Ernährung nachdenken ist total blöd, am besten isst man, was man gerade in der Hand hat oder was spontan vor der Höhle verendet ist respektive vor dem Haus überfahren wurde. Ob Linseneintopf oder Opossum-Roadkill mit Ketchup, das ist doch alles egal: „Vielleicht wäre es ja die gesündeste Ernährung, wenn wir einfach gar nicht so oft darüber nachdenken, ob das was wir essen, überhaupt gesund ist.“ Ja, genau! Und vielleicht müssen wir nur die Zellentüren aufsperren und die Verbrecher marschieren von ganz allein da rein. Irgendwie schon goldig.

Letztendlich geht es hier doch gar nicht um Gesundheit, oder? Es geht darum, dass Alexander Neubacher gerne viel und herzhaft isst und es irgendwie an ihm nagt, wenn zu viele Leute eine andere Richtung einschlagen, selbst wenn die sich in der krassen Minderheit befinden. Immerhin fragt er sich ja am Ende, wo überhaupt der Spaß bleibt, wenn alle fettreduziert und zuckerfrei essen. Ich kann sie beruhigen, Herr Neubacher, dieser Text ist zwar ohne den Verzehr tierischer Inhaltsstoffe von Statten gegangen, aber Fett und Zucker waren beteiligt. Und selbst wenn nicht, so böte das Leben ein ganze Reihe toller Gelegenheiten, Spaß, Glück und Erfüllung zu empfinden, auch abseits römischer Orgien mit in Auerochsenfett gebratenen Schweinskaldaunen. Im Gegenteil frage ich mich, wie trostlos ein Leben sein muss, dessen offenbar einzige Spaßquelle übermäßiges Schlemmen ist.

python_minzobladeDer Akt des Essens mag vielleicht profan wirken, man schaufelt halt irgendwelche Zellstoffe in sich rein wie schon unsere Höhlen-bewohnenden Vorfahren. Da mag es für Anhänger naturalistischer Fehlschlüsse übertrieben klingen, aus der Nummer eine Wissenschaft zu machen. Aber das sollte doch jeder für sich selbst entscheiden dürfen – zumal wir eben allem möglichen Schnickschnack Stunden der Recherche widmen, ob das jetzt der Erwerb eines Satzes Winterreifen ist oder eine private Rentenversicherung. Aber den Rohstoff, aus dem unser Körper besteht und am Leben erhalten wird, den sollen wir willkürlich aus dem Regal greifen einzig nach dem Kriterium, dass es ausnahmslos maximal lecker schmecken soll?

Und wo war in diesem Sammelsurium von Unsinn und Anfeindung eigentlich die lustige Polemik versteckt? Hätte ja angesichts von Himalaya-Salz, energetisierten Tomaten und links drehendem Gulasch wirklich ganz lustig werden können, aber eine Polemik muss leider trotzdem minimal recherchiert sein, wenn sie gut sein will. Ein halbgarer Unsinn wider das dänische Königshaus mit der Begründung, das seien alles verkleidete Gorillas, ist halt bestenfalls alberne Beleidigung, aber keine Polemik. Polemik ist witzig, weil sie tatsächlich vorhandene Umstände überzeichnet, nicht weil der Verfasser sich einfach aufschreibt, was vom letzten LSD-Trip hängen geblieben ist. Ist vermutlich nicht so bequem, aber im Ergebnis dann auch lustiger.

Hingegen recht unlustig sind uralte Vorurteile gegenüber sich bewusst ernährenden Menschen in Form von rhetorischen Fragen wie „Wie war das, als wir noch aßen, was wir wollten?“. Man muss nur ein kleines bisschen hinter die Kulissen schauen, um zu verstehen, dass all diese Leute genau das tun: Essen, was sie wollen. Auch wenn sich reaktionäre Geister das nicht vorstellen können. Oder sagen Veganer Sachen wie „Herr Ober, Eine Portion Melone mit Ketchup und dazu einen Schoko-Kuchen mit Kapern-Sauce. Ich bin nämlich einer dieser durchgeknallten Veganer-Vollspaten – ich esse nur, was ich komplett zum kotzen finde!“?

Am Ende ist die Neubacherische Erkenntnistheorie recht simpel: Was mir schmeckt, kann so verkehrt nicht sein, und was ich nicht kenne oder lecker finde, das ist abgefreakter Scheiß, von Gestörten für Gestörte. Kann man machen, aber vielleicht lieber auf dem privaten FB-Profil als in einer sich selbst so bezeichnenden „messerscharfen Analyse“, die irgendwie Licht ins Dunkel zu bringen behauptet.

16 Gedanken zu “Du schlingst nicht vorbehaltlos alles in dich rein, was lecker ist? Schlechte Neuigkeiten: laut Spiegel TV bist du essgestört.

  1. Selten so einen schlechten Artikel gelesen, sie begeben sich damit deutlich unter das Niveau von Spiegel-TV, möge Ihnen der Tofu im Hals stecken bleiben

  2. Mir persönlich blieb ja wirklich der Mund offen stehen, als dieser „Hitler war auch Vegetarier“-Teil kam.
    Das Bild mit dem Calcium im Gips werde ich mir aber merken. Kann man ja vielleicht mal in einer Diskussion einbringen.

  3. Hab den Beitrag gesehen und konnte vor lauter Grusel gar nicht wegschalten. Es läuft mir jetzt noch – in Fingernagel-an-Tafel-kratzender Manier – eiskalt den Rücken runter. Soviel Doofheit geballt auf einem Haufen Sendezeit macht regelrecht physische Schmerzen…

    Ich kann gar nicht so viel essen wie ich k*tzen möchte !!!

    Beste Grüße…

  4. Danke für diesen Artikel!
    Zu dem Machwerk von Spiegel TV: Spätestens als es hieß „Der Kult um das gesunde Essen ist in Deutschland kein ganz neues Phänomen“ und ich aaaahnte, das nun irgendein Hitler-Vergleich kommt und letzten Endes Himmler herhalten musste, hatte der Herr Journalist jegliche Glaubwürdigkeit für mich verloren. Hallo?! Ein Nazi-Vergleich?! Hat der Mensch denn überhaupt keinen Anstand? Ganz davon abgesehen, dass er schlecht bis gar nicht recherchiert (siehe „Wir haben es satt“-Demo …)

  5. Hey ho lieber Graslutscher bzw. Jan. 😉

    Auch ich kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen. Mal wieder ein sehr guter und unterhaltsamer Artikel. 🙂
    Ich habe nebenbei während meiner Arbeit gelesen und musste mich wirklich sehr zurückhalten, nicht laut zu lachen, um meine Kollegen nicht zu stören. 😉
    Den Beitrag von SPIEGEL TV hab ich zum Glück nicht gesehen, denn sonst würde es mir wahrscheinlich wie manch anderen hier gehen und würde von der Dummheit des Beitrags aus dem Kotzen nicht mehr rauskommen. 🙂
    Und genau wegen so einem Schwachsinn habe bei das Fernsehen auch abgeschafft, also Kabelanschluss abgemeldet und auch keine SAT-Anlage oder DVB-T.
    Da schau ich mir doch lieber Peta-TV im Internet an oder guck ne schöne Doku aus ner Mediathek, die dann auch einigermaßen gut recherchiert ist. 😉

    In diesem Sinne….

    Herzliche vegane Grüße und weiter so 🙂

    der Mischka

  6. Lieber Jan,

    Ich bin immer wieder erfreut und aufs höchste Maß gespannt, sobald ich einen neuen Artikel von dir in die Finger kriege! Dieser wurde wieder einmal verschlungen ( und mit einem Sojamilch Kaffee heruntergespült). Grossen Daumen nach oben! 🙂 und weiter so

    Anne

  7. Laut Radio bin ich sogar „essbehindert“!

    Mittlerweile sind die ganzen Sendungen, die Veganismus verunglimpfen wollen mindestens genauso inflationär wie Kochsendungen…

    Trotzdem Danke, dass Du Dich immer wieder mit diesem Medienmülle auseinandersetzt und so schreiend komisch darüber schreibst. Das macht mir diebische Freude. *Doppeldaumen hoch*

    • Ja, das ist ein klassischer Fall der zunehmenden Vegephobie in der Bevölkerung.

      Siehe dazu: https://www.youtube.com/watch?v=Tucw3cCzjLc

      Ich finde es auch immer wieder bezeichnet, wie a) Veganer konsequent als Vegetarier, b) Tierrechtler konsequent als Tierschützer und c) ethische Motive konsequent als gesundheitliche bagatellisiert werden. Mal drauf achten, die Presse macht das fast immer (bis auf die wenigen wenigen Ausnahmen).

  8. Wir haben bloß rein gesehen, das komplette Übel blieb mir also zum Großteil erspart. Wir schalteten gerade rein, als die Chlorhühnchen als besonders unbedenklich und diese Spinnerin von den Grünen als hysterisch dargestellt wurden. Mit den Worten: „Welch unauffällige Propaganda. Hat man sich wohl an TTIP verkauft.“ wechselte mein Mann kurze Zeit später das Programm.

  9. Recht einseitig. Ich kenne gleich ein paar fette Veganer persönlich. Das schaffen also nicht nur schmerbäuchige Omnis am Grill. Das Laktose und Gluten von der Industrie instrumentalisiert werden, sollte sich doch eigentlich in der veganen Szene rumgesprochen haben. Es ist eben nicht so, dass Menschen aufgrund echter Unverträglichkeit zu entsprechenden Produkten greifen. Das ist aber halt ein gutes Geschäft, ähnlich wie die Nummer mit weniger Cholesterin im Essen. Auch Unsinn. Ich bin selten einer Meinung mit dem Autoren, trotzdem war’s bislang so, dass Artikel wissenschaftlich anständig recherchiert wurden. Dieses Mal wird allerdings nur dumpf in die Posaune geblasen. Die Nummer hätte man auch kürzer halten können.

    So zum Beispiel: „Voll scheisse die Sendung. Haben keine Ahnung. Ist alles ganz anders und war noch nicht mal witzig.“ Das reicht doch, um sich hier unter Veganern freudig erregt auf die Schultern zu klopfen. 🙂

    Beste Grüße

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