Der Vegetarier und die vergiftete Insel

AAAH, was soll der Blödsinn?? Ich habe seit Monaten keine Vegetarier-Diskussionen mehr geführt und irgendwie, tief in meinem Inneren, hatte ich gehofft, ein paar Dinge hätten sich rumgesprochen. Angeblich kein Protein in Pflanzen? Geschenkt, kann man als RTL-Gucker annehmen in unserer Wurstokratie. Regenwald abholzen für Tofu? Kann man drauf reinfallen, muss man nur einen dieser wirren Welt-„Artikel“ gelesen haben.

island

Aber bitte, diese unfassbar wirre Geschichte mit dem Vegetarier auf der einsamen Insel? Kommen die Typen tatsächlich alle getrennt ausgerechnet auf dieses krude Szenario oder werden irgendwo Broschüren verteilt, in denen diese Fehlschlüsse als valide Argumente für Diskussionen angepriesen werden?

Ich kenne nicht ein Thema, in dem so komplett unabhängig von der Realität mit theoretischen Szenarien ein Argument zu konstruieren versucht wird.
„Ach Du bist Bodybuilder?? Interessant… aber wie ist das, angenommen, Du erleidest Schiffbruch und hast dann keine Hanteln mehr, bist Du dann immer noch Bodybuilder?? NEIN? HAHA!! Non-Bodybuilder: 1 – Bodybuilder 0!“
„Aber würden Sie auch dann die SPD wählen, wenn die als Kanzlerkandidat eine genetisch modifizierte Riesenratte aufstellten
?? Na? Dann überlegen Sie sich das wohl doch lieber noch mal mit der SPD, was?“
„Aha – Pilot sind Sie? Aber was wäre, wenn Sie durch ein Wurmloch auf einen Planeten gefurzt werden, auf dem es keine Atmosphäre gibt? Dann wären Sie wohl kein Pilot mehr, was??? Ist also nicht so, dass Ihr Pilotendasein für alle Eventualitäten eine besonders kluge Entscheidung wäre, oder? Ich will nicht sagen, dass Sie ein Idiot sind, aber sich so eine Ausbildung auszusuchen, mit der man schon durch einzelne Subraum-Anomalien arbeitslos werden kann ist schon ziemlich … ich kenne Leute, die das idiotisch nennen würden.

Klar, schon 1000 mal gehört so . . . NOT! Aber wieso nicht? Wieso liegt es anscheinend bei allen anderen Themen auf der Hand, dass ein sich vor Hirnschmerzen windendes, hanebüchenes, mit 10 Pferden herbeigezwungenes Szenario mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von 3 Lottogewinnen hintereinander einfach mal irrelevant ist? Nee, irrelevant ist ein zu schwaches Wort, es ist so ein harter Nonsens, dass man Vertretern der fiktiven Beispiele oben spontan einen Besuch in der Klapse nahelegen würde.

Ich hoffe ja, hier wird einfach eine Versicherung gesucht, dass die Entscheidung des mitdiskutierenden Veggies rationalen Gründen folgt und kein Dogma darstellt. Zu dieser Theorie passt leider nicht, dass noch nie jemand etwas entsprechendes geantwortet hätte.

Lembas6

Aber vielleicht können wir das ja jetzt für alle Zeiten klären, damit wir nicht weiter kostbare Internetfläche mit diesen hirnlosen Un-Gedanken verschwenden: Sollte mal der Fall eintreten, dass ein Vegetarier auf besagter Insel landet – auf der es nur giftige Pflanzen und sich von giftigen Pflanzen ernährende Tiere gibt. Dann, ja dann, wird er vermutlich ab einer gewissen Hungerschwelle beginnen, die Viecher zu essen (Zumindest bei mir wäre das der Fall). Bis er dann ein paar Tage später vermutlich am Rabbit Starvation Syndrome sterben würde, aber die paar Tage seien ihm gegönnt. Vielleicht kommt ja rechtzeitig eine rettende fliegende Untertasse vorbei. Und wäre ich Frodo Beutlin und in den Lembas-Broten wäre Ei, dann würde ich sie vermutlich essen, solange ich damit nach Mordor komme. Und wäre ich ein Auto könnte ich hupen. Und jetzt??? Welche Schlussfolgerung lässt sich daraus ziehen? Dass Vegetarismuss/Veganismus keinen Sinn macht?

Dann macht §211 StGB, nach dem ich niemanden umbringen darf, auch keinen Sinn. Denn wie das, wenn Ihr nach einem Atomkrieg gegen Echsenwesen auf Eurer Kürbis-Farm lebt und müsst mangels Alternativen bis zur ersten Ernte Versicherungsvertreter essen um nicht zu verhungern? Dann ist Euer Plan, kein Kannibale zu sein, wohl ganz schön unsinnig. Oder? Haha, Ihr Nicht-Kannibalen seid so naive Gutmenschen.

Please…

38 Gedanken zu “Der Vegetarier und die vergiftete Insel

  1. Ach komm, diese krude Insel-Argumentationsstrategie haste dir doch ausgedacht. Was mich aber zu meinem liebsten Argument gegenüber zwangsneurotischen veganen Moralaposteln bringt, denn ich frag sie dann immer, wie es denn mit der Moral bei der Urlaubsplanung so steht. Denn aus Luxusgründen durch die Welt zu fliegen, um sich tote Steine oder voll interessante Kulturen anzusehen, kann doch nich ganz koscher sein, oder zerstört der Tourismus nicht die Umwelt? Auf diese Argumentation wird im übrigen von friedlichen und vor Moral triefenden Veganern / Vegetariern komischer Weise enorm aggressiv oder ignorant reagiert. Lieber Grasfresser kannst du mir das bitte erklären ;o)

    PS: Bevor du fragst, Nein ich zähle dich nicht zu den bigotten Schwäztern.

    • Wir sind vegan und nahezu zu 100% Deutschland-Touristen (mit Wasserschlangen im Spreewald, Märchen-Bergwanderungen im Harz, Ost- und Nordsee sowieso, der schwäbischen Alp undundund). Sowas gibt’s! Echt wahr! Und wir haben nicht mal n Auto… und tragen Öko- oder Second-Hand-Klamotten. Ekelhaft, ich weiß.

      • Wieso findest du das ekelhaft Suse? Kann ich jetzt nicht nachvollziehen, aber du denkst wahrscheinlich, dass ich es ekelhaft finde. Nö tue ich nicht. Mir ist im Prinzip völlig egal was du oder sonstwer treibt, ich versuche dich nicht zu bekehren und wenn du damit zufrieden bist, ist es doch großartig.

        Was ich halt nur wirklich ekelhaft finde sind Moralapostel die meinen mir ihre Werte aufoktroyieren zu müssen. Ich hab nichts gegen Veganer & Vegetarier und um ehrlich zu sein esse ich auch sehr selten Fleisch und könnte auch ohne auskommen. Aber möchte ich nicht und ich merk sogar, dass ich immer mehr Fleisch esse, je mehr moralisierende Vollspasten mir versuchen wollen es zu verbieten.

        PS: Ich habe ebenfalls kein Auto, fliege nicht und vollführe überhaupt keinen Tourismus (nicht mal in Deutschland). Ekelhaft, ich weiß ;o)

    • Du meinst, Veganer kommen garnicht in eine solch‘ prekären Lage, da diese ja eh nicht reisen und somit auch keine Insel auffinden werden? Made my day 😀

      PS erstaunlich wieviel Fleischesser* diese Seite besuchen oder gar beobachten, um die Vegane Szene im Auge zu behalten und zu jeden Artikel von Jan, ihren Senf dazu geben 😉

      *Wie ich darauf komme? Manche nennen sich verräterisch

      • Ach Sascha du hast nix verstanden. Is aber nich schlimm, bin das gewohnt. Wer monothematisch denkt, kann auch nur monoschematisch agieren.

        Und natürlich komme ich gern auf diese Seite, denn (scheinbar) im Gegensatz zu dir, nehm ich die ganze Sache nicht so ernst und ich mag die Texte des Graslutschers. Ich mag sowohl seine Argumente, als auch den Spaß an der Formulierung, den er offensichtlich hat. Ich weiß, in deiner Welt darf man sowas als bekennender Fleischfresser nicht, aber hey, was interessiert mich deine Welt. Also demnächst liest du einfach mal n bissl genauer und dann verstehst du es auch. (Scheuklappen abnehmen könnte hierbei übrigens helfen ;o))

        @Jan: Sorry mir fällt gerade auf, dass ich dich in meinem ersten Kommentar „Grasfresser“ anstatt „Graslutscher“ nannte. War definitiv nicht despektierlich gemeint.

    • lol – ich wünschte es wäre so 😀 Dem Spruch ist imo sogar schon ein Feld im Omnivor Bingo gewidmet.

      Aber ich bin ja froh, dass Du sie genau so unsinnig findest wie ich, das beruhigt 😉

      Zum Tourismus-Vorwurf kann ich nur auf das Plastiktüten-Paradoxon verweisen: Wenn ich mich in einem Bereich meines Lebens umweltschonender als vorher verhalte dann macht das ja erst mal Sinn, auch wenn mein restlicher Lebensstil nicht ideal ist. So halten wir das ja auch bei anderen Punkten – ich werfe jemandem ja nicht Unsinnigkeit in Bezug auf seinen Umstieg zu Öko-Strom vor weil er seinen Müll nicht trennt. Eine Verbesserung hat ja nicht den Anspruch, auf einmal alle Probleme der Welt zu lösen.

      Dein Argument wäre dann valide, wenn jemand seine vegane Ernährung gegen vermehrte Flugreisen aufrechnen würde, so á la „Ich hab aufgehört, Altöl in der Rhein zu kippen, dafür fahre ich jetzt jeden Tag mit dem SUV zum Bäcker“ 😉

      Die meisten Veganer, die ich kenne, sind sich ihrer sonstigen Umweltschädlichkeit aber bewusst.

      Ich hab das schon mal etwas besser formuliert, weil mir jemand vorwarf, Plastiktüten zu verwenden. Solange ich nicht mehr verwende als vorher fand ich das aber albern: https://graslutscher.de/das-plastiktuten-paradoxon/

      • Verrückte Menschen gibt´s! Also der Spruch is mal wirklich ne ganz eigene Liga. Ich bin enorm erheitert.

        Und zum Tourismus-Vorwurf, diesen bringe ich nur den Vegetariern / Veganern die mich als Projektionsfläche für ihren Moralsexibitionismus missbrauchen möchten. Wenn so Sätze kommen wie „Mir ist unser Planet mit seinen Lebewesen nämlich nicht egal.“ Dann erkläre ich, dass ich genau aus diesen Gründen seit über 10 Jahren auf das allseits beliebte Hobby „Reisen“ verzichte und mir der Planet und seine Lebewesen offensichtlich ja noch viel viel viel viel viel wichtiger sind.

        Genau das ist dann der Moment, wo dann Moralveganer / -Vegetarier plötzlich sauer sind und auch erklären, man könne das nicht vergleichen. Immerhin sind sie gegen Massentierhaltung und allgemein Tieren in Käfigen. Und das Tiere auf ihrem Flug nach Australien sterben hat damit nichts zu tun… Ich will hier nicht weiter ausschweifend werden, ich wollt nur aufzeigen, dass bigottes Verhalten von Extremisten nun mal auf beiden Seiten zu finden ist. Is halt bei jeder Religion so.

      • Ich sehe das wie der Graslutscher. Der Schluss, dass wenn jemand in einem Bereich des Lebens mit einem gewissen Bewusstsein agiert (z.B. beim Nahrungsverzehr), das automatisch in jedem anderen Lebensbereich auch machen MUSS (beim in den Urlaub fliegen, …), ist doch wirklich absurd. Man stelle sich nur mal das negativ Szenario dazu vor. Das würde nach dieser Logig nämlich bedeuten, dass jemand der in einem Lebensbereich einen Scheiß darauf gibt was er mit seinen Taten anrichtet, dass auch in allen anderen Lebensbereichen tun. Ein Beispiel: Wenn jemand Fleisch ist und damit auf Umwelt, Mensch und Tier keine Rücksicht nimmt, der muss überall in den Urlaub fliegen, seinen Müll ungetrennt im Meer versenken, den Regenwald abholzen usw. Weil sonst folgt er ja keine richtiger „Antimoralapostel“. Oder was ist wenn man gegen ein Gesetz verstößt und zum Beispiel illegal Musik runterlädt? Dann muss man ja ab sofort auch nur noch Gesetze brechen, sonst widerspricht man sich ja selbst in seiner Antimoral. Darum müssten zukünftig alle möglichen Gesetze, vom Verbot Menschen zu töten bis hin zum Verbot über den Besitz von Kinderpornographie (weils gerade so aktuell ist), gebrochen werden.

        Oder etwa nicht? Schlussfolgere ich da etwas falsch Herr bekennender fleischfresser?
        Und wie ist das eigentlich mit so netten Leuten vom Kinderhilfswerk oder anderen Organisationen, die Menschen/Tieren/der Umwelt helfen und sie auf der Straße ansprechen? Stellen sie diesen „Moralaposteln“ auch die Frage nach dem Urlaub, wenn sie dich anspreche, um ihre Arbeit zu erklären und Spenden zu sammeln?

        Das ist dir gegenüber jetzt auch nicht böse gemeint, ich würde die Fragen bloß gern mal aus deiner SIcht beantwortet haben.

        • Marc-David,

          mir geht es nicht darum was Menschen machen. Ich habe auch nichts gegen Veganer / Vegetarier oder sonstiges Verhalten. Jeder soll tun und lassen können was er will. Deshalb sag ich überhaupt nicht: „Also wenn du nach Australien fliegst bist du kein Veganer“, ich hab genügend Freunde die reisen lieben und ich freue mich für sie. Denn nur weil ich etwas für mich entschieden habe, bedeutet es nicht, dass ich der ganzen Welt meine Moral aufdrücken muss.

          Und genau hier ist der Casus Knaxus, denn das versuchen einige Vegetarier / Veganer. Sie versuchen sich vor mir moralisch selbst zu befriedigen und genau darauf hab ich keinen Bock und nur in dem Fall zeig ich Ihnen, dass ich ein weitaus besserer Moralwichser bin als sie (um mal im Jargon zu bleiben ;o).

          Also bitte nicht falsch verstehen, ich kämpfe nicht gegen Veganer / Vegetarier, ich hab nur aktuell das beklemmende Gefühl, dass die Fanatiker immer mehr werden. Und wenn diese moralisieren, dann moralsiere ich halt zurück und ich weiß, dass ich damit immer einen wunden Punkt treffe und die nicht zu ertragende Selbstherrlichkeit der Moralapostel plötzlich Risse bekommt.

          Ich hoff es ist verständlich was ich meine und vor allem, bei wem ich so argumentiere.

          • Jaja, ich verstehe das schon! Hab deinen Post, der vor mir steht, auch erst gesehen, nachdem ich meinen gepostet hatte. Der sagt das im Grunde ja auch schon.

            Ich frage mich immer, ob es tatsächlich so viele große Moralapostel gibt, oder ob das auch nur die Wahrnehmung der Fleischesser ist. Mir kommt das immer nicht so vor, als ob es da so viele gibt.

          • Glaub mir, die Zahl der (v)erbitterten Moralapostel steigt meines Erachtens sogar immer mehr. Was aber auch logisch ist, denn vegan / vegetarisch erhält aktuell einen enormen Zulauf, wird überall propagiert und ist ein sehr schicker Religionsersatz. Und wie die Geschichte uns mehrfach zeigte, sind die größten Extremisten (gleichzusetzen mit Moralapostel) häufig diejenigen, welche neu missioniert wurden. Ich schätz das liegt daran, dass man sich selbst vergewissern muss, dass man auf das richtige Pferd setzt und jetzt Erlösung erlangt.

            Aber ich weiß natürlich auch, dass es genug Nichtfleischfresser gibt, die entspannt mit ihrer Nahrungszufuhr umgehen. Nur werden die halt seltener wahrgenommen, da die Extremisten halt lauter sind.

          • Religionsersatz? Ich bitte dich. Du redest so, als sei es einfach ein neuer modischer Schnickschnack, um den es geht. Das tut es aber nicht. Veganismus ist kein Konstrukt, dass sich bei den Religionen, Fanatismen, Paranoia etc. einreihen kann. Es umreißt einfach nur definitorisch die logischen Konsequenzen aus der Erkenntnis, dass fast alles an der Tierproduktion falsch ist. Und das steht außer Frage. Tiere quälen ist falsch. Umweltverschmutzung ist falsch. (Und die CO²-Bilanz bei Fleischkonsum steht in keinem Verhältnis zur alljährlichen Reise in den Harz, damit das mal gesagt ist. Also kein Grund auf das Thema Tourismus so herumzureiten. Ein Kilo Fleisch hat schon so viel CO² verbraucht wie eine Fahrt von Berlin nach Rom. Und der Durchschnittsmensch isst über 80 Kilo pro Jahr…) Ressourcenverschwendung ist falsch. Welthunger ist falsch. Ungesundes in sich reinstopfen, mag auch falsch sein. (Muss jeder selbst entscheiden, außer natürlich dass die Krankenkassen die zahlreichen gesundheitlichen Folgen des Fleischkonsums tragen müssen und damit auch der Zahler.) So, wieso sollte es also falsch sein, wenn „Moralapostel“ herkommen und versuchen die fleischrote Brille seiner Mitmenschen abzunehmen und ihnen zu zeigen, was eigentlich für gravierende Folgen für Tier, Mensch und Welt hinter der Tierproduktion stecken? Natürlich bist du genervt, weil du ja auch angeklagt bist, nicht das Richtige zu tun. Jeder wird dann verteidigend und kotzt sich social medial über die Veganer aus, die einem mal wieder gesagt haben, wie pöhse man doch ist. Hättest du das auch der schwarzen Bürgerrechtsbewegung gesagt? Nervt mich nicht mit eurem moralaposteln, jeder soll selbst entscheiden, wen er diskriminiert? (Das mag nicht auf der gleichen Stufe sein, dennoch ist es ähnlich. Etwas offentsichtlich Falsches wie Diskriminierung wird von Menschen im Öffentlichen thematisiert und ein Diskriminierender bekommt gesagt, dass es falsch ist, dieses zu tun.)

          • Marc-David,

            im Prinzip könnte ich kein besseres Beispiel für den moralisierenden bigotten Veganer / Vegetarier beschreiben, als es der liebe Kevin hier selbst abgibt. Du siehst mit welchen Genossen deiner „Art“ man sich als Fleischfresser rumschlagen muss.

            Da wird zum einen mit pseudomoralischen Argumenten um sich geworfen und um das eigene Trugbild zu schärfen, versucht man neben dem Leid der Tiere noch die CO²-Bilanz ins Feld zu führen. Tja und genau an dem Punkt ist man dann natürlich sauer, wenn ich daher komme und nachweisen kann, dass meine CO² Bilanz trotz Fleischverzehrs weitaus besser ist.

            Der Kevin verhält sich allerdings auch noch zusätzlich wie der Klischee-Kevin an sich. Denn er ist ungebildet und wirft mit Falschaussagen um sich, um seine Religion zu verteidigen. Er erklärt das 1kg Rindfleisch den gleichen CO²-Verbrauch hat wie eine Fahrt von Berlin nach Rom. Was natürlich falsch ist, denn 1 kg Rindfleisch sind tatsächlich gleichzusetzen mit 250 km Autofahrt. (@Kevin: Du hättest in Geografie besser aufpassen sollen, Rom und Berlin liegen etwas weiter auseinander). Flugreisen, die der Kevin zusammen mit seiner Chantal sicherlich auch immer unternimmt, sogar noch 150% schlimmer. Also einmal nach Thailand fliegen zum Rucksackreisen sind hin und zurück ca. 18.000 km oder um in Rindfleisch zu rechnen, 180 kg Rind. Was dann dort alles an Umwelt zerstört wurde und wird, um all die ganzen Rucksacktouristen aufzunehmen, rechne ich da nicht mal mit rein.

            Ich will jetzt hier kein Referat über all den ganzen Quark ablassen, nur du siehst, warum Veganer / Vegatarier immer als Moralapostel und Missionare wahrgenommen werden. Wegen den Kevins dieser Welt.

  2. Ist doch gut, dass wir die Seite beobachten. So halten wir euch davon ab, euch in eurer eigenen Seifenblase High-Five zu geben.

    Allerdings stimme ich dem Graslutscher zwar zu. Aber sieh es mal anders: Vegan propagiert, dass es der einzig richtige Weg sei, so zu leben. Das Insel-Argument ist ein Gedankenspiel, um einem zu verdeutlichen, dass man seine Lebensweise den Umständen anpassen muss. Das Veganer-Argument, Vegan sei die einzig moralisch richtige Lebensweise in jeder Lebenslage, ist so nicht richtig. Und auch wenn Du, lieber Graslutscher, das nicht so propagierst, andere tun es. Nur mal so zur Klarstellung.

    Klar esse ich auch keine Tiere, wenn ich auf einer einsamen Insel lande, wo es keine Tiere gibt. Kann mir die ja nicht herzaubern.

    • Naja, ich halte es für moralisch gefordert, Tiere nicht zu essen. Vielleicht komme ich aber mal in eine Situation, in der ich mein Überleben über das Einhalten dieser Moral stellen muss, life’s a bitch. Aber daraus kann ich ja nicht ableiten, dass ich Tiere auch dann essen sollte, wenn ich es nicht muss.

      Vielleicht muss ich in einem Endzeit-Szenario auch mal Menschen töten, um meine Kinder zu schützen. Aber das sagt ja nichts über die heutige Welt aus.

    • Woher kommt dein zitiertes „Das Veganer-Argument, Vegan sei die einzig moralisch richtige Lebensweise in jeder Lebenslage“?

      Gibt es da ein Buch in dem das steht, oder kennst du nur ganz viele komische Veganer?

      Mir werfen das auch gelegentlich Menschen vor – das ist besonders bei Facebook lustig, da kann man dann belegen das ich so etwas nicht gesagt habe sondern Menschen einem das zuschreiben.

      Auch hier ist der Argumentationsweg krude, ja, es gibt bescheuerte eso-ich-hab-die-erlösung Veganer (Ich gebe soger zu das der Anteil da vermutlich ein gutes Stück höher liegt als sonst) – aber es ist nicht die Mehrheit und daraus lässt sich keine allgemeingültige Aussage ableiten.

  3. Trifft die Sache auf den Punkt, wenn mich jmd. nach meinem Vegetarismus fragt, dem man schon am Tonfall anmerkt, dass er die Antwort eh nicht hören will, um mir dann Missionierung vorzuwerfen zu können, entgegne ich idr nur : „Das ist zivilisationsbedingt“ – Danach wird dann meistens gegrummelt, und nicht mehr weiter nachgefragt … nach dem Motto „Verdammt, wollte grad den Insel-Spruch bringen …“

    Sollte es doch mal soweit kommen, und wir sprechen von der typischen Karibik-Insel … würd ich meinem gegenüber schonmal Schiffsratten schmackhaft machen … die einzige zuverlässige „Fleischquelle“ auf solchen Inseln … yammie …

  4. Ist ja echt mal lustig zu beobachten ,wie hier Lebensanschauungen aufeinanderprallen.Hätte ich mir vorher gar nicht so gedacht.Mit einer Sache aufzuhören die augenscheinlich und nachweisbar
    schädlich ist ist das Eine,macht man halt.Das man sich aber als Veganer rechtfertigen muß hätte ich mir vorher gar nicht so vorgestellt.Ich habe aus dem Grund aufgehört Tier zu essen weil ich so ziemlich beschissene Cholesterinwerte hatte ,bei meiner 50 Jahre Untersuchung,also Ende
    Dezember 2013,seitdem vegan und meine werte sind jetzt,mit regelmäßiger Messung im Normalbereich.Blutzucker ist auch deutlich runter.Mein Hausarzt hatte zu Tabletten(völlig normal)
    geraden. Als ich dann sagte ich schaff es ohne Tabletten,meinte er,da müsste er wohl einen
    Aufsatz drüber schreiben…..Achtung Ironie.
    Ich war dann bei einem Spezialisten(der die ganze Stadion voll Dialysepatienten hat.Der hat mir gesagt das es wohl geht und mich ernährungstechnisch beraten.
    Danach blieb nur der Schluß es vegan und mit ganz wenig Essen nach 17 Uhr zu machen.
    Scheint zu klappen und nach und nach finde ich auch die Gerichte die wirklich schmecken.
    Die Weltanschauungen die aufeinanderprallen sind mir jetzt erst aufgefallen ,sagt ja aber keiner das Fleisch nicht schmeckt aber nachdem ich ein paar Sachen(viele Sachen)im Internet gesehen habe find ich es jetzt auch moralisch gerechtfertigt voll dazu zu stehen.

  5. Jan,
    ich liebe Deine Texte!
    Lernt lesen, es sind wahre Worte!
    Den Nicht-Sehen-und-Hören-Wollenden mit deren eigenen Schwachsinns-Ausreden entgegen zu treten, ist eine klasse Idee!
    Leider tummeln sich hier Anti-Veganer, die ihren Scheiß doch lieber weiterhin bei Spiegel-online abladen sollen…oder meinen die wirklich, für uns gäbe es jemals ein zurück zum „mir doch egal – mir schmeckt´s“ ???

  6. Amüsant wie doch immer Essverhalten mit Moral verknüpft wird. Bei mir es es ganz einfach so dass ich meinem Gefühl folge – und somit ergibt es sich dass ich vegan, manchmal vegetarisch und zuweilen – zwar selten aber doch – auch mal einen Fisch mag. Aber mein Körper signalisiert mir ganz klar was er will und was er nicht will, dazu gehört auch das Brötchen oder ähnlich leere Lebensmittel. Das hat nix mit Moral zu tun, nix mit Überzeugungen wobei ich dem absolut zustimme dass dieser Wahnsinnsfleischhunger der Erde genau so zusetzt wie das Öl.
    Es wird sich ändern, sicher, weil alles momentan im Umbruch ist, in so fern ist alles palletti.

    Aber mein Maß ist mein Empfinden für mich selbst, und das beinhaltet auch mit allem (Wasser, Lebensmittel, sämtliche Ressourcen) maßvoll und überlegt umzugehen. Für mich, nicht für die anderen. Vielleicht für die Erde als solches.

  7. Halo zusammen,
    Lustiger Artikel und noch lustigere Kommentare.

    Bin ich der einzige Veganer der so egoistisch ist und erst an seine Gesundheit dachte und deswegen vegan wurde und dann erst die Sache mit den Tieren rausfand und trotzdem noch fand, dass der wichtigste Grund vegan zu werden die eigene Gesundheit ist?

    Ist es schlimm so egoistisch zu sein?

    Ich les immer nur Tiere hier und Tiere da. Letztenendes sagen die Leute dann zu einem“ Dann darfst ja auch nicht mehr auf die Strasse gehen du trittst ja immer auf Lebewesen“

    Was sagt ihr Tierschutzveganer denn auf sowas? Weil Recht haben die Fleischfresser ja in dem Punkt!

    Oder ist für euch tiere töten scheisse aber insekten und die bösen bösen Spinnen killen ist ok?

    Wie gesagt bei mir war es die Gesundheit und in zweiter Linie kam dann der Tierschutz.

    Ich appeliere bei Diskussion auch nie mit dem Tierschutz sondern mit Argumenten bzgl. der Gesundheit, da kann kein Fleischfresser was erwidern oder irgendwelche Moralkacke dazwischen funken.

    Macht ihr es euch so kompliziert oder ich mir zu einfach?

    Fragen über Fragen, man kann sich da noch weiter reinsteigern . . .

    Ich hoffe jemand hat Antworten (plausible! xD )

    • Nein, es gibt viele Leute, die über Gesundheit oder auch ökologische Gründe zum Veganismus kamen. Jeder ist zu einem bestimmten Grad egoistisch, wie schlimm das wann konkret ist, war schon immer Teil der gesellschaftlichen Debatte. Bitte jetzt nicht gleich ausflippen, aber z.B. Sklavenhalter waren auch „nur“ egoistisch. bzw. ich selbst bin egoistisch, wenn ich Plastikwindeln verwende. Für die leidtragenden ist das schlimm.

      Wenn ich rausgehe und auf ne Ameise trete habe ich die erstens nicht vorsätzlich gequält und zweitens nicht absichtlich getötet. Man kann zu einem gewissen Grad nur auf Kosten anderen Lebens leben. Aber das ist ja kein Grund, rücksichtslos zu sein. Ich töte auch keine Spinnen, habe ich aber auch als Fleischesser nicht. K.A. wie andere Veganer das machen.

      Ich finde es viel komplizierter, mit Gesundheit zu argumentieren. Zu dem Thema gibt es 1000e Studien und ein moderater Fleischesser hat statistisch keine gesundheitlichen Nachteile gegenüber einem Veganer. Aber jedes Schwein, das getötet wird, will eigentlich leben. Niemand würde ernsthaft das Gegenteil behaupten.

    • Es gibt viele Gründe, sich für ein veganes Leben zu entscheiden Und das ist das tolle daran!

      Aber dass „der Egoist“ die Ausrede von der Ameise bringt und dem Fleischesser bewusst recht gibt – entlarft ihn doch als einen Abgesannten der Fleischindurstrie!

  8. @bekennender fleischfresser (Reply nicht möglich)

    Du schreibst: „wenn ich daher komme und nachweisen kann, dass meine CO² Bilanz trotz Fleischverzehrs weitaus besser ist.“

    Kannst du das wirklich? Ich wage zu bezweifeln, dass dir wirklich alle Daten zu Grunde liegen um das beurteilen zu können. Der eigene CO² – Fußabdruck ist bei weitem komplexer als ihn nauf eine Flugreise oder Fleischkonsum reduzieren zu können. Im Grunde stellst du damit einen Behauptung auf die du nicht mit harten Fakten untermauern kannst und, damit ist sie rhetorisch ja auch so brillant, dein Gegenüber nicht einfach falsifizieren kann. Jedoch in keiner weiße von Bedeutung ist.

    Selbst wenn und recht hat und einen bessere CO² aufweisen kannst, führt das alle anderen Beweggründe ad absurdum? Es wirkt mehr so: „In diesem Punkt habe ich einen Trumpf, über alle anderen müssen wir nicht reden. Ich bin der bessere Gutmensch.“

  9. Gerade dieses Gedankenspiel mit der einsamen Insel war mit ein Punkt, der mich in meiner Entscheidung Vegetarierin zu werden, bestärkt hat. Selbst als ich noch Fleisch aß, hätte ich dafür niemals selbst ein Tier töten und ausnehmen können. Aber es Supermarkt-fertig und gar nicht mehr tierähnlich aussehend war es relativ einfach, beim Essen nicht an das Herkunftstier zu denken…
    Als ich mir dann vorstellte, ich müsste z.B. einen Hasen fangen und umbringen, ging das nicht in meinen Kopf rein. Und warum sollte ich weiterhin etwas essen, womit ich mich (nicht nur auf einer einsamen Insel) nicht selbst versorgen könnte?!

    • Ganz genau so wurde ich auch zur Vegetarierin. Mich hat meine eigene Degeneration, Fleisch nicht mehr als Teil eines toten Lebewesens zu betrachten sondern als Produkt der industriellen Nahrungskette aus dem Supermarkt, so erschreckt, dass ich einfach damit aufgehört habe, es zu essen.
      Der anschließende (trotzdem noch lange) Weg zum Veganismus war letztendlich für mich nur der nächste logische Schritt.
      Und ich hoffe einfach weiter mich und meine Lebensweise nach und nach verbessern zu können.

  10. Добрый день! Хороший у вас сайт!

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    Удачи!

  11. Ja, wenn du ein Auto wärst, könntest du hupen. Aber in Deutschland dürftest du das trotzdem nur unter den in der StVO festgeschriebenen Bedingungen. Nimm‘ das, Veganer…

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